I'm So Sorry...


"Das wird super, vertrau mir! Du, Aiden, Ty, und ich, zusammen das ganze Wochenende in der coolen Hütte von meinem Dad! Ohhh, ich freu mich ja so!" Ich wusste nicht von welchem Verwandten Liis ihr lautes Organ und ihre Dauer gute Laune hatte, aber wirklich bedanken würde ich mich bei der Person jetzt nicht.

Seit der halben Geschichtsstunde hörten Tyler, Aiden, und ich uns Liis' Ideen an, der wir dann letztendlich nach langer Diskussion zusagten. Ein Wochenende mit allen zusammen stellte ich mir auch nicht grade schlecht vor.
"Hast du gleich noch Fächer mit Liis?" Flüsterte mir Tyler, der rechts neben mir saß, heimlich zu. Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf. "Ich auch nicht, hast du Bio?" Erneut nickte ich.
"Ein Glück, ich kann mir Liis nicht noch eine Stunde antuen!" Sagte er jetzt ironisch und extra laut damit sie es hören konnte, die daraufhin gespielt geschockt guckte und die Luft scharf einzog. "Ich lasse mich scheiden!"
Tyler seufzte, ebenfalls gespielt. "Wurde auch mal Zeit!"

Ich sah zu meiner linken, an der Aiden saß und die zwei angeekelt beäugte. "Bitte lass uns niemals so werden." Murmelte er. Ich lachte und wandte meine Aufmerksamkeit wieder auf Mr. Wesley. Maddy saß zwei Tischreihen vor uns, und dreht sich immer mal wieder um, um sich zu vergewissern, dass Aiden auch noch neben mir saß.
Immer wenn sie sich umdrehte, wickelte ich schnell meine Arme um seine und lehnte mich an ihn an. Das schien ihr irgendwie gar nicht zu gefallen.
But I don't care.

"Hat irgendwer von euch überhaupt eine Ahnung von sowas?" Fragte unser Lehrer plötzlich. Ich sah alle drei einmal an, die dem Anschein nach aber genau so wenig zugehört hatten wie ich.
"Nekrophilie? Noch nie gehört? Dabei ist das heut zu Tage in manchen Ländern gar nichts rares mehr." Fragte er erneut, man konnte aus seinem Unterton aber deutlich erkennen, dass er damit gerechnet hatte, dass keiner wusste was das bedeuten sollte. Doch da hatte er die Rechnung ohne Aiden gemacht.
"Es beschreibt die Sexuelle Neigung zu Leichen." Die ganze Klasse richtete sich auf Aiden, okay, es war schon nicht wirklich normal, dass er davon wusste.

Am geschocktesten von allen war aber wohl der Lehrer selbst, damit hatte er wohl nicht gerechnet. "Woher weißt du das?" Wollte er wissen.
"Woher wissen sie es denn?" Aiden war eigentlich nicht wirklich gesprächig was den Unterricht anging, was aber kaum was ausmachte da seine schriftlichen Noten 1A waren.
"Nun gut.. Wie auch immer... Können sie uns etwas darüber erzählen?" Wieder lag da irgendwas in seiner Stimme, was seine Frage eher als Herausforderung dastehen ließ.

Aiden lehnte sich vor und sah Mr. Wesley gradewegs an. "Nekrophilie ist eine Störung, eine Sexualpräferenz die auf Leichen gerichtet ist, könnte man so sagen." Begann er, und fuhr fort als Mr. Wesley gespannt nickte.
"Oftmals vergreifen sich Serienmörder nach dem Mord an ihren Opfern bevor die Leichenstarre anfällt. Aber auch reiche Männer, die sich dann täglich mehrere Prostituierte erkaufen und zu sich einladen, um sie im Nachhinein zu töten und sich an ihnen zu vergehen. Der Preis für Sex war bezahlt, nur wurde nicht besprochen für welchen Preis, wenn sie verstehen."

Die Klasse starrte ihn weiterhin an, einige beeindruckt, und andere ängstlich, doch was mir am meisten auffiel war Mr. Wesley, der sehr begeistert schien. "Sehr gut. Kennen sie sich mit Serienkillern aus?" Aiden nickte.
Mr. Wesley überlegte kurz und meinte dann. "Sagt Ihnen Jeffrey Dahmer was?"
"Natürlich, ein krankes Genie." Mr. Wesley nickte langsam und machte eine Handbewegung die verlangte, dass Aiden anfangen sollte zu erzählen.
"Was wollen sie denn hören? Sein Leben hat früh angefangen, und ebenfalls früh geendet."

