9 "...hör BITTE auf mich Johanna zu nennen..."

Wenn Jo SO grinst, war definitiv etwas faul!

Hatte er etwa irgendeinen nicht gelogenen Mist über mich erzählt, der definitiv niemand etwas anging?

„Jojo du alte Klüngel Tante da bist du ja endlich.", höre ich Jo sagen und sehe wie er immer noch grinst.... Irgendwie machte mir mein bester Freund grade wirklich RICHTIG Angst.....

Mit hochgezogenen Augenbrauen schaue ich ihn an. „So lange war ich doch gar nicht weg, oder?", will ich wissen.

„Nein das nicht. Aber wir hatten Zeit uns zu unterhalten und ich hab die Jungs gefragt, im sie nicht Lust haben mit zu kommen.", erzählt er mir.

Er hatte was?

„So hast du das?", will ich von ihm etwas säuerlich wissen und verschränke die Arme vor der Brust.

Soviel zu Thema wir machen ein Jo - Jojo Wochenende....

„Ja weißt du sie kennen sich hier in London ja etwas besser aus, als du.", erklärt er mir.

„Wenn du natürlich nicht willst, dass wir mit kommen, lassen wir das.", höre ich Liam sagen.

„Nein, schon in Ordnung.", gebe ich von mir und nehme meine Handtasche.

„Dann seht aber auch zu das wir Los kommen, ich habe keine Lust noch Morgen hier zu sein.", fordere ich von ihnen und verlasse als erste das Café.

~o~

Fünf geschlagene Stunden waren wir nun schon in London unterwegs und meine Laune war nach wie vor auf dem Nullpunkt.

Jo schien sich mit den anderen Jungs bestens zu verstehen – sie unterhalten sich pausenlos und  albern schon den ganzen Tag miteinander rum, während ich ihnen mehr schweigsam hinterher trottete.

Ich hatte echt langsam aber sicher die Schnauzte voll.  War ja ein einmaliges Jo – Jojo Wochenende.

Allerdings konnte ich den Jungs nicht wirklich böse sein, immerhin war es Jo der sie gefragt hat ob sie mitkommen wollen.

Zugegeben auf der einen Seite war es echt eine schöne Idee gewesen, denn sie hatten uns wirklich Orte gezeigt, die ich überhaupt noch nicht kannte und wenn ich ehrlich bin sind sie ja auch alle ganz nett.....

Jo allerdings konnte sich heute Abend warm anziehen. Klingt vielleicht ziemlich besitzergreifend, aber ich hatte mich so sehr auf das Wochenende mit ihm gefreut. Wenn es nach mir gegangen wäre hatten wir nur die üblichen Sehenswürdigkeiten abgeklappert und hätten uns dann einfach einen gemütlichen Nachmittag und Abend bei mir zu Hause gemacht.

Hätten wie früher Tonnen weise Essen bestellt die niemals zwei Personen aufbekommen, viel  gequatscht, gelacht und über Gott und die Welt philosophiert.

Aber nach diesem aktiven Nachmittag, werde ich wahrscheinlich kaum auf der Couch liegen und schon schlafen. Ich war einfach nichts mehr gewohnt.

In Plymouth, war ich regelmäßig joggen, was mir hier in London definitiv fehlte. Ich sitze den ganzen Tag im Büro und wenn ich dann abends nach Haus komme, kann ich alleine meinen inneren Schweinehund nicht überwinden und mich in Sportklamotten  schmeißen um ein paar Runden im Park zu laufen zu gehen.  Mir fehlte hier auf jeden Fall jemand der mir manchmal in den hintern tritt....

Früher war es meist Jo oder Judith und ab und zu auch mal Lars....

„Also Jojo was hältst du davon?“, höre ich meinen besten Freund fragen.

Ein wenig verwirrt schaue ich ihn an. Ich hatte grade mal so keine Ahnung was die sechs von mir wollten, geschweige denn wovon sie grade gesprochen haben.

„Was halte ich wovon?“, hacke ich nach.

„Das wir uns da vorne was zu essen holen und dann langsam aber sicher wieder zurück fahren und uns heute Abend dann noch mal im Club treffen.“, hilft mir Harry auf die Sprünge.

Ich zucke mit den Schultern. „Von mir aus, aber Hunger habe ich kein.“, antworte ich. Wesentlich war ich bald zu Hause....

„Aber heute Abend kommt ihr schon mit?“, will Louis von mir wissen.

„Was Jo macht ist mir relativ egal, aber ich bin froh wenn ich nachher meine Couch habe. Außerdem bin ich eh nicht so ein Typ der gerne abends Feiern geht.“, antworte ich ihm.

„Komm schon Jojo.“, höre ich Jo sagen.

