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Harry vergaß einen Moment zu atmen, als Draco in den Raum kam. Hinter ihm zwei Auroren, die sich scheinbar nicht trauten ihn zu berühren und einige Journalisten. Draco schien äußerlich vollkommen unberührt von seiner Situation, hatte für das wild tuschelnde Gamot nur einen müden Blick übrig, und ließ sich dann auf dem Angeklagtenstuhl nieder. Bei Draco wirkte es eher, als würde er auf einem Thron platznehmen. Seine Beine überschlagen und die Arme leger auf den Armlehnen platziert - seine Handgelenke in der Handfesseln welche jedoch offen blieben. Mit dem kühlen Blick und der entspannten Haltung sah Draco aus wie unantastbar. Doch Harry wusste inzwischen, das Draco Angst hiervor hatte. Auch die Journalisten suchten sich Plätze und breiteten sich aus um sich Notizen zu machen.
"Sie sind Draco Lucius Malfoy und heute anwesend, wegen einer Anklage den Imperius-Fluch benutzt zu haben?" fragte Kingsley mit angespannten Mundwinkeln. Er war sich seines Sieges inzwischen wohl nichtmehr allzu sicher. Umso sicherer war ihm dafür allerdings die volle Aufmerksamkeit des Zauberergamots.
"Ja, man erklärte mir deshalb sei ich hier" erwiderte Draco dem Anschein nach tiefenentspannt während er Kingsley freundlich anlächelte. Es musste ihn unendlich viel Überwindung kostet.
"Sehr gut. Dann verlesen wir hiermit die Anklage" eröffnete Kingsley während Harry versuchte Dracos Blick zu finden, allerdings sah Draco nur auf Kingsley. "Vor zwei Tagen um siebzehn Uhr, achtundvierzig Minuten und dreiunddreißig Sekunden wurde das Tabu auf den unverzeihlichen Flüchen aktiv. Nach weiteren Ermittlungen konnten folgende Magiesignaturen am Tatort festgestellt werden: die von Mr. Malfoy, Mr. Potter und Ms. Granger-Weasley sowie von folgenden Kindern, welche sich in Mr. Potters Obhut befinden: Mr. Morgan McGulliber und Mr. Henry Starn. Der Tatort ist ein in London gelegenes Waisenhaus, aus welchem eines der Kinder entführt wurde. Dieses befindet sich nun ebenfalls in Mr. Potters Einrichtung. Einer der Betreuungspersonen des Waisenhauses wurde zunächst ein Imperius und dann ein Gedächtniszauber auferlegt. Auch der Name des entführten Kindes verschwand aus sämtlichen Muggelaufzeichnungen" verlas Kingsley von einem ausgerollten Pergament ehe er ein Schluck Wasser trank und dabei dem Gamot Zeit gab über die Anklage nachzudenken. Wenn nicht Draco der Schuldige war, musste es entweder einer der Helden der Zaubererwelt oder ein Kind gewesen sein. Rein aus Bequemlichkeit war die Schuld wohl am einfachsten Draco zuzuweisen.
"Mr. Malfoy. Waren Sie zu besagtem Zeitpunkt am Tatort?" fragte der Zaubereiminister dann an Draco gerichtet welcher inzwischen doch erste Anzeichen von Unruhe zeigte. "Ich war nicht in dem Waisenhaus" erklärte er schließlich woraufhin Kingsley nickte. "Nur direkte Antworten, bitte. Also, Sie waren in dessen näherer Umgebung?" fragte er erneut woraufhin Draco ergeben nickte. "Ja" antwortete der Blonde kurz. „Und dort sind Sie mithilfe eins nicht registrierten oder genehmigten Portschlüssel gelang?" fragte Kingsley weiter, klang dabei allerdings mehr so, als würde er Tatsachen schildern als wirkliche Antworten zu wollen. „Ja" antwortete Draco wieder, was einige Gamotsmitglieder zu missbilligendem Kopfschütteln bewegte.
„Waren Sie, während ihres Aufenthalts in der Nähe des Waisenhauses, unter ständiger Aufsicht?" fragte Kingsley dann und lehnte sich gespannt nach vorne während Harry von seinem Platz aus erkennen konnte, wie sich der Kiefer des anderen anspannte. „Ja" antwortete Draco woraufhin Kingsley ein wenig enttäuscht wirkte. „Wer war ihre ständige Begleitung?" fragte er dann woraufhin Draco schluckte. „Mr. Morgan McGulliber" erklärte er dann schließlich und zauberte ein selbstgefälliges Lächeln auf Kingsleys Lippen. „Also nur ein dreizehnjähriges Kind, das sie mit einem Verwirrungszauber einfach ablenken könnten?" fragte er dann süffisant nach was der Blondschopf erneut bejahte.
