> Part 89
Auf dem ersten Blick konnte ich nur erkennen, dass sie hellblonde, glatte Haare hatte, die ihr bis auf die Schultern reichten. Außerdem war sie durchschnittlich groß und sehr, sehr dünn, fast sogar mager. Dann fing sie an zu sprechen und ich hörte auf sie zu mustern.
,,Hi", meinte sie. Sie klang nervös, was ich auch an ihren Händen sehen konnte, an denen sie herumspielte.
,,Hi", sagte ich und schaute sie fragend an. Ich versuchte mich zu erinnern, ob ich sie schon einmal gesehen hatte, doch da war überhaupt kein Wiedererkennen.
,,Ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin, aber - wohnt Damian hier?"
Hätte mir eigentlich klar sein sollen, dass sie zu Damian wollte. Ein Stich der Eifersucht durchfuhr mich, doch ich lächelte trotzdem und wollte gerade etwas sagen, als er plötzlich hinter mir stand.
,,Sophie?"
Zuerst realisierte ich es gar nicht, doch dann sickerte es zu mir durch. Das war Sophie? Damians Sophie? Mein Mund stand ein wenig offen und ich schloss ihn hastig.
,,Damian." Sie lächelte und trat ein Stück weit ins Haus hinein, wobei sie mir einen schüchternen Blick zu warf. Sie wirkte nett. Den Gedanken verwarf ich aber wieder als Damian sie in den Arm nahm, zwar nur kurz, aber so unheimlich vertraut.
,,Was machst du hier?", fragte Damian sie, überrascht und verwirrt. Ich stand immer noch an der Haustür und nahm mir die Zeit, Sophie anzuschauen. Ihre blonden Haaren sahen durch den Wind ein wenig verwuschelt aus und sie strich sie sich eilig aus den Augen. Ihre Lippen waren sehr voll, was irgendwie komisch zu ihrer kleinen Nase aussah, doch ich konnte nicht leugnen, dass sie zusätzlich mit ihren hellgrünen Augen wirklich hübsch aussah. Sie trug ein schwarzes Kleid, welches fast ganz von ihrem hellbraunen Mantel überdeckt wurde und schwarze Strümpfe, über die sie schwarze Stiefel angezogen hatte. Und wie schon gesagt, war sie ziemlich dünn, aber so hatte ich sie mir auch vorgestellt, als Damian mir von ihr erzählte; dass sie wegen einer Esstörung in eine Klinik eingewiesen wurde. Außerdem war sie wirklich sehr blass im Gesicht, sodass ich gedacht hätte, sie wäre krank, wäre da nicht die natürliche Röte ihrer Wangen.
,,Ich hab Rico angerufen und er hat mir erzählt, dass du jetzt hier in London zur Schule gehst", erklärte sie mit ihrer zarten Stimme.
,,Wie - wie lange bist du schon draußen? Ich meine - "
Sie lächelte und warf mir einen kurzen Blick zu, bevor sie antwortete: ,,Seit drei Wochen."
Er nickte und fuhr sich durch seine verwuschelten Haare, es schien als würde er überlegen. ,,Willst du reinkommen? Ich meine, es ist kalt draußen." Er deutete auf die Haustür, die immer noch offen stand.
,,Klar, gerne", sagte Sophie und schloss die Haustür, überreichte mir dann ihre dünne, kalte Hand.
,,Hi, ich bin Sophie", sagte sie lächelnd, als ich sie entgegennahm. ,,Eine alte Freundin von Damian."
Ich lächelte auch. ,,Ich weiß", gab ich zurück. ,,Ich bin Aria. Seine Stiefschwester."
Sie machte große Augen und blickte zu Damian. ,,Stiefschwester? Du musst mir wirklich sehr viel erzählen." Dachte sie etwa, ich wäre seine Freundin? Ich wünschte fast, ich hätte sie in diesem Glauben gelassen. Keine Ahnung warum.
Damian lächelte und nahm ihr die Jacke ab, führte sie dann ins Wohnzimmer. Ich ging ihnen nicht hinterher und Damian warf mir über seinen Rücken erneut ein Lächeln zu. Ich lächelte zurück.
***
Damians POV:
Ich war noch immer total überrascht; ein anderes Wort fiel mir dabei ehrlich nicht ein. Zugegeben: Ich hätte nie gedacht, dass ich Sophie irgendwann mal wieder sehen werde. Und nun stand sie vor unserer Haustür - ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte, aber der größte Teil von mir freute sich natürlich.
,,Du siehst echt überrumpelt aus", lachte Sophia und ich schaute sie lächelnd an.
,,Wieso wohl?"
,,Sorry", meinte sie und setzte sich neben mir auf die Couch, die zuvor noch von Aria und mir besetzt gewesen war. Dabei fiel mir auf, dass sie uns nicht gefolgt war. ,,Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen. Nur - ich hatte einen mutigen Tag und wollte dich endlich mal besuchen ... "
,,Seit wann brauchst du denn Mut, um mich zu sehen?"
