Hell Nah!
P. O. V. AIDEN
"Wir würden dann morgen gerne was mit euch machen, wenn es okay ist." Meine Eltern und Sydney wollten mittlerweile wieder gehen und ich war froh, dass sie nach einem Treffen fragten.
"Klar, ich meine, okay, dann bis morgen." Ich lehnte mich zu Sydney runter und kniff ihr spielerisch sanft in die Wangen und lächelte sie an. "Schlaf schön."
Erneut schlangen sich ihre kleinen Ärmchen um mich, was ein wohliges Gefühl in meinem Herzen zurückließ.
"Tsüü!" Kicherte sie und winkte mir und Avery noch einmal zu. Ihre kleine Silhouette und ihre Pinke Jacke watschelten Hand an Hand mit meinen Eltern davon, die sich jeweils auch noch einmal umdrehten und uns ebenfalls zuwanken, bis sie dann hinter der großen Eingangstür verschwanden.
Ich drehte mich zu Avery, die grinsend und mit verschränkten Armen vor mir stand und mit den Augenbrauen wackelte.
"Ich nehme an das alles war dein Verdienst?" Ich ging schmunzelnd auf sie zu.
Ihr Kopf neigte sich leicht in den Nacken und sie sagte "nicht ganz. Jake hat mich darauf gebracht und er hat deine Eltern angerufen. Mein Geschenk ist was anderes..."
Ich legte meine Hände um ihr Gesicht und gab ihr einen Kuss auf den Mund. Und noch einen. Und noch einen.
"Sagte ich dir nicht bereits, dass du mir nichts schenken sollst?" Sie legte ihre Hände auf meine, die immer noch auf ihrem Gesicht ruhten und schüttelte lächelnd den Kopf.
"Hast du was für mich?" Ich seufzte. Natürlich hatte ich was für sie, ich war schließlich ihr Freund.
"Selbstverständlich habe ich etwas für dich Honey."
"Na also!"
"Das ist was vollkommen anderes. Ich bin der Mann, gehe arbeiten, kaufe meiner Freundin Dinge und du...du darfst mir Blowjobs geben!" Meinte ich euphorisch, weshalb ich nicht ganz verstand, dass sie mir einen Schlag, einen harten Schlag, verpasste.
"Au." Ich rieb mir die betroffene Stelle. "Wenn du weiterhin so einen Stuss redest, kannst du froh sein wenn du mit deinem Ding in Zukunft noch vernünftig Pinkeln kannst. M"
It's getting nasty up in here.
"Und jetzt zieh dir was an, wir müssen raus." Meinte sie plötzlich.
Ich sah sie verwirrt an. Wollte sie mich jetzt entführen oder was.
"Guck nicht so, mach!" Da war aber jemand wirklich nicht nett zum Geburtstagskind!
~*~
Sie führte mich an einen Ort, den ich nicht wirklich mochte. Und ich befürchtete, dass sie mich bewusst hierher gebracht hatte.
Wir waren da, wo sie mich vor ein paar Monaten zum ersten Mal, in meiner Form gesehen hatte, auf die ich nicht stolz war.
Da, wo ich sie damals bedrohte. Ich hasste es hier.
"Warum ausgerechnet hier?" Wollte ich wissen als sie sich mir gegenüberstellte und vorsichtig lächelte.
"Hier hatte ich damals Angst vor dir, ich fürchtete mich vor deinem Erscheinungsbild und deiner Art." Begann sie, was mich nicht grade besser fühlen ließ.
"Und so will ich diesen Ort nicht in Erinnerung behalten. Ich will, dass jeder Ort auf der ganzen Welt was gutes für uns bedeutet und nicht die Angst.
Ich will, dass wir wenn wir an diesen Ort zurück denken an was schönes erinnert werden und nicht, an was schlechtes."
Sie trat näher an mich ran, küsste meine Unterlippe, und legte mir im gleichen Moment was in die Hand. Eine Kette.
Ich sah sie schmunzelnd an. "Was ist das?"