Er sah sich in der Klasse um und fragte "hat irgendwer einen bestimmten interessanten Faktor eines Serienkillers, den Aiden euch beantworten könnte?" Für eine Zeit herrschte kurzes Gemurmel in der Klasse, bis sich dann jemand meldete. "Ja, Haley, was möchtest du wissen?" Fragte Mr. Wesley.
Sie drehte sich zu Aiden und wirkte direkt etwas eingeschüchtert.
"Wie ist er bei seinen Morden vorgegangen? Ich meine, du hast gesagt, er war ein krankes Genie, warum?" Interessante Frage.

Aiden nickte und begann zu reden. "Weil er schlau war. Er wusste wie man an Menschen rum werkeln musste, ohne ihnen Schaden zuzufügen, obwohl er das im Endeeffekt sowieso vorhatte.
Er entführte meist männliche Opfer, da er eine homosexuelle Neigung hatte, und setzte sie unter Drogen, Schlafmittel. Er Borte Ihnen ein kleines Bleistift großes Loch in den Schädel und schüttete mit einer Art Trichter Substanzen in ihren Schädel, von denen sie sich nicht mehr bewegen und auch nicht mehr wirklich denken konnten. Er setzte sie außer Gefecht, ohne dass sie überhaupt was davon mitbekamen. Dann vergewaltigte, und tötete er sie, weil er es nicht mochte, wenn der Körper nicht mehr warm war, aber er wollte zugleich die Kontrolle über seine Opfer haben, was super funktionierte, da sie sich nicht wehren konnten. Nach seinem Akt verstümmelte er die Leichen in kleine Stücke, und aß sie teilweise auf. Er erschuf Zombies, zog die Gefahr jedoch immer nur auf eine Person auf einmal."

Stille in der gesamten Klasse. „Das ist echt krank..." Meinte einer in der vorderen Reihe. "Und doch so spannend... Also gut, danke Ihnen vielmals Mr. Keeth, hat mich gefreut sie mal aktiv an meinem Unterricht teilnehmend zu erleben." Im gleichen Moment als Mr. Wesley sprach, klingelte es zur Pause und wir räumten zusammen.
Es störte mich nicht zu welchen Themen Aiden sich hingezogen fühlte, ich wusste wie er war und was er gemacht hatte, und da war sein Interesse nunmal nicht auf Skateboards und Mädchen gerichtet. Solange er es alles einfach nur interessant fand und nicht unterstützte, sollte es mir doch recht sein. Jeder hatte andere Interessen.

Wir verließen zu viert die Klasse und Aiden zog mich sofort zu sich. "Viel Spaß in Bio." Sagte er als sich sein Gesicht, meinem näherte. Ich lächelte, und antwortete flüsternd "viel Spaß bei Sport." Und damit lagen seine Lippen auch schon auf meinen.
Ein wohliger Schauer durchfuhr mich, und mein Bauch kribbelte wie verrückt.
"Avery!" Rief Tyler, schon von etwas weiter hinten wie es sich anhörte.
Widerwillig löste ich mich von Aiden, lächelte ihn nochmal an und lief zu Tyler.
"Du stehst bereits auf meiner Liste Housten!" Drohte Aiden ihm ironisch, der daraufhin die Hände in die Luft hob, zwinkerte und frech lächelte.

Wir machten uns grade auf den Weg zur nächsten Stunde, als plötzlich mein Handy vibrierte. Ich holte es aus meiner Tasche um zu schauen wer es war, und erkannte überraschenderweise die Nummer von meiner Mom. Ich blieb stehen und sagte zu Tyler "geh schon mal vor, ich komme gleich nach." Er nickte lächelnd und ging weiter.
Für einen kurzen Augenblick zögerte ich mit dem abheben, entschied mich dann aber doch dafür, mit ihr zu sprechen, sie hatte mir schließlich nie was getan.
"Hey Mom." Meldete ich mich.
"Avery!" Mir wurde plötzlich ganz schlecht. Das war nicht Mom am Telefon, es war Dad.
"Ich habe mir schon gedacht, dass du eher dran gehen würdest, wenn ich direkt vom Handy deiner Mom anrufe." Erklärte er. Ich wusste nicht was er wollte, aber es konnte definitiv nichts gutes sein, nichts in Verbindung mit ihm war gut.

