Kapitel 11 - Eine helfende Hand

Oh man der Titel klingt pervers...UFF!

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Die Tage vergingen und ich fing an mich an meine neue Arbeit zu gewöhnen.
Es war witzig Kunikida bei den Unterlagen zu helfen und Ranpo bei seinen Aufträgen zu begleiten. Bislang hatte ich aber noch keine Mission mit Atsushi oder mit Dazai. Nicht das ich es unbedingt wollte, aber wundern tat es mich schon.
Ich wollte mich aber auch nicht beschweren, denn um wünsche zu äußern war ich noch nicht lange genug dabei.

Ich seufzte kräftig und packte gelangweilt meine Kisten aus.
Ich hatte heute einen freien Tag und wollte endlich die ganzen Kartons in meiner Wohnung loswerden. Es war doch mehr als ich befürchtet hatte und hinzu musste noch einiges in meinen kleinen Keller.
,,Alleine macht das ganze nicht mal Spaß..."nuschelte ich und betrachtete dabei mein Chaos, in dem ich mittendrin saß.
Da Bücher, hier Klamotten und dort Videpspiele - alles durcheinander.

Wer aufräumt, ist nur zu faul zum suchen sage ich immer, aber so lassen wollte ich definitiv auch nicht alles. Was wäre gewesen, wenn Atsushi mich mal besucht hätte und er findet dieses Chaos auf? Dezent unangenehm.
Das klopfen an meinem Fenster riss mich aus meinen Gedanken. Etwas verwirrt blickte ich zu der Tür, die zu meinem Balkon führte und ich bekam einen Schock, als ich eine mir bekannte Person sah.

Dazai hing kopfüber vor meinem Fenster und lächelte mich dabei freudig an.
Verwirrt stand ich auf und öffnete die Tür.
,,Was machst du denn schon wieder hier? Und warum hängst du da so komisch?"
Dazai hing da eher wie eine Puppe, die man merkwürdig aufgehangen hatte und er sah dabei noch echt lächerlich aus.
,,Also eigentlich wollte ich mich von einem der hübschen Balkon hier erhängen"-,,Und das am hellen Tag?"
Ich half Dazai dabei von da oben runter zu kommen und wieder auf beiden Beinen zu stehen. Er war doch deutlich schwerer, als man vermuten würde.

,,Ob du es glaubst, oder nicht...aber für Suizid gibt es keine genaue Uhrzeit."sagte er und ich seufzte nur noch. Der Typ hatte echt nerven, was das mit dem Suizid anging.
Kurz darauf betrat er meine Wohnung und da er mein Chaos schon kannte, war mir das bei ihm inzwischen auch nicht mehr unangenehm.
Bei Atsushi oder Kunikida wäre das zum Beispiel was ganz anderes gewesen. Da wäre ich im Erdboden versunken.
,,Immernoch nicht fertig?"fragte Dazai gelassen.

,,Nun, wie du siehst anscheinend nicht."
Kurz herrschte Stille und mein Kollege lief einfach mal quer durch meine ganze Wohnung.
Klar, kein Problem. Der sollte sich bloß keinen Zwang antun in einer fremdem Wohnung herum zu laufen.
Ich hätte den Typen glatt anzeigen können.
,,Dann helfe ich dir."sagte er plötzlich.
Überrascht sah ich ihn an, versuchte aber zuerst sein angebot abzulehnen.
,,D-das musst du nicht!"fing ich an und wedelte dabei Panisch mit meinen Händen vor meinem Gesicht.
,,Das schaffe ich auch gut alleine, glaub mir."-,,Bis du dieses Chaos fertig aufgeräumt hast, haben wir Weihnachten und selbst an dem Tag wärst du damit nicht fertig."

Hatte ich schon mal erwähnt, dass Dazai ein viel zu ehrliches Arschloch war? Nein? Dann wisst ihr es ja jetzt. Er war nicht nur frech, sondern auch hinterhältig. Das merkte ich schon daran, weil er Kunikida oft verarscht hatte. Der ärmste hatte Dinge in sein Notizbuch geschrieben, die im Endeffekt nur Müll von Dazai waren.
Und dieser genoss es auch noch richtig, andere so zu ärgern. Frechheit.
,,Jetzt stell dich doch nicht so an."sagte er und kam dabei lächelnd auf mich zu.

,,Gemeinsam werden wir schnell fertig mit dem ganzen, glaub mir."
Kurz sagte ich nichts, sondern blickte über meine Schulter nach hinten. Erneut musste ich feststellen, dass Dazai mal wieder recht hatte und ich fing an diese Feststellung zu hassen.
,,Aber wehe du bringst dich mit meinen Sachen um."-,,Noch habe ich keine Gedanken."
Ich schmunzelte und somit fingen wir gemeinsam an aufzuräumen.
Zuerst kamen mein restliches Geschirr. Die Töpfe hatte ich Gott sei Dank schon ausgeräumt und so fehlten nur noch Kleinigkeiten, die in die Küche geräumt werden mussten.
Aber Dazai war wie ein kleines Kind schnell von allem fasziniert und so schaute er sich eine einfache Gabel von allen Seiten an.

,,Oooohhhhh! Ist das Silber?"-,,Nein, das ist eine ganz normale Gabel..."

Nachdem wir dann also die Küche geschafft haben, ging er ins Wohnzimmer und ich ins Bad. Dort stellte ich die wichtigsten Sachen auf die jeweilige Ablage und setzte die neue Glühbirne in die Lampe ein.
Gut, dass ich keine Höhenangst hatte, sonst hätte ich mich niemals auf die Trittleiter gewagt.
Und Dazai hätte vermutlich versucht dabei Suizid zu begehen. Der Gedanke daran ließ mich kurz schmunzeln.

