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ᯓ★ erzählerin

Wie versprochen saß Wooyoung in einer der Reihen, um San bei einer seiner Wettrennen zuschauen zu können. Die Sonne schien breit am Himmel und erhitzte die Stimmung zwischen den Hunderten von Fans, die sich heute am besagten Tag hier versammelt hatten. Während die Mitarbeiter fleißig am Verkaufen von Getränken und Snacks waren, wurden die Plätze immer voller und das Wettrennen von dem Besitzer der Rennpiste angeleitet.

Wie immer hatte Wooyoung sein Zeichenblock auf sein Schoss liegen, bereit um wieder eine Zeichnung von San anfangen zu können. Trotzdessen, dass sie sich in der letzten Zeit tatsächlich immer näher kamen, war Wooyoung immernoch derselbe Junge, der seinen Schwarm gerne aus der Ferne beobachtete und auf Papier mit Stift festhielt.

Auch jetzt, als er San in seinem gewohnten Bikeranzug auf der Rennstrecke stehen sah und wie die letzten Feinschliffe an den Motorrädern gemacht wurden. Es war einer der bekanntesten Biker aus Japan heute zu Besuch, der gegen den talentiertesten Biker aus diesem Stadtteil antreten würde.

Nicht umsonst bat Hongjoong als Leiter der Rennpiste San darum, gegen ihn anzutreten und ihr Image zu vertreten.

,,Du wirst das rocken. Wie immer.",ertönte Jongho's Stimme, als er mit San's Motorrad an die Ziellinie gerade angefahren kam und dieses bereit zum Nutzen abstellte. In langsamen Schritten ging San auf ihn zu, woraufhin er seine Worte gehemmt von ihrer Beziehung nur abnickte und etwas schluckte. Dennoch gab er anders als sonst ein kleines ,,Danke." von sich, wodurch er allein schon seinem Bruder ein breites Lächeln entlocken konnte.

Jongho klopfte ihm auf die Schulter, bevor er die Rennstrecke verließ und beide Biker auf ihre Motorräder stiegen. Zwar konnte San Wooyoung bei der ganzen Menschenmenge nicht erkennen, jedoch vertraute er ganz darauf, dass dieser heute Vorwort war, wodurch er psychisch etwas ruhiger als sonst in solchen Situationen war.

Schließlich mochte San weder die großen Menschenmengen, noch den Stress, der mit solchen Wettrennen dazu kam. Deswegen bat er Wooyoung darum, heute auch da zu sein. In der Hoffnung, er würde psychisch dadurch etwas entspannen können. Dies schien auch der Fall zu sein, als er sich seinen Helm aufsetzte und tief durchatmete.

,,Auf die Plätze, fertig, los!!!",leitete Hongjoong das Rennen an, als die beiden Biker beim Startsignal gemeinsam mit dem lauten Gejubel des Publikums losfuhren. Es würden drei Runden gefahren werden, und wer zuerst die Ziellinie überquerte, hätte das Rennen gewonnen.

Während nicht nur Hongjoong, sondern das ganze Team vollkommen auf ihren introvertierten Biker vertrauten, konzentrierte sich dieser gerade darauf, in der massiven Geschwindigkeit die Kontrolle zu bewahren.

San fuhr seit 6 Jahren das Motorrad, weshalb er nicht nur erfahren war, sondern sich mit Körper und Seele in seinem Job auskannte. Dementsprechend fiel es ihm auch nicht schwer, den bekannten Biker zu überholen und die Führung zu halten. Somit schloss er auch die erste Runde ab, als das Publikum begeistert schrie, die einen bereits mitgerissen von dieser Spitzenleistung aufstanden, während sich die anderen angeregt mit ihren Freunden und Familien austauschten.

Außer Wooyoung, der wie immer alleine für sich dort saß und zufrieden lächelte. Aufmerksam beobachtete er das Geschehen vor sich, ohne zu wissen, wie das gleich enden würde. Doch sein Lächeln wurde umso breiter, als er sah, wie begeistert Jongho und Hongjoong an der Rennstrecke standen und ihren Bruder sowie Freund anfeuerten. Zu wissen, dass San liebende Menschen um sich herum hatte, obwohl dieser sich ungesehen und ungeliebt fühlte.