"Was willst du?" Fragte ich eingeschüchtert von seiner selbstsicheren Stimme.
"Du und Aiden... Ihr seid also ein Paar hm?"
Was? Woher wusste er das? Niemand wusste davon, der nichts davon wissen sollte. Außer er hatte... Jetzt wurde es mir schon um einiges klarer... Logan.
"Ich bin nicht mit-" er unterbrach mich wütend und ich vernahm sogar einen Knall im Hintergrund, als würde er mit der flachen Hand auf einen Tisch schlagen.
"Lüg mich gefälligst nicht an! Du hast mir die Wahrheit zu sagen!"
Allmählich wurde ich sauer. Er behandelte mich wie überflüssiges, und verlangte dann von mir, dass ich ihn informierte sobald ich einen Freund haben würde?

"Was ist dein Problem?" Ich sah mich um, die Flure waren bereits leer, und der Unterricht hatte vor wenigen Sekunden begonnen.
Er schnaufte verächtlich. "Er ist mein Problem. Er kann nicht mit dir zusammen sein Avery, du musst dich von ihm trennen! Das macht nur alles kaputt!" Was war das denn für eine vollkommen blöde und unnötige Aussage? Und was machte es kaputt?
"Ich glaube du solltest dir mal lieber Gedanken über deine Behandlungsmethoden machen, und nicht über mich und meine Beziehung!"
Ich war bereit aufzulegen, als er was sagte, was meine Aufmerksamkeit wieder vollkommen neu anlockte. "Willst du etwa, dass Aiden was passiert?"

Mein Herz begann vor Aufregung schneller zu klopfen, worauf wollte er hinaus?
Als ich nichts sagte sprach er einfach weiter. "Du weißt wie einfach es für mich wäre ihm Schaden zuzufügen. Ich könnte ihn mit ausreichenden Beweisen bei der Polizei ausliefern, oder ich könnte ihn einfach von jemandem töten lassen, wäre das nicht auch mal was neues? Ich weiß wie ich ihn finde, ich weiß wo ich ihn finde, und ich weiß, was ich mit ihm machen würde wenn er mir unter die Augen treten sollte." Mir stiegen Tränen in die Augen und ich sah mich hektisch um. Jetzt wurde ich schon paranoid.

"Warum tust du das?" Fragte ich mit zittriger Stimme, die nur noch klang wie ein heiseres Wimmern. "Aiden und ich haben vor Jahren einen Deal abgeschlossen, der dich vielleicht interessiert. Aber bevor ich dir davon erzähle, musst du entscheiden."
Er stoppte kurz und ich fürchtete mich vor seinen nächsten Worten. "Du entscheidest kleines, soll er leben, oder sterben? Das liegt ab jetzt nur an dir."

~*~

P. O. V. AIDEN

Die Schulklingel läutete endlich, und das bedeutete, fertig für heute.
Ich zog mich um und verließ so schnell wie möglich die Kabine. Duschen ging ich lieber in meinem Zimmer, ich meine, warum um alles in der Welt sollte ich eine Dusche, mit 12 nackten Männern benutzen, wenn ich eine für mich allein haben konnte? Allein die Vorstellung war mehr als abschreckend.

Ich atmete die kalte Winterluft ein als ich draußen ankam, spähte einmal in die hintere Raucherecke und seufzte leise. Ich hatte mit Avery vereinbart, dass ich nur noch einmal in der Woche rauchen würde und das auch nur zweimal am Tag... Und da ich meinen Rauch-Tag bereits gestern eingelöst hatte, hieß das heute für mich, nur gucken.
Aber ich tat es für sie, und wenn es das war, was sie glücklich machte, dann sollte es eben so sein.

Ich steuerte gradewegs auf das Jungs Gebäude zu, was nicht weit entfernt von der Sporthalle lag, und riss die Tür euphorisch auf als ich dort ankam.
In meinem Zimmer angekommen schmiss ich meine Tasche in eine Ecke, schnappte mir ein paar neue Anziehsachen die aus dunkler Jogginghose und Pullover bestanden, um dann anschließend im Bad zu verschwinden und erstmal ausgiebig zu duschen.

~*~

Fertig angezogen ließ ich mich auf's Bett fallen und wartete auf eine Nachricht von Tyler. Wir wollten mit seinem Auto fahren, da ich nur diesen bescheuerten Sportwagen hatte, und er hingegen einen größeren Jeep, was sich um einiges besser für einen Wochenendausflug eignen würde.
Es klopfte an meiner Tür und ich verdrehte genervt die Augen. Ich hasste Besuch. Ich hasste Menschen die mich besuchten.

Als ich die Tür öffnete änderte sich meine Meinung jedoch ziemlich schnell in das genaue Gegenteil. "Honey!" Ich zog sie rein als sie keinen Anschein machte sich von selbst zu bewegen und musterte sie ein paar Sekunden lang. Ihr ging es nicht gut, sie wirkte bedrückt. Ich wusste nicht warum, aber was ich wusste, war dass es mir gar nicht gefiel.

