Chapter 21
Ich analysierte den Boden und stellte fest, dass sich unter mir die Scherben einer Bierflasche befanden. So langsam fühlte ich mir gar nicht mehr allein, sondern viel unsicherer. Langsam drehte ich mich im Kreis, um zu schauen, ob nicht irgendwer in meiner Nähe sei. Als ich sonst niemanden anderen erblickte, drehte ich mich wieder nach vorne, um meinen Weg fortzusetzten, doch plötzlich griff jemand nach meinem Arm...
Charly's Pov
Mein Kopf setzte zuerst aus und mein Körper reagierte wie von allein. Mit geschlossenen Augen hob ich meine andere Hand und schlug schwungvoll in das Gesicht der Person hinter mir. Um an die Konsequenzen, die mein Handeln mit sich tragen könnte, zu denken, fehlte mir die Selbstbeherrschung, denn mein Gehirn schaltete sich einfach ab und meine Gliedmaßen übernahmen die Kontrolle.
»Verdammt Charly!«, schrie die Person. Erst jetzt fand ich mich wieder in der Realität zurück und realisierte, was gerade passiert war.
»Oh du meine Güte, Ben! Es tut mir so leid ich wollte dir nicht weh tun!«, entschuldigte ich mich sofort und streckte mein Hand in die Richtung seiner Nase, die er schmerzerfüllt mit seiner rechten Hand bedeckte.
»Schon in Ordnung«, behauptete er tapfer, »Was machst du aber hier bei diesem Wetter?«
»Ich wollte schnellstens nach Hause, damit ich mich nicht allzu sehr verkühle«, beantwortete ich seine Frage. Inzwischen nahm er die Hand von seiner Nase, sodass ich erkennen konnte, dass sie etwas gerötet war. Ich erinnere mich an keinen Moment, an dem er mir so leid tat wie gerade.
»Das ist aber keine gute Idee, denn hier halten sich seit dem Sommer alle möglichen Drogenjunkies auf. Ich finde, dass es hier nicht wirklich sicher ist und mit dieser Route sparst du dir außerdem vielleicht fünf Minuten«, erklärte er mit einem vorwurfsvollen Ton in seiner Stimme. Ich wusste nicht wirklich, was ich darauf erwidern sollte, weshalb ich einfach nur beschämt zu Boden sah.
»Zu deinem Glück habe ich bemerkt, dass du diese Richtung einschlägst und bin dir deswegen sofort gefolgt. Ich kann dich mit meinem Auto nach Hause fahren, also komm bitte mit«, während er sprach, legte er mir seine Hand auf den Rücken und schob mich nach vorne.
Als der Wind wehte, zuckte ich kurz wegen der Kälte zusammen und begann wieder zu zittern. In diesem Moment erkannte ich, dass ich komplett durchnässt war und vermutlich einen Liter Wasser aus meinen Haaren und meiner Kleidung hätte quetschen können. Diese Erkenntnis sorgte dafür, dass schon wieder eine Gänsehaut durch meinen Körper drang.
Plötzlich spürte ich, dass sich etwas warmes um meine Schultern legte. Ich schaute in Bens Richtung uns sah, dass er für mich auf seine wirklich warme Jeans Jacke verzichtete. Ich murmelte ein leises: "Danke" und kuschelte mich enger in die Jacke.
»Wie gefiel dir dein erstes Training heute?«, begann Ben ein Gespräch.
»Ganz gut, nur bin ich wirklich kein Talent«, antwortete ich ihm lachend.
»Das wird schon noch, bis jetzt ist noch kein Meister vom Himmel gefallen«, versuchte er mich aufzumuntern. Danach unterhielten wir uns noch über sein Training und schon waren wir schneller als gedacht, wieder am Schulparkplatz angekommen.
Die letzten Meter zu seinem Auto lief Ben vor, um mir die Tür zu öffnen. Ich bedankte mich schnell und wollte mich hineinsetzen, doch er nahm mir auch meine Tasche und mein Skateboard ab und legte sie in den Kofferraum. Ich fragte mich, ob Ben immer schon so ein Gentleman war. Irgendwie nahm ich ihn nie wirklich wahr und fand, dass er der nervige beste Freund von Kathy war. Mich wunderte es auch, dass mein Bruder sich so gut mit ihm beim Auslandsjahr anfreundete. Wieso realisierte ich das alles denn erst jetzt?
»Das Gewitter heute ist einfach nur Mist, findest du nicht auch?«, fragt er, während er los fuhr.
Mit dieser Frage holte er ich zurück aus meinen Gedanken. Ich stimmte ihm zu und bat ihn, vorsichtig zu fahren, was ihn zum Lachen brachte.
»Was ist denn so witzig?«, stellte nun ich die Frage.
»Nichts, es ist nur, ich hätte nie erwartet, dass du dich eines Tages mit einerlm Cheerleader Outfit in meinem Wagen befindest und mich bittest vorsichtig zu fahren«, kaum beendete er diesen Satz, brach er wieder in Gelächter aus.
