Kapitel 12: Das Spiel beginnt

Ich wurde sehr früh wach. Ein angenehmer Duft von Himbeeren, Rosen und ein Hauch von Zitrone stieg mit in die Nase.

Am liebsten wäre ich nie aufgestanden, doch dann traf mich auf einmal der Schlag. Ich war gar nicht in meiner Studentenverbindung, in meinem Zimmer. Sofort war ich wach und stand im Zimmer von Yara und Megan.

Der Kinoabend, wie Yara mich mit ihrer Handtasche verdroschen hatte und der Filmemarathon, es kam langsam alles zurück in mein Gedächtnis. Ich schaute zurück auf das Bett von Yara indem ich geschlafen hatte. Ein süßer Blumenbezug zierte das Kissen und die Decke.

Mein Blick scannte weiter das Zimmer, bis ich sie endlich auf Megan's Bett schlafend fand.
Ich musste Lächeln. Sie hatte mich nicht raus geschmissen, sondern mir bereitwillig ihr Bett überlassen und dafür in Megan's geschlafen.

Langsam nährte ich mich ihr. Sie schlief noch so tief und fest, da wollte ich sie nicht wecken!
Ich ging leicht in die Knie, um einen besseren Blick auf sie zu erhaschen. So friedlich schlafend, sah sie noch schöner aus als sonst. Ihre Wangen leicht gerötete sich dichten langen Wimpern und dieser Mund, wie zum Küssen geschaffen.

Ich musste augenblicklich an den gestrigen Abend denken! Wie nah wir uns auf einmal gekommen waren, wie liebevoll sie sich um mich gekümmert hatte und wie ungleich schön sie doch war. Was wäre wohl zwischen uns passiert, wenn ihre Mutter nicht angerufen hätte?
Eine wichtige Frage, die mir im Kopf umher schwirrte, als ich sie so betrachtete.

Doch dann bewegte sie sich hin und her. Ihre Unterlippe begann zu beben und sie nuschelte unvollständiges Dinge. Hoffentlich hatte sie keinen Albtraum. Das Strampeln endete schnell danach wieder und schlief ruhig weiter. Sie hatte sich halb aus der Decke geschält und mir den Rücken zugedreht.
Ich versuchte nicht hinzusehen aber ihr schöner runder Apfelpo versteckte sich nicht mehr unter der Decke und war gut zu sehen. Sie trug nur einen Slip und das T-Shirt war hochgerutscht.

Sei ein Gentelman und starr da jetzt nicht so hin!
Sagte ich mir selber immer wieder.

Aber es war echt schwer. Deswegen stand ich auf und suchte schnell meine Sachen zusammen.
Kurz darauf hatte ich das Zimmer verlassen und war auf dem Weg nach Hause in mein Zimmer.

Ich musste mich dringend frisch machen. Immer wieder wanderten meine Gedanken an den schönen Abend mit Yara. Ich wollte unter keinen umständen das sie denkt, ich würde mich davon machen, wie bei einem One Night Stand. Nein ich plante ein leckeres Frühstück zu kaufen und nochmal zu ihr zu fahren.

Sie war die Freundin von Megan und Tilda und ich wollte sie deswegen gut behandeln.
Außerdem war ich ungern alleine und Mex würde vor morgen nicht wieder da sein. Tilda und Everil hatten den Samstag meistens für sich selbst verplant und Eric würde das ganze Wochenende lernen.

Yara schien mir eine gute Unterhaltung zu sein.

Schneller als Gedacht war ich schon wieder auf dem Rückweg mit frischen Croissants und Butterbrötchen.

Zögerlich stand ich vor ihrem Zimmer. War das eine gute Idee?
Ich klopfte zweimal an und als ich sie mich herein bat, öffnete ich die Türe.

Mittlerweile war auch sie fertig angezogen und auf ihren Lippen lang ein kleines schüchternes Lächeln.
Doch ich war nicht darauf vorbereitete wie heiß sie aussah.

Sie trug einen kurzen hellblauen Rock und eine weiße Bluse, die an ihren Enden zusammengeknotete war. Ihre roten Haare hatte sie diesmal offen und die wilden Locken hingen ihr noch leicht nass bis zur Mitte ihres Rückens.

Meine Atmung stockte leicht.

„Ich habe etwas zum frühstücken mitgebracht!"

Ihr Lächeln wurde noch wärmer und zusammen setzten wir uns auf den kleinen Zimmerbalkon und aßen.
An den Kaffee hatte ich natürlich auch gedacht.

Es war einfach mit ihr zu reden. Von der Neckerei im Kino merkte man gar nichts mehr und ich war mir sicher, dass sie mir nicht mehr böse war.

Den Nachmittag verbrachten wir gleich. Wir hatten viele Gemeinsamkeiten, doch unsere Vergangenheit meideten wir beide Konsequent und ich war sicherlich nicht traurig darum.

Es schmerzte zu sehr sich dran bewusst zu erinnern, denn man wurde schon oft genug daran erinnert ohne das man es wollte. Irgendwas an ihr verriet mir, dass es ihr genauso erging wie mir!

Meine Eltern waren auf Erfolg getrimmt seit ich mich daran erinnern kann. Meine Mutter eine erfolgreiche Oberärztin und meine Vater ein großer Boss in einem Pharmaunternehmen.
Irgendwann hat meiner Mutter sich ihm dann angeschlossen und nun führen sie den erfolgreichen Millionenkonzern.
Das war ein Grund warum ich jetzt Medizin studierte.