Der Anhänger wurde von einem gewöhnlichen langen schwarzen Lederband gehalten, doch der Anhänger an sich wirkte interessant.
Es war eine kleine Glasträne, die eine dunkelrote Flüssigkeit in sich trug, welche ich sofort erkannte.
Blut.
„Das ist eine Herzblut Kette." Mein Kopf schoss in ihre Richtung. Eine was?
Sie kicherte und riss mir die Kette aus der Hand, um sie um meinen Hals zu hängen.
"Dort drin ist mein Blut, umhüllt von reinem Opalit, ein Mondstein. Du sollst mich immer bei dir tragen, auch wenn ich mal nicht da sein sollte." Ich lächelte sie innig an und presste im nächsten Moment meine Lippen auf ihre.
Das war mit Abstand das beste Geschenk was ich je bekommen hatte.
Außerdem erinnerte es mich irgendwie an mein Geschenk für sie.
"Ich nehme an es gefällt dir?" Fragte sie mich nach dem Kuss.
"Ich liebe es." Hauchte ich an ihren Mund.
"Ich liebe dich."
ZEITVORSPRUNG: 13.November: Avery's Geburtstag
P. O. V. AVERY
Es war zwar Freitag und ich hatte Geburtstag, aber das machte den Unterricht auch nicht grade besser. Wenn ich ein Fach wählen müsste, was ich abgrundtief hasste, dann war es Mathe! Ich war so ein Mensch, der sich wie eine verrückte über eine 3- freute.
Von wegen Mathe macht Sinn.
Wo macht das bitte Sinn?
Mathe war wohl auch so ziemlich das einzige Fach, in dem es normal war 36 Melonen und 76 Hüte zu kaufen, diese dann gerecht auf 20 Leute aufzuteilen und im Ergebnis die Wurzel aus Peperoni zu ziehen.
Wie viele Personen wohl jährlich an ihrem Abschluss scheiterten, weil Mathe ihnen den Durchschnitt versaute. Ich war froh, dass ich wenigstens alle anderen Fächer drauf hatte und mich nur in Mathe durchschleimen musste. Und trotzdem hasste der Lehrer mich, er nahm mich immer extra dran, wenn ich mich nicht meldete und wenn ich es tat, was schon ziemlich selten vorkam, dann nahm er jemand anderen dran.
"Hey. Du hast Geburtstag stimmt's?" Fragte plötzlich jemand hinter mir. Carol, vom Flaschendrehen.
Ich nickte lächelnd. "Ja."
"Na dann, herzlichen Glückwunsch! Du bist jetzt wie alt?" Sie schob ihren Tisch etwas weiter nach vorne um sich besser mit mir unterhalten zu können und ich schob meinen etwas nach hinten, auch wenn ich eigentlich wenig Lust auf so ein 'Neues Lebensjahr' Gespräch hatte.
"18".
Sie wackelte mit den Augenbrauen und stupste meine Schulter an. "Na dann ist es ja jetzt offiziell legal wenn du es mit Aiden treibst!" Damit wandte sie sich dann wieder an den Unterricht.
Hätte ich was getrunken, hätte ich es jetzt ausgespuckt, oder mich verschluckt.
Soll das heißen dass, war ich..hatte ich, gehen die Regeln verstoßen?
Wo stand das denn bitte?
War das hier in Virginia anders?
"Carol. Psst, Carol!" Sie blickte mich wieder an und zog ihre Rechte Augenbraue in die Höhe. "War das dein Ernst?" Fragte ich geschockt.
Von jetzt auf gleich fing ihr Gesicht Falten, als müsse sie sich ein Lachen verkneifen und ich atmete erleichtert aus. Ich würde sie hauen, ja das würde ich tun.
Doch momentan konnte ich selbst mein eigenes Lachen nicht zurückhalten und kicherte mit.
Na das wären auch mal News. 'Mädchen kommt ins Gefängnis weil sie zu lüstlich war' oder 'Minderjähriges Mädchen treibt es mit Rentner!' Ich lachte über meine eigene Idee. Wenn das Aiden hören würde.