Sie zuckte mit ihren schmalen Schultern. Überhaupt war sie sehr dünn. Dünner als ich sie in Erinnerung hatte. ,,Es ist viel passiert, meinst du nicht auch? Wir haben uns drei Jahre lang nicht gesehen."
,,Ich wollte dich besuchen", sagte ich. ,,Ich habe mit deinen Eltern geredet. Sie meinten, du wärst entlassen worden und dass du erstmal wieder zurück ins Leben finden solltest. Als ich sie dann nochmal anrief, sagten sie mir, dass du wieder in der Klinik wärst und haben mir ziemlich deutlich gemacht, dass Besuch nicht das Richtige für dich wäre."
,,Ja, ich weiß", schnaubte sie und wirkte deutlich genervt. ,,Mum und Dad hatten schon immer andere Ansichten als ich und diese wussten sie auch gut zu vertreten. Sie dachten, all meine früheren Freunde wären ein schlechter Umgang für mich."
Ich nickte, denn ich war nicht sauer auf sie. War ich nie gewesen. ,,Und wie geht es dir jetzt? Ich meine ... ist alles okay mit dir?"
,,Ja." Sie lächelte und ich bemerkte, wie sie mit ihren Fingern spielte. ,,Ich bin wieder gesund."
Obwohl wir lange keinen Kontakt mehr zueinander hatten, freute mich diese Nachricht sehr. Ich war erleichtert. ,,Deine Haare sind anders", stelle ich dann fest. ,,Sie sind viel kürzer."
Sophia nahm eine kurze Strähne in ihren Händen und wickelte sie sich um den Finger, bevor sie sie wieder los ließ und seufzte. ,,Nach einer Zeit sind mir viele Haare ausgefallen. Es war schrecklich. Dann habe ich sie einfach kurz geschnitten."
,,Nie hätte ich gedacht, dass du dir das freiwillig antust. Ich meine, du hast deine Haare geliebt!"
Sie lachte. ,,Das war vor drei Jahren! Ich bin ein komplett anderer Mensch geworden. Aber ja, es war mir wirklich schwergefallen, sie abzuschneiden. Aber genug über mich! Wie geht es dir? Wieso bist du geflogen? Als Rico mir das erzählt hatte, bin ich fast vom Stuhl gefallen."
,,Er hat dir erzählt, dass ich geflogen bin, aber nicht warum? Typisch." Seufzend schaute ich sie an. ,,Ich hatte ein wenig Streß mit einem Typen aus der Paralellklasse. Ich weiß gar nicht mehr genau, worum es da ging." Irgendwie würde es komisch rüberkommen, wenn ich ihr gestand, dass ich mich wegen ihr geprügelt hatte. Weil dieser Wichser meinte, sich über sie lustig machen zu müssen, lange nachdem sie in die Klinik kam.
Sophie sah mich skeptisch an und hob den Finger, um klangend auf mich zu zeigen. ,,Ich glaub dir das nicht! Du kannst mir nicht erzählen, dass du nicht mehr weißt, warum du rausgeschmissen wurdest!"
Ich grinste sie bloß an und sie rollte mit ihren Augen, bevor sie mein Grinsen breit erwidert. ,,Naja, ich krieg das noch aus dir raus. Wo ist Sally? Und ihr neuer Mann? Ich meine, wenn du eine Stiefschwester hast, dann werdet ihr hier doch nicht alleine wohnen, oder?"
,,Sally ist bei einer Freundin und Toby ist arbeiten. Ich schätze, sie kommen heute Abend wieder. Wo wohnst du eigentlich?"
,,Am anderen Ende von London", erzählte sie mir. ,,Ein kleines Stück zu fahren, also."
,,Bleibst du trotzdem zum Abendessen?"
,,Wenn's euch nichts ausmacht, klar." Mein Blick fiel auf ihre dünnen Arme und auf die verblassten Narben darauf. Ich war froh, dass sie nicht frisch aussahen, also war sie wohl wirklich wieder ... gesund. Meine Gedanken wanderten für einen Augenblick zu Aria. Sie hatte sich sowas nie angetan, oder? Ich wusste, dass sie Probleme mit sich selber hatte, doch ging sie vielleicht auch so weit wie Sophie damals?
***
Arias POV:
Den übrigen Tag hatte ich damit verbracht mit Lily zu telefonieren, die ich anrief als Damian mit Sophie ins Wohnzimmer ging und wir legten erst auf als Sally uns zum Abendessen rief. Ich habe gar nicht mitkommen, dass sie wieder nachhause gekommen war.
Sophie war auch noch da, wie ich bemerkte als ich mich gegenüber von Damian an den Küchentisch setzte und sie neben ihm saß. Sally schien ganz aus dem Häuschen zu sein, dass Sophie da war und zugegeben: Ich war ein wenig eifersüchtig. Doch sie waren nur Freunde. Immer gewesen. Also wieso sollte ich mich da schlecht fühlen?
