Kapitel 31: Blakes schlimmster Albtraum wird wahr

"Wir müssen reden, sofort! Wo bist du?"
Keuchte sie atemlos in den Telefonhörer. Sofort klingelte meine Innere Alarmglocke. Etwas war hier komplett falsch.

"Yara Rede mit mir!" Flehte ich sie an.

Joana klebte un unterbrochen an meinem Arm, obwohl ich mit Yara's Vater alleine sein wollte, hatte sie sich einfach selber eingeladen.
Diese Frau war einfach nur furchtbar. Sie war alles was ich an einer Frau hasste und spiegelte das auch deutlich wieder.

Doch dann passierte mir ein entscheidender Fehler. Ich war so darauf fokussiert sie los zu werden und gleichzeitig herauszufinden wo Yara war, dass ich nicht merkte wie sie mich an sich zog und mir einfach einen dicken Kuss auf den Mundwinkel drückte.

Jetzt platzte mir der entgültig der Kragen und ich stieß sie unsanft von mir.

"Spinnst du? Was sollte das!?"

Fuhr ich sie schroff an und wischte mir hektisch den Rest ihres Lippenstiftes weg.

Ich wollte wieder mit Yara reden doch sie war nicht mehr am Telefon. Als ich mich umdrehte sah ich das auch ihr Vater schon weg war. Joana ging mir direkt aus dem Weg als ich aus dem Raum stürmte.

Aufgeregt suchte ich das Haus ab, doch konnte sie nirgendwo finden. In ihrem Zimmer waren noch all ihre Sachen und dann fand ich ihr Handy auch noch zersplitterte auf dem Boden.

Ich raufte mir verzweifelt die Haare. Wo war sie nur?
Kein Wunder das sie auf einmal nicht mehr dran gewesen war.

Gerade als ich vor die Haustüre treten wollte, kam mir Debora zufrieden lächelnd entgegen.
Mein Vater wirkte mürrischer als sonst und zog eine beleidigte Schnute.
Das schlechte Gefühl wurde bestärkt als sie mich baten mit ins Wohnzimmer zu kommen, für eine große Bekanntmachung.

Wiederwillig folgte ich den beiden in der Hoffnung vielleicht dort auf Fuchs zu treffen. Ich machte mir große Sorgen.
Doch im Wohnzimmer waren alle außer Yara.

"Wo ist Mercedes?"

Fragte ihre Mutter genervt in die Runde, doch keiner wusste es.

"Ach egal fangen wir einfach ohne sie an."

Zwitscherte sie glücklich.

"Wir freuen uns bekannt zu geben das Blake und Joana verlobt sind genauso wie Mercedes und der Sohn von George von PharmComSG GmBH."

Debora lächelte diabolisch.
Mit wurde schlagartig Speiübel. Jetzt verstand ich Yara's Aufregung. Sie hatte es eher erfahren.

Bestimmt hatte sie sich so schnell wie möglich aus dem Staub gemacht. Aber warum ohne mich?
Etwas enttäuscht zog sich mein Herz zusammen.

Nein es musste für alles hier eine logische Erklärung geben.

Der große Applaus auf den Debora und mein Vater gewartet hatten viel aus. Annabella ließ vor Schreck ihr Wasserglas fallen und Yara's Vater zupfte nervös an dem Saum seines Ärmels.

Lediglich Joanas Familie wirkte zufrieden und glücklich. Joana grinste mich kess an und versuchte irgendwie sexy zu wirken als sie auf mich zu stöckelte.

Erst jetzt wurde meinem Gehirn das ganze Ausmaß bewusste und ich schreckte vor ihr zurück. Sofort machte einen großen Bogen um sie und stellte mich zu Annabella.

Endlich fand ich meine Stimme.

"Niemals werde ich das da heiraten!"

Und deutete angewidert auf die dumme Joana.

"Du wirst tun, was ich sage!"

Knurrte mein Vater bedrohlich.

Auch Joanas Eltern sahen mich wütend an aber ich würde niemals freiwillig in eine arrangierte Ehe einwilligen. Dazu kam das ich mir geschworen hatte das ich nur heiraten würde, wenn ich die Frau auch von ganzem Herzen liebte.

