Kapitel 7 - Kalter Tee.
[Isn't he adorable? I mean look at him! ;-;]
,,Willkommen in unserem Café. Bitte setzen Sie sich doch."
Fasziniert sah ich mich um, als wir den kleinen, aber feinen Laden betraten.
Er war von innen wirklich schön eingerichtet und erinnerte mich an meine alte Arbeit. Da wurde mir wieder klar, dass ich sie sehr vermisste.
Gemeinsam setzten Atsushi und ich und an einen Tisch am Fenster und sagten die erste Zeit lang nichts.
Mein kleiner Bruder war nervös, aber das konnte ich gut nachvollziehen, denn ich war es ebenfalls. Es kam uns so vor, als würden wir uns seit ewigen kennen und doch waren wir uns so fremd.
Er hatte Fragen, ich hatte Fragen. Aber keiner von uns stellte sie. Keiner fing das Gespräch an.
,,So, was darf ich ihnen denn bringen?"fragte uns die Kellnerin und hielt dabei ihren kleinen Block in der Hand.
Ich bestellte mir eine Tasse Tee und Atsushi nahm einen heißen Kakao.
Die Kellnerin schrieb sich alles auf und gerade als sie gehen wollte, hinderte ich sie daran.
,,Warten sie, der Knoten ihrer Schürze geht fast auf."-,,Hm? Oh richtig. Das passiert mir andauernd."
Schmunzelnd stand ich auf und machte einen neuen Knoten bei ihr.
,,Ich empfehle den doppel Knoten. Wenn sie an einer der langen Laschen ziehen, lässt sich dieser auch ganz leicht öffnen. Dann haben sie keine Schwierigkeiten die Schürze beim Feierabend auszuziehen."
Die Kellnerin bedankte sich bei mir und lief dann weiter, während ich mich mit einem Lächeln wieder auf meinen Platz setzte. Ich liebte es gute Taten zu vollbringen. Es war wie ein Hobby.
,,Du warst mal Kellnerin, richtig?"fragte Atsushi zögernd und sah mich an.
,,Ja, bis zu dem Abend wo plötzlich ein merkwürdiger Typ im Container lag, da er sich vom Dach gestürzt hatte."
Wir beide kicherten, als wir von Dazai gesprochen hatten und die angespannte Situation entspannte sich.
Nun fing auch Atsushi an zu lächeln, wenn auch nur leicht. Aber es war der Weg in die richtige Richtung.
,,Dazai hat dir von mir und meiner Vergangenheit erzählt...nicht wahr?"-,,Ja..."
Atsushi blickte auf seine Hände. Es schien so als würde er sich dafür schämen ein Weisenkind gewesen zu sein. Aber er konnte ja gar nichts dafür.
,,Und du? Hast du...Eltern?"fragte er vorsichtig. Kurz darauf wurden unsere Getränke serviert.
,,Nein, ich habe nur Großeltern. Sie haben mich gefunden, als ich ein Baby war. Unsere Eltern waren wohl schlimme Personen was? Zwei Kinder einfach so auszusetzen und sie dann in den Glauben zu lassen sie seien ein Einzelkind..."
Atsushi sagte dazu nichts, sondern rührte nur in seinem Kakao rum. Natürlich traf es ihn, genauso wie mich. Wir kannten uns nicht und trotzdem waren wir schon immer miteinander verbunden. Außerdem waren wir nie wirklich voneinander getrennt und wussten dennoch nichts voneinander. Schrecklich dieser Gedanke.
,,Als Dazai mir von dir erzählte, konnte ich es erst nicht glauben. Hätte ich viel früher von dir gewusst dann..."-,,Dann hätte ich dich bei mir aufgenommen..."
Nun blickte Atsushi auf und sah mich mit großen Augen an, während ich lächelte.
,,Es stimmt an Anfang wollte ich nicht wirklich mit dir reden. Das alles ist noch immer so neu für mich. Aber glaube mir wenn ich dir sage, dass ich dich nicht im Stich gelassen hätte, wenn ich dich bereits früher gekannt hätte. Nach deinem Rausschmiss aus dem Weisenhaus, hätte ich dich bei mir aufgenommen...davon bin ich inzwischen überzeugt...immerhin...
...bist du doch mein kleiner Bruder..."
Nun wurden seine Augen noch größer und ich kicherte leicht. Inzwischen war es wirklich angenehm mich mit Atsushi zu unterhalten, auch wenn wir uns erst an dem Tag kennengelernt haben.
Aber ich fing an die Verbundenheit zwischen uns beiden zu spüren und so spürte ich auch Atsushi's Schmerz. Den Schmerz den er seit ewigkeiten mit sich trug und die Einsamkeit mit der er verbunden war. Er war ein Weisenkind und ich hatte eine Familie - ein soweit normales Leben.
Wie wäre mein Leben wohl mit Atsushi gewesen?
,,ALLE AUF DEN BODEN! DAS HIER IST EIN ÜBERFALL!"
Erschrocken blickten wir zur Tür, wo ein junger Mann mit Orange farbigen Haaren stand und eine Waffe auf uns richtete.
Wo kam der denn plötzlich her? Und dann auch noch ein Überfall am hellen Tag?
Am Tisch gegenüber von Atsushi und mir saßen zwei junge Damen. Eine davon war eine Schülerin mit dunklen Haaren und ihr Blick war merkwürdig. Kannte sie den Mann etwa?
,,Du!"
Der Eindringling richtete seine Waffe auf die Schülerin, die erschrocken zusammen zuckte. Also schien er es tatsächlich auf sie abgesehen zu haben!
