> Part 64

Ich verbrachte den restlichen Tag in meinem Zimmer, an die Wand starrend. Dad und Sally arbeiteten bis abends und Damian hat Freunde mitgebracht, was ein weiterer Grund war, mich nicht blicken zu lassen.

Ich versuchte mir einzureden, dass das, was ich getan hatte, nichts Schlimmes war und versuchte jegliche Gedanken daran zu verdrängen. Was dazu führte, dass ich auf meinem Bett saß und einfach an nichts dachte. Es war komisch, denn ich bemerkte erst zwei Stunden später, dass ich die ganze Zeit einfach nur so dasaß. Ich wusste nichts mit mir anzufangen.

Abends, als Damians Freunde endlich weg waren und Dad und Sally nachhause kamen, ging ich in die Küche.

,,Du siehst blass aus, Spätzchen", war das Erste, was Dad zu mir sagte.

,,Das bin ich immer, Dad."

,,Nicht so. Alles okay bei dir?"

Ich zuckte mit den Schultern und setzte mich auf den Küchenstuhl. ,,Ich mache dir einen Tee. Du siehst ja schlimm aus..", nuschelte Dad vor sich hin. ,,Kamillie oder Pfefferminz?"

,,Kamille."

Nachdem er meinen Tee vor mich gestellt hatte, setzte Dad sich gegenüber von mir hin.

,,Und jetzt erzähl mir was los ist."

,,Ich glaube, ich werde krank oder so", log ich.

,,Das sehe ich." Er beugte sich zu mir rüber und legte mir seine Hand an die Stirn; so wie es Mum immer getan hatte.

,,Fieber hast du jedenfalls nicht", sagte er.

,,Fieber?", fragte Sally, die gerade die Küche betrat. ,,Du wirst doch nicht etwa krank, Aria? Schon wieder?"

Ich zuckte nur die Schultern. Wenn ich Dad gesagt hätte, dass ich einfach nur scheiß Laune hatte, würde er nur wieder nachhaken und das wollte ich nicht.

,,Ich kann dir eine Hühnersuppe machen, wenn du willst. Manchmal hilft's", bot sie an. Ich wollte erst ablehnen, doch dann sah ich Dad an und bejahte.

Ich ließ die Häflte des Tees stehen und begab mich in mein Zimmer, wo ich mich wieder auf mein Bett schmiss. Krampfhaft überlegte ich, womit ich mich ablenken könnte, doch mir fiel nichts ein.

Fünfzehn Minuten später wurde die Tür ohne zu Klopfen aufgerissen und - oh Wunder - Damian kam herein. Allerdings hielt er eine Schüssel in der Hand, wo vermutlich die Hühnersuppe drin war.

,,Wenn ich mal krank bin, werde ich gezwungen mir mein Essen selber zu machen und du bekommst es sogar ans Bett geliefert", nörgelte er und stellte die Suppe auf meinen Nachttisch ab.

,,Ich bin nicht krank."

,,Ach nein? Das letzte Mal, als du.. so aussahst, lagst du mit 'ner Grippe im Bett."

,,Danke für die Beleidigung."

Er schloss die Tür hinter sich, als er wieder ging. Während ich die verdammte Suppe aß, dachte ich nach.

Mike sagte, es wäre Damians Idee gewesen. Das konnte ich nicht glauben, er würde sowas nicht tun. Jedenfalls der Damian, den ich kannte. Niemand sagte, dass ich ihn so gut kannte, wie ich geglaubt zu haben schien.

Was wäre, wenn Damian mich tatsächlich verarschte? Ich dachte darüber nach, und kam zu dem Entschluss, dass ich nicht sauer wäre. Man konnte sich immer in einen Menschen täuschen, das tat ich oft genug, und es gab keinen wirklichen Grund, warum er nett zu mir sein sollte. Klar, ich war beinahe seine Stiefschwester, da muss man nett sein, aber hieß ja nicht, dass er nett über mich reden musste, oder?

Ich wäre nicht sauer, nein. Ich wäre enttäuscht.

***

Da ich die Nacht kaum schlief, sah ich am nächsten Morgen dementsprechend aus. Dad entschied, dass ich ruhig zuhause bleiben konnte, wenn ich mich nicht gut fühlte. Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen.

Ich duschte, putzte mir die Zähne und setzte mir meine Brille auf, legte mich dann wieder ins Bett, um irgendwelche Serien auf meinem Laptop anzuschauen. Was sollte ich auch sonst tun?

