Tobe
„Zwölf Jahre später"
„Orbs sind kleine kugelförmige Teilchen, die den Grundbaustein aller Dinge bilden. Sie wahren das Gleichgewicht in der Natur, erschaffen Leben, nehmen Leben. Sie befinden sich in allen Dingen, Tieren, Menschen und anderen Kreaturen. Manche können sie sehen, sie fühlen, sie riechen oder glauben es zumindest. Andere können sie verwenden, um Sachen zu formen oder mit ihrer Hilfe alltägliche Aufgaben zu bewältigen. Einige behaupten sie zeigen ihnen die Zukunft oder die Geheimnisse der Vergangenheit auf. Ein paar können sie nutzen, um Tiere zu zähmen, sie abzurichten oder zu finden. Und wiederum andere nutzen ihre Kraft, um die verschiedensten Heilungen durchzuführen. Doch die meisten Anwendung finden sich im Kampf, denn man kann sie verwenden um Waffen zu verstärken oder zu erschaffen. Doch all diese Sachen brauchen Teilweise jahrelange Übung und welche Dinge du mit Orbs anstellst wird meist von den eigenen Eltern vererbt. Tobe hörst du mir überhaupt zu?"
Herr Dross war wie immer komplett in einem Monolog versunken. Das passierte vor allem dann, wenn es ein Thema war, dass ihn entweder interessierte oder welches er für besonders wichtig erachtete. Schlafende Schüler hingegen waren etwas, was Herr Dross nicht mochte. Sicherlich war ihm klar, dass sich nicht jeder mit dem selben Interesse, wie er, seinen Geschichten zuwandte. Zumal Orbs eine bekannte Sache waren. Dennoch machte es ihn wütend.
Er nahm ein Stück Kreide aus der Rinne der voll beschriebenen Schiefertafel und ließ eine kleine Menge an Orbs in die Kreide fließen. Er merkte, wie sich die Struktur der Kreide veränderte, sie härter wurde und zunehmend schwerer festzuhalten. Es bedurfte ihm sehr langes und intensives Training, die Orbs so Perfekt zu kontrollieren zu können. Mit einem gezielten Wurf flog die Kreide nur wenige Millimeter an Tobes Ohr vorbei, der entstehende Luftzug lies seine dunkelbraunen Haare nach oben fliegen. Sie gab dabei einen extrem lauten und schrillen Ton von sich, der eher einer Pfeife ähnelte, als der einer durch die Luft fliegenden Kreide. Sie flog in einer geraden Linie durch das Klassenzimmer und schlug in die Wand ein. Doch anstatt zu zerbrechen, riss sie ein großes Loch in die Mauer. Die Trümmer flogen in alle Richtungen und blieben schließlich mit der Kreide auf der Wiese vor dem Klassenraum liegen. Nun lag sie wieder wie eine normale zerbrechliche und bröselige Kreide auf dem Boden.
So schnell war Tobe noch nie aus seinen Träumen gerissen worden, dabei wurde es gerade so spannend für ihn. Er schaute sich um. Vor sich sah er die alte Schiefertafel, deren Ecken bereits begangen zu zerbrechen. Er war sich sicher, dass war sein Klassenraum. Alle Kinder des Dorfes, unabhängig von ihrem Alter, wurden hier zur selben Zeit unterrichtet und fingen an leise, hinter hervorgehaltener Hand zu lachen.
Lachen die über mich?, fragte Tobe sich.
Er lies seinen Blick weiterschweifen und sah das ungeduldige Gesicht des Lehrers. Vielleicht lag es an seiner Schlaftrunkenheit oder daran, dass er soeben recht schroff geweckt wurden war, aber erst jetzt fiel ihm auf, dass sich dieser Ort wenig zum Schlafen eignete. Das Herr Dross sehr streng zu müden Schülern war, machte es nicht besser.
Verdammt, wie konnte das nur passieren. Ich stecke in ziemlichen Schwierigkeiten. Eben habe ich doch noch seinen Worten zugehört, wie kann ich denn dabei einschlafen? Und woher kommt das Loch hinter mir?, dachte er verwirrt.
Gestern hatte er Jonach bis spät in die Nacht helfen müssen neue Bücher in die alten Regale zu sortieren. Zusätzlich war es im Schlafraum unerträglich warm gewesen und der dicke Bruder Berno schnarchte wie ein Ochse. Er hatte kaum geschlafen. Tobe schreckte auf und schaute schuldig in die Augen des Lehrers.
„Und wiederum andere nutzen Orbs, um schlafende Schüler zu wecken.", sagte Herr Dross .
Die kleine Klasse, verfiel in lautes Gelächter und auch Herr Dross konnte sich ein schmales Lächeln nicht verkneifen. Das Bild des panischen Gesichtes von Tobe, der die Welt gerade hinten und vorne nicht verstand, kombiniert mit den zerzausten, leicht lockigen Haaren, war schlichtweg zu komisch.