Es klingelte, was bedeutete, dass die Stunde zu Ende war, oder wie ich gern sagte, 'endlich war diese Qual von Folter überstanden und ich konnte flüchten!'
Ich kramte meine ganzen Sachen zusammen und schmiss sie in meinen Rucksack.
"Bis Montag, und viel Spaß beim Feiern!" Rief Carol mir noch zu, bevor sie wie alle anderen verschwand. Man, ich war echt langsam.
Die anderen hatten alle kein Mathe mit mir, was ziemlich schade war, weil ich seelische Unterstützung eigentlich gut gebrauchen könnte.
Ich drehte mich um, ließ meine Sachen im gleichen Moment fallen und schrie erschrocken auf. Aiden stand grinsend vor mir, weil er wusste, dass ich mich erschrecken würde. Arsch! Naja, wenn der wüsste was ich heute mit ihm vor hatte.
Ich hatte gestern eine coole Anzeige gesehen, zu einer Messe, die ihm bestimmt gefallen würde...nicht!
"Ich hasse dich..." Er ging gar nicht auf meine Aussage ein sondern küsste und umarmte mich einfach. Seine Lippen glitten wie ein scharfes Messer über meine, jedoch so vorsichtig, dass es mich nicht verletzen konnte. Ich inhalierte seinen wohligen Duft, der nach wie vor nach Herbst und Männlichkeit roch und ließ einfach alles los, was mich bis vor wenigen Sekunden noch beschäftigt hatte.
"Endlich ist es legal." Flüsterte er nach dem Kuss.
Ich schreckte zurück und hielt meinen Zeigefinger vor sein Gesicht. "Warte, was?!"
Er nickte vorsichtig. "Wusstest du das nicht?" Das musste ein Witz sein...
Meine News durften so nicht in der Zeitung stehen! Ich hatte mich nicht strafbar gemacht!
Plötzlich fing er an zu lachen und mir wurde klar, dass ich zum zweiten Mal reingelegt wurde. Mit dem gleichen Scherz.
"Ich hab Carol draußen getroffen." Lachte er immer noch.
Seufzend sah ich aus dem Fenster in den Himmel und schüttelte den Kopf. Warum Gott?
"Na komm du Doppeldepp, wir gehen was trinken, dein Geschenk gibt es auch erst heute Abend." Ich hob meine Tasche wieder auf und- warte, hatte er mich grade Doppeldepp genannt?
"Woher hast du eigentlich immer deine ganzen bescheuerten Spitznamen?!" Ich wedelte mit den Händen in der Luft rum um meine Verwirrung zu gestikulieren, was ihn wiederum verwirrte zum Lachen brachte.
"Kein Ahnung. Manchmal sehe ich Menschen und weiß welcher Name zu ihnen passt." Erklärte er, nahm meinen Rucksack und hing ihn sich über eine Schulter. Sehr nett, wie aufmerksam.
Ich dachte an seine Worte von eben und hatte direkt eine lustige Idee.
"Okay, wir gehen was trinken und auf dem Weg dahin benennst du die Leute die ich für dich aussuche und suchst passenden Namen für sie, verstand?" Ich hoffte inständig, dass er ja sagte, was er nach einem kleinen theatralischen Augenverdreher auch tat.
Wir verließen die Klasse und mein Spiel begann.
"Sie! Maddy!" Für die blöde Kuh sollte er sich ruhig was schön passendes aussuchen.
Er überlegte und lächelte dann, als er einen Namen gefunden hatte.
"Ganz klar, eine Dreilochnutte!" Bitte was?
Ich lachte lauthals los und verstand nicht, wie er dabei so normal reden konnte.
"Das, war super! Der nächste ist..." Wir gingen weiter und ich sah mich nach dem nächsten Opfer um.
