Laertes rettet aus Versehen die Welt
„Nun, da wir alle versammelt sind –"
„Wo ist Dumbledore?", fragte Remus dazwischen und Moody sah ihn genervt an.
„Dumbledore wird in Hogwarts gebraucht – er hat mir ausgerichtet, dass dieses Treffen wichtig ist und du uns Anwesenden erzählen sollst, was du herausgefunden hast, Lupin, also mach deine Arbeit, damit alle anderen auch die ihre machen können!"
Es herrschte schon eine sehr angespannte Stimmung, seit Remus das Haus der Dolohows betreten hatte, aber er hatte nicht erwartet, dass es so schlimm werden würde.
Der Teil, der ihm offenbar noch vertraute, hatte ihm Worte der Ermutigung vor der Versammlung zu gemurmelt und unterstützten ihn mit ermutigenden Lächeln, die aber in Remus' Augen eher gequält wirkten.
Der Teil, der dachte, er wäre der Verräter, bestrafte ihn mit misstrauischen Blicken.
Zu Remus' Überraschung gehörten Birget und Laertes nicht mehr zu jenen, die ihn voller Misstrauen und Hass beachteten – irgendetwas musste passiert sein, das ihre Meinung zu ihm wenigstens ein wenig geändert hatte.
Aber es war noch nicht alles okay – Phillis hatte ihn noch nicht einmal angesehen.
„Natürlich", sagte Remus kühl zu Moody und räusperte sich. Peter und Sirius waren auch beide nicht gekommen. Sirius hatte sich entschuldigt, als er gehört hatte, dass Remus kommen würde und Peter war... nun einmal Peter. Er fehlte in letzter Zeit andauernd und hatte sein Leben kaum im Griff, aber keiner konnte ihm das verübeln, immerhin zerrte der Krieg an ihnen allen.
„Also, Dumbledore ist nicht da", begann Moody wieder, „und ganz viele andere auch nicht – es sieht nicht gut aus, da müssen wir ehrlich zueinander sein –"
„Nicht immer so positiv denken, Moody", rief Laertes dazwischen.
„Habt ihr etwas Neues zu den anderen Todessern gefunden?", fragte Moody an Laertes gerichtet, meinte damit aber alle Demigötter. Es erinnerte Remus an seine Schulzeit, als James und Sirius immer den Unterricht gestört hatten und die Professoren ihnen dann Fragen gestellt hatten... die sie immer hatten beantworten können.
Aber dieses Mal wichen die Demigötter dem Blick von Moody aus – sie hatten keine Antwort.
Wesley räusperte sich. „Wir sind ja nicht wirklich dazu ausgebildet, diese Leute zu identifizieren, oder?"
„Wir verstehen ehrlich gesagt nicht, warum uns diese Aufgabe zugeteilt wurde", meldete sich Marty, „Wir werden dazu ausgebildet, zu kämpfen und auch spontan mit Stresssituationen zurecht zu kommen. Wir sind keine Detektive!"
„Bei Dolohow ist es euch ja auch gelungen, Goldjunge!", erinnerte Moody ihn.
„Hey!", beschwerte sich Laertes sofort, „Rede nicht so mit meinem Ehemann!"
„Ihr verschwendet unsere Talente", stimmte Houdini ihm zu, „Schickt uns lieber auf ein Schlachtfeld! Fabian und Gideon sind viel besser darin gewesen, diese Leute zu erkennen!"
„Die können wir aber nicht mehr wirklich fragen, oder?", erinnerte sie Edgar und klang ein wenig peinlich berührt und nicht so feindselig wie Moody, „Sie sind tot..."
„Wir müssen uns zusammenreißen!", rief Remus frustriert dazwischen, „Was ist passiert? Wir sind kein Team mehr! Wir streiten nur noch und verdächtigen uns gegenseitig!"
„Sagt der Richtige", schnaubte Caradoc leise, aber noch gut hörbar für alle.
Remus verstummte sofort.
„Lupin ist hier, um seinen Bericht über die Werwölfe abzugeben", erinnerte Moody ihn und alle Anwesenden, als müsste Remus seine Anwesenheit rechtfertigen. Er war kein Teil mehr vom Orden... das realisierte er in diesem Moment.
