Chapter 19

Ben's Pov

Gerade fuhr ich mit Kathy Simon von der Schule abholen. Sie war heute nicht in der Schule und schrieb mir, dass sie unbedingt nach Hause müsste, weshalb ich sie abholte und ihren kleinen Bruder noch dazu. Ich parkte ein bisschen weiter weg von dem Eingang, damit ich später besser wegfahren konnte. Wir schauten uns ein bisschen nach ihm um, doch als ich ihn sah verging mir das Lachen. 

Er stand vor der Schule und wurde von zwei anderen Kindern, die etwas älter aussahen, geschlagen. Kathy schien ihn noch nicht entdeckt zu haben, denn als ich ruckartig aus dem Auto stieg, sah sie mich nur verwirrt an.

Rasend vor Wut stürmte ich zu der kleinen Gruppe. 

»Was geht hier vor sich?« Als Simon mich erkannte, drängte er sich schnell hinter mich. Somit war er Großteils bedeckt, da ich doch viel größer als er war.

»Was geht dich das an?«, fragte der Größere der beiden frech.

»Das ist nicht dein Problem. Warum habt ihr Simon schikaniert?« Wurde ich nun ernst. Außerdem setzte ich ein grimmiges Gesicht auf, bei welchem die Kleinen einen Schritt zurück traten.

Nun kam auch Kathy dazu. Simon lief sofort zu ihr und ich sah aus dem Augenwinkel, wie sie ihn herzlich umarmte. Sie war schon immer ein Familienmensch, der sich um diese sehr sorgte. Vor allem bei Simon.

»Weil er ein Loser ist. Wir tun den Anderen nur einen Gefallen.« Perplex starrte ich die Zwei an. Mir fehlten die Worte. Gerade der letzte Satz war mit so viel stolz erfüllt. Am liebsten würde ich die zwei zu Grund und Boden prügeln, aber sie waren auch nur Kinder und ich wäre dann nicht besser. Deswegen antwortete ich nur streng.

»Wenn ich euch noch einmal sehe, wie ihr Simon auch nur anseht ziehe ich andere Seiten auf.«

Damit verschwand ich und ging zu Kathy, die schon mit Simon im Auto saß. Gemeinsam fuhren wir zu Simon nach Hause. Ursprünglich wollten wir nämlich hin, da Kathy heute nicht in der Schule war und Markus ihr deshalb eine Entschuldigung schreiben musste, weil sie noch nicht volljährig ist.

»Was ist denn da draußen genau passiert?« kam es nach langem schweigen von dem Mädchen neben mir.

»Das mach ich mir schon unter vier Augen mit dem kleinen Zwerg da hinten aus« sagte ich nur ernst und schaute Kathy an, da wir gerade vor dem Haus zum stehen kamen. Mein Blick war anscheinend sehr überzeugend, denn sie nickte kaum merklich und stieg aus dem Wagen. Jedoch wusste ich, dass das Thema noch lange nicht gegessen war.

Während Kathy schon freudig zur Tür rannte, um ihren Papa zu überraschen, blieb ich mit Simon noch kurz im Wagen. Kathy schien die Situation nicht ganz mitbekommen zu haben, weshalb ich nun den großen Bruder spielen, und mit Simon ein ernstes Gespräch führen werde.

»Bleib noch kurz hier Kumpel.« schaltete ich mich ein, als der kleine Zwerg sich aus dem Wagen schummeln wollte. Da er schon wusste was nun kam, ließ er sich schweigen zurück auf den Sitz sinken.

»Ja was ist denn Ben?« stellte er sich dumm. Ohne auf seine Frage einzugehen begann ich nun die dringende Unterhaltung.

»Kommt sowas öfters vor?« ich versuchte meine Wut gegen die Kinder, welche ihn so schikaniert haben, zu unterdrücken.

»Naja.. also.. ähmm« begann er vor sich hinzustammeln. Doch das war mich Antwort genug, weshalb ich ihn schnell unterbrach.

»Also schon. Hast du schon mit jemanden darüber geredet? Außer mir natürlich.«

»Nein.« beschämt sah er zu seinen Füßen.

»Hey dass muss dir nicht unangenehm sein Kleiner. Warum hast du es denn keinem erzählt?« er tat mir leid. Keiner sollte in so einem jungen Alter derartiges widerfahren.

»Ich will nicht, dass sich jemand Sorgen um mich macht. Dad ist traurig, dass wir jetzt nur noch zu zweit sind und ich will nicht dass er sich jetzt noch wegen mir zusätzliche Sorgen hat.« Das zeigte wieder, dass Simon so ein gutes Herz hat. Wenn es jemand nicht verdient hat gemobbt zu werden dann er.

»Simon du musst darüber reden und Hilfe holen. Ab jetzt kommst du zu mir okay?« 

»Ja danke Ben!«

»Und jetzt rein mit uns! Die Anderen werden sich schon wundern wo wir sind.« Dies ließ er sich nicht Zweimal sagen. Er sprang auf und lief in das Haus, was mich zum Lachen brachte. 

Als ich das Haus betrat wurde ich direkt von einer herzlichen Umarmung von Markus begrüßt.

»Ben schön dass du wieder mal da bist! Hab dich schon lange nicht mehr gesehen Bursche! Wie geht es euch?« kam es Freundlich wie immer von dem Familienvater, während er mich noch einmal kräftig auf die Schulter schlug.

»Mir geht es gut und meinen Eltern genauso! So wie ich Kathy kenne, hat sie dir schon verraten, dass ich in der Schulmannschaft, im Hauptteam spiele.« Mein Verdacht bestätigte sich, als Kathy mich verlegen ansah. Sie hat schon immer alles erzählt bevor man es selbst zu Sprache gebracht hat.

