Birget steht mit beiden Beinen sicher im Leben
Ein Drache will mein Haus fressen!
Diese Nachricht hatte Alastor Moody an Dumbledore per Patronus geschickt und er hatte sofort eine Gruppe zusammengestellt aus Ordensmitgliedern, die gerade zufällig Zeit gehabt hatten, um Moody zur Hilfe zu eilen, damit nicht sein ganzes Haus von diesem Drachen gefressen wurde.
Die Demigötter hatten sich zusammengetan und reisten nun mit dem Mini-Sonnenmobil zu Moodys zu Hause.
Er hatte ein Haus in Schottland, ziemlich weit weg von anderer Zivilisation. Offenbar schätzte er keine Nachbarn.
„Solche Idioten", schnaubte Houdini abfällig, als sie in Sichtweite gekommen waren und durch die Fenster nach unten blicken konnten auf das Geschehen, „Das ist doch kein Drache, sondern eindeutig ein Drakon! Langsam sollten sie den Unterschied wirklich kennen."
„Drakon!", brüllte Birget (etwas zu) begeistert, „Jaaa! Gegen so einen haben wir schon ewig nicht mehr gekämpft!"
„Dir ist klar, dass die meisten Demigötter nicht einmal einen Drakon in ihrem Leben sehen?", fragte Wesley sie nervös, „Das sind ziemlich mächtige Dinger... ziemlich gefährlich..."
„Wir haben ja jetzt schon Übung darin, sie zu besiegen", winkte Laertes ab und untersuchte die Klinge seines bronzenen Schwertes, „Das wird ja langsam zu einer Routine!"
„Lasst uns das nicht zu leichtfertig angehen!", warnte Marty sie und ging in Landeanflug.
Noch bevor sie den Boden erreicht hatten, sprang Birget aus dem Schulbus heraus und rannte brüllend in den Kampf, während die anderen darauf warteten, dass sie wenigstens Boden berührten, bevor sie folgten.
Ein paar der Zauberer aus dem Orden waren vor ihnen von appariert und versuchten schon gegen den Drakon anzukommen, aber natürlich waren sie dabei nicht ganz so effizient. Besonders, weil sie es zugleich mit anderen Gefahren auch noch zu tun hatten.
Der Drakon an sich war schon riesig. Er hatte nur zwei Vorderbeine und die hintere Hälfte ähnelte noch mehr einer Schlange, sodass Phillis da schon ein ungutes Gefühl hatte (sie hasste Schlangen) und er spie wohl Feuer.
Feuer war schon einmal ganz nett – besser als Gift oder Säure... Natürlich auch nicht optimal, aber Phillis wollte nicht pingelig sein.
Zusätzlich zu diesem Drakon, der so riesig wie zwei Häuser war, wenn er sich aufrichtete, war da noch eine kleine Armee von Todessern. Es war nicht direkt eine Armee – eigentlich nur rund ein Dutzend, aber zusammen mit dem Drakon waren sie ziemlich störend und es waren nur sehr wenige vom Orden vor Ort, sodass sie in der Unterzahl waren.
Außerdem war da noch Pirro. Als Phillis ihn entdeckte, war sie überrascht, wie müde und erschöpft er aussah. Seine Augenringe waren noch dunkler, als Phillis es von ihm kannte und er wirkte irgendwie gehetzt.
Im Moment kämpfte er mit seiner Harpune in der Hand gegen Moody selbst.
Und Pirro war auch nicht allein!
Zusammen mit dem Drakon, den Todessern und Pirro durfte natürlich Voldemort selbst nicht fehlen.
Er duellierte sich ebenfalls mit Moody und Phillis war nur leicht überrascht davon, dass es so aussah, als wären sie sich ebenbürtig und obwohl Moody sich gegen Pirros Hiebe und Voldemorts Zauber verteidigen musste, wirkte es so, als hätte er nur leichte Schwierigkeiten.
Noch bevor Phillis das ganze Chaos vor sich hatte aufnehmen können (dabei war sie immer ziemlich schnell darin, einen Überblick über Chaos zu bekommen), hatte Houdini die ganze Lage schon im Griff und gab ihnen Anweisungen: „Phillis, Laertes, Birget – kümmert euch um diesen Drakon und helft den Zauberern; Wesley und Marty, ihr beide bringt die Verletzten in Sicherheit!"
„Was machst du?", fragte Phillis.
„Ich helfe Moody mit diesen Idioten hier", schnaubte Houdini und nickte in die Richtung der Gruppe.
