8 "......du hast ein Date mit 'Kaffeeboy'...."

 „Joooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo", rufe ich durch meine Wohnung.

Seit gestern Abend war er endlich in London. Allerdings kam er später als geplant, nämlich erst um 22 Uhr. Denn er konnte nicht wie geplant die Uni schwänzen und war bis 18 Uhr dort ehe er um kurz vor 19 Uhr losgefahren.

Er war so geschafft, dass wir nur noch eine Kleinigkeit gegessen haben, ehe wir dann ins Bett gegangen sind.


Heute Morgen wollen wir Frühstücken gehen und da Jo noch nie in London war, ist es natürlich nur Logisch das wir uns auch ein wenig die Stadt anschauen.

Wir wären auch schon längst unterwegs, wenn der Liebe Jo mal in die pötte kommen würde.....

„Tada fertig bin ich.", gibt er freudig von sich und taucht vor mir auf.
„Na wurde ja auch mal Zeit.", erwidere ich und nehme meine Handtasche.

Grade als ich die Türe aufmachen will hält er mich am Handgelenk fest.
„Willst du wirklich so raus gehen?", will er von mir wissen.

Skeptisch schaue ich ihn an, bevor ich an mir runter schaue.

Kein Fleck. Keine hässlichen falten auf der Jeans.......

„Was ist bitte daran......", ich zeige am mir runter „.......so falsch?", will ich von ihm wissen.

„Naja im Grunde genommen gar nichts. Aber du fällst wieder in dein altes Schema, süße.", erklärt er mir. „Hast du nicht etwas Figur betonteres?", will er von mir wissen.

Ich schlage ihm gegen die Schulter. "Au", gibt er jammernd von sich und reibt sich die getroffene Stelle.
„Oh Jojo bitte.", gibt er von sich und zieht mich in mein Schlafzimmer.

„Johanna, du hast doch echt ne tolle Figur, warum versteckst du dich hinter Pullis die dir vier Nummern zu groß sind?", höre ich ihn fragen, als er in mein Schrank rumwühlt.

„Hier zieh das an", fordert er von mir und hält mir einen Stapel Klamotten hin.

Ich zeige ihm einen Vogel und verlasse das Zimmer.

„Jo wenn dir nicht passt was ich an habe, ist es nicht mein Problem. Ich geh jetzt Frühstücken entweder du kommst mit oder lässt es bleiben, aber dann kannst du deine Sachen gleich nehmen und wieder abhauen.", informiere ich ihn und verlasse die Wohnung.

Das gibt's ja nicht da will er mir schon vorschreiben, was ich anziehen soll und was lieber nicht.

Der Spinnt ja wohl!

„Jojo jetzt warte Mal.", höre ich Jo hinter mir rufen.
„Du hast mich ganz falsch verstanden.", lässt er mich wissen.

 „Ach hab ich das grade nur geträumt? Jo wir kennen uns schon so lange, was passt dir plötzlich nicht.", will ich zickig von ihm wissen.

Super nun hab ich Jo mal in London und dann streiten wir uns.

In mittlerweile 22 Jahre Freundschaft haben wir uns das letzte Mal vor sieben Jahren gestritten.

„Ich meinte das wirklich nicht so. Es tut mir Leid, okay?", gibt er von sich als er plötzlich vor mir steht und zieht mich in eine Umarmung.

Achja.... Wir konnten noch nie lange böse aufeinander sein....

„Jo was ist neuerdings eigentlich dein Problem?", will ich von ihm wissen.

„Ich hab kein Problem. Jojo ich will dir ja nichts vorschreiben, ich will nur das du Glücklich bist. Ich denke, dass du dich Figurbetonter kleiden könntest. Du bist 22, Single und wohnst alleine in London. Vielleicht wäre es ganz gut, wenn du mal wieder unter die Fittiche kommst.", erklärt er mir.

„Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich absolut kein Bock auf Typen habe.
Das mit Lars ist grade mal 4 Monate her.
Außerdem sollte er mich mit allen Marotten mögen, findest du nicht? Und ich lauf nun mal in meiner Freizeit lieber etwas gemütlicher rum.", erwidere ich.

„Ja vielleicht hast du recht. Lass uns Frühstücken gehen, darüber kann man sich mit dir ja eh nicht vernünftig unterhalten.", höre ich ihm sagen, wobei er zum Ende hin immer leiser wird.

In meinem Lieblings Café angekommen, bestellen wir uns beide einen Kaffee und Bedienen uns anschließend am Buffet und setzten und in den Gemütlichen Sessels.


„Was willst du dir eigentlich alles anschauen?", will ich von ihm wissen.
„Och keine Ahnung, aber ich will auf jeden Fall mit dem Riesenrad fahren.", antwortet er mir.
„Ja von mir aus.", antworte ich ihm.


