Die allgemeine Verwirrung, die ausgelöst wird, wenn Phillis in der Nähe ist

Der Orden des Phönix war sowieso immer eher ein etwas chaotischer Haufen, aber an diesem Tag schien es besonders schlimm zu sein (aber vielleicht lag das auch nur daran, dass Remus in dieser Nacht besonders schlecht geschlafen hatte).

Eigentlich hätte es ein normales Routine-Treffen werden sollen, bei dem Dumbledore die Ereignisse der letzten Woche zusammenfasste und neue Aufträge verteilte, aber dann wurde alles seltsam.

Es begann damit, dass Dumbledore ein paar Gäste ankündigte, die er noch vorstellen wollte und dann verspäteten James und Lily sich auch noch (bei James war das normal, aber Lily war immer überpünktlich).

Sirius hatte noch Scherze gemacht, dass sie wohl aufgehalten worden waren, als im nächsten Moment ein Patronus von Lily gekommen war, in dem sie ankündigte, dass James verletzt war und sie sich darauf vorbereiten sollten, dass sie bald da sein würden.

Das hatte erst einmal für Verwirrung gesorgt und besonders Remus (und natürlich auch Peter und ganz besonders Sirius) waren besorgt gewesen. Eigentlich waren Lily und James nur beim Haus von Lilys Eltern gewesen – wie konnte James sich da verletzen? Außer natürlich, ihnen war doch aufgelauert worden und sie hatten kämpfen müssen. Aber warum hatten sie dann keine Verstärkung angefordert und warum apparierten sie nicht gleich einfach her?

So viele Fragen, die sich Remus nicht beantworten konnte – bis sie ankamen.

Lily hatte kurz davor verkündet, dass sie bald ankommen würden und sie dringend medizinische Unterstützung brauchten (wer auch immer „sie" waren) und Edgar Bones war mit Alice Longbottom nach draußen, um sie in Empfang zu nehmen.

Und im nächsten Moment sah Remus Lupin dabei zu, wie James auf einer Trage an ihnen vorbeigeschoben wurde, begleitet von einem Haufen Leute, die Remus als die Freunde von Phillis erkannte, nur um dann seine Ex-Freundin (vielleicht – vielleicht waren sie aber auch nie wirklich zusammen gewesen) mit ihrem Bruder Marty ebenfalls auf der Trage zu sehen und sie versuchten offenbar (den leuchtenden Händen nach zu urteilen (Remus hatte gar nicht gewusst, dass Marty auch heilen konnte)) James zu heilen.

„Hier lang", wies Edgar Bones sie an und zeigte ihnen den Weg in seinem Haus, in dem sich der Orden dieses Mal getroffen hatte, „Da habt ihr Platz zum Arbeiten – Albus wird sich euch gleich anschließen."

„Wartet bitte alle hier", bat Dumbledore sie ernst und folgte der Gruppe, um ihnen vermutlich zu helfen.

Kurz herrschte eine angespannte Stille im Raum und die Ordensmitglieder tauschten besorgte und verwirrte Blicke aus.

„War das... war das gerade Phillis?", fragte Sirius schließlich leise an Remus gewandt.

„Ich glaube schon", bestätigte Remus leise.

„Was macht sie hier?", fragte Sirius weiter, „Wochenlang hören wir wieder absolut nichts von ihr und plötzlich ist sie da und versucht James zu heilen? Kommt dir das nicht auch ein wenig suspekt vor."

„Ich habe keine Ahnung, was gerade passiert, Sirius", gestand Remus leicht gereizt, „Frag doch Lily – sie war dabei. Oder gleich Phillis selbst!"

„Mach ich!", bestimmte Sirius zickig und stand auf, „Ich werde jetzt zu meinem besten Freund gehen und nachfragen, was überhaupt passiert ist!"

„Professor Dumbledore hat gesagt, wir sollten hier bleiben", erinnerte Peter ihn nervös.