»Glückwunsch!! Ich war ja immer im Basketball Team der Schule. Esst doch mit uns! Ich hab Sandwiches gemacht.« freute er sich für mich, obwohl es nun nichts neues mehr war.

»Da kann ich nicht nein sagen.«

»Was machen deine Eltern zur Zeit? Wir haben jetzt schon länger nichts mehr zusammen unternommen.« Es stimmte seit Kathy weggezogen ist, machten unsere Eltern wieder weniger miteinander, obwohl sie eigentlich gut befreundet waren.

»Das übliche viel arbeiten und sonst mit Milo Spatziergänge unternehmen. Ich kann ja mal mit ihnen über einen Grillabend reden.« Milo war unser Hund. Ich bekam ihn zu meinem fünften Geburtstag, weshalb er nun schon ziemlich alt war.

»Dad. Ich muss dich noch um einen Gefallen bitten..« kam es nun Zuckersüß von dem Mädchen. Ich muss schon zugeben sie kann einen echt beeinflussen, mit ihren großen Augen. Sie wusste wie sie bekommt was sie will.

»Ja was ist denn?« 

»Ich war heute nicht in der Schule. Kannst du mich entschuldigen?« 

»Und warum, warst du nicht in der Schule wenn ich fragen darf?« kam es nun drängend von ihm.

»Ähm... Also gestern ist ja Ben ins Team gekommen und das konnten wir nicht so stehen lassen, weshalb wir ganz vielleicht feiern gegangen sind und- «

»Ach sag doch einfach dass du einen Kater hattest Beast.« unterbrach ich sie lachend. 

»Also erstens wie oft soll ich noch sagen, dass du mich nicht so nennen sollst und zweitens, war ich grad dabei.« nörgelte sie und sah entschuldigend zu ihrem Dad.

»Ich will, dass du weißt dass ich sowas nicht nochmal entschuldige. Aber nun ist gut ich schreibe dir gleich eine Ausrede aufs Blatt.« bei dem letzten Satz schmunzelte er.

Wir aßen noch Mittag und fuhren dann zu Kathy, wo wir uns noch einen gemütlichen Nachmittag machten. Kathy und ich hatten mittlerweile schon Gewand und ein paar Wertgegenstände bei uns gegenseitig. Dies haben wir eingeführt, da wir eine Zeit lang fast täglich Sleepovers hatten. 

Kathy ist das einzige Mädchen, mit welchem ich sowas machen würde. Sie und ich sind einfach verdammt vertraut. Kein wunder, wenn wir uns schon seit unserer Geburt kennen.

Jedenfalls beschloss ich um 22:30 doch bei ihr zu schlafen und wir kuschelten uns gemeinsam in ihr Bett.

Kathy's Pov

Brutal wurde ich durch das Piepen meines Weckers aus dem Schlaf gerissen. 

»Mach das aus« brummte Ben neben mir. 

»Jaja. Aufstehen musst du trotzdem«

»Warum es ist Wochenende« grummelte er mich nun an, während er sich wieder in sein Kissen drückte. Ben war echt noch nie ein Morgenmensch. Schon immer war ich die Jenige, die zuerst aufwachte und ihn aufwecken musste. Wenigstens schlug er mittlerweile nicht mehr so oft mit seinem Polster nach mir.

»Schön wärs! Es ist Freitag du Idiot!« Ich rappelte mich von meinem Bett auf und schliff meinen noch müden Körper ins Bad. Aus Erfahrung wusste ich, dass die Schlafmütze erst aufstehen wird, wenn die Zeit eh schon zu knapp ist.

Deshalb schlenderte ich in die Küche um mir meinen Kaffee herunter zu lassen. Täglich nahm ich mir einen mit, da ich sonst nicht wirklich ansprechbar wäre. Ich bin zwar ein Kontaktfreudiger Mensch aber ohne mein Morgengetränk komme ich nicht in die Gänge.

Danach zog ich mein heutiges Outfit, was aus einer weiten Jean, einem blassgrünen Top und einer braunen, zu großen Weste bestand, an und schaute nach Charly. Sie war gottseidank schon wach und fertig angezogen. 

Mittlerweile war es schon 7:40 Uhr und die Jungs waren noch immer nicht aus den Federn, weshalb ich beschloss sie nun unsanft aus dem Bett zu holen. Ich verband mein Handy mit der Bluetooth- Anlage aus dem Wohnzimmer und spielte den lautesten Heavy Metal Song den ich kannte ab.

Augenblicklich kamen die drei Langschläfer aus den Zimmern gestürzt.

»Sag mal spinnst du?« ergriff James als erstes das Wort.

»Nein warum? Ihr solltet mir danken ihr habt nämlich nur noch 10 Minuten Zeit wenn ihr mit dem Auto fahrt. Also würde ich hier jetzt auch nicht dumm rumstehen sondern mal beginnen mich fertig zu machen. Hopp hopp!« bei den letzten zwei Wörtern klatsche ich auffordernd in die Hände, weshalb sich die Jungs in Bewegung setzten.

Nun drehte ich mich zu Charly, welche mich auch nicht gerade glücklich aussah.

»Musste das jetzt sein?« ich wusste, dass sie diese Aktion auch nicht gutheißen würde aber das war es mir wert. Die Gesichter der Jungs waren echt unbeschreiblich.

»Ja sorry. Fährst du heute mit mir mit dem Skateboard? Ich muss nach der Schule noch in die Redaktion und will danach nicht gehen.« ich hoffte inständig ,dass sie zustimmen würde. Alleine fahren war noch nie mein Ding. 

»Klar aber dann müssen wir sofort los.« Schnell holten wir aus dem Abstellraum des Hauses Fahrrad und Skateboard, um loszufahren. 

~*~


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top