„Wow wo ist denn die Begeisterung meine Liebe Jojo?", will er von mir wissen.


Ich zucke mit den Schultern und beiße in mein Marmeladen Croissant.


„Jetzt sag mir nicht du bist schon mal damit gefahren.", fordert er von mir.
„Doch hab ich dir doch erzählt, am Dienstag mit Louis.", antworte ich ihm.

Überrascht schaut er mich an.

„O-k-a-y das hast du mir nicht erzählt.", informiert er mich.
WARUM HAST DU MIR DAS NICHT ERZÄHLT????", will er von mir wissen.


„Ich hab gedacht ich habe es erwähnt.", gebe ich kleinlaut von mir.


„Nein hast du nicht.", gibt er von sich und schaut mich böse an. „Jojo ich fass es echt nicht - du hast ein Date mit 'Kaffeeboy' und erzählst mir nichts.", setzt er entsetzt nach und grinst mich an, während ich mich verschlucke.

„Jo verdammt. DAS WAR KEIN DATE!", gebe ich hustend von mir.


„Na also hast du mich doch ersetzt.", höre ich ihn sagen. „Ja genau. Hör zu er hat mich regelrecht gezwungen!", lasse ich ihn wissen.


„Jaja, dass hätte ich jetzt auch gesagt.", erwidert er grinsend.
„Ach glaub doch was du willst.", gebe ich beleidigt von mir und höre meinen besten Freund lachen.

Jaja es ist ja soooo lustig....

„Du magst ihn oder?", will er plötzlich von mir wissen.

„Na er ist ganz nett.", erwidere ich.

„Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhh gut zu wissen, vor allem weil Lars anfangs auch 'nur' ganz nett war", kommentiert er.

Ich verdrehe die Augen. „Außerdem hast du mir vor einer Woche noch versichert, dass du ihn auf Abstand halten willst.", setzt er nach.


„Jaja was auch soooo einfach ist. Was soll ich denn machen wenn er mit Kaffee vor mir steht? Ihn ignorieren?", will ich von ihm wissen.


Grinsend sieht er mich an. Ich ziehe eine Augenbraue hoch und sehe ihn fragend an.


„Ach Jojo wie gesagt, wir reden in vier - halt Nein mittlerweile drei Woche nochmal drüber.", wiederholt er seine Worte von letzter Woche.


Ich schüttle nur den Kopf und widme mich wieder meinem Frühstück.


„Und du willst ihn mir immer noch nicht vorstellen?", will er wissen und bekommt ein Kopfschütteln als Antwort.


„Jan hat übrigens Angst, dass du sauer auf ihn bist.", informiert er mich und wechselt somit das Thema.

„Aha wieso das denn?", will ich von ihm wissen.
„Na du weißt schon, wegen seinem Kommentar, von wegen du würdest hier in London total einsam Leben und so", lässt er mich wissen.


„Ach passt schon. Irgendwo hatte er ja schon recht.", gebe ich leise von mir.

Grade erzählt Jo mir dass er am nächsten Wochenende Jans Eltern kennengelernt, als die Türglocke meine Aufmerksamkeit auf sich zieht.


Ja natürlich, so was musste ja auch immer mir passieren?


Ich hätte ja auch mal vorher dran denken können, dass ich mit Jo nicht bei mir in der Nähe Frühstücken gehe.


„Jojo hey hörst du mir überhaupt zu?", will Jo von mir wissen.
„Mhm?", will ich verwirrt von ihm wissen.

Mit hochgezogenen Augenbrauen schaut er mich an. „Hast du mir eigentlich zugehört?", will er von mir wissen.
„Nee sorry. Nicht wirklich.", gestehe ich ihn und hoffe das Louis plus Konsorten nur einen Kaffee holen und dann wieder verschwinden ohne mich zu sehen.

Ich rutsche in dem gemütlichen Sessel ein wenig nach unten und ernte einen komischen Blick meines besten Freundes.


„Äh Jojo muss ich mir sorgen machen?", will er von mir wissen.

„Nee, Nee alles gut.", erwidere ich.

Stirnrunzelnd schaut er mich an. „Okay wenn du noch tiefer rutscht, sitz du gleich auf dem Boden. Sag mir Bescheid, wenn du dort unten was Schönes gefunden hast.", fordert er von mir und erntet einen Tritt gegen seine Kniescheibe.


Leider kann ich mich in meiner halb liegenden Position nicht mehr halten, lande mit einem großen, lauten rums auf den harten Fliesen und ziehe die Aufmerksamkeit des gesamten Cafés auf mich.

Jo fängt laut an zu lachen, so dass sich nun wirklich ALLE zu uns umschauen.