Harry wurde fast schlecht während Kingsley sich wieder zurücklehnte und das eben gesagte einige Momente auf das Zauberergamot wirken ließ. Als Harry sich vorsichtshalber umsah, blickte er nicht nur in ein überzeugtes Gesicht. Doch er war sich sicher, dass sich das ändern würde.
Mit einem Räuspern erhob er sich schließlich und lächelte Kingsley so bescheiden wie möglich an. „Vielen Dank für diesen aufklärenden Anfang. Noch ist der Sachverhalt allerdings nicht ausreichend aufgedeckt. Ich würde gerne Mrs. Hermine Granger-Weasley bitten, den Sachverhalt darzulegen bevor auch ich, sofern Bedarf besteht, meine Aussage machen werde" erklärte Harry und nickte Johnson, der für die Türe zuständig war kurz zu, sodass dieser öffnete und Hermine einließ. Diese musterte die Situation nur, ehe sie neben Draco trat und selbstbewusst zum Zauberergamot aufsah. Für Harrys Geschmack etwas zu selbstsicher - immerhin würde sie ein Verbrechen gesehen - doch Hermine war gerade im Kampf-für-Wehrlosere-Modus und würde sich wie bei B.Elfe.R nicht davon abhalten lassen.
„Nun denn, bitte beginnen sie" forderte Kingsley sie auf, jetzt mit versteinerter Mine während er die Lippen leicht zusammenpresste.
"In Ordnung. Bevor ich die Geschehnisse um und im Waisenhaus schildere, möchte ich erklären, weshalb wir uns überhaupt dort befunden haben. Die beiden bereits erwähnten Schüler stammen ursprünglich aus ebenjenem Waisenhaus und kennen daher auch das Kind, wegen dem wir dort waren. Eben jenes Kind macht dort die Erfahrung, ausgeschlossen und misshandelt zu werden, weil weder die Kinder noch das Betreuungspersonal wissen, wie sie mit dessen Magieausbrüchen umgehen sollen. Weshalb sich mir die Frage stellt, ob das Zaubereiministerium es überhaupt verantworten sollte, dass magische Kinder denen ohnehin schon sämtliche Leitung durch verstorbene oder schlechte Eltern fehlt in Muggelwaisenhäuser gehören. Dies ist nicht nur für die magischen Kinder sondern auch für die Muggel um es herum sehr gefährlich. Das beste Beispiel bildet hierfür wohl Voldemort selbst, welcher bereits in dessen Waisenhaus sadistische Tendenzen zeigte ohne, dass die Muggel etwas tun konnten" eröffnete Hermine ihre Ansprach von welcher Harry wusste, wie lange sie diese vorbereitet hatte. Wie es schien, lohnte es sich. Zumindest hing das gesamte Gamot ihr mit überraschender Aufmerksamkeit an den Lippen.
"Von diesem Zustand, wurde Mr. Potter auch bereits unterrichtet. Da sich allerdings keine Konkrete Gefährdungslage ableiten ließ, wurde zunächst nichts weiter unternommen. Erst als ihn ein Brief mit der Bitte um Hilfe dieses Jungen erreichte, wollte er tätig werden. Um dies nicht vollkommen vom Ministerium losgelöst zu machen, wandte Mr. Potter sich an mich. Da mich der Hilferuf des Jungen ebenfalls überzeugte, habe ich den unangemeldeten Portschlüssel geschaffen um schnellstmöglich handeln zu können. Begleitet wurden wir von den beiden Schülern sowie Mr. Malfoy, da dort auch jemand auf die Schüler achtgeben musste. Um zu besagtem Jungen zu gelangen, sind Mr. Potter und ich in Begleitung von Henry Starn ins Waisenhaus gegangen. Mr. Malfoy ist gemeinsam mit Mr. McGulliber draußen verblieben. Da uns die Betreuungsperson nicht zu dem Jungen - Max - vorlassen wollte, habe ich den Imperius Fluch angewandt, da ich das Kind in einer gefährlichen Lage vermutete. Dies wurde zuvor von der Betreuungsperson bestätigt, welche angab das Max sich im Krankenzimmer befand und so schwer verletzt war, dass er keine Gäste empfangen durfte. Außerdem kam die Verletzung angeblich von einem Treppensturz, was bei einem magischen Kind kaum möglich ist", erklärte Hermine, während das Gamot weiterhin lauschte, auch wenn sich ein empörtes Raunen unter die Mitglieder geschlichen hatte. Auch die Leute von der Presse, schrieben zwischenzeitlich eifrig mit, während die Auroren nicht sicher waren, wie sie mit der Situation umgehen sollten - und deshalb nichts unternahmen.
