🎅Nikolausgeschenk ~IwaOi~🎅
Iwaizumi POV.
Abwartend hielt ich mein Gesicht ins Licht. Die Sonne ließ meine Haut prickeln und ich atmete freier. Es war Freitag, das bedeutete, dass morgen Wochenende war. Wir hatten Anfang Dezember und es war recht kalt weshalb ich meine Hände tiefer in meine Handtaschen vergrub. Mein Atem bildet kleine Wölkchen vor meinem Mund. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagte mir, dass Oikawa schon vor fünf Minuten hätte hier sein sollen. Warscheinlich hatte er wieder verschlafen. Das kam in den letzten Wochen öfter vor. Aber das war nicht das einzig merkwürdige. Oft zierte sein sonst so makelloses Gesicht tiefe Augenringe und er gähnte fast durchgängich. Wenn wir uns in der Umkleide vor dem Trainig umzogen, fiel mir auf dass er dünner geworden war. Außerdem verpennte er es, wenn der Ball auf ihn zu kam und bekam ihn ins Gesicht. Ich grinste dann meist nur spöttisch und machte Witze darüber aber im Inneren machte ich mir Sorgen. Was war nur aus meinem besten Freund geworden? Auch wollte er sich immer weniger mit mir treffen und blockte meist komplett ab, wenn ich mit ihm sprechen wollte. Wenn die anderen aus unserem Team nach hakten ob alles okay war, lächelte er und meinte, dass es ihm gut ginge. Aber ich merkte, dass das Lächeln nicht echt war. Dass er in Wirklichkeit sagte, dass es ihm nicht gut ging. Und ich wollte ihm ja helfen. Aber wie sollte ich das tun, wenn er nicht mit mir sprach. Es tat mir weh ihn so zu sehen, denn ich sah in ihm schon lange mehr als einen besten Freund und ich wollte, dass es ihm gut ging. Wirklich gut.
"Tut mir leid Iwaizumi. Hab wiedermal verschlaaaaafen." gähnt Oikawa als er dann endlich eintraf.
Ich nickte und spürt ein Ziehen in meiner Brust. Er hatte mich Iwaizumi genannt. Das tat er schon seit Jahren nicht mehr.
"Dann lass uns jetzt endlich gehen Shittykawa." versuchte ich meine Sorge zu unterdrücken und ging los.
Der Braunhaarige trottete hinter mir her.
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"Maan Oikawa! Hör auf zu schlafen und konzentrier dich! Oder willst du nochmal einen Ball ins Gesicht bekommen?" schrie unser Trainer Oikawa an, welcher müde den Kopf schüttelte.
Seufzend wendete er sich an mich.
"Iwaizumi. Könntest du bitte dafür sorgen, dass Oikawa früher ins Bett geht? So können wir nicht spielen."
Ich nickte.
"Gut Oikawa. Dann setz dich bitte auf die Bank."
Ohne Widerworte setzte dieser sich auf die Bank. Jetzt war ich mir ganz sicher, dass etwas nicht stimmte. Oikawa würde sich niemals freiwillig einfach auf die Bank setzen lassen. Ich musste heraus finden was los war.
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"Oikawa! Hey Oikawa!"
Ich rüttelte leicht an seiner Schulter. Das Training war vorbei und das Team hatte schon die Halle verlassen und war in die Umkleide gegangen. Oikawa saß auf der Bank und war eingeschlafen. Etwas Speichel tropfte aus seinem Mund welchen ich ihm vorsichtig wegwischte.
Murrend öffnete mein bester Freund seine Augen und sah mich an. Dann wurde er knallrot und rutschte ein Stück von mir weg.
"Alles okay?" fragte ich.
Er nickte schnell und sah auf den Boden.
"Das Training ist zu ende. Die anderen sind schon in der Umkleide. Lass uns auch gehen."
Er nickte und stand auf. In der Umkleide amgekommen waren schon alle weg und wir waren ganz allein. Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen uns aus während wir uns umzogen. Wiedereinmal fiel mir auf wieviel er doch abgenommen hatte.
Seufzend hängte ich mir meine Sporttasche über die Schulter.
"Kommst du?"
Er nickte stumm, schnappte sich auch seine Tasche und kam mit mir nach draußen.