,,Deine Haare stehen dir super!", meinte Sally begeistert als sie das (/die?) Chili con Carne auf den Tisch stellte.
,,Danke!", meinte sie leicht schüchtern und lächelte sie an. Währenddessen hatte ich mir versucht etwas von dem Essen in meine Schüssel zu machen, wobei mir die Kelle aber aus der Hand und auf die Tischplatte fiel. Ich war heilfroh, dass ich niemanden bekleckert hatte, denn das wäre ja noch peinlicher gewesen als ohnehin schon.
,,Fuck", murmelte ich leise und beeilte mich das Papier von der Küchenrolle abzureissen und die ganze Sauerei wegzuwischen. Als ich kurz hochsah, sah ich Sally beschwichtigend lächeln, also lächelte ich zurück, während Damian und Sophie nichts dazu sagten. Während Sally sich mit Sophie unterhaltete, löffelte ich wortlos in meiner Schüssel rum, da ich nicht wirklich Hunger hatte. Ich spürte, wie Damian mich unter dem Tisch anstupste und ich sah hoch. Seine Augenbrauen waren zusammengezogen und er schaute mich besorgt an. Ich lächelte bloß und schüttelte den Kopf, als Zeichen dafür, dass alles okay war, als Dad das Haus betrat. Er blieb stehen als er das fremde Mädchen in unserer Küche sah.
,,Toby, das ist Sophie", stellte Sally sie vor. ,,Eine alte Freundin von Damian!"
Dad lächelte und gab ihr freundlich die Hand. ,,Freut mich, du kannst mich Toby nennen."
,,Sophie", erwiderte sie lächelnd und ließ seine Hand schließlich los und er entschuldigte sich, da er schnell duschen wollte, bevor er sich zu uns setzte. Als die drei wieder anfingen sich zu unterhalten, klinkte ich mich aus, bevor Sally plötzlich zu mir meinte:
,,Hey, geht Justin nicht auch auf die Schule?"
Justin? Schule? Hä?
,,Sorry, was?"
So machst du dir bestimmt ein guten Eindruck bei Damians Freundin, ganz sicher, Aria.
,,Die Privatschule auf der anderen Seite der Stadt? Da wo Sophie jetzt hingeht."
,,Nein, aber er ging auf die Schule", sagte ich lächelnd. Ich sollte Justin dringend mal schreiben, um mich nach ihm zu erkundigen. Wie es ihm ging und so, wegen Riley.
Sophie schaute zu mir und aß ihren Bissen zu Ende, bevor sie mich fragte:
,,Ist Justin dein Freund?"
,,Oh nein", sagte ich hastig. ,,Er ist nur ein Freund."
,,Aber das sagen sie ja alle, richtig?", mischte sich Dad ein, der in die Küche kam. Damian und ich, wir warfen ihm beide genervte Blicke zu, was aber niemand zu bemerken schien.
Ich aß das wenige, was ich mir in meine Schüssel gefüllte hatte, auf und bot Sally dann an den Abwasch zu übernehmen. Sie freute sich, sagte 'ja' und ich bekam mit, wie Sophie sich von allen verabschiedete, bevor Damian sie zur Tür brachte. Sally und Toby verschwanden nach oben, sodass ich Ruhe hatte und 'zufällig' mitbekam, was Damian und Sophie sagten, während ich die dreckigen Schüsseln in die Spülmaschine steckte.
,,Ich bin so froh, dass ich dich wieder gesehen habe", sagte Sophie.
,,Nach drei Jahren wurde das ja langsam auch mal Zeit", antwortete Damian.
,,Du kommst mich schnell besuchen, okay? Dann zeig ich dir unseren Pool! Guck mich nicht so an, Dad hat auf einen bestanden." Sie lachte. ,,Du kannst Aria gerne mitbringen! Oder einen deiner Freunde oder so."
Ich wartete gespannt auf seine Antwort. ,,Okay", sagte er und dann enstand eine Pause, wo sie sich vermutlich umarmten. Dann hörte ich noch leises Gemurmel als jemand die Tür öffnete und schließlich, wie sie sich wieder schloss. Kurz darauf kam Damian zu mir in die Küche und hievte sich neben mich auf die Arbeitsplatte.
,,Ist alles okay bei dir? Du warst den ganzen Abend so ruhig."
Ich schaute zu ihm hoch und lächelte. ,,Wieso sollte denn nicht alles okay sein?"
Er zuckte mit den Schultern und schaute mich an. ,,Ich weiß nicht. Das frage ich dich ja."
Ich schüttelte bloß den Kopf und schloss schließlich die Spülmaschine. ,,Es ist alles gut. Und bei dir? Du siehst glücklich aus."
,,Ich bin müde", maulte er. ,,Aber ja, ich bin froh, sie endlich mal wiedergesehen zu haben. Sie ist die erste meiner Freunde aus dem Internat, die mich hier besuchen."