"Auch habe ich den Gedächniszauber an der Person ausgeführt, um eine polizeiliche Suche nach dem Jungen zu vermeiden. Die Taten, denen Mr. Malfoy beschuldigt wird, habe also ich begangen. Ich werde Ihnen zur Überprüfung gleich auch meinen Zauberstab aushändigen" erklärte Hermine, schien allerdings noch nicht am Ende zu sein. Harry, an welchem Hermine bereits geübt hatte, wusste, dass sie nun erst richtig anfangen würde.
"Bevor wir allerdings zu einer Verurteilung kommen, sind noch diverse andere Themen zu klären. Beispielsweise, ob meine Taten als Ministriumsbeamte gerechtfertigt waren. Deshalb bitte ich sie noch um ein bisschen Aufmerksamkeit für Max" erklärte Hermine und griff nach ihrem Zauberstab. Die Auroren griffen ebenfalls nach ihren Stäben, trauten sich allerdings noch nicht, diese zu benutzen als Hermine einige komplizierte Bewegungen vollführte und schließlich eine Art Hologramm von Max erschien. Es sah ein wenig aus wie ein Geist und dennoch konnte man die Verletzungen in seinem Gesicht - die nach Narzissas Behandlung verschwunden waren - gut erkennen. Genauso wie dessen dünne Gliedmaßen, welche auf eine Unterernährung schließen ließen. Die blasse Gesichtsfarbe unterstrich diesen Eindruck nur noch. Alles in allem sah diese Version des fröhlichen Jungen, welcher gerne das Treppengeländer als Abkürzung benutzte, mitleiderregend und misshandelt aus.
"Das hier, ist der Junge, welchen wir gerettet haben. Er hat mir erzählt, weshalb er seinen Hilferuf überhaupt erst geschrieben hat. Und wird es Ihnen ebenfalls erzählen" erklärte Hermine und trat dann etwas zurück, um dem Hologramm keine Aufmerksamkeit zu stehlen.
"Es war diesen Sommer besonders schlimm, Morgan und Henry sind nicht zurückgekommen und die Leitung hat gewechselt. Niemand hat sich wirklich um mich gekümmert und die älteren Kinder fanden mich immer seltsam und mochten mich nicht. Manchmal haben sie mich getreten und geschubst. Aber als es Sommerferien wurden und sie noch mehr Zeit hatten und dachten das ich jetzt eh alleine bin, wurde es noch schlimmer. Ich hab versucht mich jeden Tag so gut wie möglich von ihnen zu verstecken, aber ab und an haben sie mich trotzdem erwischt, egal wie oft ich nicht zum Essen gegangen sind. Und heute hab ich kurz nicht aufgepasst und sie haben mich einfach die Treppe nach unten geschubst" erzählte die Replikation des Achtjährigen, untermalt von einigen Tränen, die ihm aus den Augen tropften. Was nicht wenig Mitleid unter den Gamotsmitgliedern erregte, während er mehr als eine Flotte-Schreibe-Feder über Pergament flitzen sah.
"Dies ist ein Vorfall, der politisch schon vor langer Zeit hätte vermieden werden können" erklärte Hermine selbstbewusst und trat wieder nach vorne während Max Abbild flackernd verschwand. "Es ist längst überfällig, dass magische Kinder ein sicheres Umfeld haben können. Unabhängig von Ihrem Blutstatus wird ihnen entschieden zu wenig Hilfe entgegengebracht. Wie kann es beispielsweise sein, das Muggelgeborene und ihre Eltern bis zum elften Geburtstag des Kindes alleine gelassen werden? Innerhalb dieser Zeit kann sehr viel schiefgehen ohne das Muggeleltern auch nur ansatzweise etwas dagegen tun könnten. Wie viel schlechter würde es auch Max gehen, wenn die beiden Älteren ihn nicht als ebenfalls magisch erkannt hätten? Diese Situation ist, neben einigen anderen absolut untragbar. Deshalb möchte ich hiermit ankündigen, dass ich mich zur nächsten Wahl zur Zaubereiministerin aufstellen werde, um eben solche Versäumnisse endlich nachzuholen" schloss Hermine und überraschte damit auch Harry während endgültig Rumor ausbrach. Immerhin lenkte das sämtliche Aufmerksamkeit von Draco ab während Kingsley rot anlief. Vor allem, als einige der Gamotsmitglieder Hermine leise rechtgaben. Und auch die Journalisten stürzten sich begeistert auf die ganzen Enthüllungen, die morgen sicherlich in aller Munde sein würden.
