Kapitel 37
Mei's POV
Mein Kopf dröhnte und ich kniff meine, bereits geschlossenen, Augen zusammen. Mir war schwummrig und das Gefühl ließ auch nicht nach, als ich meine Augen öffnete. Es wurde eher noch schlimmer.
Meine Hände fühlten sich taub an und meine Füße ebenso. Mir tat alles weh. Ich blinzelte, damit meine verschwommene Sicht endlich klarer wurde. Nach kurzer Zeit hatten sich meine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt und ich konnte endlich etwas erkennen.
Ich lag auf einem grauen, harten Fußboden und versuchte zuerst, mich aufzusetzen. Allerdings gestaltete sich das schwieriger als gedacht, denn meine Füße waren aneinander gefesselt, genauso wie meine Hände hinter meinem Rücken. Das erklärte auch, warum sich meine Hände und Füße taub anfühlten. Es war ein unangenehmes Gefühl.
Als nächstes begann ich, mich in dem Raum umzusehen, in dem ich mich befand. Der Raum hatte eine hohe Decke, aber keinerlei Fenster. Das einzige Licht spendeten die Kerzen und Lampen, die in dem Raum standen. Die Lampen verteilten sanftes Licht, was den grauen, harten Raum wenigstens etwas angenehmer machte.
Ich hatte keine Ahnung, wo ich mich befand und ich konnte es auch nicht heraus finden, weil es in dem Raum nichts gab, woran man hätte schließen können, wo ich mich gerade aufhielt. Es war alles neutral gehalten und Fenster gab es ja sowieso keine.
Eine Tür ging leise quietschend auf und mein Kopf schnellte in diese Richtung. Der Auftraggeber, dessen Namen ich nach wie vor nicht kannte, kam herein, ein böses Grinsen auf den Lippen. Seine Stiefel machten mit jedem Schritt dumpfe Geräusche. Das stetige Dumpfe Geräusche brannte sich in meinen Kopf ein und hallte in meinen Ohren wider.
Der Mann kam langsam auf mich zu, beugte sich zu mir herunter und griff hart mein Kinn. Er zwang mich, ihn anzusehen. "Du bist wach, sehr gut", sagte der Mann spöttisch, weil er wusste, dass ich nichts gegen ihn tun konnte. Ich war absolut machtlos und klar denken konnte ich auch noch nicht.
Ich fühlte mich elendig. Mal wieder konnte ich nichts tun und war absolut machtlos. Wie immer also.
"Was wollt ihr von mir?", fragte ich erneut und das böse Grinsen des Mannes wurde noch etwas breiter.
"Du weisst was ich will."
"Ich habe die Lieferung nicht, das habe ich doch schon gesagt!", gab ich verzweifelt von mir und der Mann verzog sein Gesicht zu einer zornigen Grimasse. Dann trat der Mann hart mit seinem Stiefel gegen meine Schulter und ich fiel zurück auf den Boden. Dadurch, dass ich gefesselt war, konnte ich mich nicht abfangen. Ich prallte hart auf und der Aufschlag presste mir jegliche Luft aus den Lungen.
"Ich weiss, dass du die Lieferung nicht hast, aber deine Freunde haben sie und du bist das Druckmittel", sagte er nur, bevor er in meine Richtung spuckte und sich abwandte. Er schaffte es, dass ich mich wie der letzte Dreck fühlte.
Ich schluckte fest. Meine Freunde wussten nicht, was hier vorging. Der Auftraggeber könnte ihnen eine Falle stellen und sie würden ahnungslos hinein laufen. Ich musste etwas tun, aber mal wieder wusste ich nicht, was. Und mein Gehirn war mir momentan auch noch nicht wirklich behilflich.
Ich lag auf dem Boden und dachte nach, was ich ausrichten könnte. Es konnte doch nicht so schwer sein, einen Mann auszuschalten. Meine Augen suchten den Raum nach nützlichen Gegenständen ab und ich legte mir im Kopf allmählich einen Plan zurecht, den ich allerdings eine halbe Stunde später wieder verwarf, denn es kamen zwei weitere Männer in den Raum.
"Es ist alles vorbereitet, Boss", sagte einer von ihnen, der weit größer und muskulärer war, als der Auftraggeber. Ich staunte darüber, dass er dem Auftraggeber folgte, aber wer wusste schon, wie angsteinflößend dieser Mann wirklich sein konnte. Er schien mehr Macht zu haben, als ich dachte.
"Gut", gab der Auftraggeber von sich.
Die Männer kamen auf mich zu und zogen mich an den Armen ruckartig und ziemlich unsanft auf die Knie. Sie ließen mir nichtmal Zeit, mich richtig hinzustellen, sie schliffen mich gleich hinter dem Auftraggeber her, der den Raum bereits verließ.