Gab es überhaupt noch so etwas wie einen Orden?
Viele waren tot. Andere mussten sich verstecken und konnten sich kaum noch trauen, nach draußen zu gehen.
Er selbst hatte kaum noch Kontakt zu Lily und James – zu ihrer Sicherheit.
Die Longbottoms waren ebenfalls untergetaucht.
„Die Werwölfe stehen eindeutig nicht auf unserer Seite", bestimmte Remus geradeheraus, ein wenig viel von der gesamten Situation frustriert, „Sie hassen das Ministerium – jetzt noch mehr, da sie noch mehr Einschränkungen ertragen müssen. Und selbst die eher zivilisierten von uns – so wie ich – die nicht in Rudeln oder Gruppen in der Wildnis gelebt haben, sprechen sich nun langsam für Voldemort aus..."
„Du redest so darüber, als wärst du einer von ihnen", sagte Laertes misstrauisch und wenn Remus bisher die Hoffnung gehabt hatte, es würde besser werden, hatte er sich wohl getäuscht.
Er räusperte sich und es lag ihm schon auf der Zunge, dass die anderen Werwölfe zwar blutrüstig und schrecklich waren, aber er wenigstens einer von ihnen war – was er vom Orden nicht mehr behaupten konnte.
Einen Moment lang trafen sich Remus' und Phillis' Blicke und Remus meinte, dass Phillis ihm sogar ermutigend zunickte, als würde sie ihm sagen wollen, dass sie auf seiner Seite war, aber lange hielt dieser Moment nicht an und sie sah schnell wieder weg.
In diesem Moment kam zum Glück Sara Dolohow in den Raum – mit Verpflegung.
Remus dachte daran, wie er Sirius beschuldigt hatte, der Verräter zu sein, weil seine Familie Voldemort wohlgesinnt war. Saras Familie war auch auf der Seite der Todesser, aber bei ihr würde er niemals auf die Idee kommen, sie wäre eine Todesserin.
Wäre es nicht ironisch, wenn sie die Verräterin wäre?
„Ist alles in Ordnung?", fragte sie und schaute sich um. Sie war zwar ein Teil des Ordens, aber eigentlich versuchte sie, sich rauszuhalten. Sie half mit, indem sie ihr Haus als Zuflucht anbot und als Treffpunkt. Außerdem war sie rundum freundlich und hilfsbereit.
Aber sie kämpfte nicht, spionierte nicht und propagierte auch nicht offen gegen Voldemort.
Sie half versteckt und war trotzdem angesehener, als Remus, der jeden Tag eigentlich sein Leben riskierte.
Er hatte gesehen, was mit Werwölfen passierte, die von anderen Werwölfen als Spione enttarnt wurden.
Er hatte auch gesehen, was das Ministerium mit anderen Rudeln in seiner Nähe gemacht hatte – sie waren alle ausgelöscht worden.
Er hatte auch gesehen, was das gemeine Volk mit Werwölfen machte...
Er war nirgendwo mehr sicher und vielleicht war Sara deswegen so wichtig für den Orden – in ihrer Nähe fühlten sie sich alle sicher, als wäre sie ihrer aller Mutter.
„Alles in Ordnung, Sara", antwortete Laertes, „Es ist nur... stressig."
„Dann braucht ihr mehr Tee", beschloss sie, „Ich hole noch mehr Tassen!"
„Ich helfe dir beim Tragen!", bot Laertes sofort an und obwohl er Remus gegenüber unhöflich gewesen war, musste man das einfach niedlich finden.
Er machte alles, damit es Sara gutging und er hatte einmal mit Phillis darüber gesprochen, dass er seine eigene Mutter nicht hatte retten können und deswegen so auf Sara fixiert war. Seine Stiefväter waren nie gut zu ihm oder seiner Mom gewesen – aber Sara würde das nicht passieren, dafür sorgte Laertes. Und nicht nur er – der ganze Orden würde sich wahrscheinlich für Sara opfern, damit sie lebte.
Eine wirklich einzigartige Frau, keinen Moment lang konnte man Hass gegen sie verspüren.