„Jo was du heute Abend machst ist mir reichlich egal, aber ICH werde sicherlich nicht mitgehen.“, informiere ich ihn.

„Nun lass uns erst mal etwas zu Essen holen. Johanna du willst wirklich nichts?“, will Liam von mir wissen.

Ich schüttle mit dem Kopf. „Außer vielleicht Wasser.“, gebe ich von mir und lasse mich auf die Bank fallen, während die anderen Richtung Imbiss gehen

Jo ist der erste der sich wieder zu mir gesellt. Prüfend schaut er mich an.

„Jojo alles in Ordnung?“, will er von mir wissen.

„Klar was soll denn sein?“, gebe ich von mir.

„Ich weiß nicht, ich finde dich heute extrem ruhig.“, antwortet er mir.

„Ach DAS kommt dir nur so vor.“, erwidere ich und habe einen leichten Hauch von Sarkasmus in der Stimme.

„Jojo verdammt würdest du mir mal erklären was mit dir los ist.“, fordert er von mir.

„Das hat dich die letzten fünf Stunden doch auch nicht interessiert, also lass es jetzt bitte auch sein und nerv wen anderes aber nicht mich.“, zicke ich ihn an.

Grade will er etwas erwidern, lässt es dann aber wieder da Louis sich zu uns gesellt und mir eine Wasserflasche hinhält.

„Danke.“, gebe ich von mir und erwidere das lächeln, welches er mir entgegen bringt.

Eine Zeitlang sitzen wir drei schweigend auf der Bank, als plötzlich eine Horde Mädchen meine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Was zum Teufel war denn da los?

„Leute, wir sollten ganz schnell verduften.“, höre ich Zayn sagen, welcher mit schnellen Schritten auf uns zukommt.

„Los, los. Liam und Niall sind schon in die andere Richtung abgedampft.“, hetzt er uns und zieht mich, die als einzige noch verwirrt auf ihre vier Buchstaben sitzt, während des Laufens mit hoch.

„Was.....“, weiter komme ich nicht, denn wir müssen unsere Schritte echt beschleunigen.

Okay ich sollte eindeutig mehr Sport treiben, denn nach wenigen Metern war ich schon total aus der Puste und verlangsamte automatisch meine Schritte.

„Johanna nicht schlapp machen.“, gibt Louis von sich und nimmt mich an der Hand und zieht mich hinter sich her.

Ich bin so darauf bedacht nicht zu fallen, dass ich gar nicht wirklich mitbekomme was die drei da ausmachen und wundere mich deshalb als Louis mich plötzlich in eine ganz andere Gasse zieht, aber das ist grade meine kleinste Sorge, denn ich bekomme plötzlich ziemlich fiese Seitenstiche.

„Louis.....ich.....kann...nicht.....mehr...“, japse ich.

„Komm schon ein bisschen musst du noch aushalten.“, fordert er von mir und wechselt andauernd die Richtung.

Ich habe schon längst die Orientierung verloren und kann nur hoffen, dass wenigstens Louis weiß, wo wir uns grade befinden....

Noch immer achte ich penible darauf nicht über irgendwas zu fallen und lasse mich von Louis einfach mitziehen, weswegen ich erst langsam mitbekomme, dass mittlerweile wieder mehr Leute um uns herum sind.

Louis verlangsamt seine Schritte. „Alles Okay?“, will er von mir wissen, während er mich durch die Menge weiter zieht.

„Ich hab totale Seitenstiche.“, jammere ich.

„Wir sollten aber auf jeden Fall noch ein gutes Stückchen hinter uns bringen. Wahrscheinlich werden wir in der Menge untergehen, dann kannst du dich gleich einen kurzen Moment ausruhen.“, lässt er mich wissen.

„Das waren doch......... sicherlich Fans von euch. Warum lauft ihr vor denen Weg?“, will ich von ihm wissen und japse noch immer nach Luft.

„Weil das einfach zu viele auf einmal waren.“, gibt er knapp von sich.

„Aha. Mich und Jo hättet ihr aber wesentlich da sitzen lassen können.“, gebe ich von mir.

„Mit gegangen mit gefangen.“, gibt er von sich und grinst mich an.

„Das ist überhaupt nicht lustig. Ich bin einfach nicht mehr in Form um durch halb London zu rennen.“, lasse ich ihn wissen.

„Nun stell dich doch nicht so an. Sooo schlimm ist es nun auch wieder nicht.“, erwidert er.

„Jawohl. Ich geh nun mal nicht mehr alle zwei, drei Tage Joggen, wie in Plymouth – da ist es ja wohl logisch dass ich schnell außer Puste bin.“, gebe ich von mir.

„Wieso?“, will er von mir wissen.

Hä?

„Was wieso?“, will ich etwas verwirrt von ihm wissen.