Ich habe nie die Liebe meiner Eltern erfahren und gerade deswegen wollte ich es besser machen, auch bei meinen eventuell vorhanden zukünftigen Kindern.

Und Yara sie war die eine! Sie war die Frau dich ich liebte, die ich irgendwann mal heiraten wollte und mit der ich eine Familie gründen wollte.

Ziemlich verrückt, wenn man bedankt wie jung ich war aber das war mit indem Moment komplett egal.

Wenn ich dachte Tilda wäre meine große Liebe gewesen lag ich komplett falsch. Sicher war ich in die verliebt gewesen und es tat sehr weh als sie mich abgewiesen hatte aber bei Yara war es anders.

Sie hatte mich vom ersten Moment indem ich ihr auf dem College begegnet bin gefesselt. Und wenn ich ehrlich bin eigentlich nicht erst da. Schon als wir noch Kinder waren, war ich von ihr fastziniert gewesen. Diese wunderschönen blauen Augen und ihre roten Locken mit den rosigen Wagen, jetzt war ich mir sicher, sie war meine erste Liebe gewesen und auch die einzige.

Auf meinen Gesicht zeichnete sich unweigerlich ein fettes Grinsen ab. Doch es hielt nicht lange, als mich mein Vater schroff ansprach.

"Wo bist du gerade mein Sohn? Träum nicht die ganze Zeit, sondern reiß dich endlich zusammen !"

Motzte er mich an.

"Ich liebe sie!"

Völlig irritiert sahen mich alle an.

"Wen liebst du?"
Fragte meine Mutter genervt nach. Sie hasste es wenn ich mich nicht klar ausdrückte.

"ICH LIEBE YARA!"
wiederholte ich so laut das es alle verstanden.

Meine Eltern waren entsetzt, Debora sah mich mit einem überheblichen Lächeln an und Jeffrey, Yara's Vater wirkte überrascht aber erfreut, Annabella strahlte und Joanas Familie schienen alle Gesichtszüge entglitten zu sein, einschließlich ihrer eigenen.

Damit verließ ich all die Menschen, die indem Moment unwichtig waren zurück. Es gab nur eine Person in meinem Leben sie zählte und das war mein Fuchs.

Am Ausgang erwartete mich ein freundlicher älter Mann, der mich aber gleichzeitig besorgt ansah.

"Sir, suchen sie zufällig Miss Mercedes?"

Überrascht schob ich die eine Augenbraue nach oben und nickte langsam.

"Sie ist vor ungefähr einer  Stunde völlig aufgelöst aus dem Haus gerannt."

Sagte er traurig.

Ich bedankte mich bei dem freundlichen Butler und machte mich auf den Weg zu meinem Auto. Dunkle Gewitterwolken brauten sich zusammen und kurz nachdem ich losfuhr begann es heftig zu regnen. Ich kam nur langsam voran was meine Nerven auf eine Geduldsprobe stellte.

Auf dem Highway stand ich dann in einem großen Stau. Ich wusste genau wo ich hin musste. Es gab nur eine Möglichkeit, wo sie sein konnte und zwar im Studentenwohnheim.

Wenn ich bei ihr war würde ich ihr sofort meine tiefen Gefühle gestehen und dann würden wir schon einen Weg finden unsere Eltern zu überzeugen.

Der Regen wurde so stark das die Autos vor anfingen zu rutschen, man sah kaum noch was vor einem lag und jeder fuhr mehr als langsam.
Doch ich musste mich weiter durch kämpfen für Yara, für mich, für UNS.

Mein Handy begann unablässig zu klingeln. Am Anfang ignorierte ich es, denn es war klar das es mein Vater war der mich versuchte umzustimmen aber das auf seine Weise.
Doch es wurde immer penetranter und so schaltete ich die Freisprechanlage an und nahm den Anruf entgegen.
Doch es war nicht mein Vater sondern Megan.

Erst sagte sie nichts dann brach sie in einem schlimmen Heilkrampf aus.

„Meg rede mit mir! Was ist los?"
Forderte ich sie nervös auf.

Doch jedesmal, wenn sie anfangen wollte zu reden, brach sie ihre ersten Worte mit einem lauten Schluchzer ab.