,,Sie wirkt nett", meinte ich und ging mit einem nassen Lappen über den Tisch.
,,Natürlich ist sie nett oder denkst du, ich hänge mit assozialen Menschen ab? Okay, sag nichts." Er grinste und kam auf mich zu, umfasste meine Taille von hinten, was mich zum Lächeln brachte, auch wenn ich es zu Versteckten versuchte.
,,Wie geht es ihr?", fragte ich ihn und wischte ein letztes Mal den Dreck vom Tisch. ,,Ist sie wieder gesund?"
,,Ja", sagte er. ,,Ich meine, sie wurde entlassen und sie meinte auch, es wäre alles wieder gut, also denke ich, dass es stimmt."
,,Das freut mich."
,,Die Freude ist dir deutlich anzuhören", meinte er und ich drehte mich zu ihm um; er wirkte nicht sauer.
,,Hey, sorry, es freut mich wirklich", sagte ich und es stimmte auch. ,,Ich bin einfach nur müde. Kann man von nichts tun müde werden?"
,,Klar, nehm dir mich als Beispiel."
Ich grinste ihn an. ,,Deshalb geh ich jetzt auch schlafen." Ich überlegte kurz und gab ihm dann einen schnellen Kuss, bevor ich mich aus seinem Griff befreite und aus der Küche ging.
Er seufzte laut.
***
Als ich mich bettfertig ins Bett kuschelte und am Handy beschäftigt war, sah ich, dass Justin zufälligerweise auf Skype online war. Also schickte ich ihm eine Anfrage, die er auch annahm. Es war alles schwarz, doch dann nahm er seinen Daumen von seiner Innenkamera und ich konnte den grinsenden Justin sehen. Seine dunkelblonden Haare hingen ihm ungemacht in die Stirn und er hatte nur ein weißes Tanktop an, worauf mir eine lächelnde Minnie-Mouse entgegen lächelte.
,,Nettes Outfit", kommentierte ich lachend und Justin blickte auf sein Shirt.
,,Danke! Steht mir, oder?"
,,Absolut", gab ich zurück und setzte mich vernünftig hin. ,,Wie geht es dir?"
,,Gut und dir?"
,,Wirklich? Hat Riley sich nochmal gemeldet oder so?"
Justin machte große Augen. ,,Riley? Wer ist Riley?"
Ich lachte, während er seuzfte. ,,Einmal hat sie mich noch angerufen. Wollte sich rausreden, aber ich hab einfach aufgelegt."
,,Gut. Sie ist echt 'ne Bitch."
,,Das kannst du laut sagen! Ich fass es nicht, dass ich nichts bemerkt habe."
,,Wie solltest du auch?"
,,Nein, ich hätte es wirklich merken müssen. Irgendwelche Anzeichen gibt es immer. Hättest du - oder Damian - mir es nicht gesagt, dann würde ich gerade wahrscheinlich mit ihr - "
,,Okay, pscht", unterbrach ich ihn und er grinste.
,,Deshalb wollte ich mich auch bedanken. Ihr habt mich echt gerettet."
,,Auch wenn es ein wenig gedauert hat. Sorry, dass ich es dir nicht gleich gesagt habe, doch ich wusste nicht, wie ich es machen sollte. Ich wollte dich nicht verletzten, weißt du?"
Er lächelte. ,,Mich kann keiner verletzten", er klopfte sich mit seiner freien Hand gegen die Brust. ,,Ich bin ein Mann."
,,Gefühlslos und kalt?"
,,Nein, stark im Nehmen wollte ich eigentlich sagen, aber nett, wie du mich siehst. Ich hab sogar geweint", gestand er.
,,Im Ernst?" Er tat mir direkt leid.
,,Ja, ich war so wütend, dass ich mit meiner Faust gegen meine Wand geschlagen habe. Und das tat nicht gerade gut." Justin nahm sein Handy in die andere Hand und hob dann seine rechte Hand hoch, die zu meiner Überraschung verbunden war.
,,Oh Gott. Ist es geprellt oder so?"
,,Nur verstaucht", antwortete er.
,,Ja dann." Ich rollte die Augen über seine Tapferkeit.
,,Kann ich dich was fragen?"
,,Nein", antwortete ich grinsend, was er gekonnt ignorierte und fortfuhr.
,,Ihr Mädchen liebt doch shoppen, oder?"
,,Hast du eine Neue gefunden?", fragte ich überrascht. Das ging ja schnell.
Kopfschüttelnd meinte er: ,,Ne, dabei geht es um dich."
,,Um mich?" Nun war ich jetzt verwirrt. ,,Wieso? Ich mag's nicht so."
,,Dann kommst du also nicht mit mir shoppen?"
Ich lächelte. ,,Dann bist du also mein schwuler, bester Freund, der mit mir zu Mani - und Pediküre geht, zusammen mit mir shoppt und anschließend einen Beauty-Day macht."
