Kapitel 24
Nachdem meine Schluchzer aufgehört hatten, hob Xiao seinen Kopf wieder von meinem. Mit seinen Armen drückte mich der Ältere sanft von sich und sah mich an. Ich wusste nicht, was er in diesem Moment dachte oder fühlte, doch es war trotzdem wunderschön, ihm in die Augen zu gucken.
Langsam legte Xiao seine Hände an meine Wangen, die von dem Weinen ganz heiß waren, und strich mit seinen Daumen die letzten Überreste der Tränen von meinen Wangen. Seine Berührungen waren hauchzart und sorgten trotzdem dafür, dass meine Haut unter Strom stand.
"Danke Xiao, du hast mir wiedermal das Leben gerettet", sagte ich leise und mit leicht krächzender Stimme. Xiao antwortete darauf nichts, sondern sah mich einfach nur an und auf seinen Lippen erschien ein winziges Lächeln, was nur kurz darauf wieder verblasste.
Xiao sah mir in die Augen und ich war in seinem Blick wie gefangen. Seine Hände lagen nach wie vor an meinen Wangen. Ich hatte das Gefühl, dass Xiao sich langsam zu mir vorlehnte. Sein Blick glitt kurz zu meinen Lippen, bevor er meinen Blick wieder auffing. Mein Herz schlug einen Takt schneller.
Doch kurz bevor sich unsere Lippen berührten, drehte er sich weg und zog mich wieder in eine Umarmung. Ich wusste nicht was gerade passiert war und es verwirrte mich. Doch ich wollte in dem Moment nicht länger darüber nachdenken und schloss stattdessen meine Augen, während ich einfch die Umarmung genoss.
Xiao und Ich wechselten nicht ein Wort und der Ältere war wieder so schweigsam, wie er es eigentlich immer war. Doch das war nicht schlimm. Im Moment musste keiner etwas sagen. Alles was zählte, war die Anwesenheit des jeweils anderen.
Als Xiao sich schließlich wieder von mir löste, striff er mit seinen Arm meinen Arm und zog wieder scharf die Luft ein. Das Geräusch machte mich stutzig, weshalb ich nach seinem rechten Handgelenk griff und die Innenseite seines Armes zu mir drehte. Dort fand ich eine böse Brandwunde, die von den Feuerbällen der Ruinenwächter gekommen sein musste.
Ich sah den Krieger geschockt an, doch er hatte wieder sein Poker Face aufgesetzt. "Wir sollten zurück gehen", murmelte ich und Xiao nickte. Er half mir aufzustehen und meine Beine zitterten noch leicht, doch es war in Ordnung.
Wir setzten uns in Bewegung und ich wusste nicht, in welche Richtung wir mussten, weshalb ich Xiao einfach folgte. Während wir liefen, schwiegen wir beide und wechselten nicht ein Wort miteinander. Wir waren wohl beide in Gedanken versunken.
Beim Laufen fiel mir auf, dass Xiao penibel genau darauf achtete, mit seinem verletzten Arm nirgendwo ran zu kommen. Seine Wunde musste dringend behandelt werden. Ich war mir ziemlich sicher, dass er starke Schmerzen haben musste, doch er ließ sich nichts anmerken. Ich bewunderte ihn dafür, wie stark er war, oder zumindest vorgab, es zu sein.
Wir liefen eine ganze Weile und der Weg schien sich ziemlich in die Länge zu ziehen. Als wir endlich in Liyue Harbor ankamen, war die Sonne schon fast untergegangen.
In Liyue Harbor führte ich Xiao dann zu meinem Zimmer, in dem ich übernachtete. Ich suchte die Inhaberin der Pension auf und fragte sie nach Sachen um die Wunde zu behandeln. Sie war sehr hilfsbereit und gab mir alles, was ich benötigte.
Als ich mein Gastzimmer wieder betrat, saß Xiao auf meinem Bett. Sein Blick glitt zu mir. Ich setzte mich neben ihn. Vorsichtig griff ich nach seinem Handgelenk und zog den verletzten Arm auf meinen Schoß.
"Die Inahberin meinte, dass diese Salbe zur Heilung beitragen sollte", erklärte ich Xiao leise, um ihm indirekt zu sagen, was ich gleich tun würde. Ich hob meinen Blick kurz und bemerkte, dass der Krieger mich mit seinen gold-gelben Augen ansah. Mir entging nicht, wie wunderschön Xiao in dem Licht der Abenddämmerung wirkte. Seine Züge waren in sanftes Licht getaucht.
Ich räusperte mich und schenkte meine Aufmerksamkeit dann wieder seiner Wunde. Ich öffnete den Deckel von der Dose, wo die Salbe drin war. Mit zwei Fingern holte ich ein wenig Salbe heraus. "Das wird jetzt weh tun", murmelte ich.