Mittlerweile stand ich auf einem Standstreifen und versuchte sie mit ruhigen Worten zu beruhigen und an die Information zu kommen, die sie nicht schaffte mir zu übermitteln.

Langsam wurde sie ruhiger und schluckte mehrer Male schwer.

„Yara..sie....sie hatte einen"

Wieder fing sie an zu weinen und ich verstand nichts.

„Bitte Meg konzentrier dich. Ich kann nichts verstehen."

„Yara hatte einen schlimmen Autounfall, überall war Blut, Everil war voll Blut." Antwortete sie zitternd.

Ich atmete zischenden ein und mein ganzer Körper begann zu vibrieren. Schwarze Punkte bildeten sich vor meinem Inneren Augen und meine Umgebung begann sich zu drehen.

Nein, nein, nein das durfte einfach nicht war sein.

„Wo ist sie jetzt?"
Fragte ich kraftlos.

„Everil hat sie ins St. Vincent gebracht."
Hauchte Mex.

„Ich komme!"

Mit dem Ausruf beendete ich das Telefonat und stieg aus dem Auto. Der Higway war noch immer verstopft. Mit dem Auto würde ich nicht weiter kommen. Ich ließ es an Ort und Stelle stehen und rannte den Randstreifen bis zur nächsten Ausfahrt entlang.
Keiner konnte mich aufhalten auch nicht der Starkregen.
Ich würde zu ihr kommen, kostete es was es wolle.

**

Es dauerte Stunden bis ich mich durch das Chaos der Stadt gekämpft hatte.
Als ich in der Notaufnahme des Krankenhauses ankam, die völlig überfüllte war. Dauerte es es lange bis sich endlich jemanden fand der mir helfen konnte.

Triefend nass erkundigte ich mich nach meiner Yara bei der gehetzten Krankenschwester.

„Entschuldigen Sie, ich suche eine Patientin. Ihr Name ist Yara Adams."

Sie ging an einen der freuen PC und suchte, warf mir dabei aber immer wieder einen argwöhnischen Blick zu.

„Und wer sind sie?"
Hackte sie skeptisch nach.

Tja was war ich jetzt für Yara? Ihr fester Freund? Ein Freund? Ich hatte Angst nicht damit zu ihr durch zu kommen. Jetzt war ich schon so weit gekommen.
Deswegen log ich eiskalt.

„Ich bin ihr Verlobter!"

Ihre Augen weiteten sich und das kurze Nicken ihrerseits zeigte mit das ich sie überzeugt hatte.

„Sie liegt im Raum N27 in der Notfallchirugie."

Sagte sie knapp und mir sich die letzte Farbe aus dem Gesicht.

„Keine Sorge Sir, ihr geht es gut, nach der Krankenakte zu urteilen ist es nichts Ernstes."

Versuchte mich die Schwester zu beruhigen, was nur mäßig klappte.

„Die hat eine Platzwunde über der Stirn, die in der Notfallambulanz versorgt werden konnte. Keine inneren Blutungen aber eine starke Gehirnerschütterung. Außerdem eine Beckenfraktur und zwei gebrochene Rippen. Und wie es aussieht mussten Glasscherben aus der Haut an ihren Händen chirurgisch entfernt werden."
Ratterte sie herunter.

„Bitte wo kann ich dieses Zimmer finden?"

Fragte ich ungeduldig und sie erklärte mir schnell den Weg.

Ich rannte die Flure herunter und kam endlich an ihrer Türe zu stehen.
Schnell klopfte ich an, wartete aber nicht auf eine Antwort und öffnete sofort die Türe.

Sofort waren alle Augenpaare auf mich gerichtete, ihre und die meiner ganzen Freunde. Doch den einzigen Menschen den ich sah, war meinen Fuchs und ihr Anblick erschreckte mich erneut.
Die bandagierten Hände und ihr Kopf war eingewickelt mit dicken Verbänden. Ihre Augen waren gerötet und ihre blasse Haut war fast weiß.

„Fuchs?"

Hauchte ich und ihre traurigen Augen musterten meine.
Everil baute sich vor ihr auf und starrte mich wütend an. Auch die Gesichter der andern wirkten sehr angespannt und unerfreulich.

Was ging hier vor? Ich verstand nichts mehr!