Und da hatten wir es auch schon. Den gehasstesten Menschen der ganzen Schule. Mein Mathelehrer Mr. Potash. "War er heute wieder scheiße zu dir?" Wollte er wissen. "Ist er das nicht immer?" Lachte ich unsicher.
"Der verdient nicht, dass man nur über ihn lästert." Sagte Aiden monoton und stolzierte direkt auf ihn zu. "Dem muss man persönlich einreden wie scheiße er ist."
Was? Nein nein nein, alles nur das nicht. Ich versuchte ihn zurück zu ziehen, doch stattdessen wurde ich von ihm mitgezogen. Na super.
Aiden blieb direkt vor Mr. Potash stehen und verzog keine Miene, er war um einiges größer als mein Lehrer, was ihm auch völlig bewusst war.
"Mr. Keeth... was kann ich für Sie tun?" Begann mein Lehrer das Gespräch.
"Da gäbe es eine Menge, aber fangen wir erstmal mit dem Verhalten gegenüber ihren Schülern an. Spezialisiert habe ich mich hierbei auf Avery. Können Sie sie nicht leiden? Das würde so ziemlich auf Gegenseitigkeit aller Schüler beruhen wissen sie, keiner kann sie leiden."
"Ich verstehe, sie zwei sind zusammen nicht wahr? Sie benehmen sich unmöglich Mr. Keeth, passen sie besser auf wie sie mit mir reden!" Währte er sich und funkelte mich böse an. Nicht gut, gar nicht gut.
"Alles ist möglich, selbst dämliche Fragen wie ihre." Begann Aiden, mittlerweile mit einem kleinen Lächeln im Gesicht.
"Es ist doch faszinieren, dass wir bei einer Gesamtbevölkerung von zirka 7 Milliarden Menschen, ausgerechnet mit Ihnen in Kontakt stehen müssen, finden sie nicht?"
Ich stieß ihm unauffällig mit dem Ellenbogen in die Seite damit er aufhören würde. "Vertrau mir!" Flüsterte er kaum hörbar und fuhr fort.
"Ich würde es sehr freundlich finden, wenn sie Avery in Zukunft etwas besser behandeln, sie mehr beachten, und ihr Chancen geben. Was sagen Sie dazu?"
Mr. Potash schnaufte und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Sowas lasse ich mir bestimmt nicht gefallen!"
Er wollte ansetzen zu gehen als Aiden sagte "einen süßen Enkel haben sie übrigens." Und ihn wieder zum stehen brachte.
"Was hast du da eben gesagt?" Er hatte Aiden verstanden, wollte es aber als extra Bestätigung nochmal hören. "Sie haben mich verstanden Ted."
"Woher kennst du.." Aiden unterbrach ihn.
"Ich kenne ihn nicht." Er ging näher an ihn ran und sagte "sie müssen nur aufpassen wie sie mit jemandem sprechen, oder umgehen und begreifen, wie einfach es ist, Dinge über sie herauszufinden, die prinzipiell jeder Mörder über sie erfahren könnte, wenn er wollte, verstehen sie worauf ich hinaus will?"
Mr. Potash schüttelte unsicher den Kopf und Aiden sprach weiter.
"Sie sind schlecht zu Menschen und das werden sich diese Personen merken. Wissen sie wirklich wer die Leute sind, mit denen sie sich umgeben müssen? Wissen, ob einer von ihnen nicht schön längst nach Rache aus ist und sie bereits studiert?
Ich will ihnen nichts Böses, deswegen möchte ich nur, dass sie wissen, dass sie aufpassen sollten wie sie zu ihren Mitmenschen sind. Seien sie netter, respektvoller, und fairer, dann wird ihr Leben auch um einiges einfacher sein, glauben Sie mir."
Ohne etwas weiteres zu sagen, oder Mr. Potash antworten zu lassen nahm Aiden meine Hand und ging weiter Richtung Tür.
Das war verdammt nochmal cool!
Als wir draußen ankamen lachte ich erneut los und schubste ihn leicht. "Du bist echt seltsam Keeth!" Er zuckte nur mit den Schultern und grinste in meine Richtung. "Der wird dich auf jeden Fall nicht mehr abfällig behandeln."