Ungeschickt hing ich in den Armen der Männer, doch diese schliffen mich immer weiter und ignorierten mein ungeschicktes Gezappel. Mir war nach wie vor schwummrig, wahrscheinlich hatte ich eine Gehirnerschütterung.
Nachdem wir den Raum verlassen hatten, liefen wir durch einen dunklen, engen Gang, der nur durch ein paar Fackeln an den Wänden leicht beleuchtet war. Erneut waren nirgendwo Fenster zu sehen. Befanden wir uns möglicherweise unter der Erde?
Der Gang schien kein Ende zu haben, zumindest kam es mir so vor. Wir liefen eine ganze Weile und die Männer schliffen mich über den Boden, was mit der Zeit wirklich unangenehm war. Schließlich betraten wir einen Raum. Nunja, es war mehr eine Halle, als ein Raum.
Erneut konnte man nirgendwo Fenster aus machen, aber die Halle war trotzdem hell erleuchtet, was von goßen Leuchten kam, die von der wirklich sehr hohen Decke hingen.
Am Rande der riesigen Halle befanden sich Säulen, die so dick waren, dass ich sie mit meinen Armen vielleicht zur Hälfte umranden könnte. Die Halle sah geschmackvoll aus, sehr edel. Ich konnte sehen, dass die riesige Halle viele Türen hatte. Wenn wir uns wirklich unter der Erde befanden, wäre es gut möglich, dass die Halle das Zentrum zu einem unterirdischen Netz bildete. Und wenn der Auftraggeber hier der Boss war, dann schien er doch mächtiger zu sein, als ich erwartet hatte.
Am Ende der Halle befand sich ein langer Tisch, auf dem einige Pläne verteilt lagen. Vier Männer saßen an dem großen Tisch und der Auftraggeber ging auf sie zu, während Ich zur nächstgelegenen Säule geschleift wurde. Dort drückte man mich erneut auf den Boden und ich wurde an die Säule gefesselt. Während die zwei Männer das taten, hörte ich den anderen an dem Tisch zu.
"Sie hatten Recht, Boss. La Signora und ihr Laufhund sind in Liyue Harbor", gab einer der Männer von sich und das Gesicht des Auftraggebers verzerrte sich erneut.
"Das ist unglücklich, aber lässt sich nun nicht mehr ändern. Schreibt in den Brief, dass nur einer kommen darf und dieser jemand sollte weder Signora noch Scaramouche sein. Schreibt außerdem auf, dass wir nur handeln wollen. Der Würfel gegen das Mädchen."
"Jawohl, Boss", gab einer der Männer von sich und fasste zu einem leeren Blatt Papier neben sich.
Auf den Lippen des Auftraggebers hatte sich wieder ein spöttisches Grinsen geschlichen, als einer der Männer fragte: "Was ist der weitere Plan?"
"Wir werden Signora und Scaramouche umbringen, dann sind wir die Beiden los. Danach bringen wir die Gruppe des Mädchens um und derjenige, der hier auftaucht, wird der Erste sein, der stirbt."
Mein Magen zog sich zusammen und mein Herz verkrampfte sich ebenso. Sie wollten meine Freunde umbringen und ich konnte es nicht einmal verhindern. Ich wusste nicht was ich tun sollte, doch ich wollte nicht länger hier herum sitzen. Ich wünschte, ich hätte einen Plan, um hier raus zu kommen. Oder wenigstens eine Möglichkeit, meine Freunde zu warnen, doch es gab nichts, womit ich das hätte tun können. Ich wusste ja nicht einmal, wo ich war. Eventuell war ich meilenweit weg, wer konnte das schon wissen.
"Was ist mit dem Mädchen, werden wir sie auch umbringen?", fragte ein anderer und der Auftraggeber schüttelte nur seinen Kopf. "Nein, sie kann uns noch nützlich sein. Sie besitzt ein Dendro Element. Sie wird an unserer Seite kämpfen, aber vorher müssen wir den Willen dieses widerspenstigen Wesens brechen. Aber das machen wir, nachdem die anderen tot sind, dann ist es einfacher." Der Auftraggeber sah spöttisch in meine Richtung und ich erwiderte trotzig seinen Blick.
Dieser Mann konnte alles mit mir machen, aber sicher nicht meinen Willen brechen.
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Und hiermit auch noch mal frohes neues Jahr von mir! Ich hoffe ihr hattet ein genau so tolles Silvester wie ich und seid gut ins neue Jahr gekommen ^^
Für mich geht Schule morgen wieder los und damit auch der gesamte Stress. Ich hab gar keine Lust drauf, aber wenigstens ist mein erstes Halbjahr schon in zwei Wochen vorbei.
Ich wünsche euch noch einen tollen Dienstag und bleibt gesund! :)
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