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ᯓ★ wooyoung

Ich genoss die Weise, wie wir beide auf der Fensterbank saßen und ich ihm ermöglichen konnte, dass er in aller Ruhe seinen Espresso trank und seelisch bei mir zur Ruhe fand. Vorallem nachdem ich über die vergehende Zeit lernte, dass dies genau das war, was San brauchte. Ruhe, seelische Ruhe und jemand, der ihn still dadurch begleitet.

,,Du meintest heute Mittag, dass du mir seit Monaten bei meinen Rennen zuschaust...",fing er jedoch an, ein Gespräch aufzubauen, weshalb ich direkt ein überzeugtes,,,Genau, das stimmt.",von mir gab, während ich weiterhin den Himmel sehnsüchtig anblickte und die Sterne konzentriert zählte.

Doch im nächsten Moment fragte er mich schon:,,Was waren deine Gedanken so, während du mir beim Motorradfahren zugeschaut hast?". Ich musste bei seiner Frage etwas grinsen, auch wenn ich nicht wusste, was seine Intention hinter dieser Frage war.

Dennoch erwiderte ich seine Worte genauso, wie ich es immer wieder gerne tat, undzwar humorvoll mit:,,Einerseits, wie beeindruckend und selbstbewusst du beim Fahren aussiehst. Wie mutig und losgelöst von jeglichen Ängsten du beim Fahren wirkst. Aber vorallem, wie gerne ich dir dein Gesicht ablecken würde."

Bei meinem letzten Satz raste sein Blick direkt zu mir, was ich aus dem Augenwinkel perfekt erkennen konnte. Ich musste mir mein Lachen zurückhalten, als ich ihn anblickte und seine weit aufgerissenen Augen auf mir liegen sah. Dabei fragte mich San im nächsten Moment:,,Du möchtest mir mein Gesicht ablecken, wenn du mich fahren siehst? Das ist doch hoffentlich nicht das, was du Bikern gegenüber zu gedenken tust."

Ich konnte mir mein Lachen nicht mehr verkneifen, als ich seinen geschockten Blick auf mir haften sah, sodass ich mich an der Fensterbank festhalten musste und meinen Blick von ihm abwandte, um mich etwas zu beruhigen. Doch ich merkte direkt, dass ich mich nicht mehr so schnell beruhigen konnte, weshalb ich nur noch erwiderte:,,Nein, nicht dein Gesicht, San, sondern deine Grübchen. Und nein, du bist der Einzige, dessen Grübchen ich ablecken würde."

Ich sah, wie er sich selbst sein Lachen kaum mehr zurückhalten konnte, als er den sarkastischen Ton aus meiner Stimme heraushörte. Somit starrten wir beide uns mit vor Lachen unterdrückten Grimassen an, bis wir beide ins Lachen gerieten und San mich kopfschüttelnd über meine Albernheit anschaute.

Doch als ich sah, wie er sich seine Hand vor dem Mund hielt, sobald er auch nur einen kleinen Ton seines Lachens von sich gab, fragte ich ihn direkt:,,Yah! Warum machst du das die ganze Zeit?"

,,Was denn?",erwiderte er meine Frage mit einer neuen Frage, während er seinen Blick lachend von mir nahm und ich ihn dennoch angetan anblickte und antwortete:,,Dein Lachen mit deiner Hand verdecken!"

,,Das ist doch kein Lachen. Eher das Geräusch eines sterbenden Tieres, das ist peinlich.",entkam es ihm nur schmunzelnd, als wir beide solangsam etwas runterkamen und ich meinen Kopf nur schüttelte. San schaute mich langsam wieder an, immernoch mit der Hand vor seinem Mund, sodass er mir den Ausblick auf sein schönes Lächeln verwehrte.

,,Hm, das wäre aber komisch."
,,Was genau wäre komisch?"
,,Wenn mich jemand fragen würde, was mein Lieblingssound ist und ich dies so beschreiben müsste.",antwortete ich ihm ehrlich, wodurch sein Lächeln verschwand und er mich direkt wieder überrascht von meinen Worten anschaute.

Ich biss mir verlegen auf die Unterlippe, als ich seine verwunderten Blicke auf mir liegen sah und die Weise, wie seine Augen an den meinen verharrten. San nahm seine Hand von den Lippen, während er vertieft nachzudenken schien und meine Worte wohl erstmal erneut einsortieren musste.

