Kapitel 19: Date on a Plate

Wie oft kann man eigentlich etwas verpatzen bis die Person einem nicht mehr traut?

Erst als Yara wütend an mir vorbei gerauscht ist, kam mir der Gedanke das wie das alles ausgesehen haben muss. Das ich mit ihr spielte, um andere Typen zu übertrumpfen.

Dabei regte es mich wirklich unglaublich auf welche Blicke andere Männer, allen voran Collin und Eden ihr schenkten.

Aber meine Grundabsicht war sie einfach wiederzusehen. Nach dem Kuss und den letzten Wochen konnte ich kaum noch an jemand anderen denken. Dieser Kuss hatte einiges verändern, obwohl ich sie vorher schon interessant fand. Es war wie eine unsichtbare Anziehungskraft und je mehr ich mich dagegen sträubte desto größer wurde sie.

Es fühlte sich irgendwie gut an in ihrer Nähe zu sein. Seid langem, hatte ich das Gefühl mich nicht verstecken zu müssen. Durch sie kam ich immer wieder zu Punkten, wo ich absolut ehrlich zu mir selber war.

Jedes Mal wenn ich Tilda sah wurde die Wunde an meinem Herzen erneut aufgerissen. Aber mit Yara dachte ich noch nicht mal an Tilda. Ich war absolut hin und her gerissen.

Als sie mich dann den einen Abend komplett durchschaut hatte und das obwohl wir uns kaum kannten, da ist irgend eine Sicherung bei mir durchgebrannt. Eigentlich wollte ich ihr nur beweisen das ihre These nicht stimmte. Doch als ich sie so wütend küsste, da spürte ich eine tiefe Wärme in mir, ein Glücksgefühl und ein Kribbeln im Bauch.

Die Wucht mit der das Gefühl kam war so stark das es mich fast umgehauen hätte. Es war wie eine Sucht von der ich mich nicht mehr lösen konnte. Hätte Yara den Kuss nicht beendet, hätte ich für nichts mehr garantieren können.

Ich wollte jetzt prüfen, ob das selbe starke Gefühl erneut kommt, wenn ich sie küsse. Es ging mir überhaupt nicht darum diesen blöden Collintypen bloßzustellen. Das war nur ein Bonus.

Der zweite Kuss brachte wirklich wieder dieses aufregende und verwirrende Gefühl in mir hoch.
Alle meine Sinne schrien nach mehr. Aber erneut, schob sie mich von sich weg.

Seufzend fuhr ich mir durch mein Gesicht. Diesmal würde ich sie jedoch nicht davon kommen lassen. Schnell stieg ich auf und fuhr eine Abkürzung durch die schmalen Straßen rund um den Campus von Yaras Uni, um sie auf der anderen Seite abzufangen.

Und tatsächlich schaffte ich es bevor sie zu ihrem Wohnheim abbiegen konnte ihr den Weg abzuschneiden.
Ihr Gesicht glühte vor Wut und mir war klar das ich meine nächsten Worte mit Bedacht wählen musste.

Rasselnd erlöschte mein Motor und ich stieg ab. Ich wollte auf sie zugehen, doch erneut block sie, deswegen entschloss ich mich absolut ehrlich zu ihr zu sein.

„Yara, das kam total falsch rüber. Ich habe dich nicht geküsst weil ich dich als Trophäe sehe!"

Sagte ich ruhig und lief und unauffällig zwei Schritte auf sie zu. Sie blieb stehen auf ihre Augenbrauen schossen skeptisch nach oben und sie blieb bei ihrer abwertenden Haltung.

Da sie nicht antwortete, redete ich weiter.

„Ich weiß nicht was es ist, aber es fühlt sich gut an in deiner Nähe zu sein. Bitte nimm mir das nicht weg."
Gab ich ehrlich zu. In ihrem Angesicht zeichneten sich so viele unterschiedliche Empfindungen ab, das ich nicht sagen konnte was sie fühlte oder dachte. Man merkte ihr den inneren Kampf wirklich an.

Vorsichtig ging ich noch ein paar Schritte vor, aber nur ganz langsam damit es ihr nicht auffiel.

Erst bevor ich wieder vor ihr stand, bemerkte sie unsere Nähe und bekam leicht Panik. Ich riskierte es und schloss die Lücke erneut zu uns aber diesmal umarmte ich sie nur.

Zuerst spannte sie sich vollkommen an und erwiderte die Umarmung nicht. Manchmal könnte man wirklich meinen sie kenne
absolut keinen Körperkontakt und sträubte sich deswegen so gegen Zuneigung und Berührungen.

Doch nach und nach entspannte sie sich in meinem Arm, bis sie irgendwann ihre Hände auf meine Schultern ablegte.
Ich spürte ihr Herz an meiner Brust klopfen. Bildete ich es mir ein uns klopfte es ein wenig schneller als normal?