"Das reicht jetzt, die Zeugenaussage ist ausreichend. Mrs. Hermine Granger-Weasley wird also folgender Punkte beschuldigt: Beteiligung an einer Entführung, Einsatz des Imperius-Zaubers und eines Gedächtniszaubers sowie der Bruch des internationalen Geheimhaltungsabkommen und der Schaffung eines nicht registrierten Portschlüssels. Mr. Potter und Mr. Malfoy werden derweil ebenfalls der Beteiligung an einer Entführung beschuldigt" versuchte sich Kingsley Gehör zu verschaffen, traf allerdings überwiegend auf Protest.
Wieder brauchte es ein wenig, bis alles zur Ruhe kam und das Gamot mit einer vernünftigen Diskussion fortfahren konnte. Harry, der erstmal abwarten wollte wie die anderen Mitgliedern reagierten, sah gespannt zu Mr. Smith auf - eines der letzten gewählten Mitglieder - als dieser aufstand.
„Bitte entschuldigen Sie, Herr Minister, allerdings halte ich folgende Vorwürfe gegen Mrs. Granger-Weasley nicht für gerechtfertigt. Das internationale Geheimhaltungsabkommen wurde durch den Gedächniszauber nicht verletzt, sodass beide Vorwürfe nicht zulässig sind. Auch ist die Erschaffung eines unregistrierten Portschlüssels zulässig, sofern Gefahr im Verzug ist. Und auch wenn nicht Mrs. Granger-Weasleys Zuständigkeit betroffen ist, so ist sie durch die Handlungsvorschriften für Beamte des Ministeriums zum Handeln verpflichtet. Bei den anderen Vorwürfen ist auch noch über die Rechtfertigung der Maßnahmen zu sprechen, allerdings möchte ich abstimmen, ob mir darin zugestimmt wird, diese Anklagepunkte fallen zu lassen" trug er vor und Kingsley nickte langsam, während er nach dem allgemein zustimmenden Nicken auf eine Abstimmung über die Abstimmung verzichtete.
„Gut. Dann bitte ich alle, die Mr. Smith beipflichten die Hand zu heben" erklärte Kingsley, ehe er nach dem ersten Blick nickte. Bei der Menge an gehobenen Händen war Zählen nicht notwendig.
„Somit verbleiben folgende Anklagepunkte gegen Mrs. Granger-Weasley: Beteiligung an einer Entführung sowie der Einsatz des Imperius Fluchs. Mr. Potter und Mr. Malfoy sind beide der Beihilfe zur Entführung angeklagt" Schloss Kingsley. Doch auch diesmal erhob sich Mr. Greengrass neben ihm und räusperte sich kurz im Kingsleys Aufmerksamkeit zu erlangen.
„Dann möchte ich die von Mr. Smith angefangene Diskussion über die Zweckmäßigkeit über die - wie sie es nennen - Entführung des Kindes und des Fluchs anstoßen. Wir alle haben gesehen, in welchem Zustand der Jungs sich befand, als er aus dem Waisenhaus in Mr. Potters Heim geholt wurde. Kann man hier wirklich von einer Entführung sprechen? Immerhin hat das Kind selbst nach Hilfe gefragt und verdient diese Hilfe meiner Auffassung nach auch. Dementsprechend beantrage ich eine Abstimmung darüber, ob diese Aktion tatsächlich eine Entführung oder vielmehr eine Rettung war, für welche das Zaubereiministerium eigentlich eine anwendbare Gesetzeslage schaffen sollte, anstatt alles den Muggeln zu überlassen" sprach Mr. Greengrass, ehe er eine dramatische Pause machte und ernst in die Runde sah. Nach einem kurzen Blick zu Draco, der ungewohnt angespannt aussah, bemerkte auch Harry das seine Schultern inzwischen vollkommen verspannt waren.