„Wir haben auf solche Sachen nicht einmal gehört, als wir Kinder gewesen sind", schnaubte Sirius und marschierte sicher zur Tür, „Ich werde –"

Er verstummte, als plötzlich, direkt vor ihm ein Mann stand. Sein einst wahrscheinlich attraktives Gesicht war mit noch schlimmeren und markanteren Narben versehrt, als wäre eine Gesichtshälfte verbrannt und er war etwas größer als Sirius mit der sehnigen Muskulatur eines Kämpfers.

Remus kannte ihn – es war Laertes, einer von Phillis' Freunden.

„Was wirst du tun?", fragte Laertes trocken, „Da rüber gehen und im Weg stehen? Oder sie sogar noch behindern?"

Hin und wieder hatte Remus Sirius' Mut bewundert und ihn sehr dafür geschätzt, aber in manchen Momenten schien Sirius schneller zu sprechen als zu denken und in diesen Momenten wünschte Remus sich, Sirius wäre ein Feigling.

Wie in diesem Moment zum Beispiel, als Sirius diesen größeren, eindeutig stärkeren und trainierten Mann mit leicht schlechter Laune (wie es wirkte) unhöflich anblaffte: „Geh mir aus dem Weg, ich geh zu James!"

„Setz dich wieder hin", befahl Laertes nur streng, „Reiß dich zusammen und fang keinen Kampf an, den du nicht gewinnen kannst. Wir haben gerade besseres zu tun."

Sirius öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen, aber dann quetschte sich Lily an Laertes vorbei und hob beschwichtigend die Hände.

„Schon gut, Sirius", bat sie ihn eilig, „Sie sind hier, um zu helfen. Alles ist gut."

„Alles ist gut?", wiederholte Sirius spöttisch, „Lily, James ist verletzt und du sagst, dass alles gut ist?"

„Dumbledore sagt, dass er wieder stabil ist", verkündete Lily und im gesamten Orden ging eine Welle der Erleichterung durch, „Ihm wird es bald wieder besser gehen – wir haben noch einmal Glück gehabt. Wären Marty und Phillis –"

„Es war also Phillis?", fragte Sirius aufgebracht, „Nach allem, was sie getan hat, kannst du einfach so über sie reden, Lily?"

„Wage es nicht, schlecht über sie zu sprechen, während sie all ihre Kraft benutzt, um deinem Freund das Leben zu retten!", zischte Laertes und er griff nach seinem Schwert, das an seinem Gürtel hing.

Eigentlich war Remus überrascht, dass ihm dieses Schwert nicht schon davor aufgefallen war, immerhin war es ziemlich groß – eigentlich riesig – und seltsam bronzefarben, wie Remus es eigentlich nicht von Waffen kannte.

Plötzlich sagte jemand etwas, der hinter Laertes versteckt wurde: „Mir ist klar gewesen, dass ihr beizeiten kaum das intellektuelle Niveau erreicht, um euch selbstständig ein Butterbrot zu streichen –"

„Das war einmal und ich hab kein geeignetes Messer gefunden!", beschwerte Laertes sich.

„– aber vielleicht könntet ihr alle eure fünf Gehirnzellen fusionieren, damit ihr durch diese Tür einfach nur hindurchgeht? Außer natürlich wir wollen noch morgen hier herumstehen und unproduktiv sein?"

Die Stimme war so hoch, Remus erwartete eine Frau, aber stattdessen trat Laertes zur Seite und gab den Blick auf einen kleinen Jungen frei, vielleicht vierzehn Jahre alt, aber sicherlich noch nicht erwachsen.

„Besser hätte ich es nicht ausdrücken können", schnaubte noch jemand und dieses Mal trat eine Frau ein (ihre Stimme war tiefer, als die des Jungen) und Remus erkannte sie ebenfalls: Es war Birget.

„Das hättest du tatsächlich nicht, du besitzt die mentalen Fähigkeiten eines Pantoffeltierchens", sagte der Junge nur mit einem emotionslosen Gesichtsausdruck und sah sich im Raum um.

