Chapter 24
Kathy's Pov
Was fällt ihm eigentlich ein?! Das kann doch nicht sein ernst sein!! Vor nicht mehr als fünf Stunden hatten wir zusammen Spaß und nun sitzt er hier und knutscht irgend so eine Schlampe ab. Woher ich wusste, dass sie eine Schlampe war? Viel zu kurzer Rock, übermäßig geschminkt, Extensions. Dies war der eindeutige Dresscode für unsere Schulschlampen.
Wut und Enttäuschung stiegen in mir hoch. Wut auf mich, weil ich mit ihm umgegangen bin, als wäre er ein normaler Mensch. Und Enttäuschung, weil... warum eigentlich? Ich mochte ihn ja nicht einmal richtig. Ich meine er hat sich mir immer aufgedrängt nicht umgekehrt. Auch wenn er manchmal ganz schön ne- NEIN! So darf ich nicht mehr denken! Er ist ein Fuckboy sonst nichts!
»Ich denke die zwei wollen eher unter sich sein.«, meinte Charly nachdem einige Zeit vergangen ist. In ihrer Stimme klang Belustigung, aber auch ein wenig Empörung mit. Zweiteres wahrscheinlich, weil sie nun die Couch für den nächsten Tag nicht mehr benutzen kann, da ihr Bruder höchstwahrscheinlich Sex darauf hatte. Wenn es nach mir ginge würde ich die Garnitur nun komplett wegschmeißen.
»Ja dein Bruder hat gerade ein bisschen zu viel Spaß.« gab ich nun leicht säuerlich zurück.
Wieder in meinem Zimmer zog ich mich erst einmal zu Jogginghosen und einem Oversized Shirt um. Danach schmiss ich mich auf mein Bett und ging die Choreographie nochmal in meinem Kopf durch, jedoch konnte ich mich auf keinen einzigen Schritt konzentrieren, da meine Gedanken immer wieder zu Alex hinüberschweiften.
Ich dachte echt nicht, dass er so eine Nummer abzieht. Immerhin haben wir heute Nachmittag ja echt Spaß gehabt. Oder war es für ihn unwichtig? Vielleicht hat er ja auch nur so getan, als hätte er die Zeit genossen.
Plötzlich musste ich mich an ein Gespräch zwischen uns von vor ca. einer Woche erinnern...
»Aha, wenn du was von mir wissen willst, muss ich dir unbedingt antworten, aber wenn ich dich was frage, dann kommt keine Antwort von dir. Aber ich kann mir schon denken was da war. Hattest du zwei mal die Gleiche oder stehst du eher so darauf verschiedene Mädchen an einem Tag flach zu legen?«, brach es nun aus mir heraus.
»So denkst du also von mir? Dass ich eh nichts anderes mache, als jedes gottverdammte Mädchen der Schule durchzuficken? Man Kathy, selbst ich bin nicht so schlimm! Aber ist ja klar, dass du immer vom schlechtesten ausgehen musst!«
Er wollte mir echt weiß machen, dass er nicht so tickt. Aber ich habe schon meine Gründe, warum ich so über ihn denke.
Da ich Durst bekommen hatte, während ich so vor mich hin grübelte, machte ich mich auf den Weg in die Küche. Gerade als ich an Alex und seinem Schoßhündchen vorbei lief, hörte er auf sie wie wild zu küssen und schaute mich an. Für einen Augenblich durchbohrten seine Augen meine. Dann widmete er sich wieder dem Mädchen auf seinem Schoß und küsste sie leidenschaftlich.
Mir war dadurch jedoch der Durst vergangen, weshalb ich nun den Weg zu meinem Bad einschlug, um mich fertig zu machen.
Wieder in meinem Bett, dachte ich über den Blick nach, welchen Alex mir vorhin zugeworfen hat. Etwas herausforderndes lag in ihm und wenn ich mich nicht täuschte, sah ich ein bisschen Verlegenheit. Verlegenheit? Niemals! Alexander Claus Evans war niemals verlegen.
Müde schloss ich meine Augen, nur um sie im nächsten Moment wieder aufzureißen, da ein lautes Stöhnen durch die Wohnung dröhnte. Kann man denn nicht einmal mehr schlafen ohne gestört zu werden? Ist das echt zu viel verlangt?
Und so blieben meine Augen die nächste halbe Stunde offen, bis ich endlich Charly schreien hörte und ich ziziere, "dass sie gefälligst leiser ficken sollen!". Danach war es still.
...
Ein bisschen übermüdet wachte ich am nächsten Morgen auf und zerrte mich aus dem Bett. Ich konnte die halbe Nacht nicht schlafen, da mir Alex mit seinem Verhalten in dem Kopf herum spukte. Wieso wusste ich leider nicht, da er mir ja eigentlich egal war.
Als ich mich in den Spiegel schaute, war ich froh, dass heute Samstag und somit keine Schule war, denn ich schaute aus wie eine Vogelscheuche und so hätte ich mich absolut nicht sehen lassen können.
Ich beschloss Alex von nun an zu ignorieren und begann somit den Artikel für die Schülerzeitung fertig zu verfassen. Mit ihm zusammen wäre das so und so nichts geworden. Was habe ich mir auch nur dabei gedacht. mit Alex ein Team zu bilden? Mit meinem Laptop und einem Apfel bewaffnet, setzte ich mich also an meinen Schreibtisch und schrieb darauf los.