Ich würde ja schnell aufstehen, im Boden versinken oder einfach zur Toilette flüchten, weil mir das ganze hier grade echt unangenehm ist, allerdings hat sich der, zwar gemütliche aber ziemlich bullige und schwerer, Sessel kein Millimeter bewegt und ich komme hier ohne Hilfe sicherlich nicht hoch – außer ich vertränke mich total......

„Jo hör auf zu lachen und hilf mir lieber hoch.“, gebe ich von mir und schaue ihn über die Tischkannte hinweg böse an.

„Alles in Ordnung?“, höre ich Louis Stimme plötzlich neben mir Fragen. Einen kurzen Moment, schaut Jo ihn an, dann mich und bricht diesmal in noch größeres Gelächter aus als vorher.

Ja wahrscheinlich hat er eins und eins zusammen gezählt und ist dann auf das Ergebnis meiner ‘ich rutsche tief in den Sessel‘ – Aktion gekommen.

„Johannes du bist so ein Idiot.“, gebe ich von mir und trete ihn nochmals ehe ich mich zu Louis umdrehe, da ich ihm ja auch noch eine Antwort schuldig bin.  „Ja ich denke schon, danke.“, gebe ich von mir.

Während Jo mittlerweile nach Luft japst, zieht Louis freundlicherweise den Sessel ein Stückchen nach hinten und hält mir dann eine Hand hin um mich hoch zu ziehen.

„Dankeschön.“, gebe ich von mir.

„Was hast du denn da unten auf dem Boden gemacht?“, will er von mir wissen.

„Sie hat es heute mit mir und wollte mich treten.“, mischt sich Jo ein der sich mittlerweile wieder beruhigt hat und zwinkert mir zu.

„Ja aber auch nur weil du heute echt UNMÖGLICH bist.“, erwidere ich.

„Ja wie immer. Ich bin übrigens Jo, Jojos bester Freund.“, stellt er sich Louis vor.

„Oh Johanna hat schon einiges von dir erzählt. Ich bin Louis.“, erwidert der angesprochene.

„Hab ich mir gedacht, ich hoffe Jojo hat nur gutes erzählt.“, gibt er von sich und schaut mich an.

„Ich kann gar nicht schlecht über dich reden.“, gebe ich schnell von mir.

„Du hast grade behautet er wäre unmöglich.“, erinnert mich Louis.

Ich schaue ihn an und strecke ihm die Zunge raus. „Das ist aber nicht schlecht reden, das ist einfach Tatsache.“, gebe ich von mir und will mich wieder auf den Sessel setzten, allerdings steht dieser viel zu weit entfernt und ich wäre beinahe wieder auf dem Boden gefallen, wenn Louis mich nicht davor bewahrt hätte......

„Danke.“, gebe ich zum wiederholten Male von mir.

„Immer wieder gerne und Johanna hat wirklich nur gutes erzählt.“, erwidert er lächelnd und schaut beim letzten Teil Jo an.  

„Na dann bin ich ja zufrieden.“, höre ich meinem besten Freund sagen.

Grade als er noch etwas ansetzten will, kommen die anderen Jungs, begrüßen erst mich kurz bevor sie sich Jo vorstellen.

„Was haltet ihr davon, wenn ihr euch zu uns setzt?“, will mein bester Freund plötzlich wissen. Ich werfe ihn noch einen ‘Was soll das denn jetzt‘ – Blick zu, bekomme dadurch allerdings nicht mit das die fünf sich zu uns setzten.

„Johanna, wie geht’s denn deinem Kater?“, will Niall von mir wissen.

„Sehr gut.“, antworte ich ihm.

„Wenn ihr mich Fragt zu gut. Er ist total frech. Das Mistviech hat mich gestern Abend angefaucht.“, kommentiert Jo.

„Er ist überhaupt nicht frech, was erzählst du denn da wieder – er mag halt nicht jeden.“, gebe ich von mir und strecke ihm die Zunge raus.

„Also ich hatte bei den zwei Malen wo ich bei Johanna war noch keine Probleme mit ihm. Der hat sogar bei mir auf dem Schoß geschlafen.“, informiert Louis Jo.

„Vielleicht lag es einfach daran das ich nach Hund gerochen habe. Oder Jojo hat ihn aufgehetzt, weil ich nicht so wie abgesprochen mittags gekommen bin, sondern erst abends.“, überlegt er laut.

„Ja genau SO war das.“, gebe ich von mir, nehme den letzten Schluck meines Kaffees und verdrehe die Augen.

„Wusste ich´s doch.“, erwidert er.

Ich schüttle den Kopf und informiere die anderen kurz, dass ich auf die Toilette gehe, damit ich und Jo auch gleich los können.

Als ich wieder zu den anderen stoße, schaut mich Jo breit grinsend an.

Oh nein, was hat er denn diesmal wieder ausgeklüngelt?

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