Es war neun Uhr fünfzig, als ich den Laptop hochfuhr, doch dann hörte ich unten die Haustür zu knallen. Ich hörte laute Schritte auf der Treppe, von denen ich wusste, dass es Damians waren. Es war komisch, doch ich hatte mich so an ihn gewöhnt, dass ich ihn sogar an seinen Schritten erkennen konnte.

,,Ich bin's", rief er laut und kam kurz in mein Zimmer.

,,Wieso bist du hier?"

,,Weil ich nicht in der Schule bin." Er sah etwas sauer aus. Jedenfalls hatte er seine Zähne zusammengepresst und die Stirn in Falten gelegt.

,,Das seh' ich", antwortete ich.

,,Dann frag doch nicht so blöd." Damit verschwand er wieder aus meinem Zimmer.

Ich begann Vampire Diaries weiterzuschauen, da ich die vierte Staffel beendet hatte. Damit konnte ich mich gut ablenken, auch wenn ich wusste, dass es nicht ewig anhielt. Irgendwann nach fünf Folgen war dann der Akku meines Laptops leer, und da ich zu faul war nach dem Aufkladekabel zu suchen, legte ich den Laptop beiseite und legte mich auf mein Kissen.

Ich war müde. Vielleicht sollte ich schlafen.

***

,,Sie schläft", hörte ich Dad leise murmeln. Ich hielt meine Augen geschlossen,

,,Sie siieht besser aus", sagte nun Sally im Flüsterton. Vermutlich standen sie an meiner Tür, um nach mir zu sehen, was hieß, dass es schon Abend sein musste.

,,Ob krank oder nicht, irgendwas ist mit ihr."

Vergiss den Gedanken, Dad, bitte, wollte ich am liebsten sagen.

,,Komm, wir lassen sie schlafen, Toby", meinte Sally und kurz darauf wurde die Tür geschlossen und ich öffnete meine Augen. Ich musste entscheiden, was ich wollte. Wollte ich, dass Dad nichts von allem erfuhr, dass er dachte, ich wäre glücklich, denn dann musste ich mich auch so verhalten. Oder wollte ich ihm alles erzählen, mich ihm anvertrauen, sodass er sich um mich sorgte? Nein, das wollte ich nicht.

Also ging ich am nächsten Tag wieder in die Schule. Ich zog mich an, bürstete mir die Haare und tauschte meine Brille gegen Kontaktlinsen aus, steckte mir einen Apfel ein und verabschiedete mich von Dad. Da ich meinen Schulweg ja mit Damian teilte, ging er neben mir her. Er versuchte ein Gespräch anzufangen, doch ich antwortete immer nur einsilbig, sodass er es sein ließ.

An der Schule verabschiedete ich mich kurz von ihm, und sah ihm kurz hinterher, als er zu seinen Kumpels ging. Wie ich bemerkte, war Mike nicht dabei. Ich ging zur Sporthalle, wo nun unser Unterricht stattfand und zog mich schlecht gelaunt um. Noch immer hasste ich Sport. Vorallem, weil ich meistens alleine dastand, wenn ich nicht gerade das Glück hatte, mit der (neuen) Lehrerin die Übungen zu machen. Aber der Sportunterricht erinnerte mich meistens auch an Mr Glint. Es war besser geworden, ich bekam nur noch selten Albträume wegen ihm, doch er war und würde wohl auch nie aus meinem Gedächtnis verschwinden.

,,Hört mal, Leute", rief die Sportlehrerin, Mrs Rose, durch die Halle. Sie war noch sehr jung, vielleicht 25 und war hübsch, weswegen auch meistens nur die Jungs um sie herschwirrten.

,,Der Stundenplan hat sich noch einmal geändert", sagte sie, ,,wir werden nicht mehr Freitags Sport haben, sondern Montags." Einige der Mädchen stöhnten auf, während die Jungs aufjubelten. Auch ich verkniff mir einen Stöhner.

,,Außerdem", rief Mrs Rose laut, ,,außerdem werden wir jede zweite Woche mit einen der Elferklassen Sport haben. Das heißt: Gleich stößt die 12a zu uns, die Woche darauf sind wir wieder alleine, die Woche darauf haben wir dann mit der 12b und dann wieder alleine, da wir im Moment einen Mangel an Sportlehrern haben. Die 12c wird weiterhin alleine Sport haben, da deren Klassenlehrer Sport unterrichtet. Fragt mich nicht, wer sich dieses System ausgedacht hat, aber wir werden uns daran halten."

Was heißt, wir werden jetzt mit Damians Klasse haben. Super.

,,So und jetzt geht's los, meine Freunde! Wir werden Völkerball spielen und ich werde euch schonmal in zwei Teams aufteilen."