Dann trug ich so vorsichtig, wie ich konnte, die Salbe auf die Wunde auf. Xiao zog wieder schmerzerfüllt die Luft ein, dennoch beherrschte sich der Ältere weitest gehend und kein Laut drang über seine Lippen.
"Woher wusstest du, dass ich dort war?", sprach ich meine Frage aus, während ich die Salbe auftrug. Die Frage stellte ich mir bereits die ganze Zeit. Ich hob meinen Blick, um den Mann vor mir anzuschauen, der mir nachdenklich entgegen blickte.
Es dauerte ein paar Augenblicke, bis ich eine Antwort erhielt. "Ich habe... das Gefühl, dich beschützen zu müssen." Ich sah Xiao nicht an, doch mein Herz schlug augenblicklich etwas schneller. Dennoch war ich ein wenig enttäuscht, denn seine Worte bedeuteten auch, dass ich unfähig war, mich slelbst zu beschützen.
Doch ich ließ mich davon nicht aus der Bahn werfen und nickte einfach. Ich fuhr damit fort, die Salbe aufzutragen. Dabei merkte ich, dass es draußen mittlerweile ziemlich dunkel war und der Mond sanft durch die Fenster schien.
Als ich fertig damit war, Xiaos Wunde einzucremen, griff ich nach den Binden, die neben mir auf dem Bett lagen. Dann fing ich ganz vorsichtig an, seinen Arm einzuwickeln, mit der Hoffnung, dass ich Xiao nicht zu sehr weh tun würde.
Während ich seinen Arm also in den Verbandt einwickelte, fing ich an zu sprechen. "Du hast mir wieder das Leben gerettet und ich weiss nicht, wie ich dir das alles zurück geben soll", sprach ich meine Gedanken aus und hob meinen Blick zu dem Gesicht des Älteren, während ich seinen Arm weiter verbandt. Da Xiao darauf nicht antwortete, senkte ich meinen Blick wieder und fuhr fort mit meiner Tätigkeit.
Als sein Arm dann endlich ordentlich verbunden war, befestigte ich den Verbandt noch, damit er nicht wieder aufgehen konnte.
Dann hob ich meinen Blick wieder und meine Augen trafen sofort auf ein Paar gold-gelbe Augen, die mich anscheinend die ganze Zeit beobachtet hatten. Xiao war aufgestanden und sah nun zu mir herunter. Der Ältere hob seinen verletzten Arm an und strich eine helle Haarsträhne aus meinem Gesicht, die sich anscheinend aus meinem Zopf gelöst hatte.
Sein Blick hielt meinen die ganze Zeit fest, während er dann seine Hand an meine Wange legte. Mein Herz setzte aus und schlug dann doppelt so schnell weiter. Xiao's Gesicht näherte sich langsam meinem und ich konnte nicht anders, als ihn zu bewundern und festzustellen, dass er in dem silbernen Mondlicht wunderschön aussah.
Nun waren unsere Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt und ich wusste nicht mehr, wo oben oder unten war. Gold traf auf Braun und dann überwandte Xiao den Abstand zwischen uns.
Seine Lippen trafen hauchzart auf meine und ich schloss wie automatisch meine Augen. Mein Lippen kribbelten und mein restlicher Körper schien unter Strom zu stehen. Eine plötzliche Wärme breitete sich in meinem Herzen aus, die sich auf meinen ganzer Körper verteilte.
Xiaos Hand an meiner Wange fuhr ein Stück weit in meine Haare und der Ältere vertiefte den Kuss. Dennoch war die Berührung so zart und vorsichtig, dass ich nicht damit umzugehen wusste.
Ganz langsam löste Xiao sich dann von mir, aber ließ seine Hand an meiner Wange. Ich öffnete wie in Trance meine Augen und sah zu dem Älteren hoch. Kaum hatte er seine Lippen von meinen gelöst, vermisste ich die Berührung sofort. Langsam ließ er seine Hand von meiner Wange gleiten und mit einmal wurde sein Blick ängstlich und reuevoll zugleich.
Dann drehte der Krieger sich rum, verließ still meinen Raum und ließ mich allein zurück. Und mein Körper unterlag einem Chaos der Gefühle.
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Und schon wieder ist Freitag >~< Ich habe eigentlich schon wieder einen Berg an Schulaufgaben zu tun, aber ich dachte mir, dass ich mir mal einen Tag frei nehmen werde. Aus diesem Grund vergrabe ich mich jetzt im Bett und schaue die restlichen vier Folgen von Youth of May. Ich habe das Gefühl, dass mir die Serie das Herz brechen wird... schon wieder ㅠㅠ Diese Serie ist so eine Achterbahn der Gefühle und ich liebe liebe liebe es einfach nur.
Nun ja, habt einen tollen Freitag Abend <3
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