Als ich fertig war, machte ich noch schnell die aufgetragene Hausübung und verstaute mein Tanzgewand in einen großen Beutel, den ich mal von Ben geschenkt bekommen hatte.
Dann lief ich auch schon los. Mein Tanzkurs ist zwar zu Fuß eine halbe Stunde entfernt von der Wohnung, doch ich hatte keine Lust mit dem Rad zu fahren und die Bus Verbindung war nicht die beste, deshalb entschied ich mich zu gehen. Frische Luft konnte ja nicht schaden und ich hatte noch reichlich Zeit, bis wir uns treffen würden.
Als ich ankam war noch keiner dort, weshalb ich erst einmal die Boxen startete und mit meinem Handy verband. Danach zog ich mich um und wärmte mich schon einmal auf. Nach ungefähr zehn Minuten kamen sie dann auch schon Reihenweise. Den Tanz für den Wettbewerb führten wir nur zu fünft auf.
Cleo, Emily, Mia und Sammy, sein echter Name ist Samuel, waren nun auch fertig und wir begannen unsere Coreo zu üben. Beim Tanzen vergaß ich immer die Zeit, deshalb war ich geschockt, als ich sah, dass es schon 19:00 Uhr war. Wir haben also ganze drei Stunden geübt. Gemeinsam gingen wir hinaus und verabschiedeten uns noch anschließend.
Da ich keine Lust hatte zurück zu gehen, stellte ich mich zur Bushaltestelle, nur um auf dem Plan zu sehen, dass ich meinen Bus gerade so verpasst hatte und nun eine halbe Stunde warten musste. Genervt setzte ich mich also auf die Bank, welche dort aufgestellt wurde.
»Brauchst du eine Mitfahrgelegenheit?« ich zuckte stark zusammen, als aus dem nichts die Stimme von Samuel ertönte. Innerlich verfluchte ich meine Schreckhaftigkeit.
»Du bist meine Rettung!« seufzte ich erleichtert und stieg zu ihm in den Wagen, welchen ich eigentlich schon vorher bemerken hätte sollen.
»So was hört man gerne von so einer hübschen Frau.« begann er nun mir zu schmeicheln. So kannte ich Sammy eigentlich gar nicht.
»Ähm danke.«
»Du hast heute einfach perfekt getanzt. Wie kommt es, dass du dir so gute Coreographien ausdenken kannst?« er zwinkerte mir zu und ich wurde immer verwirrter.
»Also ich weiß es eigentlich nicht. Ich höre die Musik und irgendwie geschieht alles wie von selbst.«
»Das hört sich toll an. Da fällt mir ein, ich habe noch gar nicht deine Nummer.« die Anzüglichkeit in seiner Stimme war kaum zu überhören.
»Umm Sammy ich hab dich echt gerne, aber ich will nichts von dir. Mach dir bitte keine Hoffnungen.« Ich wartete schon darauf, dass er mir widersprach, doch der blonde, große Junge neben mir, begann herzhaft zu lachen.
»Ich... was von dir wollen?..... Es ist sehr süß, dass du das denkst, aber ich bin schwul Babe.« Immer wieder wurde er von seinem Lachen unterbrochen. Am liebsten wäre ich in den Boden versunken und nie wieder aufgetaucht. Mein Gesicht musste mittlerweile hochrot sein.
»Ähh tut mir leid, dass ich dachte... Gott! Das ist so peinlich!«
»Vergessen wir das Gespräch einfach okay?«
»Nichts lieber als das. Hast du heute noch was vor?«
»Mein Abend ist noch völlig unverplant.«
»Magst du vielleicht noch zu mir?«
»Mhhhh also ich weiß ni-« begann er langsam mit einem Lächeln auf seinen Lippen zu sagen, weshalb ich ihn direkt unterbrach.
»Ich nehme das einfach als ein ja. Da vorne musst du übrigens links abbiegen.« Ich zeigte auf die kommende Kreuzung.
Kurz darauf waren wir auch schon bei mir. Als wir die Wohnung betraten, hörte ich Geschreie aus dem Wohnzimmer.
»Das sind wahrscheinlich Alex und James, die Football schauen. Beachte sie einfach nicht.« meinte ich also an Sammy gewandt. Als wir an den Zweien vorbei, zu meinem Zimmer gingen, schauten sie kurz auf. Alex Augen verengten sich kurz, bevor er uns dann wieder ignorierte, indem er gebannt auf den großen Screen vor ihm starrte.
»Ich wusste gar nicht, dass du mit "dem Badboy der Schule" zusammen wohnst« die Worte dem Badboy der Schule betonte er extra.
»Ich wusste gar nicht dass du schwul bist« konterte ich deswegen nur frech.
»Touché« antwortete er nur lachend, während er sich auf mein Bett fallen ließ.
»Warum hast du eigentlich vorher mit mir geflirtet, wenn du eh nicht auf mein Geschlecht stehst?« sprach ich die Frage aus, welche mir schon seit der Autofahrt auf der Zunge lag.
»Ich wollte wissen, ob ich es noch kann« antwortete er nur schulterzuckend, als wäre es das normalste der Welt.
Danach entschieden wir uns einen Film anzusehen.
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