Die Ordensmitglieder blickten teils unsicher, teils voller Überraschung zu den Neuankömmlingen, aber niemand sagte etwas.

Das mussten die Gäste sein, von denen Dumbledore gesprochen hatte und Remus war mehr als nur überrascht, dass es die Gruppe war, die sich um Phillis herum gebildet hatte (so hatte er sie jedenfalls kennengelernt). Er war sich nicht einmal sicher gewesen, ob die überhaupt Zauberer waren.

Noch fragwürdiger war, woher sie Dumbledore kannten.

„Ich bin jetzt wieder bei James", warnte Lily und sah dabei besonders Sirius an, „Professor Dumbledore sagt, dass sie inzwischen unsere Gäste sind."

„Leute, setzen wir uns alle erst einmal hin!" Hinter Birget und dem Jungen kam noch ein Junge in Remus' Alter, also vielleicht achtzehn Jahre alt. Er trug einen Turban und Roben, die an die Kleidung von Zauberer erinnerten, also war er vielleicht wirklich ein Zauberer. Außerdem ging er etwas seltsam – er humpelte eigentlich nicht wirklich, aber seine Beine bewegten sich auf eine Art, als würden sich die Knie in die falsche Richtung biegen und die Schuhe sahen zu groß für ihn aus, wie damals, als Peter ein Jahr lang viel zu große Schuhe getragen hatte (in der Hoffnung, er würde hineinwachsen (Tat er nicht)) und diese mit Zeitungspapier ausgestopft hatte.

Zu Remus' Überraschung hörten Birget und Laertes auf ihn – diese beiden Erwachsenen (älter, als der Neuankömmling, dessen Name Remus nicht kannte), die alle bis jetzt mit finsteren Blicken gemustert hatten, als würden sie sich noch überlegen, ob sie angreifen sollten oder friedlich blieben.

Nur Houdini blieb stehen und sah sich noch immer im Raum um, als würde er eine detaillierte Karte davon anfertigen und abspeichern. Der Turban-Junge öffnete den Mund, als würde er etwas zu ihm sagen wollen, entschied sich dann aber doch um und ließ ihn einfach machen.

Dann wandte er sich an die Gruppe und lächelte – er wirkte bis jetzt freundlicher, als die anderen (keine sonderlich große Herausforderung, aber immerhin...). „Hey! Also... ich bin Wesley –"

„Weasley?", fragte Fabian Prewett (vielleicht auch Gideon – Remus konnte sie nicht immer auseinanderhalten).

„Wesley", korrigierte der Turban-Junge namens Wesley ihn noch immer freundlich, „Ähm... entschuldigt das Chaos gerade, eigentlich ist dieses Treffen hier anders geplant gewesen –"

„Wenn es nach meinem Plan gegangen wäre, wären wir jetzt nicht in dieser Situation", meldete sich der Junge, musterte aber weiterhin eine Zeichnung, die an der Wand hing (sie war von Edgars Tochter, die aber im Moment zusammen mit seinem Sohn und seiner Frau weg war, damit der Orden sich im Haus aufhalten konnte).

„Wenn es nach deinem Plan gegangen wäre, wäre James jetzt tot", erinnerte Birget ihn.

Houdini blickte kurz über seine Schulter und sein Gesicht war noch immer absolut emotionslos, als er sagte: „Trotzdem – weniger chaotisch!"

„Ein absoluter Psychopath", murmelte Sirius Remus zu und setzte sich wieder auf den Stuhl neben ihn.

Wesley blickte in seine Richtung, als hätte er ihn gehört und Remus fragte sich, ob das nicht sogar der Fall war. Wenigstens der Junge schien ahnungslos oder einfach nur desinteressiert.

„Ihr seid die Drachen-Töter, oder?", fragte Sturgis Podmore.

„Nein", antwortete der Junge schlicht.

Einen Moment lang war es unangenehm still.

„Was er damit meint, ist, dass das keine Drachen waren", übersetzte Wesley schnell (er hatte vergessen, dass er das machen musste, wenn Phillis nicht in der Nähe war), „es waren Drakons – da gibt es einen Unterschied."