,,Wahnsinn...",entkam es Wooyoung begeistert, als San das Rennen mit der dritten Runde und als Sieger abschloss. Umso lauter wurde das Gejubel sowie die Freude der Zuschauer, die sich extra für diesen Mann hier versammelt hatten. Während sich Jongho und Hongjoong in die Arme fielen, Wooyoung sein Lächeln kaum mehr unter Kontrolle bekam, spürte San nur noch sein Atem schwerer werden.

Beide Biker fuhren noch eine Runde, um von der Geschwindigkeit runterzukommen, bevor sie abstiegen und sich von ihren Helmen befreiten. Begeistert, überglücklich, stolz und erfreut wurde San direkt von seinem Bruder sowie seinem Chef in die Arme genommen und von allen Seiten gedrückt. Ebenso wurde der junge Biker von seinen Fans bejubelt, angestrahlt und gelobt.

Dennoch konnte sich San wie immer nur schwer auf all diese positiven Dinge um sich herum konzentrieren. Vorallem, als ihm schnell wieder alles zu viel wurde. Die Anspannung, die er während des Fahrens mit sich trug. Würde ich gewinnen? Wer war ich schon im Gegensatz zu diesem talentierten und bekannten Biker? Was wäre, wenn ich verlieren würde? All diese Fragen, die ihn in den Wahnsinn trieben.

Umso schwerer wurde ihm seine Brust, als ihm seine Fingerspitzen eiskalt wurden und anfingen, zu zittern. Ein ekliger Tremor, den er schnell nicht mehr kontrollieren konnte. Die grellen Lichter, das warme Sonnenlicht, das laute Gejubel, die Umarmungen - alles wurde zu viel für ihn.

,,Das ist doch gerigged!!! Das kann nicht sein!!",entkam es seinem Gegner in einem offensiven Ton, wodurch sich Jongho und Hongjoong direkt von San lösten und den Biker gleichgültig anblickten. San hingegen blieb still, schaute den Biker desorientiert an, zumal er gerade mitten in einer Panikattacke steckte.

,,Ihr habt die Motorräder doch bestimmt gefälscht!! Noch nie habe ich gegen so einen, s-s-so einen No-Name verloren!",schrie der Biker genervt, als er auf San zu lief, bereit eine Schlägerei anzufangen. Ohne lange zu zögern und bevor Jongho oder Hongjoong etwas von sich geben konnten, drückte San seinem Bruder den Helm in die Hand und ging in einer genauso harschen Körperhaltung auf seinen Gegner zu.

Auch die Zuschauer merkten und hörten den entstehenden Konflikt sowie die Worte des Gegners, weshalb es auch schnell ruhiger auf den Plätzen wurde und alle das Geschehen mit sorgvollen Blicken beobachteten. Vorallem als der Biker, San kraftvoll an der Brust schubste, sodass dieser paar Schritte zurück taumelte.

,,Hey! Stop!",entkam es Hongjoong sofort, der gerade eingrätschen wollte, jedoch war San schneller, als er mit seinem Arm kräftig ausholte und seinem Gegner eine ordentliche Faust gegen den Schädel verpasste, wodurch dieser zu Boden gerissen wurde. Wäre es nicht Jongho gewesen, der San von hinten an den Armen gepackt hätte, hätte dieser den Jungen wahrscheinlich noch bewusstlos geprügelt.

Das Team des Gegners sowie auch Hongjoong kümmerten sich erstmal um den Gegner, während San gekränkt versuchte, sein Atem zu regulieren. Immernoch gefangen in der Panikattacke verzog er leidend sein Gesicht, entriss sich aus Jongho's Griffen und blinzelte verzweifelt, um bei Verstand zu bleiben.

,,San!!!",rief Wooyoung aus der Ferne, der das alles erstmal beobachtete, bevor er aus den Sitzplätzen angerannt kam und sich an der Absperrung zur Rennstrecke hinstellte. Direkt erblickte der Ältere ihn, als er sah, wie dieser ihn mit der Hand zu sich wedelte. Ohne zu zögern, lief er auf Wooyoung zu, während sie nur noch die Absperrung voneinander trennten.

