Prolog


Gottes Schöpfung lag im Sterben.


Das wusste ich in dem Moment, als ich auf Senden drückte. Nein das ist falsch. Ich wusste es bereits, als ich anfing, ihnen Gehör zu schenken. Vielleicht sogar, während ich Mikas erste Nachricht las. Wer kann das heute noch sagen. Besiegelt wurde es jedoch mit einer einzigen Antwort. Es wäre ein leichtes zu sagen, das ich mich geirrt hatte. Doch das wäre eine Lüge. Eine von vielen die mir an jenem Abend, zu leicht von der Hand gingen.Die richtige Antwort wäre für mich ein Leichtes gewesen. Ein Wort von mir, hätte ihre ganze Suche um Stunden abgekürzt. Warum? Das ist nicht mehr wichtig. Während ich ihre Misere verfolgte, lagen meine Finger auf meiner eigenen Ausgabe, des Buches der Verdammten. Stattdessen leitete ich sie auf falsche Pfade, in ihr verderben. Nicht einmal Wolf war mächtig genug uns aufzuhalten. Denn auch er hatte einen entscheidenden Fehler begangen. Er hatte vertraut. Seine Hoffnungen in eine Person gesetzt, die er nicht kannte.Belial erwachte und mit ihm, kam der dämonische Fallout. Zuerst war es ein schleichender Prozess. Die Menschen wurden aggressiver und griffen sich gegenseitig an. Dann kam der blutige Regen. Das Erste, was zusammenbrach, war das Internet. In den großen Städten der Welt brach Chaos aus. Die Menschen gerieten in Panik und begannen erst Ihre Regierungen und dann sich gegenseitig anzugreifen. Der dämonische Äther in der Luft vergiftete die Herzen der Leute. Der einst so lebhafte Planet Erde, wurde zu einem feindseligen Niemals-Land, als schließlich rote Wolken den Himmel verdunkelten. Die rote Pest, die aus dem Äther der reinen Sünde der Dämonen geboren wurde, legte sich über die Welt. Seitdem hatte niemand mehr die Sonne erblicken können.Als meine Freunde erkannten, was ich getan hatte, war es bereits zu spät. Es lebten zu diesem Zeitpunkt rund 8 Milliarden Menschen auf der Erde. Etwa die Hälfte starb innerhalb eines Jahres, an den Auswirkungen der Auferstehung. Die Überlebenden suchten Schutz bei den Einzigen, die vorbereitet waren. Die Bruderschaft des Lichtes hatten Nahrung, Medizin und boten Schutz. Doch der Preis, den sie verlangten, war hoch. Die Flora und Fauna veränderte sich durch die rote Pest, die sich in Form von blutigem Regen niederlegte. Pflanzen wurden giftig, die zuvor essbar waren. Kühe fraßen ihre Bauern. Rehe griffen Wölfe an. Verdorben durch die Bosheit der Hölle, Stand die Menschheit am Abgrund. Kriege spalteten die Welt, jede Nation war nun für sich. Einige wurden ausgelöscht andere neu gegründet.Die Auferstehung hatte das Gleichgewicht der Mächte zerstört. Der Schleier zerriss und das niedere Pack der Hölle stieg empor und nistete sich in verrottendem Fleisch ein. Die Toten blieben nicht länger tot. Andere wiederum nahmen Schreckensgestalten an, die es bis dahin nur in Horrorgeschichten gab. So zog im zweiten Jahr die Armee der Verdammnis über die Lande und mordeten alle, die nicht dem Herrscher dienten. Und manchmal, nur aus Langeweile auch die eigenen Leute. Kollateralschaden wie es Lucian nannte. Mit dem Heer viel die wichtigste Bastion der Kirche. Aus dem Vatikan wurde die Basis der Bruderschaft. Belials Thronsaal. Nach drei Jahren begann die Zeit still zu stehen. Menschen starben, durch Krankheit, Hungersnot, Kriege oder Morde. Jedoch alterte niemand, gleichzeitig gab es keine Geburten mehr. Das Zeichen, das Gott die Menschheit verlassen hatte, war allgegenwärtig. Die Wege in Jenseits waren für die Seelen verschlossen. Was mich angeht, so habe auch ich mich verändert. Für meinen Verrat und meine Schlüsselrolle zur Auferstehung erhielt ich ein Geschenk. Wenn man es eines nennen kann. Belial selbst zeichnete mich. Für immer eingebrannt auf meinem Rücken. Wer ich einst war, spielte keine Rolle mehr. An jenem Tag legte ich meinen Namen ab, während sich mein Haar schlohweiß und meine Iriden blutrot färbte. Ich wurde schneller, stärker, weiser. Nur noch die Farbe meines Blutes erinnerte mich manchmal daran, das ich einst menschlich war. Mich als solcher zu bezeichnen, wagte ich mich nicht länger. In Überlieferungen der Bibel waren die apokalyptischen Reiter Wesen der Finsternis, die auf die Erde stiegen und das Ende einleiteten. Andere Glaubensrichtungen sagen, sie führen die Wilde-Jagt an auf der Suche nach Seelen. So war und doch so falsch. Vier Jahre vier Siegel. Drei Weitere verblieben bis zum Ende allem. So sagt es die Bibel. Das einst himmlische Wesen Belial, der ohne Licht sprach „Komm!" Und wir waren erwacht. Die Reiter, dazu dienend die letzten 3 zu brechen. Auf das der oberste Fürst uns alle verschlingt. „Und ich sah und siehe, ein fahles Pferd und die Hölle auf Erden, zog mit ihm einher." Und der drauf saß, der Judas der Menschheit. Dessen Name war: der Tod... Ich erwachte damals in jener Kapelle, in der alles begann. Jene Worte Klingen noch heute wie eine Melodie in meinen Ohren. Es wahren Details, die nicht einmal die Bruderschaft genau kannte. Pater Lucian war kein Reiter. Er war ein Mensch, dem Macht gegeben wurde, um die Schafe zu lenken. Bis zu einem Gewissen grad nahmen die Reiter seine Befehle an, das befahl uns das Zeichen. Aber wie ich schon sagte, wir waren nicht länger Menschen. Wir waren keine Soldaten. Ich und meine Geschwister hatten eine Aufgabe. Niemand würde uns aufhalten sie zu erledigen. Und trotz all der Trostlosigkeit gab es sie. Die Rebellen, die noch immer versuchten, das Unvermeidliche zu stoppen. Allen voran eine ganz bestimmte Gruppe. Dessen Anführer ich nur zugut kannte. Wolf ... er hatte zum Schluss die Gruppe auf seine Seite gezogen, aber es war zu spät. Dennoch war ich der Meinung das wir das noch „klären" mussten. Ein Reiter sollte keine persönliche Fehde haben. Vor allem nicht mit dem Anführer einer Gruppe, die es geschafft hatte, Schutz der christlichen Kirche zu bekommen. Zumindest von dem, was davon übrig war. Doch das Stück Menschlichkeit das noch immer in mir wohnte, wollte ihn. Wollte, dass das einstige Raubtier zur Beute wurde. Vielleicht war es auch das Echo eines Wunsches vergangener Zeit. Womöglich fand er einen Weg, das alles doch noch auf zu halten. Doch die Chanchen standen schlecht. Wer gab schon dem Tod selbst ein Heim in seinem Herzen ...

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