„Lass mich helfen!", bot Phillis eilig an und legte einen Pfeil an, „Ich schalte Pirro aus – ich brauche nur einen Schuss!"
„Das stimmt nicht, Phil", sagte Houdini sehr ernst und sah sie zweifelnd an, „du kannst Pirro nicht besiegen. Du triffst ihn nie."
Phillis wusste, was Houdini damit sagen wollte und sie war ziemlich empört darüber, dass er das von ihr dachte, aber bevor sie sich bei ihm beschweren konnte, nahm Houdini auch schon Anlauf, sprang ab, schlug in der Luft einen Salto, kam wieder auf, sprang ab, machte eine Rolle und landete direkt zwischen den Kämpfenden, wehrte beinahe schon locker einen Zauber ab und erwischte Pirro mit seinem Degen.
„Beeindruckend", kommentierte Laertes.
„Los jetzt!", schrie Birget sie an, „In den Kampf!"
Phillis hätte Houdini gerne bewiesen, dass sie sehr wohl gegen Pirro kämpfen konnte, aber da entdeckte sie, dass andere Probleme hatten.
Remus duellierte sich gegen zwei Todesser und es schien so, als würden die beiden gerade die Oberhand gegen ihn gewinnen, aber da schritt Phillis ein.
Sie schoss einem Todesser in die Brust und trat dem anderen ins Gesicht, sodass er geradezu herumgerissen wurde.
„Oh, wow", sagte Remus beeindruckt, „danke."
„Kein Ding", winkte Phillis ab, „Weiter! Helft Moody und Houdini! Macht die Todesser fertig – wir kümmern uns um den Drakon!"
Sie ließ Remus mehr oder weniger links liegen und rannte los.
James versuchte den Drakon mit Zauber zu lähmen, aber mit wenig Erfolg, Zauber waren gegen solche Wesen beinahe nutzlos.
„James! Gib mir Starthilfe!", rief Phillis ihm zu und James hatte gerade noch Zeit genug, um zu verstehen, dass Phillis direkt auf ihn zurannte und er bückte sich im letzten Moment, um ihr mit einer Räuberleiter zu einem höheren Sprung zu verhelfen.
Phillis sprang ab, machte einen Salto und landete dann auf dem schuppigen Rücken des Drakon.
„Willkommen auf dem Drakon-Express!", schrie Laertes – er hatte wohl eine ähnliche Idee gehabt und befand sich schon auf dem Drakon, als Phillis dort landete und mit wackeligen Schritten nach vorne zum Kopf balancierte, „wohin können wir Sie bringen, Ma'am?" Laertes hatte sein Schwert wohl verloren – jedenfalls dachte Phillis das zuerst, aber dann entdeckte sie es an der Seite des Drakon und es steckte bis zum Heft in dem Monster. Wohl tief genug, dass Laertes es nicht mehr einfach so herausziehen konnte.
„Wahrscheinlich in den Hades, wenn das hier so weitergeht!", schrie Phillis zurück, „Wer lenkt dieses Ding?"
„Birget natürlich!", antwortete Laertes und deutete zum Kopf.
Tatsächlich hatte Birget es wohl irgendwie geschafft, einen Speer quer durch die Nasenlöcher des Drakon zu bohren, sodass er dort nun wie ein Septum den Speer stecken hatte.
Birget klammerte sich daran und wenn sie sah, dass der Drakon drohte, jemanden zu zerquetschen, brüllte sie und schwang sich an dem Speer nach links oder rechts.
Die Zauberer konzentrierten sich mittlerweile hauptsächlich auf die Todessern und Phillis sah, dass Houdini und Moody nun nicht mehr allein gegen Voldemort kämpften, sondern sich ihnen noch weitere angeschlossen hatten.
„Ist das... Lily?", fragte Phillis, als sie die auffällig roten Haare bei diesem Kampf erblickte, „Was macht sie hier? Sie ist schwanger!"
Der Drakon schüttelte den Kopf und warf beinahe Birget ab, sie sich gerade noch so an einer Hand an ihrem Speer festklammern konnte und nun direkt vor der Schnauze des Drakon baumelte.
Dieser riss das Maul auf, um Birget ein wenig zu grillen, aber Phillis kletterte eilig zum Kopf und schoss einen Pfeil direkt in das Auge des Drakon.
Im Nachhinein dachte Phillis sich, dass das auch sehr gut nach hinten hätte losgehen können. Hätte der Drakon vor Wut Feuer gespien, wäre Birget wohl nicht mehr unter ihnen. Aber der Drakon brüllte nur vor Wut und spie kein Feuer, also konnte man Phillis diese impulsive Entscheidung wohl verzeihen.