„Tobe ich erwarte dich nach dem Unterricht bei mir!", sagte der Lehrer. Nachdem die Klasse sich beruhigt hatte, setzte er seine Lektüren über das Gleichgewicht fort.
Der Rest der Stunde verlief ohne ähnliche Zwischenfälle und Tobe achtete darauf nicht erneut in schlaf zu verfallen. Überhaupt war dies nicht möglich, da das Pfeifen an seinem Ohr nicht enden wollte. Die Situation war ihm so peinlich, dass er schwor, nie wieder, egal wie langweilig die Erzählungen von Herr Dross sein würden, während des Unterrichts einzuschlafen.
***
Beschämt trat Tobe zum Pult des Lehrers. Weil ihm noch nie so etwas passiert war, wusste er nicht, was Herr Dross mit ihm machen würde.
„Es tut mir leid! Ich weis nicht wieso ich eingeschlafen bin, ich verspreche es kommt nicht wieder vor!", sagte er daher präventiv, bevor Herr Dross ihn tadeln konnte. Er sah die Gesichtszüge des Mentors entspannen.
„Tobe, wenn du in den Lektüren einschläfst, ist das schlecht und das weißt du! Ich kann dir nicht sagen, wie enttäuscht ich über dein Verhalten bin. Bisher hast du nie den Eindruck auf mich gemacht, dass dich mein Unterricht langweilt, aber scheinbar habe ich mich getäuscht.", erklärte Herr Dross ernst. Dabei stützte er sich auf die alten heruntergekommenen Tische und blickte nachdenklich an die bröcklige Decke aus Stroh und Lehm.
Tobe zögerte etwas und schaute an seiner weiten, weißen Hose vorbei, auf die einfachen, sauber gebundenen Lederschuhe.
„Nein, der Unterricht ist nicht das Problem. Vielmehr ist es Bruder Berno der lauter schnarcht, als ein Schmied der ein Schwert hämmert. Außerdem hielt mich Jonach noch ewig in die Nacht wach, um die neuen Bücher zu sortieren."
„Mhm.", der Lehrer legte seine Hand an sein mit Stoppeln bewachsenes Kinn. „Jonach meinte gestern, dass er nicht zu unseren wöchentlichen Kartenspielen in der Taverne kommen kann, weil er noch Arbeit zu erledigen hatte. Ich frage mich warum er so etwas nicht früh machen kann?"
„Weil er sich früh von seinem Besuch in der Taverne ausruht.", flüsterte Tobe leise vor sich hin.
„Was? Ich glaube ich habe dich gerade nicht verstanden Tobe."
„Nichts.", sagte Tobe und rügte sich dafür zu laut gedacht zu haben.
„Nun, wie dem auch sei. Ich habe dich in letzter Zeit beobachtet. Etwas scheint dich zu bedrücken. Du wirkst immer öfter abwesend. Gibt es etwas wobei ich dir helfen kann?" fragte Herr Dross.
Er hatte Recht, denn es gab tatsächlich Dinge, die Tobe bedrücken, sehr viele Dinge sogar. Seine Klassenkameraden machten sich über ihn lustig, er kannte seine Eltern nicht und vor allem fragte sich Tobe, wieso ausgerechnet er nicht, wie alle anderen, Orbs verwenden konnte. Dabei würde es so viele seiner Probleme lösen. Er könnte sich wehren gegen die Stänkereien seiner Mitschüler und dem Ziel auf der Suche nach seien Eltern würde er auch einen Schritt näher kommen. Er müsste nur nach Menschen mit der gleichen Fähigkeit suchen. Aber er konnte es nicht. Wie kann sein Lehrer die ganze Zeit von Gleichgewicht sprechen, wenn sich alles doch so unfair anfühlte.
„Es ist nur, alle Kinder können diese "Orbs" schon verwenden, besonders Jess. Ich hingegen versage auf ganzer Linie.", stammelte er traurig vor sich hin.
Tobe schaute zu Jess auf. Sie war in etwa im selben Alter wie er. Auch sie wurde ähnlich wie er an den Klostertüren zurückgelassen. Im Vergleich zu den anderen Kindern war sie sehr groß gewachsen und ragte fast einen Kopf über den anderen hinweg. Jess war wie eine Schwester für Tobe, schließlich unternahmen sie alles zusammen.
„Ich bewundere diese Orbs und ich sehe wie sie von allen um mich herum benutzt werden, sie frei verwenden und alle diese wunderbaren Dinge machen. Ich fühle mich als komme ich aus einer anderen Welt, wenn ich sehe, wie ich nichts damit anfangen kann.", ergänzte Tobe.
Der Lehrer schaute ihn an. Sein Gesicht war glatt rasiert und seine Haare begannen langsam die Farbe zu wechseln, von einst dunkelbraunen zu einem hellen Grauton am Ansatz zum Kopf. Dennoch waren sie ordentlich zusammengebunden, dabei fielen sie locker auf seine Schultern. Seine Kleidung war immer ordentlich und farblich abgestimmt.