»Ach ja und wieso nicht«, wollte ich wissen und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.
»Naja, du bist halt Alexanders Schwester und deswegen dachte ich du bist genauso wie er«
Oh nein, schon wieder musste man meinen Bruder in Verbingung bringen. Haben alle etwa so viel Respekt vor diesem Schwachkopf oder wieso wird er sonst immer erwähnt?
»Versteh mich nicht falsch, du bist natürlich nicht dein Bruder, aber ich denke es liegt in der Familie«, fuhr er fort, als ich nichts erwiderte.
»Was soll in der Familie der Familie liegen?«
Jetzt war ich wirklich neugierig. Was meinte er damit? Zuerst zögerte er mit seiner Antwort, doch dann redete er einfach drauf los.
»Naja, ihr Evans habt viele, die auf euch stehen und deswegen auch viel Auswahl. Du nutzt es zwar nicht aus, aber wenn man deinen Bruder so ansieht , kann man erkennen, dass er eigentlich jedem Mädchen das Herz bricht, dass in seine Nähe kommt«
»Und was hat das mit mir zu tun? Hast du etwa Angst, dass ich dir dein Herz breche?«, fragte ich. Eigentlich sollte das nur ein Witz sein, doch meine Stimme wurde wie von selbst leise, sodass er sich auch kurz zu mir drehte, bevor sich seine Augen wieder auf die Straße fokussierten.
»Nein, es geht mehr um Kathy. Alex nähert sich ihr und das gefällt mir gar nicht«, gab er zu.
»Tja, das hört sich ziemlich stark nach Eifersucht an. Gestehe es Kathy doch einfach!«
»Du verstehst das falsch. Sie ist meine beste Freundin und-«
»Das glaubst du doch wohl selbst nicht! Ersten Alex nähert sich ihr nur, weil sie zusammen wohnen. Ich bin mir sicher sie ist nicht ihr Typ und auch umgekehrt. Kathy steht nicht auf solche Idioten wie ihn«, erklärte ich ihm gelassen, während ich die Heizung aufdrehte.
»Wie auch immer. Was läuft eigentlich zwischen dir und James?«
»Gar nichts!«, antwortete ich ein wenig zu schnell und zu laut, woraufhin Ben nur ein wissendes Lächeln aufsetzte. Mein Gesicht wurde wahrscheinlich gerade knall rot und ich ließ mich mit einem lauten Seufzen tiefer in den Sitz sinken.
Kathy's Pov
Seit 20 Minuten sitze ich nun schon in Alex Zimmer und versuche für den Sportartikel zu recherchieren. Die Betonung liegt bei VERSUCHEN. Denn während ich vor dem Laptop sitze und versuche unsere Arbeit zu machen liegt Alex entspannt am Bett und spielt irgendwas auf seinem Handy.
Entschlossen stand ich also auf, ging zu ihm und riss ihm sein Handy aus der Hand.
»Hey!!« rief er empört.
»Es tut mir leid aber deine Nummer "Ich lass alles die Anderen machen und hole mir dann am Ende das Lob" spielt es hier nicht, also beweg deinen Knackarsch zu mir und hilf gefälligst beim Recherchieren! Dass läuft hier nämlich nicht wie mit einen von deinen Schnuckis, die dich sowieso verehren und alles für dich machen«, machte ich ihm meine Meinung klar.
»Knackarsch?« gab er gespielt beleidig zurück.
»Ja Knackarsch. Und jetzt komm und hilf mir.«
»Ja ok Mama.« Er stand widerwillig auf und setzte sich auf meinen vorherigen Platz.
»Da sitze ich.« reagierte ich deshalb. Ich weiß es war kindisch, aber ich hatte echt keine Lust mir einen anderen Sessel zu holen.
»Jetzt nicht mehr. Außerdem habe ich gar keinen Knackarsch.«
»Doch. Und wo soll ich dann sitzen?«
»Auf mir wäre noch Platz« kam es nun anzüglich von ihm, weshalb ich rot anlief. Läuft ja super mit der Arbeit.
»Muss dir nicht peinlich sein. Ich weiß, dass ich heiß bin. An deiner Stelle würde ich das Angebot annehmen, nicht jeder hat das Recht mich als Sitzmöglichkeit zu nutzen« Wie konnte ein Mensch nur so selbstverliebt sein? Ich wette er denkt er wäre Adonis oder so.
»Nein danke, ich passe.« mittlerweile habe ich mich wieder gefasst und holte mir einen Sessel aus dem nächstgelegenen Zimmer.
»Die meisten Mädchen würden töten, um das zu dürfen, was du gerade abgeschlagen hast!«
»Tut mir leid, ich sitze nicht so gern auf eingebildeten Knackärschen und jetzt lass uns arbeiten« Wir machten uns an die Arbeit, doch nach weiteren 15 Minuten begann sich Alex zu beschweren.