Ich verhakte meine Finger mit seinen und lehnte mich während des Gehens an seiner Schulter an. Schade, dass ich dem Helden gleich eine Nachricht überbringen würde, die ihm bestimmt nicht begeistern wird.
~*~
"Können wir los?" Der Typ brauchte ja länger als ich um sich fertig zu machen.
"Musste nur noch dein Geschenk einpacken." Entschuldigte er sich als er endlich aus dem Bad kam. "Im Bad?" Wehe der sagt mir jetzt, dass er es mit Klopapier eingepackt hatte.
"Ja, im Bad, weil das das einzige Zimmer ist, was sich abschließen lässt." Okay, plausibel.
"Sagst du mir jetzt endlich wo es hingeht? Es ist schließlich dein Geburtstag, ich sollte dich eigentlich irgendwo hinbringen."
Das stimmte schon, aber wäre da nur das Problem, dass er niemals mit mir dahin gehen würde, wo ich grade hin will. Also musste ich das ganze selbst in die Hand nehmen und wenn er eh schon mal da war, konnte er auch bleiben. Simpel wie auch genial oder.
"Du wärst da aber nie drauf gekommen!" Sagte ich und steuerte weiter auf Richtung Tiefgarage zu. Wir fuhren mit seinem Auto, auch wenn ihm seine Ducati eigentlich viel lieber war, ich fand das Auto sicherer.
Seufzend nahm er es gezwungenermaßen an und setzte sich nachdem er mir meine Tür aufgehalten hatte ans Steuer und fuhr nach meinen Angaben los.
Auf halbem Weg kam ich auf die Idee auch mal das Radio anzuschalten, was sich im Endeffekt als wirklich gute Idee herausstellte.
Als dieses Lied wie ein Schicksal auf einmal lief, sah ich Aiden mit offenem Mund und funkelnden Augen an. "Mach den Ton auch nur eine Stufe lauter und du kannst zu Fuß gehen!" Okay, er mochte Zayn Malik wohl nicht. Nicht mein Problem.
Ich drehte im Refrain fünf Stufen höher und sang mit.
"So we'll piss off the neighbours
In the place that feels the tears,
The place to lose your fears
Yeah, reckless behavior
A place that is so pure, so dirty and raw
Be in the bed all day, bed all day, bed all day
Fucking you, and fighting on,
It's our paradise and it's our war zone
It's our paradise and it's our war zoneeee."
Aiden drückte auf dem Radio rum und schaltete schnell einen anderen Kanal ein.
"Sorry Honey, aber davon bekommen ich echt Aids."
Niemand teilte meine Liebe zu diesem Lied. Ob man den Typen mochte oder nicht, dieses Lied war einfach ein Ohrwurm!
"Kennst du G-Eazy?" Fragte er plötzlich, woraufhin ich als Antwort den Kopf schüttelte. Wat das ein Energy Drink?
"Okay, steig bitte aus." Meinte er ungläubig. "Ich glaub's nicht, meine Freundin kennt G-Eazy nicht..." Sagte er eher zu sich, oder Gott.
Schmeckte es denn wirklich so gut?
~*~
"Nein Honey! Einfach nur nein! Ich liebe dich, aber nein!" Ich hatte mir schon gedacht, dass Aiden keine Lust auf eine Buchmesse, geleitet von acht-klässlern hatte, aber es machte mir Spaß und es war gleichzeitig eine kleine Übung für ihn.
Er mochte Menschen nicht, vor allem keine kleinen Kinder mit Brillen und Zahnspangen, die auf Bücher standen. Das sollte kein Vorurteil sein, aber die letzen 9 Leute die uns über den Weg gelaufen waren, waren kleine Kinder mit Brille, Zahnspangen und kariertem Hemd.
Aber die Kinder steckten ihre ganze Arbeit hier rein um anderen eine Freude zu bereiten und das schafften sie auch bei mir, nur bei Aiden nicht so. Naja, Menschenbezogen.