„Tobe, mach dir nicht so viele Gedanken! Du brauchst es doch noch nicht und man sagt je später man die Fähigkeit erweckt, desto mächtiger ist sie. Was deine Unachtsamkeit für meine Lektüre angeht: du wirst heute den Flur kehren.", sagte Herr Dross. Er wusste, das Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft zu Tobes Stärken zählten. Außerdem kannte er Jonach und pflegte ein gutes Verhältnis zu ihm. Sie waren schon lange Freunde und halfen sich gegenseitig die Schriften zu verstehen. Es war nicht ungewöhnlich, das Herr Dross das Kloster besuchte, auch wenn es nur mal zum Plaudern oder Weintrinken war. Tobe hielt nicht viel von Wein, er fand es sonderbar, dass dieses Getränk die Fähigkeit hatte den Verstand komplett zu vernebeln und die Stimme eines gebildeten Mannes in ein lallendes Nuscheln zu verwandeln.
Tobe mochte Herr Dross und obwohl er immer so streng wirkte, war er sehr nett und fürsorglich. Auch konnte man mit allen Dingen, die einem auf der Seele brannten zu ihm gehen. Er nahm sich dessen stets an und half auch in den meisten Fällen weiter. Selbst jetzt war die Strafe, die Tobe erhielt, kaum der Rede wert. Den Flur zu fegen, war eine leichte Aufgabe und er hatte in seiner Freizeit, außer die neuen Bücher zu lesen, auch nichts mehr vor. Er konnte sich also Zeit lassen.
***
Der Tag war herrlich, die Sonne schien und ihr Antlitz spiegelte sich in den teilweise knöcheltiefen Pfützen vom Regen des Vortages wieder. Es war warm, denn der Sommer war in vollem Gange. Die Bäume trugen ein dichtes, grünes Blättergewand, in denen viele Vögel ihre Nester bauten und ihre Lieder sangen. Der Himmel leuchtet in einem tiefen aquamarinblau und weit und breit war keine Wolke zu sehen. Kleine bunte Blumen wuchsen auf den Wiesen, die sich entlang des matschigen Weges auffächerte. Tobe mochte den Sommer mehr als den Winter, denn die Strecke vom Kloster zum Dorf legte er lieber an trockenen warmen Morgen zurück, als in den kalten, schneereichen Wintertagen.
Auch das Dorf schien den Sommer mehr zu mögen. Kleine Kinder spielten fröhlich auf den Gassen Fangen und die meisten Läden nahmen ihre Arbeiten wieder auf. Auch wenn das Dorf nicht so viele Geschäfte hatte, gab es eine Schmiede, mehrere Bauernhäuser, die die umliegenden Felder bewirtschaften und Jagd- und Holzfällerstädte, die den anliegenden Wald nutzten. Natürlich gab es auch einen kleinen Markt, um einen tiefen Brunnen.Für die medizinische Vorsorgung gab es Mönche die aus dem Kloster in das Dorf pendelten und die Kranken pflegten, manchmal verbrachten sie dann die Nacht in einer kleinen Hütte. Dann gab es auch noch die Schule, die zwar nur aus einem einzigen Klassenraum bestand und nur einen Lehrer hatte, aber es genügte, um den Kindern des Dorfes das Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen. Das war durchaus etwas besonderes, denn die Schriften lesen und schreiben zu können, war nur wenigen zugänglich.
Beim Fegen des Bodens dachte Tobe immer daran, dass Jonach ihm Geschichten von früher erzählte. Einmal erzählte Jonach, wie er selbst damals seine Fähigkeit suchte und sie mehr aus Zufall fand, denn er verbrannte versehentlich seine Hausaufgaben, als er fröhlich schnippte. Sein Lehrer schien damals nicht so nett gewesen zu sein. Jonach musste wegen der fehlenden Hausaufgabe nicht nur nachsitzen, er sollte sogar noch extra Aufgaben machen. Vielleicht würde er ja auch versehentlich beim Fegen feststellen, dass er eine Begabung dafür hatte den Boden zu reinigen. Voller Motivation schwenkte er den Besen hin und her, sodass der Staub und Dreck ihn fast vollständig einhüllte. Hustend stellte er zu seiner Ernüchterung fest, dass er nicht mit Orbs besser Fegen konnte.
Bald schon hatte er das Fegen hinter sich gebracht. Auf seinem Weg zum Kloster dachte er über das in zwei Tagen stattfinde Klosterfest nach. Einmal im Jahr wurde dabei der Wein der letzten Saison ausgeschenkt, alle Bewohner aus dem Dorf waren dazu herzlich eingeladen. Tobe sehnte sich dieses Ereignis jedes Jahr herbei. Es ist eines seiner Höhepunkte für den Sommer, dann ist endlich etwas los in dem ruhigen Ort. Häufig wird es von Musik begleitet und auch Besucher von außerhalb finden sich zum Fest ein. Er lief langsam die Gassen entlang und trat dabei einen kleinen Stein vor sich her. Während er seine Hände gelangweilt in seinen Taschen hängen ließ.