Irgendwie war Dazai ja schon ein merkwürdig Typ, aber dafür so freundlich und auch fürsorglich.
Immerhin hatte er sich um meinen Bruder gekümmert und mich dann auch noch gesucht, damit ich Atsushi kennenlernen konnte. Auch wollte er, dass ich den bewaffneten Detektiven beitrete, damit ich in Sicherheit bin.

Dazai...wollte mich beschützen...

Kurz darauf spürte ich, wie meine Wangen ganz warm wurden und ein Blick in den Spiegel zeigte mir, dass ich rot geworden war.
Meine Gedanken bei Dazai und seine Taten ließen mich doch tatsächlich rot werden - etwas was mir noch nie passiert ist.
Keine Ahnung wie Dazai es geschafft hat, aber er hatte es geschafft.

,,Woaaahhhh! Wie cooool!"
Dazai's faszinierte Stimme riss mich aus meinen Gedanken und weil ich nicht wusste, worüber er sich so freute, ging ich zu ihm ins Wohnzimmer. Dort hielt er voller Begeisterung einen großen Karton in der Hand und sah mich mit großen Glubschaugen an.
,,Du hast ein 3D Puzzle vom Tokyo Tower und du hast ihn noch nicht zusammen gebaut?!"-,,Naja...ich hatte es vor, aber dann trat ein gewisser Detektiv in mein Leben."

Ich habe Dazai noch nie so fasziniert erlebt und wenn dann nur bei Suizid Möglichkeiten. Aber das hier war was völlig anderes, denn wie ein kleines Kind an Weihnachten hielt er den Karton in der Hand und betrachtete ihn von allen Seiten.
In seinen Augen konnte ich sehen, was er wollte und so kicherte ich, während ich auf ihn zu lief.
,,Wenn du möchtest, können wir ihn gerne zusammen aufbauen."sagte ich und nahm ihn dabei den Karton ab, um diesen anschließend auf den Tisch zu stellen.

,,Wirklich?!"-,,Aber wir werden den heute nicht schaffen. Außerdem haben wir einen Job. Wir können uns gerne ab und zu bei mir treffen und dann immer ein Stückchen des Turmes zusammen puzzeln."
Freudig nickte er und so waren wir uns also einig. Dazai und ich wollten gemeinsam den Tokyo Tower aufbauen.
Innerlich rechnete ich schon mit dem schlimmsten, da man an den kleinen Teilen ersticken konnte. Für Dazai eine interessante Suizid Methode.

Nachdem also das geklärt war, räumten wir gemeinsam die restlichen Kisten im Wohnzimmer aus und ich stellte die Kartons gefaltet in den Abstellraum.
Erleichtert atmete ich aus, denn wir hatten es wirklich geschafft. Zwar hatte es uns fast den ganzen Tag gekostet, aber alleine hätte ich es nicht geschafft. Warum? Einfach aus dem Grund, weil ich immer alles verschiebe.

Wie die Kinder, die sich fest vornehmen zu lernen, es aber dann doch nicht tun und es am darauf folgenden Tag nochmal versuchen. Ein schlimmer Kreislauf, der kein Ende nimmt.

Erschöpft lief ich zurück ins Wohnzimmer und sah, dass Dazai meine Puzzles an der Wand aufgehangen hatte.
Jetzt gerade stand er vor meinem Regel und hielt einem Bilderrahmen in der Hand. Neugierig trat ich näher und sah, dass es das Foto von meinen Großeltern und mir war. Ich war da gerade fünf Jahre alt und wirkte dabei so glücklich. Meine Gedanken schweiften kurz darauf zu Atsushi, denn er hatte sowas nicht und das obwohl er es verdient hatte. Wir waren wie zwei Seiten einer Medallie - als Geschwister untrennbar miteinander verbunden und doch waren beide Seiten verschieden.

,,Glaubst du ich werde eine gute große Schwester für ihn sein?"fragte ich Dazai mit unsicherer Stimme.
Er blickte zu mir, während er das Bild weiterhin in seiner Hand hielt. Doch kurz darauf stellte er es wieder ins Regal, um anschließend beide Hände auf meine Schultern zu legen.
,,Das bist du doch schon..."
Mit großen Augen blickte ich zu Dazai hoch und sah direkt in seine wunderschönen Augen. Dazai hatte schöne braune Augen, welche mich an den Herbst erinnerten.
Es waren eigentlich nur einfache braune Augen und doch waren sie so schön.

,,Allein, dass du ihn kennengelernt hast, macht dich zu einer guten Schwester. Atsushi hat eine Familie, die er sich immer gewünscht hat. Du wirst ihn jeden Tag mehr und mehr kennenlernen und mehr mit ihm zusammenwachsen."
Eine kurzen Moment sagte ich nichts, sondern ließ die Worte einfach über mich ergehen, denn Dazai hatte wie üblich mal wieder recht.
Als Detektiv war er schon grandios, aber als Freund war er auch nicht schlecht. Ich war noch nicht solange bei den bewaffneten Detektiven und doch hatte ich die anderen schon sehr gern. Das war wohl keine Schwierigkeit.
Mit einem sanften Lächeln sah ich Dazai an, was er nur erwiderte.

,,Du bist ja schon merkwürdig. Von Suizid besessen, aber immer mit Rat und Tat zur Stelle."-,,So bin ich nunmal. Lust was zu bestellen? Ich kenne ein super Nudel Restaurant."

[Arbeit und Schule hält ich auf Trab.

ICH MÖCHTE ENDLICH URLAUB HABEN!]

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