San stützte seine Hände auf den Zaun ab und schloss die Augen, um zu verhindern, dass seine Gedanken abschweiften. Seine Hände begannen erneut zu zittern, also umklammerte er die Kante des Zauns, als er spürte, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen.

Seine Augen flogen jedoch auf, als er spürte, wie sich ein Paar Hände auf seine Hüfte legten, er zu Wooyoung gedreht wurde und er realisierte, dass Woo wohl über den Zaun geklettert sein musste. Somit blickte er ihm in seine besorgten, aber warmen Augen. Dabei löste er seine zitternden Hände vom Zaun, um seine Arme zögernd um Woo's Taille zu legen.

Dieser umfasste sein Gesicht mit seinen Händen und fuhr mit seinen Daumen über seine Wangen, als er ruhig sagte:,,Du musst jetzt einmal ganz tief ein - und ausatmen. Einmal tief durchatmen, San." Er sah ihn weiterhin mit tränenerfüllten Augen an, während Wooyoung ihm half, in die Realität zurückzufinden.

„Schau, wie ich das mache. Atme ganz tief durch, San-ah.",murmelte er leise, während er seine Hände auf dessen Schultern ablegte, diese einmal fest zu drückte, seine Hände auf dessen Oberarme wandern ließ, diese ebenso einmal fest zu drückte und das Procedere an seinen Unterarmen und Händen mehrmals wiederholte. Dies, um San in der Realität zu behalten.

Der Ältere fühlte, wie er sich mit den vergehenden Minuten entspannte und seufzte erleichtert, bevor er sich in seine Berührung lehnte und sein Gesicht in Wooyoung's Halsbeuge vergrub. Dabei klammerte er sich direkt an ihn, als er seine Arme um dessen Taille fester umschlung und spürte, wie sein Atem immer ruhiger wurde.

„Genauso, San.",flüsterte er ihm behutsam ins Ohr. „Du machst das großartig.",wiederholte Wooyoung liebevoll, während er mit seinen Fingern durch sein Haar fuhr.

„Es wird alles gut. Ich bin hier.",beruhigte der Jüngere San geschickt, während er ihm mit der freien Hand über den Rücken strich und seinem Biker alle Zeit der Welt gab, um sich von der Panikattacke zu erholen. Währenddessen hatte San seine Augen nicht mehr so krampfhaft zusammengekniffen, sondern ganz locker geschlossen. Dabei atmete er den allzubekannten Eigenduft des Jüngeren immerwieder tief ein, lauschte allein nur seiner Stimme und spürte, wie sein panisches, ängstliches Krallen ein sanftes Festhalten wurde.

Somit lösten sie sich nach einer Weile wieder, als sie sich auf das Gesicht schauten und Wooyoung ihm das verschwitzte Haar von der Stirn strich, dabei San genauso ruhig wie zuvor fragte:,,Möchtest du alleine in deine Garage gehen, um dich zu erholen? Oder soll ich mitkommen?"

,,G-Geh nicht.",wisperte San beinahe wieder panisch, wodurch Wooyoung das Herz bei dem hilflosen Tonfall von ihm zerbrach. Ebenso, als er spürte, wie sich San's Finger bei der wiederkehrenden Panik erneut in sein Oberteil krallten, sodass er hastig nickte und leise sagte:,,Alles gut. Ich bin hier. Wir gehen zusammen hin, okay?"

Ohne wirklich auf eine Antwort zu warten, ergriff Wooyoung seinen Gegenübernden an der zitternden Hand, wodurch er mit ihm nun über die Piste entlang lief, diese verließ und sie sich gemeinsam in San's Garage und Rückzugsort zurückzogen.

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ᯓ★ Eine ganz große Umarmung an alle Leser und Leserinnen, die solche Situationen ebenso kennen. :)

Ich habe heute einen sehr stressigen Termin, worauf ich keine Nerven habe. Drückt mir die Daumen. Ich hoffe, euer Tag verläuft besser als meiner!

- Eure Eleja 𖹭

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