„Bezüglich des Imperius Fluchs bin ich außerdem der Auffassung, dass dieser milder bestraft werden sollte. Da es sich noch immer um einen Unverzeihlichen handelt, kann auf eine Bestrafung nicht verzichtet werden, allerdings entspringt auch dieser einer Notwendigkeit, um ein in Stich gelassenes Kind aus einer gefährlichen Situation zu retten und wurde in recht harmloser Form benutzt. Als angemessene Strafe schlage ich eine Geldstrafe in Höhe von 200 Galleonen vor. Auch darüber möchte ich abstimmen" erklärte Mr. Greengrass so souverän, dass er Narzissa unbedingt danken musste. Besser hätte Harry das nie vortragen können, sein Gespräch mit Mr. Greengrass hatte ihm das hier um einiges erleichtert, schon alleine, weil er ein allgemein beliebtes Mitglied des Gamots war, welches Harry nicht als Feind haben wollte.
Kingsley räusperte sich erneut, ehe er schließlich seufzend die Abstimmungen genehmigte und abfragte - Harry bei ersterer wegen Befangenheit allerdings ausschloss. So kam es zu einem sehr knappen Ergebnis, das Kingsley dennoch verärgerte.
„Hiermit spreche ich Mr. Potter und Mr. Malfoy von allen Anklagepunkten frei. Mrs. Granger-Weasley wird zu einer Geldstrafe von 200 Galleonen verurteilt" verkündete er schließlich das Urteil, wurde allerdings durch Harrys Aufstehen davon abgehalten die Sitzung zu beenden.
„Bevor wir für heute fertig sind, halte ich es für durchaus angemessen über eine Entschädigung für Mr. Malfoy zu sprechen" erklärte er kurz, wobei er die missbilligenden Blicke der Journalisten ignorierte. „Angesichts dessen, das Mr. Malfoys Festnahme eine Ungleichbehandlung ohne Begründung darstellte und er zwei Tage lang in Gewahrsam verbleiben musste, halte ich das nur für angebracht. Schließlich wurden auch Mrs. Granger-Weasleys sowie meine Magiesignaturen aufgespürt - und das deutlich näher am Tatort – ohne, dass auch wir festgenommen wurden oder gar eine Ermahnung erhalten haben, in England zu bleiben" erklärte Harry woraufhin vor allem die Mitglieder, welche ihren Platz aus langen Erbfolgen erhalten hatten, empört den Kopf schüttelten.
„Deshalb schlage ich vor, bei Mr. Malfoy auf die Verzinsung seiner Geldstrafe aufgrund seiner letzten Verhandlung zu verzichten. Eine Nichterhebung der Zinsen ist auch dann möglich, wenn das Urteil bereits rechtskräftig ist, da Zinsen nur aufgrund einer Ermessensentscheidung festzusetzen sind. In Anbetracht der hohen Summe sowie dieser Ungleichbehandlung und Vorverurteilung schlage ich vor, das Ermessen zugunsten von Mr. Malfoy auszuüben und auf die Zinsen zu verzichten" erklärte Harry, ohne dabei zu erwähnen das das Urteil ohnehin nicht rechtskräftig war. Doch er wollte schließlich nicht, dass Kingsley das noch schnell ändern konnte, weshalb er beschloss, immerhin die zusätzlichen Beträge anzugreifen.
„Mr. Potter! Wissen Sie, um welche Beträge es hier geht? Diese Forderung ist absolut unverhältnismäßig!" empörte Kingsley sich, Harry unterbrach ihn jedoch. „Diese Festnahme war ebenso unverhältnismäßig, ich werde meinen Antrag nicht zurücknehmen!" erklärte er und starrte Kingsley entschlossen an, welcher erneut den Kopf schüttelte, sich dann allerdings dem Gamot zuwandte.
„Dann stimmen wir nun über Mr. Potters Antrag ab" erklärte Kingsley und atmete einmal tief durch während Harry sich wieder setzte. „Wer Mr. Potter zustimmt, möge bitte die Hand heben" erklärte Kingsley und zählte verbissen die Sitze, kam allerdings zu dem Ergebnis, das Harry mit zwei Stimmen Abstand gewann.
„Als Entschädigung wegen der fälschlichen Festnahme, werden Mr. Malfoy die Zinsen auf seine Strafe erlassen. Die heutige Sitzung ist hiermit beendet" brachte Kingsley noch gerade so heraus bevor er, seinen Protokollanten im Schlepptau aus dem Raum rauschte.
An: noch zwei Kapitel xD
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