"Hey was ist los? Ist irgendwas-" sie unterbrach mich unerwartet.
"Es geht nicht mehr Aiden." Es war nur ein Wispern, als wolle sie es nicht sagen, tat es aber trotzdem. Ich verengte die Augen zu kleinen Schlitzen.
"Was meinst du?"
"Das alles. Ich kann das einfach nicht. Ich habe versucht Dinge zu verdängen die du getan hast, aber die Erinnerungen, schlechte Erinnerungen, kommen einfach immer wieder hoch... Ich kann, und ich will das nicht mehr Aiden..."
Ich verspürte plötzlich ein Gefühl, ein Gefühl, was ich beim besten Willen nicht deuten konnte. Es fühlte sich schrecklich an, mein Herz pochte, meine Hände zitterten leicht, ich hoffte nur inständig, dass sie mir nicht grade das sagen wollte, was ich dachte.

Sie sprach nicht weiter, sah mich aber auch nicht an als ihr die ersten Tränen aus den Augen kullerten. Ich machte einen Schritt auf sie zu und griff nach ihrer Hand, doch sie wich zurück. Ein brennender Schmerz machte sich in meinem Magen breit.
"Was soll das werden? Heute Morgen war doch noch alles in Ordnung." Ich wollte die Frage nicht stellen, weil ich mir die Antwort bereits denken konnte, aber nicht hören wollte.
Sie schluchzte leise auf bevor sie weitersprach. "Wir müssen damit aufhören. Das mit uns...muss aufhören."
Ich schüttelte den Kopf und kämpfte gegen die kommenden Tränen an. Ich würde nicht weinen, nicht jetzt, nicht nach all den Jahren. Aber es ging nicht anders.

"Nein, nein Honey, bitte tu mir das jetzt nicht an." Meine Sicht verschwamm, und ihr liefen die Tränen ununterbrochen übers Gesicht. "Hast du mich gehört? Du machst das jetzt nicht! Wir sind durch viel Scheiße gegangen und ich habe viel Scheiße gemacht, aber ich habe mich geändert. Für dich. Für uns!" Meine Stimme wurde lauter, ein einziger verzweifelter Schrei. Etwas muss passiert sein, etwas was sie zu so einem Entschluss brachte, aber was?
"Es tut mir so leid... Aber es ist einfach zu viel für mich, wir sind bereits viel zu weit gegangen.
Und das mit unseren Eltern, es hätte niemals geklappt."
"Bullshit! Seit wann hören wir auf unsere Eltern?" Ich verzweifelte allmählich.
"Ich wusste es würde nicht lange funktionieren. Es tut mir leid." Sie log... Sie log verdammt!

"Sieh mich an." Verlangte ich ruhig. Erst nach einigen verstrichenen Sekunden schaute sie mich durch ihre rot unterlaufenden Augen an, sie waren voller Schmerz. Warum tat sie das...
"Sag mir ins Gesicht was du willst!" Ich sah sie einfach nur an, blinzelte nicht einmal, ich wollte es hören, ich wollte hören, dass sie die Worte aussprach, um zu wissen, dass sie es wirklich ernst meinte.
Ihre Tränen bildeten einen unkontrollierten Wasserfall aus Trauer, und ihr Blick schmerzte, ich wollte so etwas nie fühlen, und jetzt tat ich es doch.
Sie schloss kurz ihre Augen, bevor sie mich wieder ansah und sagte "es ist aus Aiden."

Ich lächelte gequält und hielt die einzelnen Tränen nicht mehr zurück.
"Verdammt Avery...ich liebe dich..." Wieder schloss sie ihre Augen, öffnete sie wieder, und ging zur Tür. Ihre zierlichen Finger schlangen sich um den Türgriff, und ich wusste, wenn sie jetzt ginge, waren wir wieder nichts weiter als Fremde.
"Tu das nicht." Sie stand nur da und weinte. Hunderte kleine Tränen kullerten ihr aus den Augen, aber sie sagte nichts. "Egal wie falsch es ist, ich liebe dich, und das werde ich auch immer! Ist nicht das der springende Punkt? Was ist verdammt nochmal passiert, dass du mir das jetzt antust?" Ich wollte das sie es erwiderte, ich wollte hören, dass sie mir sagte wie sehr sie mich liebte, aber es kam nichts, und das ließ mich innerlich zerbrechen.

