Juni 2021

Wir hatten es getan. Wir haben es allen ernstes getan. Mein Freund und ich. Zaga und ich. Wir hatten gerade eben unsere Beziehung öffentlich gemacht. Öffentlich für alle. Und selbst wenn erst noch ein paar wenige bescheid wussten, so würde sich dies wie ein Feuer verbreiten. Jede Zeitung wird in der nächsten Zeit wohl etwas darüber schreiben. Wir werden die Attraktion für die Zeitungen sein in der nächsten Zeit. Aber wer kann ihnen das verübeln. Und wir haben uns ja immerhin bewusst dazu entschieden, der Welt mitzuteilen wer wir sind. Und mit Pressealarm haben wir sowieso gerechnet, also wird uns das nun auch nicht so extrem stören. So wie es kommt, so kommt es.

Aber die Schlagzeilen sind vorprogrammiert. Ich meine wir outen uns als schwul und machen unsere Beziehung öffentlichen. Und das alles im Pride Month. Klar ist dies in unseren Augen der perfekte Zeitpunkt für diesen Schritt und natürlich haben wir sehr lange darüber nachgedacht. Aber zum anderen ist es eben auch ein gefundenes Fressen für die Presse. Sie werden sich auf uns beziehungsweise unsere Story werfen wie verhubgernde Wölfe. Aber wir haben uns bewusst dazu entschieden. Wir wollten, dass alle wissen wer wir sind. Wir wollten uns nicht mehr verstecken und wir hoffen, dass dadurch mehrere Paare den Schritt an die Öffentlichkeit wagen. Wir wollen als Inspiration gelten und trotzdem haben wir es hauptsächlich für uns getan.

Denn nun hat das ganze Versteckspiel endlich ein Ende. Wir können uns aufführen wie ein Paar und das eben nicht nur in den eigenen vier Wänden. Wir können alles tun, was Paare eben machen. Können zusammen einkaufen gehen und Hand in Hand von einem Laden zum nächsten schlendern. Ich kann sein wunderbaren Lippen spüren wann immer ich will und muss nicht aufpassen wo wir sind und wer in der Nähe ist. Also genau genommen macht dass Outing das Leben lebenswert.

Aber so richtig in meinem Kopf angekommen ist das Ganze noch nicht. Ich kann noch nicht glauben, dass wir es getan haben. Aber wir haben es getan. Wir können nun unser Leben leben, wie wir wollen. Und doch haben wir Angst, wie die Reaktionen sein werden. Klar die Mannschaft, unsere Familien und Freunde stehen hinter uns. Aber was die Fans schreiben werden und was wir für Nachrichten bekommen, dass können wir weder voraussehen noch beeinflussen. Und das ist echt beängstigend. Denn mehr als hoffen, dass die Fans es gut aufnehmen können wir auch nicht. Und doch sind wir stolz, dass wir diese Posts auf Instagram hochgeladen haben und somit unsere Leben veröffentlicht haben.

@zagad2_
Das Leben ist nicht immer leicht wenn man in der Öffentlichkeit steht und somit jeder Schritt von dir beobachtet und analysiert wird. Jeder Satz den man sagt, wird bis ins kleinste Detail auseinander genommen und interpretiert. Alles was man tut wird überwacht und man muss immer gute Miene zum bösen Spiel machen. Ja so ist es halt. Das Leben ist nicht immer fair. Ich weiß dass es furchtbare Menschen gibt, aber es gibt eben auch Fans. Menschen die immer hinter einem stehen und einen supporten, egal ob man glücklich oder traurig ist. Und genau zu diesen spreche ich. Genau auf diese vertraue ich und baue ich.
Denn es gibt etwas, was ihr alle eigentlich nicht über mich wisst, und was auch nicht besonders einfach und leicht ist zu sagen. Und doch wage ich mich daran, da ich weiß dass viele von euch mich trotzdem akzeptieren und mich weiterhin unterstützen werde. Denn ich weis was für ein schweres Thema das ist. Eigentlich ist es was wunderbares, aber gleichzeitig auch sehr beängstigende Leben.
Ich bin Schwul und mit Rapha zusammen. Ich weiß viele kommen jetzt mit an, dass ich eine Freundin hatte. Naja. Gewissermaßen stimmt das nicht mal, da ich diese nur hatte weil die Presse so Druck gemacht hat. Rapha und ich sind jetzt schon seit fast 3 Jahren zusammen und nun haben wir den Schritt in die Öffentlichkeit gewagt. Ich hoffe ihr supportet uns weiterhin und steht trotzdem hinter uns.
Euer Dan

@raphaelguerreiro14
Pride Month. Ein sehr schwieriges Thema was den Fußball betrifft. Traurig aber wahr. Es ist leider die Realität, dass alles was anders ist nicht gerne gesehen ist. In meinen Augen unverständlich. Ich meine warum dürfen Fußballerinnen nicht lesbisch und Fußballer nicht schwul sein? Es sind immer noch die gleichen Menschen. Die Sexualität macht doch nicht den Menschen selbst. Der Charakter macht den Menschen und der ändert sich nicht durch die Sexualität. Jedenfalls sollt das Thema in meinen Augen anders betrachtet werden und auch im Profisport toleriert werden. Und genau deswegen auch dieser Post. Damit dieses Thema Aufmerksamkeit und Akzeptanz bekommt.
Ich bin Schwul. Ich bin mit Dan zusammen. Ich bin glücklich.
Jeder sollte zu sich stehen können und sich nicht verstecken sollen. Jeder sollte sein Leben so leben können wie er es möchte. Wir haben uns nun fast 3 Jahre versteckt und es war der absolute Horror. Doch damit ist nun Schluss. Wir leben nun wie wir wollen und die wahren Fans werden uns trotz allem unterstützen.
Alles Liebe euch alle
Euer Rapha

Soooo...
Ja das war es nun auch mit dem OS. Ich hoffe er hat euch gefallen. Ich würde dann sagen wir schreiben uns am 31.7 dann wieder🤗
Gewidmet: Lavendelelfe

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