,,Streich das schwul, das Manni-Panni-Dingens und den Beauty-Day, dann ja."
Wieder grinste ich und wollte wissen, wieso er denn shoppen gehen wollte.
,,Meine Großcouine hat nächste Woche Geburtstag, und da kann ich weder in einem Anzug noch in alten Jeans und Shirt hingehen, also brauche ich weibliche Unterstützung!"
Ich runzelte die Stirn. ,,Ich glaube nicht, dass ich die richtige weibliche Unterstützung bin."
,,Oh doooch! Du musst mit mir mitkommen", sagte er. ,,Biiitte."
,,Von mir aus." Ich zuckte mit den Schultern und er lächelte mich zufrieden an.
,,Gut. Morgen muss ich bis abends arbeiten, aber ich hol dich Freitag nach der Schule ab, okay?"
Ich nickte ergeben. ,,Alles klar."
***
Am nächsten Tag schrieben wir einen überraschenden Mathetest. Wie man sich wohl denken konnte, war weder ich noch der Rest der Klasse vorbereitet, sodass der Lehrer, die Schnarchnase, mindestens sieben Minuten brauchte um das Gejaule zu stoppen.
,,Wenn ihr nicht leise seit, verlege ich den Test in die siebte Stunde", drohte er und Joline neben mir murmelte leise: ,,Dann können wir wenigstens noch lernen."
Doch er ließ ihn trotzdem schreiben und so saß ich verzweifelt über die Aufgaben, von denen ich noch keine Einzige beantwortet hatte. Verloren sah ich mich in der Klasse um. Mira starrte konzentriert auf ihr Blatt, Mike kritzelte hastig auf seinem, Sara flüsterte leise mit Tobias und der Rest schien genauso verzweifelt zu sein wie ich. Die Schnarchnase hingegen hatte es sich vor seinem Pult gemütlich gemacht und hielt seine Zeitung ausgebreitet vor sich, seinen Glatzkopf dahinter versteckt. Genau in dem Moment blickte er zur Seite, und ich senkte schnell meinen Kopf, tat so als würde ich nachdenken. Dann verschwand sein Kopf wieder und ich atmete leise aus, holte mein Handy vorsichtig aus meiner Jackentasche und entsperrte es. So schnell wie möglich schrieb ich Damian.
Aria: Was is die scheitelpunktsformel?? & wie rechnet man den nullpunkt bei einer funktion aus? WIR SCHREIBEN EINEN TEST!
Mir war klar, dass die Chance, dass er mir tatsächlich schnell zurückschrieb, gering war, doch es war besser als es unversucht zu lassen. Ich legte mein Handy auf meinen Schoss und starrte solange nachdenklich auf Saras Hinterkopf, bis ich es auf meinen Oberschenkeln vibrieren fühlte. Hastig blickte ich auf die Uhr: Wir hatten noch genau neun Minuten Zeit. Ich warf noch einen Blick auf meinen Lehrer, und dann auf die Nachricht, die mir Damian geschickt hatte. Ich spürte, wie Joline mich von der Seite anschaute, doch ich ignorierte sie.
Die Formel schrieb ich eins zu eins ab und obwohl ich bei der Nullpunkt-Sache ein wenig Schwierigkeiten hatte, versuchte ich auch diese Aufgaben bevor ich mit schmerzender Hand den Stift weglegte und mich zurücklehnte. Ich hatte noch lange nicht alles, doch hoffentlich würde das, was ich hatte für eine vier reichen.
,,Wie war der Test?", fragte Damian mich in der großen Pause als er auf mich zu kam.
,,Der letzte Scheiß", stöhnte ich und packte nebenbei meine Bücher in meinen Spind. ,,Ich glaub, ich hab's verkackt." Ich drehte mich zu ihm um und wollte noch etwas sagen, aber dann bemerkte ich den Blick von Mike, der einige Meter von uns entfernt mit seinen Freunden zusammen stand.
,,Wieso schaut der uns so an?", fragte ich Damian leise, der sich daraufhin umdrehte.
,,Vielleicht will der ein Foto", erwiderte er und ich sah, wie Mike zuckersüß grinste und auch noch winkte. Komisch schauend drehte ich mich weg.
,,Ich glaube, der hat sie nicht mehr alle."
,,Weiß ich", sagte er.
,,Ich sollte mich wahrscheinlich verstecken oder so. Er hat bestimmt irgendwas vor." Mir graute es so sehr davor, dass ich den Kloß, der sich in meinem Hals bildete, runterschlucken musste.
,,Dann regnets Fäuste."
Ich lächelte schwach, bevor ich die Tür meines Schließfaches zuhaute. ,,Ich hab mich übrigens für Latein entschieden", erzählte ich ihm.
,,Dann mach dich auf die Spuckfontänen von Mrs Spucki bereit!", rief er und grinste plötzlich, als er merkte, dass ein Lehrer an ihm vorbeiging, der aber nichts mitbekommen zu haben schien.