„Hey! Pisser. Hat dich der Lehrer wieder bevorzugt? Du kannst dir alles erlauben. Nur weil er diesen Spinner aus dem Kloster kennt."
Tobe wusste sofort, wer diese Worte ausspie. Sie gehörten zu Carst. Seine unvergleichbar krächzende Stimme verfolgte Tobe manchmal sogar in seinen Träumen. Er war ein kleiner fetter Junge mit kurzen, rabenschwarzen Haaren und einer ziemlich dicken Knubbelnase. Seine Ohren standen weit von seinem Kopf ab. Außerdem war er drei Jahre älter als Tobe und dementsprechend stärker. Seine freche und vorlaute Ader lies er überall heraushängen. Vor allem, wenn Tobe vor ihm stand. Es machte ihm einen Riesenspaß Tobe wieder und wieder zu demütigen. Natürlich war er nicht alleine, denn seine zwei Brüder standen neben ihm. Die beiden sahen sich zum verwechseln ähnlich. Auch sie hatten ähnlich wie Carst kurze pechschwarze Haare und eine Knubbelnase. Sie größer und nicht ganz so fett wie Carst. Im Vergleich zu Carst redeten sie auch nicht viel. Eigentlich redeten sie fast nie etwas, nur selten gaben sie in der Schule Antworten, die allerdings meistens komplett falsch waren. Reicht es nicht, dass sie in der selben Klasse waren? Müssen sie ihm auch jetzt wirklich noch auflauern?.
„Was wollt ihr von mir?", fragte Tobe in der Hoffnung, dass sie ihn in Ruhe ließen. Er wusste allerdings selber, dass die drei ihn nicht so einfach gehen lassen würden.
„Weist du, wer sich beim Schuster neue Schuhe hat machen lassen?", fragte Carst.
Tobe wusste, dass Carst auf seine Schuhe anspielte, denn er war aus seinen alten herausgewachsen. Sie drückten an den Spitzen. Doch er sagte nichts, stattdessen wich er zurück.
„Wo willst du hin? Ich glaube kaum, dass du die Schuhe verdient hast!", spottete Carst. „Du bist also traurig, das du keine Orbs nutzen kannst?", spottete er weiter. Offenbar hatten sie das Gespräch belauscht.
„Hört auf damit.", sagte Tobe verteidigend. Er wollte einfach nur weg.
„Oh, wir sollen aufhören? Nun womit den? Noch haben wir gar nichts gemacht. Mal schauen ob wir nicht eine passende Pfütze für dich finden.", sagte Carst mit einem höhnischen Grinsen, während er langsam auf Tobe zuging, seine zwei Brüder direkt hinter ihm. Erst Jetzt merkte Tobe, was Carst für hässliche, aufgeplatzte Lippen besaß, die sein Lächeln noch abstruser wirken ließen.
Tobe wollte sich umdrehen und fliehen, aber es war zu spät. Die beiden großen Jungs hielten seine Arme hinter dem Rücken fest, während Carst ihm sein Knie in die Magengrube stieß. Tobe musste an sich halten, um nicht sofort das Essen, was er in der Schule gefrühstückt hatte, wieder loszuwerden. Die ganze Luft in seinen Lungen entwich schlagartig. Es fielt ihm sichtlich schwer, diese wieder einzuatmen. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen.
„Versuch dich doch wenigstens zu wehren!", grinste ihm Carst ins Gesicht, während er Tobes braune Haare griff und seinen Kopf so hob, das er ihm in die Augen schaute. „Wie, du kannst dich nicht bewegen?"
Tobe hörte kaum was Carst sagte. Adrenalin füllte seinen Körper, seine Ohren rauschten vor Blut, das durch seine Adern schoss. Nur das abfällige Lachen klang leise in seinem Kopf. Würden die beiden ihn halten, dann würde er längst auf dem Boden liegen, seine Magengrube vor Schmerzen haltend.
„Ach du stehst noch?", fragte Carst, „Antworte mir oder willst du noch einen Tritt?"
Aber Tobe konnte nicht antworten, zum Reden brauchte er Luft und die war immer noch nicht wiedergekehrt.
Ein zweiter Stoß mit dem Knie traf ihn, dieses Mal mit mehr Kraft als der Erste. Dieses mal konnte Tobe nicht an sich halten und erbrach. Er schnappte verzweifelt nach Luft, merkte wie Tränen in seine Augen schossen. Diese Tritte taten mehr weh, als er es sich je Vorstellen konnte. Am liebsten würde er auf den Boden sacken. Doch die beiden starken Hände hielten ihn weiterhin auf dem Beinen und überhaupt wie können sie so höllisch wehtun?