»Das ist extrem langweilig. Gibt es nichts spannenderes in der Schülerzeitung?« genervt seufzte ich auf. Ich wäre sogar alleine schneller gewesen.
»Komm lass uns nur noch alle Informationen zusammenschreiben. Dann haben wir es das nächste Mal leichter!«, versuchte ich ihn nun zu ermutigen. Fehltritt.
»Ich will trotzdem nicht mehr«, ich beschloss, dass ich ihn einfach ignorierte und allein die Notizen zusammen schrieb. Dies funktionierte auch sehr gut, bis mich etwas Weiches unerwartet am Rücken traf.
Ich drehte mich zum Boden, wo nun ein Paar Socken lag. Mein Blick fiel dann auf Alex, welcher mich frech angrinste. Ich konnte nicht anders, als zu bewundern wie süß er nicht aussah- Warte was? Alex und süß? Was dachte ich da. Er ist ein eigebildeter Playboy.
Ich entschied mich die Spielaufforderung anzunehmen und warf die Socken auf ihn. Jedoch schmiss ich auch noch einen Handgroßen Stressball nach, welcher neben meinem Block, am Tisch lag. Der Ball traf ihn auf der Rechten Schulter und er ließ sich spielerisch zurück aufs Bett fallen, als hätte er einen ernsthaften Schaden verursacht.
Zufrieden machte ich mich wieder an die Arbeit. Doch schon nach einem halben Satz wurde ich unterbrochen, durch ein Kissen, welches mir über den Kopf gerubbelt wurde. Okay, das ging zu weit! Nicht meine Haare!
»Das hast gerade du nicht gemacht!«, entfuhr es mir.
»Und was wenn doch?«, nun wurde seine Miene ernst doch nicht lange, denn ich sprang nun und riss ihm den Polster aus der Hand.
»Dann wirst du nun leider bezahlen müssen, mein Lieber!«, ich holte aus, um ihn den weichen Gegenstand an den Kopf zu schmeißen, doch er bekam ihn zu fassen, weshalb ich so schnell wie ich konnte aus dem Raum tigerte, um mir ebenfalls ein Kissen zu suchen.
Im Wohnzimmer schnappte ich mir dann eins von der Couch und versteckte mich hinter der Türe, um ihn überraschen zu können. Lange ließ er nicht auf sich warten. Er stürmte in den Raum, da er mich aber nicht von der Richtung erwartet hatte, konnte ich den Überraschungsmoment nutzen, und ihn von hinten angreifen.
Kurz gab er einen erschreckenden Laut von sich, doch er fasste sich schnell weshalb er sich umdrehte. Nun saß ich in der Falle. Langsam, wie ein Raubtier, das seine Beute in die Enge trieb, ging er auf mich zu. Jeden Schritt, den er in meine Richtung setzte, ging ich zurück, bis ich an der Wand anstieß.
»Hab dich«, seine Stimme war nur ein flüstern und ich wusste, dass ich hier nun nicht mehr weg kommen würde. Schnell packte er mich an der Hüfte und warf mich über seine Schulter.
»Alex! Lass mich gefälligst wieder runter«, begann ich zu schreien.
»Erst wenn du zugibst, dass ich gewonnen habe!«
»Das ist Erpressung!«, rief ich empört und schlug gegen seinen Rücken. Dies ließ ihn jedoch kalt, denn er stolzierte nur weiter in Richtung seines Zimmers.
»Das ist mir egal«
In seinem Schlafzimmer angekommen, schmiss er mich aufs Bett. Ich wollte schon flüchten doch er hielt mich fest. Als er nun auch noch begann mich zu kitzeln, konnte ich mich nicht mehr halten. Laut Charly war ich der kitzligste Mensch auf Erden. Lachend versuchte ich seinen Händen so gut wie möglich auszuweichen, doch helfen, tat es mir nicht.
»Hör auf, bitte!« brachte ich zwischen dem Lachen gerade so hervor.
»Du weißt was ich hören will« Gemein.
»Alex!«
»Kathy!« äffte er mich nun nach.
»Okay, okay! Ich gebe auf.« Doch er kitzelte mich einfach weiter.
»Und weiter?« Ich wusste was er hören wollte.
»Oh mein Lieber Alexander Claus Evans, Sie sind der beste und haben haushoch gegen mich gewonnen! Außerdem haben sie absolut keinen Knackarsch.« nun hörte er auf.
»Das klang schon besser. Woher weißt du meinen Zweitnamen?«
»Eine Lady verrät nie-«
»Könnt ihr nicht ein bisschen leiser sein? Was geht hier vor sich vor?!«
~*~
Hi Leute, sorry dass das Update so spät kommt, Wattpad hat gesponnen, weshalb wir nichts hochladen konnten.
Trotzdem hoffen wir, dass euch dieses und die kommen 3 Kapitel gefallen werden!
LG ViandVi
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