Ich grinste. ,,Die is' doch nicht die einzige Lateinlehrerin."
,,Naja, entweder die oder Mr Lawrence. Der schreit einen immer an." Damian schmollte.
,,Dann werde ich ihm halt kein Grund geben mich anzuschreien."
,,Vermutlich wird er dich dann anschreien, weil du deinen Ellbogen falsch auf deinem Tisch positioniert hast oder nicht ordnungsgemäß auf deinem Stuhl sitzt", sagte er. ,,Gott, bin ich froh, wenn ich hier bald fertig bin."
Ich seufzte laut, denn ich hatte noch einiges vor mich. Leider.
,,Was machst du heute?", wollte ich dann wissen als er sich neben mir auf die Bank auf dem Schulhof setzte, wo wir inzwischen angekommen waren. Ein Mädchen aus der Unterstufe schaute uns intensiv an als sie an uns vorbeiging und ich wollte am liebsten fragen, was ihr Problem war. Ich meine, sahen wir wirklich so komisch zusammen aus??
,,Sid wollte, dass ich ihm beim Lernen helfe", sagte er. ,,Wenn er sich jetzt nicht anstrengt, wird er zum nächsten Halbjahr in mehreren Fächern durchfallen. Als könnte ich ihm dabei helfen." Er lächelte. ,,Und du?"
Ich zuckte mit den Schultern. ,,Keine Ahnung."
***
Das 'keine Ahnung' wurde dann zu 'Justin', denn mal wieder stand er plötzlich überraschend vor der Tür.
,,Ich habe doch früher Schluss", erklärte er feierlich und trat an mir vorbei.
,,Gott sei Dank!", rief ich. ,,Ich dachte schon, ich müsste die Kacheln im Bad zählen, so langweilig ist mir."
,,Wir haben bei uns genau 150 an einer Wandseite."
Ich schaute ihn schräg von der Seite an. ,,Was?", sagte er. ,,Mein Bruder hat mich mal im Badezimmer eingesperrt."
Ich musste lachen und erklärte ihm dann, dass ich mich nur noch schnell fertig machen musste. Damian war bereits nach der Schule zu Sid gegangen, und auch Dad und Sally waren weg, sodass ich niemanden Bescheid geben musste, wo ich war.
Ich war kaum überrascht, als Justin mich in die teuersten und schicksten Läden führte, doch trotzdem machte ich große Augen als ich sah, wie es dort drinnen aussah. Ich meine, ich war schon oft in so edlen Geschäften gewesen, doch ich hatte mich nie ernsthaft nach etwas umgesehen und so war mir auch nie aufgefallen, wie manche Klamotten ernsthaft nach Geld und Vermögen riechen konnten.
Justin schien das alles gar nicht aufzufallen; er schaute sich gelangweilt um, bevor er mich mitzog und in das nächste Geschäft führte.
,,Weißt du eigentlich, nach was du suchst?", fragte ich als wir in dem dritten Geschäft waren, wo uns die Verkäuferin ernsthaft etwas zu Trinken anbot, was Justin jedoch ablehnte.
,,Nein", seufzte er und schaute sich verzweifelt in der Männerabteilung um.
,,Also kein Anzug und auch kein - sowas?", ich deutete auf seine ausgewaschenen Designerjeans und seinem einfachen grauen Shirt.
,,Jep."
,,Okay", sagte ich und streifte durch den Laden wie ein verlorener Welpe auf der Suche nach irgendetwas Brauchbaren. Hier und da nahm ich mal was von einem Stapel und ging ein paar Minuten später zurück zu Justin, der ungefähr noch immer da stand, wo ich ihn zurückgelassen hatte. Ich drückte ihm die vielen Klamotten in die Hand, die meiner Meinung nach gut zu Justin passen würden, und die weder sportlich noch übermäßig elegant aussahen - obwohl hier ja eigentlich alles gewissermaßen elegant und edel aussah.
,,Muss ich das jetzt anprobieren?", stöhnte er und blickte mit gerunzelter Stirn auf die Kleidung.
,,Justin!", sagte ich. ,,Stell dich nicht so an." Sanft schubste ich ihn in Richtung Umkleiden, die ungefähr so groß waren wie 1/3 meines Zimmer.
Nach und nach flogen immer mal wieder Kleidungsstücke über die Kabinentür, die ich versuchte aufzufangen, da mir der Blick der Verkäuferin echt peinlich war. Dennoch versuchte ich geduldig sitzen zu bleiben und auf Justin zu warten.
,,Hey, endlich mal eine Größe die passt!", ertönte seine Stimme von drinnen. Wenige Minuten später standen wir an der Kasse und die Verkäuferin packte das schlichte Oberteil, welches er sich ausgesucht hatte, in eine Tüte. Selbst die Tüte sah irgendwie teuer aus!
,,Soll ich das deiner Mutter anschreiben oder bezahlst du selber?", fragte die Frau hinter der Kasse mit einem freundlichen Lächeln.