„Wir haben die Riesen besiegt und in die Berge zurückgedrängt", erinnerte Birget sie laut, als Sara und Laertes den Raum verlassen hatten, „wie werden dasselbe mit den Werwölfen tun! Der einzige Unterschied ist, dass wir wissen, dass wir ihren großen Anführer schon ausgeschaltet haben – genau genommen hat Phillis das schon vor Jahren erledigt! Lycaon ist tot – das, was bleibt, ist ein Haufen unorganisierter Monster!"
Remus zuckte zusammen, versuchte aber, Haltung zu bewahren. „Wir sprechen hier nicht von einem Haufen Riesen, die stark sind, aber auch dumm", warnte er sie und klang doch ein wenig aufgebracht, „Werwölfe sind im unverwandelten Zustand vielleicht nicht stark, dafür aber zu intelligentem Denken fähig! Ihr könnt Riesen und Werwölfe nicht so vergleichen!"
„Monster bleibt Monster", sagte Birget stur.
„Birget!", tadelte sie zu Remus' Überraschung Phillis, „Gerade du solltest wissen, dass jedes Monster anders ist! Und wenn wir anfangen, unsere Feinde zu unterschätzen, treffen wir vielleicht das eine Monster, das unseren Untergang bedeutet!"
„Erzähl mir nichts von Kriegskunst!", schnaubte Birget.
„Aber ganz rational gesehen hat Phillis recht", erinnerte Houdini sie, „Du wolltest Remus mit diesem Kommentar nur verletzen, Birget – es stimmt schlichtweg nicht. Aber wenn wir anfangen, bei diesen Treffen hier nur noch anzugeben, statt die Wahrheit zu sagen, dann kennt keiner das wahre Ausmaß der Gefahr!"
„Seid einmal still!", rief Wesley plötzlich und alle sahen überrascht in seine Richtung.
„Wir haben noch nicht einmal wirklich zu streiten begonnen", meinte Marty überrascht.
„Das meine ich nicht!", winkte Wesley eilig ab und sah irgendwie gestresst aus, „Ich habe was gehört..." Kurz war es still und alle versuchten zu hören, was Wesley hörte, aber er war ein Satyr und besaß damit einen besseren Hörsinn. Plötzlich aber sah Wesley alarmiert auf und sagte noch: „Ich glaube, wir werden angegriffen!"
Und da explodierte auch schon das Haus.
Staub lag in der Luft und hustend kam Phillis auf die Beine.
Sie wusste nicht, wie sie gefallen war.
Sie wusste nicht, was passiert war.
Sie wusste nur, dass irgendetwas passiert war und als ihr Gehirn auch langsam wieder arbeitete, erinnerte sie sich daran, dass etwas explodiert war.
„Alle raus hier, die Decke stürzt gleich ein!", hörte Phillis fern die Stimme von Moody.
„Phillis! Auf die Beine mit dir, das Haus bricht zusammen!" Plötzlich waren da Arme um ihre Taille und jemand zog sie auf die Beine.
„Remus", hustete Phillis, „Was ist passiert?"
„Wir werden angegriffen – los, komm jetzt!", trieb Remus sie an.
„Ist jemand verletzt?", fragte Phillis und wischte sich Staub aus den Augen, „Wo sind die anderen?"
Remus half ihr in den Gang. Das Wohnzimmer, in dem sie gewesen waren, war wohl eher unversehrt geblieben, aber das obere Stockwerk war verschwunden und sie mussten über Gerümpel klettern (oder eher stolpern), das von oben heruntergefallen war und die Treppe war beinahe vollkommen zusammengebrochen. Ganz hinten existierte der Gang nicht mehr und man konnte in den strahlend blauen Himmel blicken.
Der Rest des Hauses, in dem Phillis aufgewachsen war, war ebenfalls einfach weg – innerhalb von nur wenigen Augenblicken einfach zerstört und Phillis wurde bei diesem Gedanken übel.
„Der Raum steht noch, wenn du das meinst, aber wer weiß, wie lang noch", erzählte Remus, „Edgar und Caradoc sind schon draußen, Moody hilft gerade Sturgis, Birget scheint unverletzt, aber Wesley hat ein wenig erwischt, sie hilft ihm gerade mit Houdini und –"
„Laertes!" Martys Schrei war herzzerreißend und sofort blickte Phillis in die Richtung, in der die Küche lag, aber diesen Teil hat es getroffen.