Ich zog an seinem Arm und zugleich einen Schmollmund.
"Bitte! Wir bleiben auch nicht lang. Die haben bestimmt auch Bücher für dich!"
Er sah mich leicht belustigt an und sagte "ja, die haben bestimmt Thriller oder Biografien über Serienkiller oder Exekutionen im Mittelalter."
Okay, eher unwahrscheinlich. "Trotzdem! Nur eine Stunde..." Quengelte ich, was dann tatsächlich klappte als er mich widerwillig mit zum Eingang des Gebäudes zerrte.
"Eine Stunde Honey! Keine Sekunde länger!"
Ja natürlich doch.
Ich sprang ihm um den Hals und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
"Du bist der beste!"
Er machte ein arrogantes Gesicht und öffnete mir die Eingangstür. "Ich weiß."
Lächelnd betrat ich den großen Saal und war direkt in meinem Element.
Bücher so weit man schauen konnte und dieser Geruch. Wie in einer Bibliothek.
Ich liebte es hier!
"Ich hasse es hier!" Meinte Aiden neben mir, mit angewiderter Grimasse.
"Komm schon, nur heute, sei nett und rede mit den Schülern ja?" Er sollte hier ja keine Freundschaften schließen, aber gegen ein paar nette Gespräche hatte doch niemand was.
"Ich geh mich etwas umsehen!" Und dann verschwand ich auch schon. "Was? Warte, und was soll ich-" ich hörte ihm nicht mehr zu und widmete mich den ersten Büchern.
P. O. V. AIDEN
Hier stank es, die Menschen stanken, es war zu warm im Gegensatz zu draußen, ich beobachte Avery wie sie begeistert durch die Bücher stöberte und hoffte inständig, dass sie jeden Moment zu mir kommen und sagen würde, wie scheiße Sie es hier fand, obwohl ich bezweifelte, dass das passieren würde.
"Hallo." Ich fühlte mich nicht angesprochen.
"Gefällt dir die Messe?" Ich fühlte mich wie auch zuvor nicht angesprochen.
"Wie heißt du?" Schließlich drehte ich mich nach rechts, von wo die Stimme kam und entdeckte einen jungen, mit dem ich niemals sprechen wollte. Klein, Zahnstange, Inhaliergerät für Asthma in der linken Hand, dünner als ein Zahnstocher und natürlich die gute alte Hornbrille.
Was sagte Avery nochmal...Sei nett, sprich mit den Schülern, beleidige sie nicht.
Streicht das letzte.
"Aiden." Antwortete ich dem AGB-Leser also.
"Ich heiße Ghotam!" Meinte er und streckte mir seine Hand entgegen.
Ich sah wieder weg und sagte "das tut mir leid." Oh stimmt, nett sein.
Aber was sollte ich denn machen. Er hieß Ghotam...
war das überhaupt legal?
"Und was machst du hier?" Mir würde es um einiges leichter fallen ihn zu ignorieren, wenn er nicht andauernd reden würde.
"Rumstehen." Sah er denn nicht selbst was ich hier tat?! Bitte beeil dich einfach Avery.
Plötzlich lachte er, woraufhin ich auch leise lachen musste, weil ich noch nie so eine beschissene Lache gehört hatte.
"Oh, du lachst ja!" Freute er sich. Sollte ich ihm seine Freude lassen, oder ihm besser sagen wie Scheisse seine Lache klang.
Okay, ich war mal nett und nickte nur. Gut gemacht Aiden, du machst das wirklich super!
"Willst du meine Lieblings Bücher sehen?" Und das war's dann auch schon wieder mit meiner Freundlichkeit.
"Nein."
Er schnaufte überfordert auf. "Die sind wirklich gut! Ich mag Literatur und ich finde die Entstehung von Pflanzen äußerst spannend! Und was magst du so alles gern?" Dich, wenn du tot wärst.
"Ich mag nichts." Seufzte ich monoton.