„Tja, Tobe du magst zwar den besten Draht zu dem Lehrer haben und mit neuen Sachen erscheinen, aber wenn es auf einen fairen Kampf hinausläuft, dann siehst du ja was du bist. Keuchen und Heulen ist das einzige was du kannst. Wie ein kleines Kind, das gerade seinen Nuckel verloren hat. Eigentlich nutzen wir Orbs nur wenn wir in der Schmiede arbeiten und unserem Vater helfen, aber dir wollten wir natürlich auch zeigen, dass wir sie auch anders verwenden können.", dabei zog er wieder Tobes hängenden Kopf an den Haaren nach oben und schaute ihm in die Augen. „Ich verabscheue dich, den Lehrer und alle Spinner in diesem Kloster! Wie fühlt es sich an? Ihr seid alle Versager."
Tobe konnte seinen Atem riechen. Er roch abartig.
Womit habe ich diesen Hass verdient? Ich habe ihm nie was getan. Nie mit neuen Sachen geprallt. Warum hackt er auf mir rum?, fragte er sich.
Er wollte nicht weinen, aber die Tränen liefen dennoch, ob es der Schmerz war, der seinen Körper durchströmte, oder die fiesen Worte, die Carst ihm entgegen warf, konnte er nicht sagen. Er wollte keine Schwäche zeigen, schon gar nicht vor diesen Typen, daher nahm er alle Luft die sich in seinem Körper befand zusammen und hauchte leise,
„Du bist ein Feigling, Carst.", keuchte Tobe mit seiner weinerlichen Stimme.
„Oh ich bin also ein Feigling?" , fragte dieser hochmütig, „Sieht hier irgendwer einen Feigling?"
Er wartete auf die Antworten, aber es waren nur seine Brüder da, die gehässig den Kopf schüttelten.
„Siehst du Tobe, hier ist kein Feigling. Aber hier ist eine Pfütze, die du dir selber gemacht hast. Wollen wir mal schauen ob die Groß genug ist.", flüsterte Cast in Tobes Ohr.
Er gab ein Handzeichen und seine zwei Brüder drückten den ausgelaugten Körper Tobes, der inzwischen alle Kraft verlor und wie ein nasser Sack dem Boden entgegen ging, mit dem Kopf voran in sein eigenes Erbrochenes.
Um seine Überlegenheit zu zeigen, stellte er seinen Fuß auf dem Hinterkopf Tobes, als würde er gerade eine harte Schlacht gewonnen haben. Seine Schuhe waren nicht geputzt und voller Matsch und Grashalme. Sofort füllte sich Tobes Mund mit einem Gemisch aus erbrochenem und Dreck. Es schmeckte abscheulich. Tobe spürte das zusätzliche Gewicht, aber selbst wenn er wollte, er konnte sich nicht rühren oder wehren. Nicht wenn ihn die mächtigen Arme weiter auf dem Boden festnagelten und seine Arme auf dem Rücken schmerzhaft verdrehten. Sein Erbrochenes stank, sehr säuerlich, einfach widerlich und er musste es zwangsläufig einatmen, um überhaupt Luft zu bekommen, was ihm sichtlich schwer fiel.
Bitte! Lass sie mich in Ruhe lassen. Es tut so weh.
Während ein Fluss aus schier endlosen Tränen in den Boden lief und der Schmerz an seinem ganzen Körper nicht stoppte, wünschte er sich nichts sehnlicher, als zurück in das Kloster zu gehen. Sich in die Bibliothek einzusperren und die Schriften zu lesen.
Haben sie nicht endlich genug? Was habe ich ihnen getan? Warum hassen sie mich so?
„Hört sofort auf ihr drei!", drang es durch die kleine Gasse.
Tobe merkte, wie Carst seinen Stiefel von seinem Gesicht löste und sich langsam umdrehte, um zu sehen wer ihn störte.
„Sieh mal einer an, noch so ein Klosterspinner. Kaum fängt man einen, so kommen alle wie Ratten aus ihrem Loch gekrochen, Jess verzieh dich einfach! Siehst du nicht wir sind beschäftigt.", grunzte Carst ihr voller Selbstüberschätzung entgegen, dabei merkte er nicht, wie sich über seinem Kopf eine salatgroße Kugel Wasser bildete, die kurz darauf auch schon platschend auf seinen dicken Kopf niederging.
Da stand er nun, wie ein dicker, nasser Hund. Diese Warnung schien er verstanden zu haben. Eigentlich wollte sich niemand mit Jess anlegen. Im Vergleich zu Tobe war sie äußerst fähig, was den Umgang mit Orbs betraf und in ihrer Altersklasse allen anderen sehr weit überlegen. Die ihr zustehende Menge an verfügbaren Orbs entsprach der von Erwachsenen und sie konnte problemlos Wasser in alle beliebigen Formen bringen, solange es sich in ihrer Umgebung befand.