Kalte Luft schlug uns entgegen und ließ mich frösteln. Ich zog meine Schultern nach oben.
"Ganz schön kalt was?" fragte ich um die Stimmung etwas aufzulockern.
Doch er nickte wieder nur und schlug den Weg zu uns nach Hause ein. Schnell lief ich ihm nach und ging neben ihm her. Ich beobachtete ihn dabei wie er immer auf seine Füße starrte. Jedesmal wenn er dabei fast gegen einen Laterne lief, zog ich ihn zur Seite. Bei meinen Berührungen zuckte er immer deutlich zusammen. Wollte er nicht, dass ich ihn anfasste?
"Willst du vielleicht heute zu mir kommen? Du kannst auch bei mir übernachten, wenn du willst. Morgen ist doch Nikolaus. Da können wir ja was zusammen unternehmen, wenn du Lust hast."
Er blieb stehen. Wir waren an der Kreuzung angekommen an der sich unsere Wege trennten.
"Nein danke Iwaizumi. Ich......hab morgen schon was vor."
"Achja? Und was?"
"Das geht dich nichts an." sagte er kalt.
Mein Herz zog sich zusammen und am liebsten würde ich jetzt losheulen. Doch die Wut war stärker. Ich packte ihn am Handgelenk und drehte ihn zu mir und. Dann legte ich meine Hände auf seine Schulter damit er nicht weg konnte. Er zuckte heftig zusammen und sah mich erschrocken.
"Wieso Shittykawa? Wieso sagst du mir nicht die Wahrheit? Ich merk doch, dass es dir nicht gut! Ich bin dein bester Freund Oikawa. Rede doch mit mir! Was. ist. los?" schrie ich ihn schon fast an.
Er sah mich mit Tränen in den Augen an und nahm meine Hände von seinen Schultern.
"Tut mir leid. Aber ich kann das einfach nicht."
Dann drehte er sich um und lief in Richtung seines Hauses. Ich stand wie festgefroren dort. Nach einer gefühlten Ewigkeit drehte ich mich schließlich um und rannte zu mir nach Hause. Ich schloss die Haustür auf und lies meine Sporttasche auf den Boden fallen.
"Hajime bist du das?" hörte ich meine Mutter rufen.
Ich antwortete nicht, sondern zog meine Schuhe aus und ließ sie achtlos im Weg liegen. Dann lief ich die Treppe nach oben und schmiss mich auf mein Bett. Die ersten Tränen liefen über meine Wangen und durchnässten mein Kopfkissen in das ich mein Gesicht vergraben hatte. Schluchzend lag ich auf meinem Bett. War ich überhaupt noch sein bester Freund? Wieso redete er nicht mit mir?
Ich hörte wie meine Zimmertür geöffnet wurde. Kurz darauf setzte sich jemand neben mich auf das Bett, was ich daran merkte, dass sich die Matratze nach unten senkte.
"Was ist los hm?" fragte die Stimmer meiner Mutter.
Sie strich mir leicht durch die Haare während ich schluchzend anfing zu erzählen.
"O-oikawa....Er benimmt sich scho-schon seit Wochen so-so merkwürdig. Ab er-er will ni-nicht mit mir reden..... B-bin ich denn überhaupt noch sei-sein bester Freund?"
"Bestimmt. Ich weiß nicht was mit Oikawa los ist aber er würde niemals die Freundschaft mit dir so einfach wegwerfen." sagte sie bruhigend.
"Bi-bist du sicher...?"
"Ganz sicher."
Ich schniefte einmal und setzte mich dann auf. Meine Mutter zog mich in eine Umarmung und ließ mich an ihrer Schulter ausweinen. Als ich mich etwas beruhigt hatte, löste sie die Umarmung und strich mir wieder durch die Haare.
"Schlaf ein bisschen okay?"
Ich nickte und legte mich hin. Mit dem Gedanken an Oikawa und einem flauen Gefühl im Magen schlief ich schließlich ein.
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Ein Klingeln riss mich aus meinem Schlaf. Verschlafen griff ich nach meinem Handy und nahm ab ohne zu schauen wer überhaupt anrief.
"Ja...?"