Zu meinem Glück (oder auch Pech) kam ich nicht mit Mike in ein Team, dafür aber mit seinen dämlichen Kumpel Tom. Auch Mira war in meinem Team, was mir jedoch egal war. Ich verbrachte die meiste Zeit des Spiels eh immer in der hintersten Ecke der Halle. Gerade als wir uns in unseren Feldern begaben, kam die 12a in die Halle. Ich bemerkte Damian sofort, da er mit einem anderen Jungen laut lachend die Halle betrat. Damian trug knielange, schwarze Shorts und ein weißes Shirt, dazu schwarze Sportschuhe. Eine Sache, die mir auffiel, war, dass ein paar Mädchen aus seiner Klasse enttäuscht dreinschauten, als er nicht in ihr Team kam. Als wäre das ein Weltuntergang.

Leider kam dieser jedoch in mein Team. Ich wusste nicht, ob er mich überhaupt bemerkt hatte, aber mir wäre es lieber, wenn nicht, denn ich versuchte ihm aus den Weg zu gehen. Aus dem einfachen Grund, da ich einfach nicht weiß, was ich von ihm halten sollte. Ich gab es zu: Mike hatte mich verunsichhert.

Das Spiel begann, doch ich beteiligte mich nicht besonders daran, bis wir nur noch drei Personen pro Team waren. Damian, Tobias und ich in unserem Team und Mike, Lucy und irgendein Typ aus der Zwölf in dem anderen. Das hatte man davon, wenn man sich in der Ecke verkroch; man blieb übrig, sodass man am Ende doch gezwungen war, mitzuspielen. Da Tobias mich abwartend ansah, begab ich mich ein Stück weiter nach vorne. Die Bälle gingen hin und her, bis Mike weit ausholte und in meine Richtung zielte. Direkt auf mein Gesicht und ich Dummkopf war nicht mal schnell genug um auszuweichen, sodass der Ball mich volle Kanne traf und ich hinfiel.

,,Scheiße", rief ich laut und merkte, wie mir Tränen in die Augen schossen. Ich hielt mir meine Nase, aus der ein Blutschwall kam.

,,Sag mal, bist du eigentlich total bescheuert", hörte ich Damian rufen, der geradewegs auf Mike zu ging und ihn wegschubste. Dieser lachte. Während Tobias mir half aufzustehen und Mrs Rose auf mich zu kam, hörte ich wie Damian Mike anschrie. ,,Ich hab dir gestern schon gesagt, du sollst es, verdammte Scheiße, lassen!"

,,Du weißt schon, dass du nur Scheiße redest?", sagte Mike und wehrte Damian ab.

,,Aria, du solltest wirklich ins Krankenzimmer zu Mr Martins gehen, hörst du? Vielleicht ist da irgendwas gebrochen", sie schaute mich besorgt an und legte mir eine Hand auf den Rücken.

,,Damian!", rief sie laut. ,,Damian, komm her!"

,,Ich warne dich", meinte dieser noch zu Mike und kam dann auf uns zu.

,,Du begleitest Aria ins Krankenzimmer, okay? Da kannst du dich auch gleich beruhigen", sagte Mrs Rose und wandt sich dann an Mike. ,,Und Mike, wir unterhalten uns auch noch!"

Als wir beide die Halle verließen, warf ich unbeabsichtigt ein Blick auf Mike, der mich ansah, als würde er mir am liebsten den Hals umdrehen wollen. Als ob ich was dafür könnte!

Dass Damian sauer war, bemerkte ich, nur wusste ich nicht, wieso. Besser gesagt, ich verstand es nicht so ganz.

,,Aria, falscher Gang", rief Damian, der hinter mir stehen geblieben war. Ich war in den linken Gang abgebogen, obwohl wir in den rechten mussten. Also ging ich wieder zurück.

Mit meiner Hand versuchte ich meine Blutung so gut wie es ging zu stoppen, aber schon bald war meine Hand voll mit Blut.

,,Hast du vielleicht ein Taschentuch oder so?", fragte ich ihn nasal, doch er schüttelte den Kopf.

,,Du musst deinen Kopf in den Nacken legen oder so. Oder war es nach vorne? Keine Ahnung", sagte er, ,,komm, wir beeilen uns."

Wir hatten Glück, denn Mr Martins ist gerade erst wiedergekommen.

,,Oh Gott, was ist denn mit Ihnen passiert?", fragte er.

,,Sie hat einen Ball auf die Nase bekommen", antwortete Damian für mich. Langsam schmeckte ich das Blut sogar auf meinen Lippen.