,,Jeden Tag schikanierst du mich! Ich habe es so satt! Heute wirst du dafür bezahlen!"-,,Hey, einen Augenblick mal!"
Sofort stand ich auf und stellte mich vor dem Mann.
,,Aus dem weg, Puppe. Ich habe es auf die dahinter abgesehen. Nicht auf dich."
Er war zornig und somit nicht ganz bei Sinnen. Sein Blick schweifte zur Theke und seine Waffe folgte ihm.
,,Ihr braucht gar nicht erst zu versuchen, die Polizei zu rufen. Ich habe die Leitungen getrennt."
Ich verstand gar nichts mehr. Ein Überfall am Tag und dann auch noch an einem öffentlichen Ort und das ausgerechnet unter der Detektei.
,,Hör mal, was auch immer sie dir getan hat. Mord ist keine Lösung."-,,Halt dich da raus! Du hast doch keine Ahnung wie es ist, jeden tat von der gleichen Person fertig gemacht zu werden!"
Ich blickte über die Schulter zu der Schülerin, die sich auf der Bank immer kleiner machte.
Mobbing...in der Schule...eine Schule...Ein normales Leben...
,,Du hast recht..."fing ich an.
,,Ich habe wirklich keine Ahnung von solchen Problemen...ich bin nämlich nie zur Schule gegangen..."
Langsam ging ich auf den Mann zu und ignorierte dabei die Gefahr in die ich mich begab.
Im folgenden Moment wurde mir alles klar. Ich durfte nie in die Schule gehen, habe zuhause alles von meinen Großeltern gelernt und musste immer vor Dämmerung zuhause sein. Meine Großeltern schienen von meinen übernatürlichen Fähigkeiten gewusst zu haben. Haben sie mich einmal als Wolf gesehen und mich daher beschützt? Was auch immer ich hatte...Atsushi hatte es viel schlimmer und ich wusste bis vor kurzem nichts von seiner Existenz.
Ich wollte ihn beschützen!
Meinen kleinen Bruder und alle um mich herum.
,,Jemanden zu töten ist falsch. Willst du sie töten..."
Inzwischen war ich so nah, weshalb die Pistole meine Stirn berührte.
,,...musst du zuerst mich erschießen..."
Der Mann sah mich erschrocken an und wusste nicht was er nun tun sollte.
Er zitterte, während ich ruhig da stehen blieb und keinerlei Emotionen zeigte.
Kurz darauf ließ er seine Waffe fallen und lächelte dann zufrieden.
...Wie jetzt?
,,Ich bin überzeugt...Deine Schwester hat es ja echt drauf, Atsushi."
Fragen zog ich eine Augenbraue nach oben und blickte zu Atsushi. Dieser sah mich entschuldigend an und lächelte dabei.
Da wurde mir klar, dass die beiden sich kannten. Auch die Schülerin, kannte Atsushi. Das erkannte ich daran, dass sie anfing zu kichern.
Die kannten sich alle! Waren das etwa...
,,Eine sehr gute Leistung, Fräulein Nakajima."
Verwirrt blickte zur Theke und dort standen plötzlich Herr Fukuzawa, Kunikida und auch Dazai!
Wo kamen die denn plötzlich her?!
,,Damit...haben sie die Prüfung bestanden."-,,Wie...welche Prüfung denn?"
Dazai kam hinter der Theke hervor und näherte sich mir wie üblich mit den Händen in den Manteltaschen.
,,Die Prüfung, um als Detektiv aufgenommen zu werden. Wenn du bereit bist dein Herz für andere zu opfern, hast du die Prüfung bestanden."
Als nächstes kam der Mann mit den Orangenen Haaren auf mich zu und lächelte mich an.
,,Entschuldige, das mit der Waffe und dem anbrüllen. Aber es musste echt wirken. Glaub mir, ich würde meine Schwester doch niemals erschießen wollen."-,,Deine...Schwester?"
Verwirrt blickte ich nach hinten und keine Sekunde später fiel die junge Schülerin dem Mann - der sie noch bis eben erschießen wollte - um den Hals.
,,Das Ist Naomi Tanizaki und ich bin Junichiro Tanizaki."
Die Schwester klebte förmlich an ihrem Bruder und es machte nicht gerade den Anschein als wären sie verwandt.
Dafür war deren Beziehung zuuu...seltsam?
,,Tja dann (v/n)..."fing Dazai an und reichte mir die Hand.
,,Willkommen bei den bewaffneten Detektiven..."
Mit großen Augen sah ich Dazai an. Sein Lächeln war wunderschön, schon zum dahin schmelzen.
Ich zögerte kurz. Sollte ich nun wirklich mein neues Leben als Detektiv beginnen? Mit übernatürlichen Fähigkeiten, die ich noch nicht kontrollieren konnte?
Da spürte ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter und ich blickte zur Seite. Atsushi stand direkt neben mir und lächelte mich an.
Sein Lächeln gab mir die Antwort auf alles. Er war bei mir und so schnell wurden wir einander nicht verlassen.
In seinen Augen sah ich, dass er diesen Ort, diesen Job und diese Leute liebte. Sie waren...Seine Familie.
Und Atsushi fing an meine zu werden und so wollte ich auch die anderen genauer kennenlernen. Ich war neugierig auf das was das Leben mir noch zu bieten hatte.
Ich erwiderte das Lächeln und nahm dann Dazai's Hand.
Ich spürte die Wärme und die Freude war in seinen Augen zu erkennen.
,,Ich freue mich sehr darüber an Bord sein zu dürfen..."sagte ich und Dazai nahm bis zum Ende des Satzes seinen Blick nicht einmal von mir.
Und mein Tee? Der ist bereits kalt geworden...
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