Chapter 25

Alex' Pov

Es war mittlerweile nach 21 Uhr und das Footballmatch hatte vor ungefähr einer halben Stunde geendet. Der Typ, den Kathy angeschleppt hat, befand sich immer noch in meiner Wohnung und ich wusste nicht, ob ich damit so ganz einverstanden war. Immerhin höre ich noch keine auffälligen Geräusche...

Meine Gedanken wurden von dem aufleuchtenden Bildschirm meines Handys unterbrochen, auf welchem eine Nachricht angezeigt wurde. Sie war von Roxy.

Hey, möchtest du heute fortsetzen wo wir gestern aufgehört haben? <3

NEIN, BLOSS NICHT! Sie war zwar nicht schlecht aber viel zu laut für mein Geschmack und nochmal möchte ich nicht diesen angewiderten Blick von Charly, den sie mir heute in der Früh zugeworfen hat, ertragen. Deswegen drehte ich mein Handy auch wieder ab und warf es ein paar Meter weiter weg.

Ich war echt durstig aber zu faul, um mir was zum Trinken zu hohlen. Sollte ich James' oder Charlys Namen durch die ganze Wohnung brüllen und sie zwingen mir etwas zu bringen? James wird wahrscheinlich auf seinem Laptop zocken, also wird er mich wahrscheinlich wegen dem Headset nicht hören oder das Spiel nicht unterbrechen wollen, da er keine Afk-Speere bekommen möchte. Also blieb mir nichts anderes übrig als Charly zu rufen, ist ja nicht meine Schuld.

Gerade als ich tief einatmete, um laut nach meiner Schwester zu rufen, hörte ich lautes Gelächter aus Kathys Zimmer. Ich spürte augenblicklich wie sich mein Puls erhöhte und mein Körper sich anspannte. Was bildet die sich denn ein? Schon mal was von Nachtruhe gehört? »Dein Besuch gestern war noch lauter«, kam es von meinem Unterbewusstsein, doch ich ignorierte es.

Unkontrolliert stand ich auf und marschierte mit großen Schritten zu Kathys Tür, welche ich im Anschluss laut und dominant aufriss. Augenblicklich lagen drei Augenpaare auf mir, was mich im ersten Moment echt verwirrte, bis ich checkte, dass sich Charly auch in diesem Raum bei den anderen befand.

»Was willst du Bruder?«, fragte Charly genervt und stoppte mit einem Mausklick den Film, welchen sie sich anschauten.

Ich scannte mit meinen Augen kurz Kathys Zimmer ab. Es war sehr ordentlich und ziemlich mädchenhaft und eigentlich nichts besonderes, da fast jedes Mädchenzimmer, in welchem ich schon war, so aussah. Allerdings lag da dieser einzigartiger Geruch in der Luft nach dem auch immer Kathy roch und ich mochte diesen wirklich sehr. Meine Augen blieben an denen vom Typen, der meiner Meinung nach ein wenig zu nah bei Kathy lag, hängen.

Ohne, dass ich es merkte, spannte sich mein Kiefer an. Vermutlich warf ich ihm einen angsteinflößenden Blick zu, da er kurz zusammenzuckte. Was für ein Feigling! Der könnte Kathy doch niemals...

»Alex, hör bitte auf so gruselig zu starren!«, ermahnte mich meine Schwester etwas lauter. Ihre beste Freundin und der Feigling blieben weiterhin still.

»Was ist?«, fragte ich während sich mein Kopf zu Charly drehte.

»Das selbe frage ich dich. Immerhin bist du hier wie aus dem Nichts hereingeplatzt und nervst!«, warf sie mit genervt vor.

»Was nervt euch denn so?«, wollte ich wissen. Charlys Gesicht verfinsterte sich, was mich zum Grinsen brachte.

»Deine Existenz ist Grund genug«, kam es dieses mal von Kathy. Sofort schellte mein Blick zu ihr und ich sah wie sie aufstand und sich in meine Richtung bewegte. Sie blieb zwei Schreite vor mir stehen und sah mit dem aufgebrachtesten Gesicht zu mir das ich je von ihr gesehen habe.