Jetzt seufzte auch er dramatisch auf.
"Warum bist du so depressiv? Das ist doch super hier!" Meinte der Spasti und schob sich seine überdimensionale Hornbrille wieder auf die Nase.
Ich verdrehte die Augen. Wo hatte Avery mich da nur hingeschleppt.
Wenn ich noch weitere Minuten meines Lebens damit verschwenden musste, mit dem zu reden, konnte ich nicht versprechen, dass hier alle lebend rauskommen würden.
"Warum hast du Asthma? Hier ist doch genug Luft!" Sagte ich also ironisch grinsend und ging zu Avery.
"Hey, na wie läuft's bei dir." Sie sah nicht zu mir auf, wusste aber, dass ich es war.
"Super..." Ich versuchte so euphorisch wie möglich zu klingen.
"Na siehst du, ist doch gar nicht so schlimm hier. Hast du schon ein paar Bekanntschaften gemacht?"
Ich lächelte stolz. "Ja, ich habe Gottel, oder so, kennengelernt."
~*~
Ich küsste ihren ganzen Körper, bedeckte jeden Zentimeter mit meinen Lippen und zog mir letztendlich selbst mein Shirt über den Kopf. So gerne ich jetzt auch weiter machen würde, aber es wurde Zeit für ihr Geschenk!
"Warum hörst du auf...?" Schmollte sie und richtete sich ihren BH. Glaub mir, wir machen gleich weiter.
"Willst du dein Geschenk etwa nicht sehen?" Fragte ich und legte mich neben sie aufs Bett. "Doch!" Sagte sie sofort. "Los hol es! Spann mich nicht so auf die Folter!"
Ich grinste und deutete auf meinen Körper. "Hier liegt es."
Ihr Blick änderte sich von 'Sag es mir endlich!' Zu 'Dein Ernst!?'
"Nein wirklich Honey, guck mich genau an." Es war eine Aufgabe, eine kleine Andeutung auf ihre Suche nach dem Geschenk, und sie verstand ziemlich schnell.
"Oh mein Gott! Das ist nicht dein Ernst oder? Wie süß bist du denn bitte?!" Quietschte sie in einer Tonlage, die ich noch nie zuvor bei ihr gehört hatte, und in so einer Lautstärke sicher auch noch nicht. Ich wusste nicht einmal, dass sich eine Stimme so verändern konnte , dass war ja schon fast Tinnitus artig gewesen.
Sie kletterte über mich und betätigte den Lichtschalter, um dann wieder schnell zu mir zu kommen und mein neues Tattoo, mit wässrigen Augen zu Mustern.
"Und, was sagst du?" Wollte ich wissen, auch wenn ich mir die Antwort schon denken konnte.
Sie sah mich strahlend an und schmiss sich auf mich. Ich lachte. "Vorsicht, es ist noch ziemlich frisch."
Sie löste sich leicht von mir und ließ eine nasse Spur ihrer Tränen an meiner Wange zurück. "Ich liebe es! Wann hast du es machen lassen? Wie lange hast du es schon geplant? Wo hast du es machen lassen? Wie kamst du darauf?"
Erneut lachte ich auf. "Immer mit der Ruhe Kätzchen!" Begann ich und setzte mich auf.
Das Tattoo zierte den Namen 'Honey' und war direkt unter meinem Herzen gestochen.
Es sollte meine Liebe zu ihr symbolisieren, die wie mein Herz war. Sie schlug in mir und ich wusste, dass sie da war und meine Liebe zu ihr würde von Bedeutung und endlos sein, bis mein Herz zum letzen Mal schlug und mir meinen letzen Atemzug schenkte.
Ich legte ihre Hand auf meine Brust, damit sie meinen Herzschlag spüren konnte.
"Spürst du das? Es schlägt nur deinetwegen Honey."
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HEYHEY:D DANKE FÜR SO VIELE READS, VOTES & COMMENTS!:*
<3 U!!!
Bis dann, eure Ayoka ❤️ 🤘🏼
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