„Mum", keuchte Phillis, „Mum! MUM! Halte durch, ich komme!" Phillis versuchte sich von Remus loszureißen, aber er hielt sie zurück, ebenfalls nun leichenblass im Gesicht.
Marty aber stürmte an ihnen vorbei und fand irgendwie einen Weg in die Trümmer der Küche, indem er mit überraschenden Kräften einen Balken hochhob und darunter kletterte.
„Ich komme, Schatz!", rief er laut und voller Verzweiflung – besonders, als er keine Antwort oder ein Lebenszeichen erhielt, „Halte durch, Laertes! Ich bin auf dem Weg!"
„Mum!", schrie Phillis wieder.
„Das ist Selbstmord! Es könnte jeden Moment zusammenstürzen!", warnte Remus sie panisch und als wäre das das Stichwort gewesen, sackte das Haus tatsächlich noch ein wenig mehr ein.
Das schüchterte Phillis aber nicht ein. Ganz im Gegenteil – sie riss sich aus Remus' Griff und folgte blind Marty in die Trümmer des Heims.
„Mum! Wo bist du?", schrie Phillis und hustete. Der Staub in der Luft brannte in ihren Lungen und in ihren Augen. Sie sah nichts. Sie konnte nichts sehen, nichts hören.
Das Haus sackte noch ein wenig mehr ein und Phillis schrie erschrocken auf, aber noch hielt es.
„Mum! Wo bist du?", schrie Phillis noch einmal verzweifelt, „Mum!"
„Hilfe!" Es war nicht Sara, sondern Marty, den Phillis hörte, aber sie folgte seiner Stimme und kroch unter Teile hindurch, zu ihrem Bruder.
Es war wie eine kleine Lichtung innerhalb der Zerstörung. Wie eine Luftblase hatte sich ein Ort gebildet, der noch hielt und dort lag Sara, bewusstlos am Boden.
Laertes hielt das Haus. Er war das einzige, das die Reste von Phillis' Heim noch zusammenhielten, indem er einen eingestürzten Balken hochhielt und Marty kniete an seiner Seite und versuchte ihn irgendwie zu befreien oder zu überreden, loszulassen und sich helfen zu lassen.
„Laertes, Schatz, du bist verletzt!", weinte Marty und seine Tränen bildeten Wege auf seiner staubigen Haut. Seine Brille hatte er irgendwo verloren und Phillis sah direkt in seine verweinten Augen.
„Hilf... Sara...", brachte Laertes irgendwie heraus und holte pfeifend Luft.
Die Heilerin in Phillis wusste, dass Laertes nicht gut aussah.
Seine Atmung hörte sich pfeifend an und ein wenig Blut rann ihm aus Nase und Ohr, aber er stand noch aufrecht und mit all seiner Stärke – oder vielleicht weil die Physik ihm nicht erlaubte, zusammen zu brechen – hielt er die Decke über sich und Phillis' Mutter oben, damit sie nicht über ihnen zusammenbrach. Sara Dolohow war bewusstlos, atmete aber und bewegte sich leicht, wohl schon wieder beim Erwachen, also war ihr Gehirn nicht akut schwer beschädigt, aber das würde eine nähere Untersuchung erst zeigen.
„Holt sie raus!", brachte Laertes irgendwie heraus – seine Stimme klang atemlos, „Bitte!"
„Mum!", rief Phillis und untersuchte ihre Mutter schnell, um zu sehen, ob es schädlich wäre, sie zu bewegen, konnte aber auf die Schnelle keine Brüche oder inneren Verletzungen ausmachen, die verhindert hätten, sie zu bewegen, also nahm Phillis sie unter die Arme, während Marty sich um Laertes kümmerte.
„Honey, lass los – gehen wir raus!", bat er seinen Ehemann verzweifelt.
„Nein", keuchte Laertes und stemmte sich gegen die Decke, „Geh!"
„Nicht ohne dich!" Tränen traten Marty in die Augen.
Laertes sah ihn an, kreidebleich im Gesicht. Er lächelte leicht. „Ich liebe dich", sagte er, bewegte eigentlich nur seinen Mund, zu schwach, um noch zu sprechen.