„Na wieso du nicht mehr joggen gehst? Ich mein du hast den Greenwich Park ja quasi vor der Tür.“, hilft er mir auf die Sprünge.

„Ja schon, aber das hilft mir noch lange nicht meinen Inneren Schweine Hund zu überwinden, wenn ich den ganzen Tag im Büro bin.“, lasse ich ihn wissen und setze mich direkt auf eine Stufe der St. Martin Kirche Louis stehen bleibt.

„Und was war in Plymouth anderes? Hast du da nicht auch in einem Büro gearbeitet?“, will er von mir wissen.

„Ja schon aber da hatte ich Jo oder Judith und manchmal auch Lars die mir in den Hintern getreten haben und mich mit geschleift haben.“, erzähle ich.

„Also brauchst du nur jemanden der mit dir geht?“, fragt er mich.

Ich nicke. „Jap.“

„Ich glaub das lässt sich einrichten.“, erwidert er und grinst mich an. „Na los wir sollten weiter.“, setzt er nach, ehe ich seine Aussage hinterfragen kann und zieht mich wieder auf die Füße.

„Wow Louis meinst du U-Bahn fahren ist so eine gute Idee? Wo wir doch grade erst die erste Meute abgehängt haben? Ich mein ich habe wenig Lust auf eine weiter verfolgungsjagt. Können wir uns nicht ein Taxi nehmen?“, will ich von ihm wissen als er mich grade zur U-Bahn runter ziehen will.

„Johanna....“  - „Oh Louis hör BITTE auf mich Johanna zu nennen und sag einfach nur Jojo.“, unterbreche ich ihn flehend. Ich hasse es wirklich, abgrundtief wenn man mich bei ganzem Namen nennt. Warum ich ihn noch nicht vorher drum gebeten habe?

Na eigentlich hatte ich ja gedacht, ihn bald wieder los zu sein.....

„Okay.“, gibt er von sich. „Und nun komm Taxi ist zu teuer.“, informiert er mich.

Will der mich verarschen? Konnte mir jeden Tag einen großen Kaffee von Starbucks bringen, aber Taxi war ihm zu teuer?

Grade noch rechtzeitig bekommen wir die Bahn.

Wenn ich ehrlich bin, ich habe keine Ahnung in welche Richtung wir müssen, geschweige denn wo wir aussteigen.

„Ich hoffe du hast eine Ahnung wo wir hin müssen“, gebe ich von mir und lasse mich auf einen freien Platz fallen. „Natürlich du etwa nicht?“, erwidert er. Mit großen Augen schaue ich ihn an und schüttle den Kopf. „In der ganzen Zeit, wo ich hier in London wohne, bin ich noch nicht einmal mit der U-Bahn gefahren.“, informiere ich ihn und bekomme wie so oft ein grinsendes Kopfschütteln als Antwort.

Und was sollte das nun heißen?

Ich mache die Wasserflasche auf, die ich noch immer in der Hand halte, nehme ein Schluck und halte sie Louis hin.

„War es dir eigentlich nicht recht, dass wir uns euch heute Morgen angeschlossen haben?“, will er plötzlich von mir wissen und reicht mir die Wasserflasche wieder.

„Nein so war das nicht. Ich bin einfach ein wenig sauer auf Jo, dass er euch einfach so gefragt hatte. Er wusste wie sehr ich mich auf unser Wochenende zu zweit gefreut habe. Letzte Woche war Jan ja sein Anhängsel.“, antworte ich ihm ehrlich.

„Du hättest nur was sagen müssen und wir hätten es verschoben.“, erwidert er.

„Ja vielleicht. Aber dann hätte ich mich den ganzen Tag mit einem mies gelaunten Jo rum ärgern müssen und das ist weitaus schlimmer.“, lasse ich ihn wissen.

Eine Zeitlang sitzen wir schweigend nebeneinander und muss mich echt auf Louis verlassen, dass wir hier auch richtig sind....

„Wieso eigentlich Jojo? Ist nicht normalerweise Jo die Abkürzung von Johanna?“, will er von mir wissen.

„Das kann man doch sehn wie man will. Aber Jo und ich kennen uns ja nun auch schon von klein auf – uns gab es damals nur im Doppelpack und zwei Mal ‘Jo‘ wäre glaube ich einmal zu viel gewesen.“, erkläre ich.

Mit einem Nicken gibt er mir zu verstehen dass er mich verstanden hat, wobei ich meine Erklärung ziemlich schwach finde.

Während wir uns noch weiter über total belanglose Dinge unterhalten, steigen wir sage und schreibe dreimal um und mussten ab und an auch mal auf einer der Bahnen warten.

Nach anderthalb Stunden steigen wir endgültig aus.