"Iwaizumi? Ist Toru bei dir?"
"Nein wieso?"
"Er ist nach der Schule nicht nach Hause gekommen. Erst dachte ich er ist bei dir aber er hat sich einfach nicht gemeldet. Ich mache mir wirklich Sorgen."
Sofort war ich hellwach und schnappte nach Luft.
"Er ist was?!"
Ich sprang auf und fiel dabei halb aus meinem Bett. Zum Glück konnte ich mich noch fangen.
"Er ist nicht nach Hause gekommen. Ich habe auch schon bei dem Team und anderen Freunden nach gefragt aber keiner wusste wo er ist."
"Scheiße!" fluchte ich. "Ich geh ihn suchen! Wir werden ihn finden!" sagte ich noch bevor ich auflegte.
Stolpernd rannte ich die Treppe nach unten und wäre fast wieder hingefallen. Mein Handy zeigte mir 22 Uhr an. Wieso war er so spät noch nicht zu Hause?
Meine Mutter kam auf den Flur als ich laut fluchend auf dem Boden lag, weil ich schließlich doch ausgerutscht war.
"Was machst du denn? Und warum bist du überhaupt wach?"
"Oikawa ist weg! Er ist nach der Schule nicht nach Hause gekommen! Seine Mutter hat gerade angerufen. Ich muss ihn suchen gehen." rief ich und sprang auf.
"Oh Gott! Hoffentlich ist ihm nichts passiert. Es ist ja eiskalt da draußen. Geh ihn suchen. Aber pass auf dich auf. Ich mach euch einen Kakao. Schreib mir, wenn du ihn gefunden hast."
Ich nickte, zog mich an und stolperte nach draußen.
Die Luft war eisig und kroch mir blitzschnell durch die Jacke und den Pullover bis auf die nackte Haut. Frierend lief bis zu der Kreuzung wo sich unsere Weg getrennt haben und lief seinen Nachhauseweg ab.
Teamchat
Matsukawa
Habt ihrs schon gehört? Oikawa ist verschwunden!
Kunimi
Ja seine Mutter hat gerade bei mir angerufen. Hat jemand von euch eine Idee wo er ist?
Takahiro
Nein
Kindaichi
Nein
Matsukawa
Ich auch nicht
Shigeru
Ich weiß es leider auch nicht
Watari
Mir gehts genauso. Iwaizumi?
Iwaizumi
Ich weiß es auch nicht. Ich bin gerade dabei ihn zu suchen.
Takahiro
Wenn nichtmal du weist wo er ist dann....
Matsukawa
Hoffentlich ist ihm bei der Kälte draußen nichts passiert. Sag uns Bescheid, wenn du ihn gefunden hast, ja?"
Iwaizumi
Mach ich
(geht off)
Zähne klappernd lief ich durch die leeren Straßen. Langsam beginnt es zu schneien. Würde ich mir nicht solche Sorgen machen, würde ich warscheinlich fasziniert auf die Landschaft schauen. Doch leider musste ich mir Sorgen um meinen besten Freund machen.
Nach einer Stunde suchen fiel es mir schließlich wie Schuppen von den Augen. Abrupt drehte ich mich um und lief in Richtung Wald. Wieso bin ich da nicht früher drauf gekommen? Frierend stapfte ich durch den Schnee bis ich bei einer kleinen Hütte angekommen war. Das weckte Erinnerungen.
Als wir sieben Jahre alt waren, entdeckten wir diese Hütte. Es war auch damals Winter und danach sind wir jedes Jahr dorthin gegangen. Haben Schnee-Engel, Schneemänner und Schneeballschlachten gemacht. Aber die letzten zwei Jahre kamen wir irgendwie nicht dazu.
Ich riss die Tür auf. Auch in der Hütte waren es bestimmt -5°C. Ich sah mich um und sah ein zitterndes Bündel auf dem Boden liegen. Schnell rannte ich zu ihm und rüttelte etwas an seiner Schulter. Oikawa zuckte zusammen und sah mich aus verweinten Augen an.
"I-iwaizumi.....?" fragte er leise.
"Was machst du nur für Sachen Shittykawa? Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht." sagte ich und umarmte ihn fest.