„Ich dich auch, Schatz. Und jetzt hilf mir dabei, dir zu helfen und –"
Laertes' Augen wurden glasig und er sackte ein wenig zusammen, aber der Druck von oben und seine Position führten dazu, dass er wie eine Säule stehenblieb und das Gewicht weiterhielt, obwohl er starb. Ein toter Atlas.
„Nein! Nein, bleib wach!", befahl Marty streng und tätschelte Laertes' Wange, „Komm schon, Honey! Zeit, aufzustehen! Laertes! Wach auf!" Marty schüttelte Laertes' Schultern, als würde er ihn einfach nur wecken wollen, aber Laertes würde nicht aufwachen. Die Decke bewegte sich und einige Brocken fielen herab, aber darum kümmerte Marty sich nicht.
„Nein!", murmelte Marty noch einmal und legte seine Hände auf Laertes' bleiches Gesicht, „Komm schon – noch nicht! Ich bin noch nicht so weit!" Marty begann immer wieder „Ohm" zu sagen, wie ein Mantra und seine Hände begannen vertraut zu glühen, aber seine heilende Magie verging im Nichts, denn Laertes konnte nicht mehr geheilt werden.
„Bitte nicht", schluchzte Marty, als er erkannte, dass es nichts brachte und er schluchzte auf, „Hilfe! Helft mir doch!"
Die anderen suchten einen sicheren Weg hinein und waren noch nicht zu ihnen vorgedrungen, aber jemand hörte die Hilferufe und beeilte sich über einen eher unsicheren Weg.
Als Birget sich unter das Holz duckte und die Szene sah, spürte sie einen Moment lang diesen schrecklichen Stich in der Brust, der ein Tod auslöste. Dieser unendliche Schmerz, wenn man erkannte, dass man nichts mehr tun konnte.
Aber Birget verdrängte diese Gefühle und eilte zu Marty.
„Ich bin hier", sagte sie mit fester Stimme und drückte ihre Schulter gegen das Gewicht, das Laertes umgebracht hatte, „Bring ihn raus. Ich halte hier die Stellung."
„Birget", schluchzte Marty, „Laertes ist –"
„Ich halte die Decke", versprach Birget mit fester, aber gefühlsloser Stimme, „Ich sorge dafür, dass ihr sicher herauskommt."
Sie biss die Zähne zusammen, als sie Laertes das Gewicht abnahm und Laertes fiel einfach in sich zusammen, wie eine leblose Puppe, während Birget sein Gewicht übernahm und statt ihm die Decke hielt.
Weinend brachte Marty Laertes' Leiche nach draußen, während Birget das Haus hielt und sich nicht einmal anmerken ließ, wie schwer es war und welche Schmerzen sie spürte – körperlich und seelisch.
Sie zeigte es niemals – hatte sie noch nie.
Birget blieb stark gegen jede Gefahr und jedes Problem, dem ihre Familie gegenüberstand und niemals würde sie zeigen, was sie fühlte.
Zauberer kamen, um das Gebäude abzustützen und Birget konnte das Gewicht wieder loslassen, aber sie fühlte sich nicht leichter, als sie voller Dreck und Staub wieder nach draußen kam und dort Marty über die Leiche seiner großen Liebe gebeugt weinte und darum bettelte, ihn zurück zu bringen.
Birget ging zu ihnen, wusste aber nicht genau, was sie tun oder sagen sollte, also stand sie einfach nur stumm daneben, einen emotionslosen Blick auf Laertes' toten Körper gerichtet.
Marty blickte auf und schluchzte auf, als er Birget sah. Er rappelte sich irgendwie auf und umarmte Birget.
Birget stand einen Moment lang einfach nur da, ohne ihn zurück zu umarmen, bevor sie vorsichtig die Arme um ihn legte.
Marty weinte in ihre Schulter, aber Birget weinte nicht – niemals vor ihrer Familie, das hatte sie sich versprochen (und schon viel zu oft für ihren Geschmack gebrochen).
Was blieb ihr sonst, wenn sie nicht die Starke war?
Aber wieder einmal war sie zu spät und all ihre Kraft waren sinnlos gewesen.
Denn ein Freund war gestorben und sie hatte nichts dagegen tun können.
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