Das Gefühl war wieder so berauschend und aus Angst sie könnte es mir schneller wieder entziehen als ich es kommen sah, vergrub ich mein Gesicht in ihrer Halsbeuge und atmete ihren betörenden Geruch ein. Ein Mischung aus Apfelblüten und Zimt. Sie roch so gut!

Langsam entfernte ich mich von ihr, obwohl ich ewig so Nahe bei ihr sein konnte. Es wunderte mich das sie die Umarmung so lange zugelassen hatte. Hatte sie ihre Meinung geärgert. Ein kleines Lächlen lag auf ihren vollen rosigen Lippen und die Versuchung sie wieder zu küssen stieg ins Unermessliche.
Doch als ich dem Drang nachgeben wollte und mich ihrem Gesicht nährte, schob sie sanft meinem Kopf weg.

„Nein! Wir können gerne Freunde sein. Aber mehr vorab nicht!"
Sagte sie bestimmt aber das Lächeln verschwand nicht.

Das war erstmal eine heftige Klatsche!

Eine Beziehung wollte ich gar nicht, aber sie nicht küssen und berühren zu können schien mir ebenfalls keine Option.
Schmollend verzog ich meine Unterlippe zu einem kleinen Schüppe aber nickte ergeben.

Wir würden ja sehen, wie lange sie sich von mir fern halten konnte.

Ein Grinsen bildete sich auf meinen Lippen als ich mir vorstellte, was ich alles mit ihr machen wollte.
Unsicher sah sie mir im die Augen.

„Lust etwas zu unternehmen?"

Ich deutete auf mein Motorrad, das sie skeptisch betrachtet. Sie war eins der wenigen Mädchen, die nicht total darauf abfuhren.
Sie überlegte wieder so lange und ich nahm ihr einfach die Entscheidung ab, als ich nach dem zweiten Helm griff und ihn ihr überzog.

Ich zog sie zu meinem Motorrad und ohne Widerspruch stieg sie auf und hielt sich diesmal auch richtig an mir fest.

„Wo fahren wir hin?" fragte sie nervös.

Ich liebte es sie zu verunsichern.

„Lass dich überraschen!"

Mit dem Satz fuhr ich los. Wir passierten einige Wolkenkratzer in New York und fuhren über den Time Square, vorbei am Central Park und dem Maddison Square Garden.
Ihre kleinen Hände weiter fest an meine Brust gepresst. Ich liebte das Gefühl ihre Hände auf meinem Körper.

Irgendwann kamen wir an ein sehr hohes Gebäude und wir fuhren in die Tiefgarage.
Ich merkte wieder wie sie sich nervös anspannte.

„Blake was machen wir hier?"
Fragte sie fast schüchtern.

„Hast du Hunger?"

Es war fast Mittag und mein Magen machte sich schon bemerkbar.
Sie schaute ein wenig unsicher und irritiert.

„Es geht."
Gab sie knapp zur Antwort.

Sie wurde ungewöhnlich Still, als wir in den Aufzug stiegen und ich fragte mich ob ich in der kurzen Zeit irgendwie etwas Falsches gesagt haben könnte.
Wir kamen im siebzigsten Stockwerk an und wie es mit gewünscht hatte, war keiner in diesem Teil des Restaurants anwesend.
Nur ein Tisch war weiß eingedeckt und es befanden sich schon zwei Gläser des besten Weißweines auf dem Tisch.

Etwas unbeholfen lief Yara auf den Tisch zu und bot mir erneut die Sicht auf ihr perfektes Äußeres. Sie trug eine einfache verwaschene Shorts mit einem gelben Schulterfreien Top. Alles Eng, was ihre perfekten Rundungen zeigte und mich wieder ins Traumland versetzte.

Als ich mich zu ihr an den Tisch gesetzt hatte, lehnte sie sich beschämt zu mir herüber und flüsterte:
„Blake ich bin für so ein Mittagessen nicht richtig angezogen!"

Ich grinste ihr frech entgegen und ließ erneut meinen Blick über ihren Oberkörper gleiten hinauf zu ihrem wunderschönen Gesicht.

Du siehst perfekt aus so wie du bist!"
Hauchte ich genauso leise wie sie.

Die Reaktion auf mein Kompliment blieb nicht lange aus, den sie wurde wieder so süß rot aber sie verspannte sich auch wieder.
War etwas falsch an meinem Kompliment?

Kurz darauf kam ein Kellner und nahm unsere Bestellung auf.
Ich wählte ein Steak und Yara Pasta mit eine Gemüsetomatensoße.
Mich wunderte erneut das sich ein so einfaches Gericht aussuchte, doch ich schob den Gedanken schnell beiseite.

Wir konnten uns diesmal wieder richtig gut unterhalten. Nicht einmal gingen uns die Gespächsthemen aus.
Doch ein entscheidender Unterschied bestand. Wenn ich ihr zuhörte, fielen mir diesmal die kleinsten Details in ihrem schönen Gesicht auf, wie die kleinen Grübchen an ihren Mundwinkeln wenn sie lachte oder sich ihre Augenbrauen bogen wenn sie begeistert war.