,,Warum suchst du dir nicht jemanden anderen? Jemand, der dir nicht wehtun wird? Jemand Besseres.",fragte er mich aufeinmal in einem zerbrochenen Ton, als er wohl die Zuneigung aus meiner Stimme vorhin zu verstehen schien und ich meine Arme um seinen Arm schlung, mich etwas an ihn lehnte und ihn lächelnd anschaute.

Ich fragte ihn:,,Wieso sollte ich jemand anderen suchen?",dabei schaute er mir konzentriert in die Augen, während er gequält wiederholte:,,Weil ich dir wehtun werde, Wooyoung. Nichts sollte dir wichtiger als dein eigener Frieden sein."

Ich lauschte seinen Worten vertieft, während ich mich in seinen trägen Augen verlor und die Weise, wie betrübt er mich aufeinmal anstarrte. Dennoch wisperte ich ihm leise entgegen:,,Es ist mir egal, wie sehr du mich verletzen könntest und wirst. Ich möchte trotzdem allein nur dich haben."

Ungläubig über meine Worte zog er seine Augenbrauen etwas zusammen, als ich meine Arme umso fester um den seinen schlung und mein Kinn auf seine Schulter ablegte, ihm dabei lauschte, wie er sagte:,,Du kannst mit deiner Art und deiner Persönlichkeit jemand viel Besseres haben, verstehst du denn nicht?"

,,Der bist du, San.",flüsterte ich kopfschüttelnd, während ich ihm konzentriert zwischen seinen Augen hin und her schaute und spürte, wie sich seine Muskeln anspannten. Diese mir verrieten, wie viel Last er gerade wohl mit sich tragen musste. Ich fügte meinen Worten noch hinzu:,,Es gibt da draußen niemanden Besseren als dich. Der bist du, San."

Er schluckte bei meinen Worten, während ich ihm verloren in meinen Gefühlen zu ihm gegen die Lippen atmete. Er schaute mich selbst abwesend an, so, als hätte man ihm gerade Hyroglyphen zum Vorlesen hingelegt. Ich merkte, wie sich San keiner meiner Worte auch nur ansatzweise vorstellen konnte.

Dass ich seinen Eigenduft liebte.
Dass ich es liebte, seinen Namen aussprechen zu können.
Dass ich seine Augen liebte, die Weise, wie verloren er mich manchmal anschaute.

Das waren die Gedanken, die mich dazu brachten, ihm letztendlich noch entgegen zu wispern:,,Ich möchte die Seite von dir, die du bisher niemandem aus Angst oder Scham gezeigt hast."

,,Gott...",entkam es ihm schlagartig nach meinen Worten, als ihm die Augen zu fielen und er seine Hand an meinem Hinterkopf legte. Er drückte meinen Kopf fest zu, bis er sich in mein Haar hinein griff und mich beinahe schon bettelnd fragte:,,Wie kannst du keine Angst vor mir haben? Ich verstehe es nicht."

An seiner nachdenklichen Tonlage merkte ich, dass seine Worte keine direkte Frage an mich waren, sondern nur ein weiterer Gedanke von ihm, an dem er mich teilhaben ließ. Demzufolge schloss ich ebenso meine Augen, während ich ihn genauso feste hielt, wie er mich gerade hielt. Stirn an Stirn gelehnt.

Wir verweilten beide für mehrere Minuten so, als ich ab einem Punkt noch begann, ihm mit meinen Fingern über seinen Arm entlang zu streicheln.

Es waren keine Worte mehr übrig, vorallem nicht, als wir uns etwas lösten, damit wir uns richtig anschauen konnten und ich sah, mit was für ergebenen und gequälten Augen er mich anschaute. Der Moment, wo er zu realisieren schien, dass er mich nicht mehr davon abhalten könnte, ihn zu lieben und ihn zu wollen.

Umso mehr war ich gewillt, ihm ein sanftes und beruhigendes Lächeln zu schenken, während ich den Augenkontakt unterbrach, um mein Gesicht in seine Schulter zu vergraben und seine Wärme sowie Nähe auf diese Weise für den Rest der Nacht liebkosten zu können.

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Es ist traurig zu sehen, wie viele von uns Menschen mit der Überzeugung leben, nicht liebenswert zu sein... Umso wundervoller ist es, wenn man Menschen um sich herum hat oder neuen Menschen eine Chance gibt, die einem das Gegenteil wohlwollend beweisen wollen und tun... 🧸ྀི

- Eure Eleja 𖹭

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