Auch wenn mir dadurch nichts materiell fehlte und ich mir alles kaufen konnte, fehlte doch so viel.
Ich war so gut wie immer alleine, meine schulischen Leistungen waren das einzigste was sie interessierten und abgesehen von einem freundlichen Händeschütteln, wie es bei Geschäftspartnern üblich ist, habe ich nie wirkliche elterliche Liebe erfahren.

Selbst in den ständig wechselnden Nanny's fand ich eine Konstante und sobald ich mich an einen Menschen gewöhnt hatte, wurde er mir meistens danach schmerzlich entrissen.

Eric war der Erste gewesen der mir den Rücken stärkte und mich halbwegs verstand. Denn das Verhältnis mit seinem Vater war auch immer schwierig gewesen. Natürlich war es anders, mein Vater hat mich nie regelmäßig geschlagen, dafür war er einfach zu selten da. Doch wir beide hatte nie ein Verhältnis zu unseren Vätern.

Die Mädchen waren nur eine Ablenkung von meinem einsamen und tristen Leben. Doch bei keiner konnte ich sagen, das sie die Leere in meinem Inneren heilen konnte.

Tilda war die Eine gewesen, die sich mir nicht vor die Füße warf. Das machte mich neugierig und sie gefiel mir direkt. Natürlich hatte Taylor das damals direkt ausgenutzt und ich war zu blind dafür gewesen, zu erkenne was gutes vor mir war.
Als ich es dann endlich geschafft hatte meinen Kopf aus dem Sand zu ziehen, war es schon zu spät.

Verträumt betrachtete ich das schöne Mädchen vor mir. Sie aß gerade einen großen Teller Spagetti zu dem ich sie überreden musste. Sie wollte sich eigentlich irgendeinen seltsame Suppe bestellen. Sie bemerkte das ich sie etwas zu lange beobachtet hatte.

„Ist etwas? Habe ich etwas im Gesicht oder?" Fragte sie skeptisch und verzog ihre geschwungenen Augenbrauen.

Tatsächlich hatte sie etwas Soße an ihrer Nasenspitze.

„Du hast da etwas Soße an der Nase!"
Sagte ich schmunzelnd und griff nach meiner Serviette. Aber sie wimmelte mich gekonnt ab und entfernte den Fleck selbstständig aus ihrem Gesicht.

„Ich kann das selber, Danke!"

Ich musste noch mehr lachen und lehnte mich zurück, während ich die Arme verschränkte.

„Du lässt dir wohl nicht gerne helfen?"
Hackte ich etwas provokant nach und sie sprang mir direkt auf den Zug.

„Doch schon, aber nicht von so Matschos wie dir, die meinen sie können jedes Mädchen mit diesem Gesicht was du jetzt machst, zum schmelzen bringen."

Sie war wieder brutal ehrlich.

Aber jetzt hatte sie meinen Spieltrieb geweckt.

„Was für ein Gesicht mache ich denn?"

Stellte ich mich extra blöd und setzte bewusste meine Augen in Szene, während ich mir leicht auf die Unterlippe biss, nur um an ihr hoch und runter zu sehen.

Es war ein Spiel, dass ich nur all zu gut kannte und schon hunderte Male gespielt hatte.

„Da du machst es schon wieder!"
Entgegengehe sie ernst und deutete auf mein Gesicht.

„Ich weiß nicht was du meinst Fuchs!"

Schmunzelte ich aber sah sie bewusste weiter so an.

Ihr Grinsen wurde breiter und sie legte ihr Gabel zur Seite. Irgendwie begann mein Herz etwas zu flattern. Sie hatte definitiv etwas vor.

Langsam beugte sie sich vor und brachte ihr Gesicht näher an meines. Dann stütze sie ihr Kinn gekonnt auf ihr Handgelenk und sah an mir hoch und runter. Sie klimperte ein paar Mal mir ihren langen Wimpern und leckte sich über die Unterlippe. Gleichzeitig berührte sie mit ihren zarten Fingerkuppen meinen Unterarm, der auf dem Tisch lang und fuhr mit den Fingern auf und ab.

Ich musste schlucken und konnte nur noch leise nach Luft schnappen.
Mein Herz begann zu rasen und auf meinem Unterarm begann die Haut zu brennen, die sie berührt hatte. Mein ganzer Körper drängte sich ihr entgegen und ich wollte näher zu ihr.

Immer näher.

Doch dann zog sie sich blitzschnell zurück auf ihren Platz und aß ihre Nudeln weiter.
Mich ließ sie einfach so stehen und ich wusste nichts mehr zu sagen.

Indem Moment musste ich mir eingestehen, das sie das Spiel wohl besser spielen konnte als ich. Aber ich würde lernen und mir und ihr beweisen, das ich wieder die Oberhand in diesem Spiel gewinnen konnte!


Uhhhhh,

von was für einem Spiel spricht Blake hier wohl? Und spielt Yara überhaupt dieses Spiel? 😏

Naja... ich hoffe ja persönlich das Blake sich nicht an dem verbrennt was er vorhat. Ansonsten wie fandet ihr den gemeinsamen Tag der Beiden?

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