„Ich weiß nur, dass einer der euren mein Leben gerettet hat", sagte Sturgis ernst, „Sein Name ist Marty, wie man mir erzählt hat."

„Jepp, der ist gerade drüben im Nebenraum und rettet James das Leben", sagte Laertes locker und deutete mit einer vagen Handbewegung in die Richtung.

„Wenn das so weitergeht, hat er seine Stempelkarte bald voll und bekommt einen Kaffeebecher gratis dazu!", murmelte der Junge, zog sich einen Stuhl vom Tisch heraus und setzte sich, schien aber kaum stillsitzen zu können, denn er wippte mit einem Bein und tippte mit der Hand ungeduldig auf den Tisch. Remus konnte nicht genau sagen, ob er gerade einen Witz gemacht hatte, nachdem er noch immer sehr ernst aussah (viel zu ernst für einen Jungen seines Alters).

Kurz war es wieder still und die Stimmung lag schwer in der Luft.

„Habt ihr zufällig eine Kaffee-Maschine hier?", fragte Wesley schließlich, „Oder die Möglichkeit, Kaffee zu machen?"

„Bones ist ausschließlich Tee-Trinker", antwortete Remus ihm, „Ich bezweifle, dass es hier irgendwo Kaffee gibt."

Wesley seufzte, lächelte aber trotzdem dankbar. „Dann werde ich die Kaffee-Maschine im Sonnenmobil benutzen – Houdini, willst du mich begleiten?"

Remus verschluckte sich an seiner eigenen Spucke, als er diesen Namen hörte und noch überraschter war er, als es der kleine Junge war, der auf diesen Namen reagierte.

Der Junge – Houdini – schnaubte, erhob sich aber doch von seinem Platz – er wirkte so, als hätte er es kaum noch ausgehalten, einfach nur zu sitzen. „Nachdem es im Moment nichts anderes zu tun gibt und ich geradezu merke, wie hier drin mein IQ stetig sinkt –"

Wesley warf Birget und Laertes noch einen letzten, warnenden Blick zu, bevor er mit Houdini wieder nach draußen ging.

Sobald sie fort waren, kam Bewegung in den Orden, aber nicht gerade zum Positiven: Alastor Moody zog seinen Zauberstab hervor und richtete ihn auf Laertes und eher aus Reflex folgten andere seinem Beispiel und mehrere Zauberstäbe waren nun auf Birget und Laertes gerichtet, während Remus hin und her gerissen war zwischen der Entscheidung, ebenfalls seinen Zauberstab zu ziehen oder sie davon abzuhalten.

„Redet!", befahl Moody grimmig und er war ein wirklich einschüchternder Anblick, aber Birget und Laertes schienen nicht beeindruckt. „Was ist euer Plan? Was macht ihr hier?"

Birget und Laertes zückten ihre Waffen und wenn Remus früher immer gefunden hatte, dass Phillis mit ihrem Bogen und Pfeilen sehr heiß– Nein! sehr einschüchternd war, dann hatte er bisher noch nicht Birget mit Speeren und Laertes mit seinem wirklich, wirklich großen Schwert gesehen. Die Waffen sahen sogar scharf aus.

„Keine Ahnung, was gerade passiert ist, aber ohne unseren Anwalt sagen wir gar nichts!", bestimmte Laertes locker – er sah nicht wirklich verängstigt beim Anblick der vielen Zauberstäbe aus.

„Warum habt ihr gewartet, bis Houdini raus gegangen ist? Habt ihr wirklich solche Angst vor ihm?", spottete Birget.

„Kinder verstören steht heute nicht auf unserer Tagesordnung", gestand Gideon.

„Habt ihr ihn getroffen? Er ist es, der Leute verstört!", bemerkte Laertes ungläubig.

„Was geht hier vor?"