Birget hatte die Chance, einen festeren Halt auf ihrem Speer zu bekommen und stemmte sich mit den Beinen nun so gegen die Schnauze des Drakon, dass sie nicht mehr direkt vor dessen Maul baumelte. Phillis erinnerte die Szene ein wenig an einen Drachenflieger (was an sich ziemlich ironisch war).
So zog sie ihren Speer aber auch nach vorne und der Drakon wollte dem Schmerz entkommen, indem er einfach nach vorne preschte – direkt auf die Gruppe zu, die gegen Voldemort und Pirro und noch zwei anderen Todessern kämpfte.
„Oh, scheiße", zischte Phillis und begann, einen Pfeil nach dem anderen mit voller Kraft in den Schädel des Drakon zu bohren, aber mit wenig Erfolg – sein Schädel musste wirklich dick sein.
„Aus dem Weg!", brüllte Birget, aber es war zu spät.
Die Gruppe sah teils verwirrt teils ohne jeglichen Überlebensinstinkt auf dieses riesige Ungetüm, das sie schon bald einfach niederrennen würde, aber Birget würde das nicht zulassen.
Sie stieß sich ab und trat dem Drakon auf die Schnauze.
Dieser erwischte ihr Bein und verbiss sich darin.
Birget schrie auf – wahrscheinlich weniger vor Schmerz und mehr Wut, als sie den Halt an ihrem Speer verlor und nun mit ihrem Bein aus dem Maul des Drakon baumelte.
Das Schicksal nahm seinen Lauf und – zugegeben, Phillis oder sonst einer der Demigötter würde es später nicht erzählen können, ohne zu kichern – der Drakon biss zu. Birget fiel nun um das Gewicht eines Beines leichter in hohem Bogen davon und landete ihm Gras, blieb aber natürlich nicht einfach liegen – dafür wurde Birget viel zu sehr von Wut und purem Hass getrieben – sondern versuchte – nun nur noch mit einem Bein – aufzustehen. Sie fuchtelte ihre Faust gegen den Drakon und beschwerte sich, wie ein alter Mann, der Kinder von seinem Rasen vertrieb.
Marty eilte sofort zu ihr – machte eine Rolle vorwärts, um einem Zauber von einem Todesser auszuweichen – und untersuchte sie.
„Haltet das Bein!", schrie er und zeigte auf Birgets Bein, noch immer im Spingerstiefel, das aus dem Maul des Drakons heraushing, als würde er Birget damit necken wollen, „Vielleicht können wir es noch annähen, wenn wir –"
Als hätte der Drakon ihn verstanden, verschluckte er das Bein mit einem Happs und Marty verstummte.
„Hm...", machte er, „Hat sich erledigt... tötet es!"
Phillis gehorchte und während Laertes ihre Beine festhielt, ließ sie sich an der Schnauze vor dem Drakon herab und zog Birgets Speer aus dessen Nase.
Es war ekelhaft, aber was machte man nicht alles, um ein Monster zu besiegen?
Phillis holte Schwung und bohrte den Speer ganz tief in den Schädel des Drakon.
Dieser löste sich in goldenen Staub auf und Phillis fiel, aber am Boden konnte sie sich abrollen und kam dann – selbst ein wenig überrascht – wieder auf den Füßen auf.
Es war beinahe schon ein wenig komödienhaft, wie die bisher Kämpfenden tatsächlich einen Moment lang zögerten und sie und Laertes einfach nur ansahen.
„Nun", sagte Phillis heiter, „das war ganz nett."
Einen Moment länger waren alle ganz still.
Dann begannen die Kämpfe wieder und Phillis musste sich eilig bücken, um nicht von einem Todesfluch getroffen zu werden.
Sie griff nach einem Pfeil, aber ihr Köcher war leer, also bückte sie sich und hob wieder den Speer von Birget auf.
„Ich hasse es, mit etwas anderem zu kämpfen, als Pfeil und Bogen", fluchte Phillis, als sie sich scheinbar ganz entspannt an Houdinis Seite stellte, der noch immer gegen Voldemort und Pirro kämpfte.
„Du bist einfach nur verwöhnt", tadelte Houdini sie, als würden sie nicht gerade kämpfen, „Du solltest– auf 52 Grad!"
Phillis wirbelte herum und normalerweise benutzte Houdini diesen Code, damit Phillis jemanden mit einem Pfeil ausschaltete, aber sie hatte keine Pfeile mehr, also benutzte sie einfach das, was sie gerade in der Hand hatte – den Speer.