Eric stand auf und ging auf mich zu.

"Blake, sie ist sehr schwach. Es ist besser wenn du ihr jetzt die Ruhe gibst die sie braucht."

Doch ich dachte gar nicht daran und drängte mich ernergisch durch. Ich musste jetzt zu ihr und wissen wie es ihr geht und das aus ihrem Mund. Aber Everil blieb stehen wie eine Säule deswegen knurrte ich:

"Lass mich durch!"

Everil bewegte sich immer noch nicht und meine Faust begann schon zu Zucken.

"Nein!"

Antwortete er schlicht. Mein Blick war die ganze Zeit bei Fuchs gewesen. Erst jetzt wandte ich mich zu ihm.

Ich war so kurz davor ihn einfach zur Seite zu stoßen als eine zarte Stimme mich davon abhielt.

"Ist okay, gebt mir fünf Minuten und ich rede mit ihm."

Everil nickte ohne Verständnis und rempelte mich an. Tilda formte mit ihren Lippen eine Entschuldigung und strich sanft über meine Schulter als sie das Zimmer mit den anderen verließ. Dann endlich war ich mit Yara alleine.

Stürmisch fiel ich ihr um den Hals und zog den mir nur all zu bekannten lieblichen Geruch von ihr in mich auf. Er war trösten und beruhigend zugleich.

Doch sie umarmte mich nicht zurück und ihre Hände ruhten weiter auf ihrem Schoß. Überrascht und traurig zog ich mich zurück und sah in die kühlende Augen aus denen jede Regung verschwunden war.
Es machte mir Angst und diese Angst kroch mir den nassen Rücken herauf.

Sie wirkte so gebrochen, so zerbrochen und ich wollte sie einfach nur heilen. Aber sie hatte wieder so viel Distanz zwischen uns gebracht, das mir die Worte fehlten.

"Warum bist du hier Blake? Solltest du nicht bei Joana sein?" Fragte sie kalt.

Ich wurde wütend. Darum ging es ihr? Ich war doch genauso ein Opfer wie sie!

"Warum sollte ich bei ihr sein?" Fragte ich verärgert.

"Hält man sich nicht bei seiner Verlobten auf?" Entgegnete sie mit einer Gegenfrage.

Völlig verzweifelt und entsetzt sah ich sie an.

"Das war es was ich dir am Telefon sagen wollte, bevor ihr euch geküsst habt!"

Beantwortete sie meinen Gedanken.
Deshalb war sie also verschwunden. Aber nein sie verstand das komplett falsch. Jetzt musste ich reagieren und alles richtig stellen.

"Ich...wir haben nicht..." begann ich überfordert zu erwidern und wollte nach ihrer Hand greifen.

Doch sie entriss mir ihre Hand und sah mich tiefer verletzt an.

Mit einer abwerteten Handbewegung ließ sie mich nicht mehr zu Wort kommen.

"Ist in Ordnung du hast gewonnen! Du hast es geschafft das ich mich in dich verliebe, Okay. Das Spiel ist hier mit beendet. Es tut sowie so nicht zur Sache. Ich werde auch heiraten. Keine Ahnung wer er ist aber meine Mutter hat das bestimmt und du weißt ja am besten Widerstand ist zwecklos."

Eiskalt presste sie diese Worte hervor und sah mich dabei noch nicht mal mehr an.

Sie tat so als sei ich ein Fremder geworden und damit riss sie mit mein Herz aus der Brust. Ich konnte es nicht wahr haben und deswegen fragte ich flehend:

"Du gibst uns auf?"

"Man kann nichts aufgeben, das nie existiert hat."

War ihre letzte Antwort.

Hey 👋🏻
Hat länger gedauert als sonst das nächste Kapitel zu updaten und das tut mir leid. Ich war im Kurzurlaub 🙃

Naja jetzt bin ich wieder da und bringe hoffentlich die Geschichte auch recht schnell zu Ende. Es war wahrscheinlich auch nicht das was ihr erwartete hatte was kommt. Aber es war wichtig diese einschneidende Situation auch aus Blake's Blickwinkel zu schreiben.

Mal sehen was noch kommt. Im nächsten Kapitel erfahrt ihr wer Yara's Verlobter ist!

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