Bevor Remus eine Entscheidung treffen musste, auf welcher Seite er war, trat zum Glück Dumbledore ein und alle verhielten sich einen Moment lang wie ungezogene Kinder, die von ihren Eltern dabei erwischt worden waren, wie sie gestritten hatten.

„Dumbledore", knurrte Moody, „Warum sind diese– diese Leute hier?"

„Und warum ihr Phillis Dolohow hier", fügte Sirius wütend hinzu.

„Dolohow?", wiederholte Bones misstrauisch, „Wie der Todesser?"

„Was ist mit James?", fragte Peter kleinlaut.

„Ruhe!", verlangte Dumbledore laut und alle Fragen verstummten abrupt, „Alle Fragen werden geklärt werden, das verspreche ich. Im Moment solltet ihr wissen, dass James Potter wieder auf die Beine kommen wird – er ist über den Hügel."

„Was ist passiert?", fragte Remus interessiert.

„Ich fürchte, er ist vergiftet worden", antwortete Dumbledore ernst, „Zum Glück hat Phillis die Symptome früh genug erkannt und es ist ihnen gelungen, ihn am Leben zu erhalten, bis er Hilfe bekommen hat."

„Wo sind sie jetzt?", fragte Laertes besorgt.

„Sie gehen noch sicher, dass es ihm wirklich gut geht", erklärte Dumbledore, „Aber ich bin mir sicher, sie werden jeden Moment zurückkommen."

Als wäre es ihr Stichwort gewesen, taumelten in diesem Moment Phillis und Marty Arm in Arm in den Raum und wirkten auf den ersten Blick ein wenig wie Betrunkene, aber Remus wusste, dass Phillis niemals Alkohol anfasste, außer sie benutzte es zum schmerzvollen Desinfizieren von Wunden.

Stattdessen erkannte er mittlerweile eine müde Phillis schon von Weitem – sie musste diesen Zauber angewendet haben, den sie auch häufiger bei ihm angewandt hatte, wenn er Wunden von seinen Nächten als Werwolf davongezogen hatte. Zurückdenkend war es eigentlich ziemlich ironisch, dass Phillis so viele ihrer Kräfte benutzt hatte, um ihn von diesen Wunden zu heilen, immerhin schien sie Werwölfe zu verabscheuen.

Remus Lupin wusste nicht, wie er reagieren sollte, als er Phillis nach diesen letzten Wochen wiedersah, aber er wusste, dass er eigentlich nicht wieder dieses Ziehen im Magen spüren sollte und sein Herz sollte auch nicht so rasen. Seine Hände sollten nicht zittern und ihm sollte nicht schon wieder viel zu heiß werden. Besonders nicht, nachdem Phillis ihn eigentlich so sehr verletzt hatte.

„Er braucht noch etwas Ruhe, aber er sollte vorerst nicht mehr sterben", vermutete Marty locker und lächelte müde. Er stützte sich beinahe mit seinem gesamten Gewicht auf Phillis, die aber selbst so aussah, als könnte sie erst einmal drei Tage durchschlafen.

„Ich danke euch." Dumbledore beugte ehrfürchtig seinen Kopf.

„Kein Problem – das ist doch mein Job", lächelte Marty müde und seine Augen schienen unendlich schwer zu sein, „Könnte ich mich vielleicht setzen? Ich würde mich gerne –"

Er kippte einfach um und Phillis war nicht stark genug, um ihn selbst auf den Beinen zu halten, aber da sprang schon Laertes heldenhaft über den Tisch und fing seinen Ehemann auf, bevor dieser auf den Boden fiel.

„Uff, komm schon, Sonnenschein", keuchte er, hob Marty – einen erwachsenen, ziemlich großen Mann – dann aber einfach hoch, als würde er nichts wiegen, „Suchen wir ein Bett für dich."

„Wo sind Houdini und Wes?", fragte Phillis und sah sich kurz um Raum um, während Laertes mit Marty im Arm wieder ging.

Phillis war kreidebleich und sah selbst so aus, als würde sie jeden Moment vor Erschöpfung zusammenbrechen, aber Remus hatte Phillis noch nie ruhen sehen, wenn es noch etwas zu tun gab.