Sie warf ihn genauso zielgenau, wie alles andere, das sie werfen konnte und sie traf ihr Ziel.
Natürlich waren Speere ein wenig größer als Pfeile und richteten damit auch anderen Schaden an... zusammengefasst: Sie durchbohrte den Todesser, gegen den Houdini sie gehetzt hatte mit dem Speer und er kippte (höchstwahrscheinlich) tot um.
„Siehst du, jetzt bin ich unbewaffnet!", beschwerte Phillis sich, „Wenn man solche Waffen wirft, ist das so permanent!"
„Du hättest ihn ja nicht werfen müssen!"
„Wie sonst hätte ich ihn aus fünf Meter Entfernung treffen sollen?"
„Ihr beide habt euch nicht verändert", spottete Pirro amüsiert.
„Das würde bedeuten, dass du all unsere nächsten Schritte vorhersehen könntest", schnaubte Phillis amüsiert.
„Unwahrscheinlich", sagte Houdini bestimmt, „Er hat keine Ahnung von uns."
„Wahrscheinlich, weil er uns nie wirklich gekannt hat", schlug Phillis vor. Sie beugte sich und zog aus ihrem Stiefel das Messer, mit dem sie Lycaon umgebracht hatte. Houdini hatte es ihr geschenkt und als Pirro es sah, erkannte er es eindeutig auch wieder.
„Houdinis Messer", erkannte Pirro, „erinnerst du dich noch daran, wie du es an die Kehle des Monsters gehalten hast, das heute noch durch die Gegend zieht und kleine Kinder umbringt? Du hättest die Chance gehabt, ihn umzubringen... wäre Phillis nicht gewesen."
Pirro meinte damit Greyback und Houdini wusste das auch, ließ es sich aber nicht anmerken.
„Das gehört jetzt mir", sagte Phillis, „Kennst du uns wirklich?"
Pirro aber hatte sich nicht wirklich verändert und Phillis kannte ihn. Er nutzte diese scheinbare Abgelenktheit der beiden und griff Phillis an, aber sie hatte damit schon gerechnet.
Sie wich seitlich aus, ließ ihr Messer fallen und packte stattdessen die Harpune (die sie beinahe umgebracht hatte) am Schaft, wirbelte herum und riss Pirro dabei mit sich.
Houdini hatte nur darauf gewartet und stach mit seinem Degen nach Pirro, der diesem auswich, dafür aber den Griff an seiner Harpune verlor und nun hielt Phillis diese in der Hand.
„Hm... zu schwer zum Werfen", diagnostizierte sie und musterte die Waffe kritisch, „aber wird schon gehen..."
„Gib sie zurück!", verlangte Pirro motzig.
„Oh, klar", flötete Phillis sarkastisch, „Ich bin nämlich eine Idiotin und gebe dir einfach so deine Waffe zurück!"
„Avada Kedavra!", sprach Voldemort gegen Houdini, aber dieser wehrte den Zauber ab. Phillis rächte ihn, indem sie mit der Harpune angriff und in ihren Händen war sie etwas zu schwerfällig und langsam, sodass Voldemort ausweichen konnte.
„Achtung", sagte Houdini beinahe emotionslos, „die Klinge ist bestimmt vergiftet... und ihr habt keinen Marty und keinen Phillis, der dir dann das Leben retten könnte."
Voldemort funkelte Houdini an und begann dann eine Angriffsfolge.
Houdini und Phillis wehrten die Zauber ab, aber Pirro nutzte die Situation, um sich davon zu stehlen und Phillis bemerkte, dass er wohl zu einem Stein ging.
Sie erkannte die Steinplatte, die Pirro wohl benutzte, um Drakons aus der Unterwelt zu beschwören – sie hatten das schon bei ihrem letzten Drakon beobachten können und auch vor Moodys Haus fand sich so ein Beschwörungskreis, also war das wohl Pirros Methode, um diese ganzen Monster zu rufen.
Und das bedeutete, dass er noch einen Drakon rufen wollte.
Das konnte sie nicht zulassen.
Sie hielt den Harpune waagrecht vor sich und rannte brüllend auf Pirro zu. Dieser drehte sich überrascht zu ihr um, packte die Harpune am Schaft.
Sie kämpften um die Waffe – auf Phillis' Seite nur ein Ablenkungsmanöver, damit er nicht zu der Steinplatte gelangen konnte – und Pirro riss sie an der Waffe hin und her.