Immerhin hatten die Pfützen doch was Gutes an sich, denn die Menge an Wasser die sich hier befand reichte ihr locker um sich gegen die drei Schmiedegesellen zu wehren.
„Du weißt, was letztes mal geschehen ist! Willst du wieder fast ertrinken? Dieses mal in Pfützenwasser?", sagte Jess gelassen und fuhr mit ihren Fignern durch das lange braun gelockte Haar, das ihr bis auf den Rücken reichte. Triumphierend zog sie ihre Augenbrauen nach oben, dabei starrte sie Carst mit ihrem kleinen braunen Augen an.
Wütend drehte sich Carst um und lies von Tobe ab.
„Dafür wirst du noch bezahlen du Hexe. Wir waren sowieso fürs erste fertig. Viel Spaß mit deinem möchtegern Bruder.", sagte Cast und gab ein Zeichen, auf das die drei von dannen zogen.
Einen Moment wartete Jess, bis sie außer Sichtweite waren, dann rannte sie zu Tobe, der immer noch regungslos auf dem Boden lag. Sie war etwas verwundert, dass Carst und die Seinigen, diese Nachricht so schnell verstanden hatten. Sonst waren sie eher von der langsamen Sorte, zumindest was das Denken anging. Wahrscheinlich hatten sie alle ihre Kapazitäten erschöpft, was Jess auch nicht weiter störte.
„Entschuldige Tobe, ich wollte dich nicht nass machen.", sagte sie. Tatsächlich hatte sie ihn auch mit ihrer Wasserkugel getroffen. Sie legte ihre Hände auf seine Schultern und half ihm sich hinzusetzen, dabei lehnte sie seinen Rücken vorsichtig an eine Hauswand, sodass er Halt fand und nicht gleich wieder umfiel.
„Danke Jess, du hast mir geholfen. Warum entschuldigst du dich? Wer weiß, was sie sonst noch angestellt hätten.", sagte er und hielt sich den Magen.
„Ich hätte dir früher helfen müssen, am besten wäre ich gar nicht erst vor gelaufen, sondern hätte auf dich gewartet.", sagte sie, „Was haben sie mit dir gemacht. Warum hast du dich nicht gewehrt?"
„Warum hab ich mich wohl nicht gewehrt Jess? Was soll ich denn bitte gegen diese drei Typen machen, die einfach keine Skrupel haben. Schau mich an. Hier liege ich in meiner eigenen Kotze, zusammengeschlagen und heulend wie ein kleines Kind." Dabei rannen ihm Tränen über seine dreckverschmierten Wangen.
„Ach, Tobe.", sagte Jess voller Mitgefühl, „Halt still! Ich werde dein Gesicht säubern."
„Warum sollte ich mich bewegen wollen? Mein gesamter Körper schmerzt.", entgegnete Tobe. Jess schmunzelte ein wenig, dann fokussierte sie sich darauf das Wasser zu formen: eine kleine Spitze in Form eines Fingers, die sanft über Tobes Gesicht strich und ihm den Matsch und die Nahrungsreste wegwusch. Es fühlte sich beinahe an, als würde der Dreck von dem Wasser angezogen werden.
„Aua, das tut weh!", beklagte sich Tobe leise.
„Jetzt hab dich mal nicht so, es ist höchstens etwas kalt.", entgegnete Jess.
Es schien ihr auch keine Probleme zu bereiten, Tobes Haare vom Schlamm zu befreien. Als sie fertig war, fragte sie ihn: „Kannst du aufstehen?"
„Ich versuche es, danke Jess.", entgegnete Tobe.
Sein ganzer Körper schmerzte und als er sein Gewicht auf die Beine stellte, fühlte es sich so an, als wären sie aus weichem Teig. Er zitterte am ganzen Leib. Langsam suchte er Halt auf dem glitschigen Untergrund. Dabei merkte er, wie ein Schwindelgefühl seinen Körper befiel. Wären die helfenden Arme Jess' nicht da gewesen, wäre er gewiss ein weiteres mal aus die Knie gegangen.
Seine weiße Hose war vorne jetzt braun, voller Schlamm und auch seine neuen Schuhe hatten einiges abbekommen.
„Pass auf! Nicht so schnell! Ich halte dich.", sagte Jess, während sie Tobe stützend den Berg zum Kloster hinaufführte. Ihr war bewusst, dass der Weg zum Kloster etwas weiter war und sie sicherlich mehrere Pausen einlegen müssten.
Zunächst brauchte Tobe beinahe jeden Schritt eine kurze Zeit, um zu verschnaufen. Dabei achtete Jess darauf, dass er sich nicht wieder hinsetzte. Denn aufzustehen brauchte in seiner Situation viel mehr Kraft, als sich an den nächsten Baum zu lehnen. Auf dem Weg liefen sie am Brunnen, der Schneiderei und den Holzfällern vorbei. Alle schauten zu Jess und Tobe und baten ihnen Hilfe an. Doch Tobe lehnte sie ab und behauptete, dass er gestützt sei. Als sie an der Schmiede vorbeiliefen, hörte Tobe, das jemand darin arbeitete. Obwohl kein Rauch aus dem Schornstein trat, schlug der Schmiedehammer stumpf auf etwas.