»Ach ist das so?«, fragte ich und verringerte den Abstand zwischen uns, sodass ich deutlich mehr zu ihr herabsehen musste.

»Ja ist es und jetzt verschwinde aus meinem Zimmer«, schrie sie in mein Gesicht während sie sich auf Zehenspitzen stellte, um vermutlich stärker zu wirken.

Doch mich beirrte sie damit nicht, weshalb ich mich zu ihr herunter bückte und ihr ins Ohr flüsterte: »Bring mich doch dazu«

Für einen Sekunde spürte ich, dass Kathy aufhörte zu atmen und nur steif stehen blieb. Ach, ich schaffe sowas immer wieder. Innerlich tätschelte ich mir selbst die Schulter, doch durch ein lautes Räuspern von Charly konnte ich meinen Triumpf nicht mehr auskosten.

Genervt drehte ich meinen Körper in ihre Richtung und erblickte dabei das blass-gewordene Gesicht von dem Feigling. Doch gleich darauf erreichte der verärgerte Gesichtsausdruck meiner Schwester mein Blickfeld.

»Alex, es ist echt echt peinlich, dass du nicht merkst was für ein Stimmungskiller du bist! Kannst du bitte einfach gehen und dein lächerlich kindisches Verhalten unterlassen...«

Charlys Pov

Die gelassene Körperhaltung von Alex verspannte sich schlagartig. Er wich einige Schritte von Kathy zurück und wollte gerade was erwidern, als er von der sich öffnenden Tür unterbrochen wurde. Augenblicklich galt meine Aufmerksamkeit nun nicht meinem Bruder sondern der Person, die gerade den Raum betrat.

»Entschuldigt bitte falls ich störe, aber Alex ich brauche kurz deine Hilfe«, kam es von James. Mein Bruder nutze natürlich die Gelegenheit und flüchtete aus dieser Szene, womit er uns verwirrt stehen ließ. Eine bedrückende Stille breitete sich aus. Was wollte er mit diesem Auftritt nur erreichen? Außerdem waren sich Kathy und Alex gerade eben tatsächlich viel zu nah! Werde ich langsam wirklich so paranoid wie Ben? Würde etwas zwischen ihnen laufen würde es mir Kathy doch erzählen! Oder?

»Ich denke, ich muss jetzt gehen Mädels. Danke, für diesen coolen Abend!«, unterbrach Samuel meine Gedankengänge. Als Verabschiedung begleiteten wir ihn noch zu seinem Auto und umarmten ihn im Anschluss. Ich kannte ihn zwar noch nicht so lange, aber er war mir echt echt sympathisch, weshalb ich hoffte, dass Kathy ihn öfter zu besuch mitbringt.

»Was machst du jetzt noch?«, wollte Kathy auf dem Rückweg wissen.

Ich warf schnell einen Blick auf die Uhrzeit und stellte fest, dass es fast 22 Uhr war. Die Zeit ist echt wie im Flug vergangen!

»Ich denke ich versuche mich noch schnell zu dehnen und gehe danach duschen«

»Das hört sich nach einem guten Plan an. Brauchst du Hilfe?«, bot sie mir freundlich an. Eigentlich wollte ich sofort annehmen, aber irgendetwas in mir entschied sich dagegen. Vermutlich war es mein Stolz.

Den restlichen Fußweg hinterlegten wir schweigend. Meine Gedanken schweiften immer wieder zurück zu meinem Bruder. Ich blicke einfach nicht durch ihn durch!

Die Nacht schlief ich sehr unruhig und wachte immer wieder auf. Ich schob es auf das merkwürdige Verhalten von Alex, da ich mir mit der Zeit sicher wurde, dass Kathy mir erzählen würde, würde etwas zwischen ihr und meinem Bruder laufen. Doch hätte ich gewusst was ich in den nächsten Tagen beobachten durfte, wäre ich mir da nicht so sicher gewesen.
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