Houdini kämpfte noch gegen Voldemort, der wütend wirkte – jedenfalls waren seine Angriffe sehr viel aggressiver und weniger elegant. Ein Zauber traf Houdini und warf ihn zu Boden. Sein Degen wurde einige Meter weit entfernt weggeschleudert und nun stand Houdini unbewaffnet vor Voldemort, aber vom Boden neben sich hob er etwas auf – das silberne Messer.
Aber er würde damit wahrscheinlich keine Zauber abwehren können – es war keine Himmlische Bronze oder verzaubertes Gold.
Pirro riss die Waffe nach oben und Phillis nutzte den Schwung, stieß sich vom Boden ab, machte eine Rolle über Pirro hinweg und landete genau so, dass sie Voldemort mit ihren Füßen zu Boden riss.
Genau in diesem Moment schlug Houdini mit dem Messer gegen Voldemort und tatsächlich – er verletzte ihn.
Houdini erwischte Voldemort nur ein wenig am Arm, es war kaum mehr als ein Kratzer. Aber es blutete.
Und an dem silbernen Messer klebte Blut.
Voller Faszination musterte Houdini die Klinge und auch um sie herum schien alles zu stoppen.
Die Todesser blickte zu ihrem Meister, der sich eher unelegant wieder aufrappelte und Phillis von sich trat.
Voldemort war verletzlich. Und das nutzte Houdini aus. „Seht!", rief er und hob die blutige Klinge hoch, „Er blutet rotes Blut! Kein goldener Ichor! Blut! Er ist sterblich, wie jeder von euch!"
Voldemort sah sich einen Moment lang tatsächlich erschrocken um, bevor er wie ein Feigling disapparierte und auch seine Todesser folgten ihm, einer nach dem anderen.
Pirro aber stürmte auf die Steinplatte zu, bereit, sein Leben zu riskieren, um sie mitzunehmen.
„Haltet ihn auf!", warnte Phillis sie, aber es war zu spät.
Pirro hob die Steinplatte auf und sprang ein paar Worte, die sie nicht verstand und in Schatten verschwand er einfach – wurde von ihnen aufgesogen und war dann einfach weg, als wäre er nur Rauch gewesen.
„Wirf es weg!" Marty war plötzlich unter ihnen und schlug Houdini das Messer aus der Hand, das er gerade an der Klinge berühren wollte. „Spürst du nicht? Dieses Blut ist böse!"
„Wie kann Blut böse sein?", spottete Houdini – aber Phillis erkannte, dass er es auch gespürt hatte und seine Nervosität so versteckte.
„Ich weiß es nicht", sagte Marty ernst und blickte auf das blute Silbermesser.
„Was ist mit Birget?", fragte Phillis.
„Hm...", machte Marty, „Sie wird wahrscheinlich schon bald wieder auf ihrem Bein sein."
Laertes schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. „Das war ein wirklich schrecklicher Witz."
„Sie macht selbst schon Ein-Bein-Witze, also darf ich das auch", verteidigte sich Marty, „Von nun an nennen wir sie Ein-Bein-Birget."
„So wie Neun-Finger-Bobby", nickte Phillis zustimmend, „klingt fair."
„Aber eigentlich haben wir gar keine Zeit für solche Witze", tadelte Marty sie, „Hintern, ich brauche deine Hilfe – wir müssen Birgets Bein ordentlich versorgen. Du kennst dich mit unfreiwilligen, unvorhergesehenen, ungeplanten Amputationen aus?"
Phillis knackte mit den Fingern. „Jepp."
„Ich will es gar nicht wissen...", murmelte Lily, „Ich hoffe, sie wird wieder gesund."
„Aber sicher doch", winkte Marty ab, „Aber du, junge Dame, solltest schwanger wirklich nicht auf Gefahren zurennen!"
Lily wurde etwas rot. „Ich hab James nicht allein gehen lassen können!"
James hob abwehrend die Hände. „Ich hab damit überhaupt nichts zu tun! Ich hab ihr gesagt, sie sollte besser zu Hause bleiben!"
„Du hast Glück, dass es heute noch gut ausgegangen ist", warnte Marty sie, „Aber jetzt, Phillis! Hopp! Hopp! Captain Birget wartet schon!"
„War das gerade ein Piraten-Witz?"
„Jepp! Genial, oder?"
Phillis sah ihren großen Bruder unbeeindruckt an. „Nein."
Sie hatten gesiegt, aber es fühlt sich nicht wie ein Sieg an – nur wieder so, als hätten sie es nur aufgeschoben und als würde der große Showdown noch folgen.
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