„Oh nein. Sag mir bitte nicht, dass wir jetzt noch durch den ganzen Greenwich Park müssen?“, gebe ich jammernd von mir und lasse mich auf eine Bank fallen als ich sehe wo wir ausgestiegen sind...

„Doch.“, antwortet er knapp und lässt sich neben mich fallen.

 „Also ich hoffe nur wir treffen auf keine Fans mehr ich bin nämlich echt total fertig mit der Welt.“, gebe ich von mir

„Ach ich glaube die Chance auf eine zweite verfolgungsjagt ist ziemlich gering.“, lässt Louis mich wissen und steht wieder auf.

Er hält mir die Hand hin, aber ich schüttle den Kopf. „Ich ruf einfach Jo an und sage ihm er soll uns mit meinem Auto abholen.“, schlage ich vor.

„Keine Schlechte Idee. Hat er ein Schlüssel?“, will er von mir wissen.

Ich schüttle den Kopf.

„Ich könnte ja einen der Jungs anrufen, aber bis die hier sind, sind wir schon fünfmal durch den Park.“, gibt Louis von sich und sieht mich auffordernd an.

Sklaventreiber...

„Ich bin aber echt fertig. Meine Füße fühlen sich an als wären sie dreimal so dick wie Normal. Erst scheucht ihr uns quer durch London und schleifst du mich auch noch mit. Ich bin echt nichts mehr gewohnt.“, gebe ich wieder jammernd von mir und stehe total Lustlos auf.

Also das restliche Wochenende bekommt mich keiner mehr von der Couch hoch.

Schweigend laufen wir nebeneinander her. „Bist du eigentlich genauso kaputt wie ich?“, will ich von Louis wissen um die Stille zu brechen.

„Vielleicht nicht ganz so Doll wie du.“, antwortet er mir und grinst mich an, woraufhin ich ihm die Zunge rausstrecke.

„Komm mit.“, fordert er plötzlich von mir und zieht mich zu einer Bank. Leicht verwirrt folge ich ihm. Vielleicht sollte ich ihn vorwarnen, dass ich definitiv nicht mehr aufstehe, wenn ich mich nochmal hinsetzte.

„Los stell dich auf die Bank, ich nehme dich Huckepack.“, gibt er von sich und schaut mich abwartend an.

„Ja nee ist klar, lass uns weiter.“, gebe ich von mir und will grade weiter gehen.

„Jojo das war mein ernst.“, lässt er mich wissen.

„Louis ich bin viel zu schwer, außerdem bist du auch kaputt.“, versuche ich ihn abzuwimmeln, glaube aber nicht das er sich diese Idee ausreden lässt.

„Na komm nun stell dich doch nicht so an.“, erwidert er.

Ich sehe ihn ein wenig unsicher an. „Jojo nun komm schon. So weit ist es ja nun auch nicht mehr!“, fordert er mich nochmal auf.

Wiederwillig stelle ich mich auf diese doofe Bank und Louis kommt ein Stückchen zurück.

Wieso konnte ich mich nicht durchsetzten?

„Und wenn uns jemand sieht?“, will ich von ihm wissen.

„Was soll dann sein?“, gibt er von sich.

Als ich immer noch keine Anstalt mache auf sein Rücken zu klettern, geht er noch ein Stückchen zurück und hilft ein wenig nach. Quietschend halte ich mich schnell an seiner Schulter fest.

„Spinnst du eigentlich?“, will ich von ihm wissen, während er sich in Bewegung setzt.

„Nein wieso?“, antwortet er mir.

„Ach manchmal kommt es mir so vor.“, erwidere ich.

„Dann hast du definitiv einen falschen Eindruck von mir.“, informiert er mich.

„Wenn du meinst. Übrigens läufst du in die Verkehrte richtung.“, informiere ich ihn.

„Nop. Jo sitzt bei uns, weil er bei dir nicht rein kommt.“, erinnert er mich.

Richtig, so was hatte er erwähnt als er in der U-Bahn mit Liam telefoniert hat.....

Tatsächlich war es nicht weit bis zu den Jungs und ich muss feststellen, dass es wirklich ein Katzensprung von mir entfernt ist.

Wir sind noch nicht richtig an der Tür wird diese auch schon von Harry aufgerissen. „Was treibt ihr beiden denn.“, will er wissen.

„Jojo war so kaputt, da habe ich vorgeschlagen sie zu tragen.“, informiert Louis ihn und macht noch überhaupt keine Anstalt mich runter zu lassen.

Im Wohnzimmer angekommen lässt er mich vor dem Sofa runter wo ich mich direkt hinsetze. Louis lässt sich neben mich fallen und schaut mich an.

„Du bist übrigens überhaupt nicht schwer.“, informiert er mich und hört sich absolut ehrlich an.

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