„Ihr verdammten Nichtsnutze!", klang es von einer alkoholisierten Stimme aus dem inneren .
***
Vor dem Kloster lag ein Wald aus Buchen, Eichen, Ahorn und hier und dort Kastanien. Der dichte Bestand bat vor allem in diesen warmen Sommertagen durch das dichte Blätterdach eine willkommene Abkühlung. Ein angenehmer Wind rauschte den Berg hinab und streichelte Tobes Wangen – ein angenehmes Gefühl. Wären da nicht die Schmerzen in Tobes Bauch. Zwar konnte er ohne die helfenden Arme von Jess laufen. Aber Carsts Kniehiebe spürte er bei jedem seiner Schritte in seinem Magen. Zu seinem Glück war es nicht mehr weit bis zum Kloster. Zu seinem Pech allerdings konnte er sich nicht ausruhen. Bald schon würde die nächste Predigt anfangen und die Stunde, die er eigentlich zwischen der Predigt und dem Ende der Lektüren frei hatte, verbrachte er damit den Flur zu fegen und sich vermöbeln zu lassen.
„Hallo ihr!", rief eine warme Stimme von hinten. Jess drehte sich zuerst um. Tobe zögerte etwas, bis er sich dann entschied, auch einen Blick über seine Schulter zu werfen. Sein Rücken schmerzte von der Bewegung und sofort bereute er seine neugierige Entscheidung.
Da stand ein Mann mittleres Alters, sauber gekleidet, mit festem Schuhwerk und von durchschnittlicher Größe. Generell sahen die Kleider aus, als wären sie nicht hier gefertigt worden. Sie wirkten bunt gemischt, aus den verschiedensten Regionen. Ein paar Narben zierten sein Gesicht, nicht auffällig, nur wenn man es länger betrachtete, genauso wie sein stümperhafter Dreitagebart. Seine Hände hielt er lässig in den Taschen. Die Blätter in seinen dunkelbraunen Haaren ließen darauf schließen, dass er soeben aus dem Gestrüpp am Wegesrand kam.
„Kennst du den?", fragte Jess.
„Noch nie gesehen.", antwortete Tobe knapp.
Der Fremde näherte sich den beiden in einem normalen Schritttempo. Er trug einen kleine Tasche auf dem Rücken, die er lässig über seine linke Schulter baumeln lies. Er schnippte den Zweig aus seinen Haaren und betrachtete Tobe ausgiebig.
„Was ist den mit dir passiert Kleiner?", Fragt er, als er Tobes schlammige Hose, Schuhe und Oberteil sah. Jess hatte zwar versucht den nötigsten Dreck zu entfernen, aber es gelang ihr nur halbwegs gut.
„Tobe wurde von...", begann Jess.
„Ich war zu schnell und bin gefallen.", unterbrach Tobe Jess, die gerade antworten wollte. Es war ihm peinlich sich so zu zeigen. Er war beschämt, wie hilflos er sich gefühlt hatte, am liebsten wollte er niemandem davon erzählen und alles nur vergessen, so wie er es immer tat.
„Oh Tobe ist dein Name und du bist?", fragte der Fremde.
„Jess.", antwortete sie lächelnd.
„Ich bin Kami. Lass mal sehen, dass sieht echt übel aus für einen einfachen Sturz.", beharrte er und schaute sich die blauen Flecken an.
„Es geht mir bestens. Ich kann mich nicht beklagen, es ist nur etwas Dreck.", log Tobe.
Kami drückte auf den größten Fleck, den er fand. Ein höllischer Schmerz durchströmte Tobes Körper.
„Aua!", schrie er und fiel zu Boden.
„Hey! Was soll das?", beschwerte sich Jess, doch der Mann ignorierte sie.
„Ich sehe, dir geht's bestens.", sagte Kami stattdessen und half Tobe aufzustehen. Er schnallte sich den Rucksack auf den Bauch. Dann kniete er sich hin, um Tobe Huckepack zunehmen.
„Ihr wisst nicht zufällig, wie ich zu diesem Kloster komme, das ich suche? Die Dorfbewohner sind eher weniger hilfreich gewesen. Da waren drei Kinder in eurem Alter, die mich erst mal in die falsche Richtung schickten - zu einem Fluss. Ich bin ihn auf und ab gelaufen aber nirgends war eine Spur von dem Kloster.", fragte er die beiden Kinder.
„Zufällig wissen wir, wo das Kloster ist. Wir wohnen dort. Aber es ist gewiss nicht bei einem Fluss. Hier ist weit und breit kein Fluss.", sagte Jess, die dabei ein Lächeln auf ihren Lippen nicht verbergen konnte.