,,Dann werden wir mal sehen, was wir tun können."

Ich wusste nicht, was er tat, jedoch half es. Ich bekam ein Kühlkissen in den Nacken gelegt und Mr Martins steckte mir zwei kleine Wattestücken  in die Nase, weswegen Damian mich auslachte. 

,,Lass die Watte noch ein wenig drinne. Jedenfalls ist nichts gebrochen, das wird schon wieder", sagte der Arzt und klopfte mir zweimal auf die Schulter. Ich bedankte mich und dann verließen wir das Krankenzimmer.

Die erste Stunde würde gleich vorbei sein. ,,Ich kann mich doch nicht mit diesen Dingern in der Nase blicken lassen."

,,Sieht aus, als hättest du dir Tampons in die Nase gesteckt."

,,Ha-ha", sagte ich trocken und nahm die Stöpsel aus meiner Nase, schmiss sie in einen Mülleimer. Während ich wieder in Richtung Sporthalle gehen wollte, hatte Damian wohl andere Pläne, denn er zog mich zurück.

,,Ich will noch nicht zurück. Wir gehen in die Caféteria, da ist jetzt keiner", entschied er. ,,Dann kannst du mir auch erklären, warum du versuchst mir aus den Weg zu gehen. Die Betonung liegt auf 'versuchst'."

Ich öffnete kaum meinen Mund, da sprach er weiter. ,,Streit es gar nicht ab."

,,Hatte ich nicht vor."

,,Klar. Also komm." Selbst wenn ich nicht wollte, er zog mich mit sich.

Er stoß die Caféteriatür auf und setzte sich in der hintersten Ecke auf einen Stuhl. Ich dagegen blieb stehen. Ich hatte ihm nichts zu sagen.

,,Erklär's mir."

,,Das ist nichts, was wir nicht auch auf dem Flur hätten klären können."

,,Aria-"

,,Wieso bist du so sauer auf Mike?"

,,Das ist nichts, worüber ich mit dir reden möchte."

,,Siehst du! Aber ich soll dir alles erzählen", beschwerte ich mich.

,,Er hat dir fast die Nase gebrochen, deswegen bin ich sauer."

,,Und was meintest du, als du sagtest, dass du ihm gestern schon gesagt hattest, er solle es lassen. Was soll er lassen?" Ich schaute ihn herausfordernd an.

,,Das geht dich nichts an", meinte er.

,,Dann geht es dich auch nichts an, warum ich dir aus dem Weg gehe."

,,Du willst mich provozieren, oder?" Er war sichtlich genervt. Aber nein, ich wollte ihn nicht provozieren, ich wollte ihn verstehen.

,,Weil ich auch was davon hätte", gab ich augenrollend zurück.

Er atmete tief durch. ,,Also gut. Ich hab gestern erfahren, was Mike wieder für 'ne Scheiße mit dir abgezogen hat und da habe ich ihm versucht.. klarzumachen, dass er es lassen soll. Das hab ich damit gemeint. Zufrieden?" Ich schluckte. Er hatte sich für mich eingesetzt. Für mich.

,,Er meinte, das alles wäre deine Idee gewesen", gestand ich und setzte mich neben ihm. Er starrte mich einen Augenblick an, bevor sich sein Mund öffnete.

,,Und du hast ihm geglaubt? Deswegen warst du sauer auf mich?", fragte er empört.

,,Ich war nicht sauer. Und ich habe ihm auch nicht geglaubt, ich habe nur darüber nachgedacht, ob es stimmen könnte."

,,Als würde ich sowas machen, Aria!", sagte er sauer. ,,Anscheinend hast du mir nie zugehört, denn sonst würdest wissen, dass ich bei der Scheiße, die Mike jedesmal veranstaltet, nie mitmachen würde! Schon allein, dass du das in Erwägung gezogen hast.."

,,Damian, ich hab einfach - "

,,Ich hab dir vor ein paar Tagen gesagt, du sollst lernen dich zu wehren, ich hab dich zum Boxen mitgeschleppt, ich hab dir gesagt, du sollst das alles nicht zu sehr an dir heranlassen, und du denkst trotzdem, dass ich dich verarsche?"

,,Damian, hör mir zu mal zu! Du kannst ja sauer sein, aber hättest du dir keine Gedanken darüber gemacht?"

Er schaute mich an, lange, und seufzte dann. ,,Nein, weil ich weiß, dass du das nie machen würdest."

Es klingelte zur 2. Stunde. ,,Wir sollten gehen", sagte Damian, stand auf und verließ die Caféteria. Ich fragte mich, ob er wirklich so sauer auf mich war, wie es schien, denn ich konnte es nicht beurteilen.