Ich hätte ihr so für immer zuhören können. Doch ich hatte noch was besonderes geplant.
Die Dachtarasse bot eine der schönsten Aussichten auf New York, deswegen hatte ich sie extra herrichten lassen um dort den Abend mit ihr zu genießen.

Wie fuhren gemeinsam mit dem Aufzug aufs Dach und erneut wurde sie wieder ruhig. Jetzt konnte ich nicht sagen, ob die schüchtern war oder sich in meiner Gegenwart unwohl fühlte aber ihr schien auf jeden Fall etwas durch den Kopf zu gehen.

Als sich die Aufzugtür endlich öffnete gab sie die Sicht auf die Schönheit der großen Stadt frei. Yara kam aus dem Stauen nicht mehr raus und mir gefiel diese offene Seite sehr an ihr. Denn sie begann auf einmal wie ein Wasserfall zu plappern, über diesen schönen Ort.

Natürlich fiel ihr mein Grinsen nach einiger Zeit wieder auf und sie verstummte aber nicht ohne wieder rot zu werden.

Doch ich ermutigte sie weiter zu reden und das tat sie komischer Weise auch aber in einer gemäßigten Variante.

Wir setzten uns auf zwei überaus bequeme Sessel und kamen wie auch schon beim Essen nicht aus dem Reden raus. Wenn wir alleine waren schien die Zeit stillzustehen. Irgendwie kam es mir so vor, als ob wir uns schon ewig kannten.

Vor allem unterhielten wir uns viel über Musik. Man merkte ihr die Leidenschaft sofort an. Auch ich liebte Musik und brachte es zum Ausdruck. Das ich singen konnte wusste sie schon aber was sie nicht wusste war, das ich die Gitarre spielen konnte.
Zwar hatte ich einige Zeit sehr selten gespielt aber seid dem Vorfall mit Tilda spielte ich wieder jeden Tag.

Es machte mich glücklich. Ich wahr wohl nicht der einzige der sich in die Musik flüchtete und dabei glücklich war, Yara ging es genauso, dass sah ich jedes Mal wenn der Schmerz in Ihren Augen aufblitzte.

Aber wer hatte sie so traurig gemacht?

Wir hatten so lange erzählt, das die Sonne sich schon verabschiedete. Vor uns breitete sich ein unglaublicher Sonnenuntergang aus.

Yara stand plötzlich auf und schlenderte zum Rand des Daches. Sie hielt sich am Geländer fest und der Anblick von ihr faszinierte mich so sehr, dass ich ihr wie angezogen folgte und neben sie stellte.

"Was denkst du?"
Wollte ich wissen.

Ein kleines Schmunzeln lag auf ihren Lippen und deutete die Grübchen an.

"Von Weitem sieht alles so wunderschön aus, aber sobald man näher dran geht wird es hässlich. Die Slums, der Dreck, die Armen...alles Fake...alles Plastik!"

Ihr Gesicht verdunkelte sich bei den Worten und sie sah düster in die Stadt hinein.

Ich sagte nichts, sondern versuchte das zu sehen, was sie sah. Schnell wurde mir die Wahrheit ihrer Worte bewusst, aber war das wirklich alles? Gab es denn nichts Schönes?
Aber ich sah noch etwas anderes. Ich sah die Nachbarn die sich gegenseitig halfen, die Familien die sich liebten und ihre Zeit zusammen verbrachten und die Kinder die lachend miteinander spielten.

Als ich ihr meine Meinung sagte nickte sie nur traurig. Sie sah so schön aus, auch wenn sie traurig war. Warum hatte ich auf einmal das tiefe Bedürfnis ihr diese Gefühle zu nehmen und es gegen ein anderes einzutauschen? Vielleicht ihr das erste Mal zu zeigen was Liebe ist?

Ich war so versunken in das Mädchen vor mir das ich gar nicht mitbekommen hatte, wie mein Körper sich ihr entgegendrängt hatte.
Sie blickte mich direkt an, mit ihren Aquarelle Farbenden Augen.
Mein ganzer Körper kribbelte.

Alles in mir schrie sie nochmal zu küssen. Dürfte ich es? Sie hielt weiter dem Blick, bis er kurz zu meinen Lippen huschte.
Ein Grinsen breitete sich in meinem Gesicht aus. Das war eine deutliche Einladung.

Ich war gerade dabei mich zu ihr herunter zu beugen, als das nervende Telefon von Yara uns wieder unterbrach....

Hey Leute,

Wie hat euch das Kapitel gefallen? Meint ihr Blake und Yara passen zusammen?

Was wird eigentlich aus Eden. Ist er für immer abgeschrieben?

Schreibt mir gerne....

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