,,Ich bezahle selber", antwortete Justin und holte seine Kreditkarte aus seiner Jeans.
Nachdem wir das Geschäft verlassen hatten und die windige Kälte uns um die Ohren flog, schlug Justin vor, etwas Essen zu gehen. Ich zuckte bloß mit den Schultern.
,,Jetzt brauche ich nur noch eine Hose!", sagte er als wir uns auf den Weg machten. ,,Das wird ja nicht so schwer sein."
,,Hast du denn keine zuhause?"
,,Mum meinte, ich soll mir am Besten ein ganzes neues Outfit suchen."
,,Gut, dann gucken wir gleich noch nach einer Hose." Ich grinste, als er mich auch angrinste.
,,Ohne dich wär ich echt verloren."
,,Übertreib nicht", sagte ich lachend. Minuten später betraten wir ein Café, welches schon mit mehreren Teenager befüllt war. Suchend schaute ich mich nach einem freien Tisch um, während Justin sich an der Schlange anstellte. Obwohl er mich gar nicht gefragt hatte, brachte er mir einen Blaubeermuffin und Kaffee mit, welches in einem Plastikbecher gefüllt war.
,,Danke", sagte ich und nahm es ihm ab.
,,Wie läuft es eigentlich mit Damian?", fragte er. ,,Wollt ich dich schon lange gefragt haben."
,,Ehm", sagte ich und wusste nicht, was genau ich antworten sollte. Ja, ich hatte ihm alles erzählt, doch irgendwie war es komisch, so ganz offen danach gefragt zu werden.
,,Interessant!"
Ich puhlte an einer Blaubeere in meinem Muffin herum. ,,Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll."
Er warf mir einen augenrollenden Blick zu. ,,Okay, hier sind drei Antwortmöglichkeiten. A: ,,Super!", B: ,,Scheiße!" und C: ,,Es ist kompliziert." "
,,Ich denke, ich nehme A?"
,,Das freut mich", sagte er und trank einen Schluck aus seinem Becher. ,,Wenn ich darüber nachdenke, seit ihr echt Zucker zusammen, finde ich."
Ich zog meine Augenbrauen hoch. ,,Zucker? Wieso das?"
Er lachte. ,,Ich weiß nicht. Wenn ich euch zusammen auf der Straße begegnen würde, würde mir glaube ich zuerst das Wort Zucker einfallen."
,,Okay, jetzt lügst du aber." Grinsend aß ich ein Stück meines Muffins.
,,Hä, nein! Findest du nicht?"
,,Nein."
,,Wieso das?"
,,Keine Ahnung. Manchmal denke ich, dass die Menschen uns schräg angucken, wenn sie uns zusammen sehen, sei es bloß auf der Straße oder so." Oder so wie heute in der Schule auf der Bank. ,,Wir sehen so unterschiedlich aus."
,,Wär ja auch scheiße wenn nicht, wa? Damian mit Brüsten? Aria mit Bart? Ne ne."
,,So meine ich das doch gar nicht!", widersprach ich eilig.
,,Ich weiß, wie du das meinst und meine Meinung dazu ist, dass du manchmal völlig übergeschnappt bist, Benson."
,,Danke."
,,Ihr seht nicht komisch zusammen aus. Also nicht, dass ich euch je so richtig zusammen gesehen habe, aber ich glaube, ihr wärt als Paar total süß."
Meine Wangen röten sich ein wenig. ,,Du hörst dich fast an wie Lily", sagte ich.
,,Kein Wunder, ich rede ja auch fast wie 'n Mädchen", er verstellte die Stimme. ,,Ihr seit voll Zucker, so süß ey, hi - hi - hi. Aber trotzdem meine ich das ernst."
,,Jaja."
Er warf mir ein Krümmel seines Muffins zu, was ich jedoch - ich war selber überrascht - mit meinem Mund auffing. Stolz grinste ich ihm entgegen. ,,Ha!"
,,Das war bühnenreif."
,,Wo ist dann mein Applaus?"
,,Du kriegst keinen", meinte er. ,,Höchstens eine Tomate. An deinen Kopf."
Ich verzog meine Lippen. ,,Wie nett."
,,Freundlichkeit ist der Ausweis uns gut gesinnter Mitmenschen", er blickte mich ernst an. ,,Das hat irgendein bedeutsamer Österreicher gesagt."
,,Und was willst du mir damit sagen?"
Er zuckte die Schultern. ,,Vielleicht, dass ich nicht gut gesinnt bin. Eingentlich wollte ich nur damit angeben, dass ich dieses Zitat auswenig kann."
,,Okay, du kriegst auch 'ne Tomate ab."
***
,,Du musst mich nicht immer nach Hause bringen", sagte ich als ich die Haustür aufschloss und reinging. Trotzdem freute ich mich darüber.
,,Ich habe halt eine gute Erziehung genossen."
,,Jetzt doch?"