Eine Weile liefen sie. Tobe schaukelte auf dem Rücken des Mannes bei jedem Schritt hin und her. Zwar merkte er immer noch die Schläge und die gebückte Haltung auf dem Rücken drückte auf seinen Magen, dennoch war er froh die Strecke nicht laufen zu müssen.
Schließlich erreichten sie das Kloster auf der Spitze des Berges. Vorbei an der abgebrannten alten Eiche, die immer noch majestätisch aussah. Die Sonne ging bereits in einem wunderschönen Rot und Violett unter und läutete die Dämmerung ein. Im Winter konnte man sehr gut beobachten, wie die Fenster, der Häuser unten im Dorf, zu leuchten begannen, wenn die Abendzeit herbeikam. Im Sommer ging das nicht. Hier verhinderten die dichten Blättergewänder der Baumkronen die Sicht ins Tal und so waren nur die Rufe der Mütter zu hören, die ihre spielenden Kinder nach Hause riefen.
„Was treibt dich in dieses abgelegene Kloster? Bist du ein neuer Novize, der die Lehre bei uns aufnehmen möchte? Oder das Sommerfest das in zwei Tagen startet?", fragte Jess nach einer langen schweigsamen Zeit, um die Stille zu brechen.
„Im Kloster wohnt ein guter Freund von mir, den ich lange nicht gesehen habe und da ich einmal in der Gegend bin, dachte ich, dass ich ihm einen kleinen Besuch abstatten könnte."
Jess war verwundert. Bisher dachte sie, die Mönche im Kloster hatten keine Freunde abseits der dicken Mauern und des Dorfes. Noch nie wurden sie von einer Person besucht, die nicht kam, um die Schriften zu lesen, zu beten oder den Wein beim jährlichen Sommerfest zu verköstigen.
Jonach erwartete sie bereits am Tor. Meistens sah er sie von seinem kleinen Fenster aus kommen, wenn sie den Berg hoch liefen. Doch heute stand er da, weil er sich Sorgen machte. So lange brauchten die beiden sonst nie um den Pfad zurückzulegen.
„Clever von dir, die weise Hose an einem matschigen Tag anzuziehen!," höhnte er zu Tobe, als er die beschmutzte Hose sah. „Was ist denn passiert?"
„Nichts, ich bin nur ausgerutscht.", sagte Tobe. Das letzte was er jetzt brauchte waren sarkastische Bemerkungen. Das seine Hose dreckig war, sah er schließlich selber.
„Gefallen, meintest du?", bohrte Kami fragend nach und ließ Tobe herunter.
„Ja!", stellte Tobe nochmal sicher. „Danke, den Rest bis zum Kloster schaffe ich alleine."
Jonach wusste, das Tobe log. Immer wenn er das tat, steckte er die Hände in seine Taschen und versuchte Augenkontakt zu meiden, öfters schaute er dabei auf seine Schuhe. Aber er wollte nicht weiter danach fragen. Höchstens, wenn sie alleine waren, denn eigentlich log Tobe nur, wenn ihn etwas bedrückte und das besprach er lieber unter vier Augen mit ihm. Jess grüßte Jonach höflich und ging mit Tobe in die große Halle.
Während Jonach die Ansprechperson für Tobe war, war Maru die Sorgende für Jess. Sie war wie eine gute Seele im Klosters. Eine kleine uralte Frau, die älteste Person im ganzen Kloster. Ihr Gesicht warf unzählige Falten auf und ihr Haar war schneeweiß. Sie kümmerte sich um den Kräutergarten und um die kranken Mönche oder Bewohner des Dorfes. Doch in letzter Zeit fiel ihr die Strecke herunter ins Dorf immer schwieriger. Aufgrund ihres vorangeschrittenen Alters lief sie sehr langsam, dennoch war ihr Verstand sehr scharf und die Worte, die sie wählte immer gut überlegt.
Jonach wand sich Kami zu
„Vielen Dank! Tobe sah sehr mitgenommen aus.", sagte Jonach und verneigte sich höflich.
„Nicht der Rede wert.", sagte Kami kurz.
„Wenn ich fragen darf, was führt sie hier her?"
„Ich suche Pater Oster. Er ist ein alter Freund von mir. Ich hoffte ihn anzutreffen.", sagte Kami, „Wisst ihr zufällig wo er aufzufinden ist?"
„Joh, puh das ist eine gute Frage. Ich habe ihn heute noch nicht gesehen, deshalb schätze ich er wird in seinem kleinen Stübchen sitzen. Du findest es gleich den Gang entlang, dann die Treppe herauf und die erste Tür links, aber er mag es nicht so spät gestört zu werden," antwortete Jonach ehrlich, während er dabei seine grauen Haare am Hinterkopf kratzte.
Kami bedankte sich und folgte dem beschrieben Weg.
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