,,Ist alles okay?", fragte Mrs Rose mich, als wir wieder die Halle betraten.

,,Ja, alles okay", antwortete ich lächelnd und setzte mich auf die Bank.

***

Da die letzte Stunde ausfiel, hatte ich eine Stunde früher Wochenende - was auch Zeit wurde. Ich meine, es war gerade mal die erste Woche, doch ich hatte jetzt schon keine Lust mehr.

Doch wie immer musste mir Mike meine Freude nehmen. Er fing mich vor dem Schulhof ab und lief aufeinmal neben mir her, obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass mein Heimweg nicht auch seiner war.

,,Glückwunsch", sagte er, doch ich ging einfach weiter. ,,Ich meine, Damian dazuzubringen, sich für dich einzusetzten. Wie hast du das gemacht? Deinem Daddy alles gepetzt, sodass er ihn gezwungen hat?"

Ich ignorierte ihn.

,,Du bist bestimmt sehr glücklich, nicht wahr? Damian - der Retter in der Not", er lachte. ,,Aber glaub mir: Das wird nicht  lange anhalten."

,,Weißt du, was ich glaube? Du verkraftest es einfach nicht, dass er einmal nicht zu dir hält. Dass er sich von dir anwendet", sagte ich, meinen Blick stur nach gerade aus gehalten.

 Natürlich war mir klar, dass er sich das nicht gefallen ließ, nicht von mir, aber ich musste es sagen.

,,Der Unterschied zwischen uns beiden ist, dass ich trotzdem noch Freunde habe. Aber wen hast du schon?"

Wehr dich, hatte er gesagt. Ich konnte mich zwar nicht wehren, doch ich beschloss, es dieses mal nicht wortlos hinzunehmen. ,,Hast du nichts Besseres zu tun, als mir hinterher zu laufen? Wo sind denn deine angeblichen Freunde?"

Wir kamen an einer Ampel hat, wo ich notgedrungen stehen bleiben musste. Ich sah ihn an,  wartete auf seine Antwort, die jedoch nicht kam. Er ging an mir vorbei, schlug seine Schulter hart gegen meine und verschwand hinter der nächsten Straßenecke. Endlich war er weg. Ich atmete tief durch.

Nur noch zwei Jahre, Aria, dann bist du ihn los.

Früher, als ich kurz vor der Einschulung stand, dachte ich, dass die Highschool mir Spaß machen würde. Doch jetzt sah ich ein, dass das Gegenteil eingetroffen ist: Die Highschool zerstörte mich.

***

Als ich zuhause ankam, war ich alleine. In der Küche stand der Nudelauflauf, den Sally gekocht hatte mit einem Zettel an der Schüssel.

Ihr braucht es euch nur warm zu machen und Damian: lass Aria auch noch was übrig, okay??

S xx

Da ich wirklich Hunger hatte, sodass mir fast schlecht war, schaufelte ich mir etwas von dem Auflauf auf einen Teller, den ich dann in die Mikrowelle steckte.

Ich zuckte zusammen, als ich mir über mein Gesicht strich und meine Nase berührte, die nun wieder unheimlich weh tat. Ich hoffte, sie würde nicht blau oder so werden.

Nachdem ich mein Essen wieder aus der Mikrowelle nahm, aß ich es. Ich gab mir Mühe ordentlich zu kauen, aber das war meine erste richtige Mahlzeit seit Tagen, dementsprechend hatte ich auch Hunger und da fiel es einem nunmal schwer auf das Kauen zu achten.

Gerade als ich meinen Teller in die Spülmaschine steckte, schloss jemand die Haustür auf und wenige Sekunden später kam Damian herein. Er schmiss seinen Rucksack auf den Tisch und las den Zettel von Sally.

,,Was soll das denn heißen", murmelte er und schmiss den Zettel weg, bevor er sich was zu essen nahm. Dabei ignorierte er mich gekonnt, schaute mich nicht einmal an.

,,Hi", sagte ich und lehnte mich gegen den Küchenstuhl.

,,Hi." Dann schwiegen wir, während ich ihm beim Essen zuschaute. Ich fragte mich, wieso er so viel in sich hereinschaufeln und dann noch so aussehen konnte.

,,Ich geh dann mal hoch", informierte ich ihn und ging aus der Küche.

Er erwiderte nichts.

---

Wuhuuu, ich habe es vor 2015 geschafft.

Das war es also, mein letztes Kapitel in 2014.. ich hoffe es hat euch gefallen. :D x

Feiert heute schön, und habt einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

xoxo.

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