Er streckte mir bloß die Zunge raus.
,,Kommst du noch mit rein?", fragte ich ihn, denn er stand noch immer vor der Tür.
,,Ne, ich muss jetzt langsam mal nachhause." Er hob seine zwei Tüten hoch. ,,Mum fragen, ob das denn akzeptabel ist. Wenn nicht, kommt noch einiges auf dich zu."
,,Ich bereite mich schon darauf vor", entgegnete ich grinsend. Plötzlich kam Justin die zwei Treppenstufen hoch und umarmte mich. Zu allem Überfluss drückte er mich dann auch noch einen Kuss auf die Wange, weshalb ich ihn total verdatternd anschaute.
,,Danke, dass du heute mitgekommen bist!", sagte er und lachte anschließend über meine Reaktion.
,,Mund zu, Kacke wird kalt", fügte er dann hinzu und haute mir sanft gegen meine leicht geröteten Wangen. Leicht lachend schlug ich dann seine Hand weg.
,,Jetzt hab ich wenigstens einen gut bei dir", erwiderte ich als ich mich von dem kleinen Schock erholt hatte. ,,Mach dich auf was gefasst."
Nachdem Justin gegangen war, hing ich meine Jacke auf und zog meine Schuhe aus, bevor ich ins Wohnzimmer ging, wo ich Fernsehrgerräusche hörte. Damian saß auf dem Sofa und drehte sich nicht um als ich reinkam, obwohl ich sicher war, dass er mich hörte.
,,Mund zu, Kacke wird kalt", ahmte er Justin nach und ich rollte mit den Augen, bevor ich mich neben ihn setzte.
,,Dir auch hallo!"
,,Hi."
Ich unterdrückte einen Kommentar und hob seinen Arm hoch, damit ich mich an ihn lehnen und seinen Arm um meine Schultern legen konnte. Ich sah ihn leicht lächeln.
,,Wie wars bei Sid?"
,,Ging. Bei dir?"
,,Gut."
,,Was habt ihr gemacht?"
,,Och, so Dinge halt ... "
Er schnippste mir gegen den Kopf. ,,Wir waren shoppen", sagte ich dann schnell und wich seiner Hand aus, bevor ich meine an seine Seite legte.
,,Shoppen?"
,,Jaaa", sagte ich. ,,Ich bin so fertig." Ich schloss die Augen und hielt sie auch für ein paar Minuten geschlossen. Damian schaltete den Fernseher ein wenig leiser, bemerkte ich und drückte mich mit seinem Arm etwas mehr an sich, was mich zum Lächeln brachte. Eigentlich hatte ich gedacht, dass er wieder anfangen würde mit mir zu streiten wegen Justin, aber ich war froh, dass er das dabei beließ. Ich war so erschöpft, dass ich einfach nur schlafen wollte - entweder hier, bei ihm, oder in meinem warmen Bett. Es verging eine Weile, und ich war irgendwie halb am Schlafen, als ich Sallys Stimme hinter mir hörte.
,,Hi Kinder, ich - ich bin wieder da. Was macht ihr da?" Ich spürte, wie Damian sich neben mir ein wenig bewegte, und plötzlich fing mein Herz an wie wild zu ballern. Sicherheitshalber ließ ich meine Augen geschlossen und tat so, als würde ich weiterschlafen. Scheiße.
,,Pscht, sie ist eingeschlafen", meinte Damian. Wieder einmal wunderte es mich, wieso er so locker reagierte. Es war ja nicht so als hätten Sally und Dad schonmal Verdacht geschöpft - das war zwar schon etwas länger her, aber solange nun auch wieder nicht.
,,In deinen Armen? Damian, wenn ich mich recht erinnere, haben wir schon einmal darüber geredet."
,,Ja, Mutter", sagte er entnervt. ,,Könntest du ein bisschen leiser sein?" Er drückte mir mit seiner Hand leicht gegen den Arm; vielleicht wusste er ja, dass ich wach war. ,,Sie schläft immer noch."
,,Dann komm mit." Ich hörte ihre Schritte auf dem Boden, als sie aus dem Raum ging.
,,Okay, was soll ich machen?", flüsterte Damian mir zu als er seinen Arm um mich wegnahm und ich die Augen öffnete. Panisch und überfordert schaute ich ihn an. ,,Ich - ich weiß nicht. Sag irgendwas. Keine Ahnung!"
Er stöhnte auf und erhob sich. Als er weg war, setzte ich mich leise auf und versuchte die beiden so gut es ging zu belauschen.
,,Willst du mir irgendwas sagen?", fragte Sally.
---
Nachträgliche Notiz:
Für die, die sich nicht mehr genau erinnern können: Sophie war eine Freundin von Damian als er noch auf dem Internat war. Sie wurde wegen ihrer Figur gemobbt, die eigentlich ganz normal war und wurde dann magersüchtig, weswegen sie in eine Klinik eingewiesen wurde. :)
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