September 2021

Das letzte Spiel. Heute ist sein letztes Spiel. Und ich habe ihm immer noch nicht gesagt, was ich für ihn empfinde. So kann ich ihn doch nicht gehen lassen. Aber auf der anderen Seite will ich die Freundschaft trotzdem fortführen. Und die Freundschaft würde ich eben genau dann zerstören, wenn ich ihm sagen würde, was ich für ihn fühle. Ich war gefangen in einer Zwickmühle. Oder doch in einem ewigen Kreislauf. Egal. Egal was es ist, ich bin gefangen. Und ich will nichts lieber als aus dem Gefängnis zu fliehen. Aber wie ich das schaffen sollte, das wusste ich selber noch nicht. Ich wusste, dass ich egal was ich tue, mir mein Herz brechen werde. Entweder weil ich Lukasz nichts verraten werde oder weil er mir dann die Freundschaft kündigen wird. Die einzige Frage ist also demzufolge nur noch: Was ist weniger schmerzhaft.

Doch wirklich darüber nachdenken konnte ich nicht, denn Lukasz hatte für jeden ein kleines Geschenk mitgebracht. Nun stand er genau vor mir. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er schon bei allen anderen war. Aber darauf konnte ich mich nun auch nicht mehr konzentrieren. Das einzige was nun zählte war Lukasz. Und dieser stand genau vor mir und schien sehr nervös. Wieso konnte ich selber nicht sagen, aber sein Auftreten machte mich ebenfalls nervös. Deshalb rieb ich mir auch sekündlich die Hände an der Trainingshose ab, was Lukasz zum Schmunzeln brachte. Ach wie ich das Schmunzeln doch liebe.

"Marcel. Ich weiß das ganze mag für dich jetzt vielleicht sehr seltsam sein. Ich weiß immerhin selber noch nicht, wieso genau ich das jetzt mache. Ich weiß nicht was mich dazu geritten hat es zu tun. Ich weiß nicht wieso genau vor der ganzen Mannschaft. Ich weiß nicht wieso genau jetzt. Und ich weiß nicht, wieso genau an meinem letzten Tag hier in Dortmund.

Beziehungsweise der letzte Tag also Fußballer in Dortmund. Denn wenn das ganze hier gut ausgehen wird, dann werde ich nicht aus dieser Stadt verschwinden. Dann werde ich bleiben und nur mit dem Fußball aufhören. Ich kann mir deine Reaktion noch überhaupt nicht vorstellen und muss sagen, dass ich echt nervös bin und auch extrem viel Angst habe.

Aber es gibt keinen besseren Tag als heute. Denn entweder es wird alles gut ausgehen oder ich zerstöre unsere Freundschaft. Aber dann werde ich die Stadt verlassen und aus deinem Leben verschwinden, auch wenn mich das verletzen würde. Aber letztendlich kenne ich deine Reaktion noch nicht und ich glaube du weißt ganz genau, dass ich nur versuche mich vor allem zu drücken. Denn ich sage es nicht nur so. Nein ich habe wirklich Angst vor deiner Reaktion. Aber es hilft alles nichts, denn ich muss wissen woran ich bin.

Marcel seit vielen Jahren sind wir nun die besten Freunde. Ich würde sogar sagen wir sind fast schon so etwas wie Brüder. Ich kann einfach immer zu dir kommen, wenn mir etwas auf dem Herzen liegt. Ich kann mit dir über alles reden und weiß, dass du immer für mich da bist. Du hörst mir zu wenn ich jemanden zum Reden brauche. Du baust mich auf wenn ich traurig bin. Du freust dich mit mir wenn ich glücklich bin. Du tröstest mich wenn ich verletzt bin. Du kennst mich besser als ich mich selbst kenne und weißt immer was zu tun ist. Ich weiß nicht wie du das immer schaffst, aber ich bin einfach so froh, dass du zu meinen besten Freunden zählst. Wobei es wie schon gesagt mehr als nur eine Freundschaft ist. Du bist mein Bruder den ich nicht hatte. Du bist der Teil in meinem Leben, der mir immer gefehlt hatte, bis eben zu dem Moment an dem du in mein Leben getreten bist. Du bist das beste was mir in meinem Leben passieren konnte.

Und ja ich weiß, dass was jetzt passieren wird, ist sehr seltsam und passt absolut nicht in den normalen Plan. Aber bei uns war ja noch nie etwas normal und an einen Plan halten war noch nie unser Ding. Also ist es für uns normal, wobei ich mir nicht einmal sicher bin, ob wir uns da nicht besser an den Plan halten würden. Aber was habe ich zu verlieren. Augen zu und durch.
Marcel. Schon als ich dich das erste Mal gesehen habe, bist du mir direkt aufgefallen. Du hast so eine Sicherheit ausgestrahlt und warst von Beginn an freundlich zu mir. Man konnte immer zu dir kommen und wurde nie weggeschickt. Und zudem bist du einfach perfekt. Alles ist wunderbar an dir. Deine Augen funkeln wie Sterne und dein Lachen ist einfach ansteckend. Mit jeder Sekunde die wir zusammen verbracht haben, habe ich mich weiter und stärker in dich verliebt. Und ja ich weiß, dass wir nicht zusammen sind, aber das ist mir egal. Ich will keine Sekunde ohne dich mehr verbringen müssen. Also entweder alles oder nichts. Marcel willst du mein Mann werden und mich zum glücklichsten Menschen der Welt machen?“

Ich konnte nicht glauben, dass das wirklich passiert ist. Mein Schwarm hatte mich gefragt, ob ich ihn heiraten möchte. Ich komme mir vor wie in einem Traum. Doch als ich realisierte, dass dies die Realität war, stürzte ich in seine Arme und küsste ihn. Ich hatte meinen Traummann und würde diesen nun nie wieder gehen lassen.

So das war es auch mit dem Wichrel-OS für diesen Monat. Ich hoffe er hat euch gefallen🤗
Gewidmet: xBonsaix

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