Wie in diesem einen Quidditchspiel, bei dem sie selbst ziemlich schwer verletzt weitergespielt hatte und erst danach zusammengebrochen war.

„Kaffee machen – im Sonnenmobil", antwortete Birget ihr.

Phillis seufzte verträumt. „Ich kann gar nicht oft genug wiederholen, wie sehr ich diese beiden doch liebe!"

„Das sagst du doch zu jedem, der dir Kaffee macht!", rief Marlene McKinnon, die ehemalige Treiberin im Quidditch-Team von Phillis und Phillis sah tatsächlich überrascht aus, sie da am Tisch sitzen zu sehe.

„Marly!", rief sie aus, „Man, ich bin schon überrascht gewesen, dass Lily und James offenbar zu diesem Orden gehören, aber dann auch noch du!"

„Was sollen wir sagen", antwortete ihr statt Marlene Caradoc Dearborn, der ebenfalls unter Phillis gespielt hatte, „Du hast eben wirklich kompetente Leute trainiert."

„Stellt sich nur die Frage, ob wir davor schon kompetent gewesen sind, oder erst durch Phils Training", scherzte Marlene.

„Keiner stellt sich diese Frage – die Antwort ist selbstverständlich", schnaubte Caradoc.

„Ihr kennt euch also schon?", fragte Edgar, der wohl endlich herausfinden wollte, was da vor sich ging.

„Leider", schnaubte Sirius.

Phillis blickte in ihre Richtung und sah Sirius einen Moment lang traurig an, bevor ihr Blick auch auf Remus fiel und einen Moment lang trafen sich ihre Blicke, bis Remus es nicht mehr aushielt und wegsah. Ihr Anblick schmerzte und er wünschte sich, sie wäre nicht hier.

„Wir sollten wohl gehen – Sie haben eine Menge zu erklären, Professor", schlug Phillis vor und Remus fragte sich einen panischen Moment lang, ob er laut gesprochen hatte oder Phillis vielleicht seine Gedanken gelesen hatte und jetzt, da sie mit dem Gehen drohte, wünschte Remus sich doch, sie würde bleiben.

Der ganze Raum roch schon nach ihrem Parfüm – stärker, als es jemals zuvor der Fall gewesen war, aber vielleicht lag das auch nur daran, dass Remus sie schon lange nicht mehr gerochen hatte und nun sehr sensibel dafür war.

„Aber natürlich – bestimmt seid ihr erschöpft", stimmte Dumbledore ihr nickend zu, „Ich werde die gesamte Situation erklären, wenn das Recht ist?"

„Alles, das du im Moment weißt, kannst du auch problemlos weitergeben", bestimmte Birget.

„Wir können morgen die Pläne der Zukunft besprechen und uns gegenseitig auf den neuesten Stand bringen", schlug Phillis vor.

„Ich werde eine Eule schicken", bestätigte Dumbledore, „Ich habe das Gefühl, viel hat sich verändert."

„Nur – verdammt noch einmal – alles", schnaubte Birget und umklammerte einen ihrer Speere, als wäre es ein Hals, den sie zudrückte.

„Noch eine gute –" Phillis beendete den Satz nicht und wurde von einem Gähnen unterbrochen.

Phillis warf Remus noch einen letzten Blick zu, bevor sie gingen.

„Was war das?", fragte Moody, „Was verschweigst du uns, Albus?"

„Eine ganze Welt", antwortete Dumbledore, „Hört genau zu – es wird komplex und neu für euch sein."

„Klingt nach einer ganz normalen Besprechung", murmelte Sirius.

Und Dumbledore erzählte ihnen von der Welt der Götter und alles andere, das Remus wohl schon sein ganzes Leben lang verpasst hatte und von dem Phillis wohl ein Teil war und er fragte sich, was Phillis ihm nochh alles verschwiegen hatte.

Letztendlich war er in der Beziehung wohl nicht der einzige mit Geheimnissen.

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