Er zitterte am ganzen Körper was aber auch kein Wunder war. Immerhin hatte er nur ein Tshirt und eine dünne Trainingsjacke an. Ich zog meine Jacke aus und legte sie ihm um die Schulter. Er wollte meine Hände wegschieben aber war viel zu schwach dafür.
"Was...ist mit dir?"
"Du bist wichtiger." sagte ich ernst und holte mein Handy raus.
Teamchat
Iwaizumi
Ich hab ihn gefunden und nehm ihn mit zu mir nach Hause.
Matsukawa
👀
Kindaichi
👀
Kunimi
👀
Takahiro
👀
Watari
👀
Shigeru
👀
Dann schrieb ich noch meiner Mutter, dass sie Oikawas Mutter bescheid sagen sollte, dass ich ihn gefunden hatte und mit zu uns nehmen würde. Schließlich hob ich Oikawa hoch und trug ihn nach draußen. Er war ganzschön schwer doch ich zwang mich weiter zugehen.
Bei mir zu Hause angekommen lies ich meinen Feund runter und lehnte ihn leicht an mich damit er nicht umfiel und klingelte. Es dauerte keine zwei Sekunden bis die Tür geöffnet wurde und ich ihn rein trug.
"Bring ihm hoch in dein Zimmer. Ich hol noch ein paar Decken und bring euch Kako."
Ich nickte und stieg die Treppe rauf. In meinem Zimmer setzte ich den Braunhaarigen auf mein Bett und zog ihm meinen dicksten Pulli über. Kurz darauf kam meine Mutter mit den Decken und dem Kakao.
Um Mitternacht saß ich neben Oikawa der in dreißig Decken eigewickelt war und sich nichtmal mehr bewegen konnte und strich ihm durch die Haare.
"Was machst du nur für Sachen?" fragte ich leise.
"'Tschuldigung." kam die Antwort genuschelt.
Ich hob sein Kinn an. In seinen Augen standen Tränen welche ich sanft wegstrich.
"Sagst du mir jetzt was los war?"
Er biss sich auf die Lippe und sah mich nicht an.
"E-es ist so, dass....."
"Dass?"
"Ich hab mich in dich verliebt, okay? Ich konnte diese Gefühle jahrelang nicht einordnen und als ich es jetzt gemerkt hab, war ich total überfordert mit der Situation... Ich konnte dir nicht mal mehr in die Augen schauen ohne Schmetterlinge im Bauch zu bekommen. Ich hab nachts kaum noch geschlafen und von essen war garnicht die Rede. Ich konnte mir dir nicht darüber reden! Und als....als du mich heute Na-nachmittag so angeschrien hast, war i-ich am Ende meiner Nerven u-und bin weggelaufen.....Es tut mir leid..." schluchzte er.
Ich strich mit meinem Daumen und zwang ihn mich anzusehen.
"Denkst du ich krieg keine Schmetterlinge im Bauch, wenn ich dir in die Augen schaue?" fragte ich.
Seine Augen weiteten sich.
"W-waa...?"
"Und Herzklopfen wenn du mit mir sprichst, ich werde rot wenn du mich berührst und ich will dich erstrecht nicht verlieren. Man Oikawa ich hab mich doch auch in dich verliebt du Idiot."
"Wi-wirklich??" fragte er geschockt.
Ich antwortete darauf nichts sondern lehnte mich nach vorne und legte meine rauen Lippen auf seine Weichen. Zaghaft erwiderte er den Kuss. Wir lösten uns erst wieder, als wir beide keine Luft mehr bekamen. Keuchend sahen wir uns an. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich genoss das Kribbeln in meinem Bauch. Der Größere schälte sich etwas aus den Decken und legte seine Arme um mich. Mit einem zufriedenen Geräusch kuschelte ich mich an ihn.
"Du bist das beste Nikolausgeschenk der Welt, Iwa-chan~." flüsterte er.
"Du doch auch." kicherte ich und war bald mit dem Gedanken an Oikawa und einem diesmal guten Gefühl im Magen eingeschlafen.
End
Ich wünsche euch einen schönen 2. Advent und einen frohen Nikolaus. Ich bin nicht ganz so zufrieden mit dem Os aber egal >~< Schönes Wochenende!
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