"Es gibt Gründe Aiden..." Erklärte sie wimmernd. "Dann nenn Sie mir! Avery, wir müssen füreinander arbeiten, nicht gegeneinander!" Ich ging einen Schritt auf sie zu, woraufhin sie sofort einen zurück machte. "Mach es nicht noch schwerer... Ich habe mich entschieden..." Ich wollte und ich konnte nicht glauben was hier grade passierte. Sie trennte sich von mir.
„Ich habe nur noch dich Honey, du bist das einzige, wofür ich noch lebe!" Ich hätte alles sagen können, aber nichts würde sie umstimmen, nichts könnte ihr auch nur annähernd zeigen, wie sehr ich sie wirklich liebte und brauchte.
"Es tut mir so leid..." War das letzt was sie mit heiserer Stimme sagte, bevor sie schluchzend meine Tür öffnete, mir ein letztes schwaches Lächeln schenkte, und verschwand.
Sie war weg. Einfach weg. Und das schlimmste daran, ich konnte nichts dagegen tun, was das hätte ändern können.
Ich hasste das Gefühl was nur sie mir geben konnte, die Macht die sie über mich hatte war riesig.
Und da spürte ich es wieder, dieses Gefühl, und ich erkannte es.
Es war das, was ich so verabscheute und niemals spüren wollte.
Ich hatte Angst.

Ich hatte von der ersten Sekunde in der sie begann zu reden Angst davor, die Person zu verlieren, die meinem Leben überhaupt noch einen Sinn gab.
Ich hatte nie Angst, ich bin der Welt die jeden einschüchtert entkommen und lebte im jetzt. Ich hatte keine Angst, bis zu diesem Zeitpunkt, ich konnte sie nicht verlieren, und einfach aus meinem Leben streichen, dafür war es längst viel zu spät.

Ich setzte mich vor mein Bett und starrte ins nichts. Meine Tränen bahnten sich den Weg, bis hin zu meinem Oberteil.
Es tat weh sich ins Zimmer einzuschließen, auf den Boden zu sinken, und seinen Tränen freien Lauf zu lassen, ohne einen Ton von sich zu geben, aber man könnte ja gehört werden, und man musste doch stark sein.
Ich hatte immer alles verdrängt, doch jetzt erst sah ich, wie viel Schmerz eigentlich in mir steckte, Schmerz und Angst, mit denen ich beiden nicht umgehen konnte.

Ich durfte sie nicht verlieren.
Wenn ich Avery verlor, verlor ich gleichzeitig meinen besten Freund, meine Seele, mein Lächeln, mein Lachen, einfach alles! Weil ich all diese Dinge nur besaß, wenn ich bei ihr war. Ohne sie, war ich nur das gleiche Nichts, wie ich es am Anfang war, und nie wieder sein wollte.
Ich wollte mich nicht verlieben, ich habe es mir geschworen, und es war trotzdem passiert. Wir wollten für einander da sein und den anderen nicht verletzen, und trotzdem hatte sie es getan.
Und jetzt saß ich hier, und hatte unvorstellbare Angst.
Angst davor, dass sie jemanden finden würde, der ebenfalls merkte wie wundervoll sie war, davor, dass jemand anders ihre Lippen küsste, vor jemanden, der meinen Platz einnahm, vor jemanden, der ihr Herz haben würde.
Aber ihre Entscheidung war klar, und ich wusste, dass die Liebe nichts für mich war, es war eine Lehre, eine Lehre die mich auf ewig verfolgen würde. Sie wollte, dass ich es nicht noch schwerer machen würde, deshalb werde ich sie auch in Ruhe lassen, weil sie es wollte, und weil ich sie liebte. So schwer es mir auch fallen würde. Ich hätte es wissen müssen, es schien, als würden mich Enttäuschungen verfolgen.
Ich lernte was Glück bedeutete und wie viele Schmerzen es mit sich zog.
Mein Herz brauchte sie, alles an mir brauchte und liebte sie, es fühlte sich an, als hätte man mir das Herz herausgerissen.
Sie hatte mich getötet.

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Heyhey:D
Vorab: BITTE HASST MICH NICHT! Bereitet euch noch auf ein paar Dinge vor... Aber ihr könnt mir hierbei vertrauen Freunde;D
Das nächste Kapitel kommt voraussichtlich am Donnerstag (Vllt. Aber auch erst Freitag...:3), hoffe ihr mögt mich bis dahin noch. XD!
Danke für die 9.000+ Reads, für die Votes, und ganz besonders für die lieben Kommentare!:* Bis dann, eure Ayoka ❤️ 🤘🏼

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