Dear Dad, F*ck Off!

P. O. V. AIDEN

Ich legte einfach auf, Avery's Stimme durchfuhr nicht mehr mein Ohr und ich konzentrierte mich voll und ganz auf den Mann vor mir.
Ich wusste nicht ob ich wütend sein sollte, sauer, oder einfach nur verzweifelt, ich meine, mein Erzeug- Dad, mein Dad stand vor mir, und er weinte.
Ich konnte jedoch nichts spüren, ich war leer.

„A-aiden, bitte lass uns, lass uns reden..." Stammelte er verletz.
Ich war nicht wütend, und auch nicht sauer, das war mir jetzt klar. Ich war einfach nur enttäuscht.
Ich hasste dieses Gefühl, wenn man einfach nur nicht wusste, was man von einer bestimmten Person halten sollte, wie man damit umgehen sollte, wenn man sie traf und es einem unangenehm war, mit ihr zu reden.
„Warum jetzt?" Das war nicht die einzige Frage die ich ihm gern stellen würde, ich hatte in den Jahren Fragen in meinem Kopf entwickelt, auf die ich nie eine Antwort bekommen hatte. Er wollte mich nicht, sie wollten mich nicht, also schickten sie mich weg.
"Lässt du mich rein?" Fragte er ruhig und ich ging ein Stück zurück, damit er rein kommen konnte. Es war unfair, er hatte nicht das Recht Fragen zu stellen, und eine Antwort zu bekommen.
Ich schloss die Tür meines Zimmers und drehte mich langsam um, als würde jede Bewegung höllisch schmerzen. Ich sah ihn einfach nur an, es fühlt sich nicht an als wäre er mein Dad, eigentlich kannte ich ihn gar nicht, weshalb ich nicht verstand, warum es Schmerzen in mir auslöst ihn zu sehen.

„Du siehst anders aus." Stellte er fest. Gut erkannt Sherlock, schön, dass dir die Tattoos an meinem ganzen Körper so früh auffielen. Ich antwortete nicht darauf, sondern verdrehte einfach nur die Augen.
Er setzte sich auf meinen Schreibtisch Stuhl und sah mich mit rot unterlaufenen Augen an. "Lass mich dir was erklären mein Sohn". Es gefiel mir nicht. Es gefiel mir nicht, dass mein Kopf ihn Dad nennen wollte und ich es nicht mal über die Lippen bringen konnte weil es so einen bitteren Nachgeschmack in meinem Mund hinterließ.
Mir gefiel auch nicht, dass er mich Sohn nannte. Ich war nie sein Sohn, warum war ich es jetzt plötzlich.

"Nenn mich nicht so." Äußerte ich mich leise aber mit einem ernsten Unterton.
Weitere Gedanken die ihm aus seinen Augen liefen und auf meinem Boden aufprallten.
Ich beobachtete wie sich jeder Tropfen an seinen Wangen herunter schlich, und eine nasse Spur hinter sich her zog.
"Aiden es ist...es ist nicht leicht zu erklären verstehst du? Es ist so viel passiert, und es tut mir, uns, so leid..."

Mir wurde schlecht. Seine traurige Nummer zog nicht, auch wenn ich irgendwie ein kleines bisschen gehofft hatte, dass sie es tun würde.
Er konnte nicht nach Jahren einfach wiederkommen, sich entschuldigen, und davon ausgehen, dass ich sofort verzeihen würde.
"Euch tut es leid?" Fragte ich ironisch und lehnte mich an meine Schranktür. "Ja...Wenn ich es dir doch sage, wir hab-" ich wurde allmählich sauer und unterbrach ihn etwas lauter als zuvor. "Wer ist denn 'wir?' Ich sehe hier nur eine Person, Singular, nicht Plural!"

Er seufzte um sich im gleichen Moment verzweifelt durch die Haare zu fahren. "Deine Mom konnte leider nicht kommen... Sie, sie..." Er sprach nicht weiter.
"Sie was?" Fragte ich.
"Sie konnte dich nicht sehen..." Ich lachte, es war das humorlose, trockene Lachen, das eigentlich lieber ein Schrei oder ein Schluchzen geworden wäre.
"Klar konnte sie das nicht. Wer kann seinem missratenem Psycho von Sohn schon in die Augen sehen. Wie dumm von mir."

Kopfschüttelnd stand er auf und kam auf mich zu, ich blieb einfach stehen, sah zu wie er mir Schritt für Schritt näher kam. "So war das nicht gemeint Aiden, sag sowas nicht... Sie kann dich nicht sehen, weil...weil sie sich schämt. Schämt, für das was wir gemacht haben, was wir dir angetan haben..."
Ich sah ihn einfach nur an, und hörte mir die Worte an die über seine Lippen flogen.
"Glaub mir." Fuhr er fort. "Wenn du denkst, dass es uns in den letzen Jahren gut ging, hast du dich geirrt."

"Ihr seid verdammt nochmal scheiße reich! Warum um alles in der Welt sollte es euch schlecht gehen?" Ja, sie waren reich. Nicht einfach nur reich, sie waren stinkreich, und ich hasste es.
Sie dachten, sie könnten alles bezahlen wenn sie es nicht bekommen sollten, so war es schon immer. Ich war im Luxus aufgewachsen, umgeben von wichtigen Leuten und wertvollen Gegenständen, die ich damals nichtmal schief angucken durfte, weil sie dachten ich würde es kaputt machen. Ich hasste alles an diesem Pseudo Leben, und diesen ganzen falschen Lächeln.

"Aiden...-" murmelte er und rieb sich über die Stirn. Sein samt Anzug rieb bei der Bewegung sanft über den Stoff an seinem Kragen und erzeugte ein weiches Geräusch was in die Stille drang.
"Nichts Aiden! Was ist dein Ziel? Was schließt du dir aus dieser Konversation mit mir? Was willst du mir jetzt sagen, was du mir nicht vor Jahren hättest sagen können hm?"
Erstaunt sah er mich an und stützte sich mit seinem rechten Arm an meinem Schrank ab. "Hör mir mal zu! Ich bin hier, worüber du schon froh genug sein kannst und mal etwas mehr Freude zeigen könntest! Ich bin definitiv nicht hier um mich so von dir behandeln zu lassen, ich bin immerhin noch dein Dad! Du könntest mir wenigstens mal zuhören wenn ich mit dir reden will, oder glaubst du ich bin hier um dir etwas Geld zu bringen hm? Du bekommst keinen Cent! Wir haben genug Geld in deine ganzen Psychologen wie Mr. Edison gesteckt, damit er dir hilft, und es hat nicht geklappt! Alles hat er in dich gesteckt, und du hast ihn mit einer selbstverständlichen Ignoranz ins lächerliche gezogen! Gott, sie nur was du wieder machst! Ich war hier um mich zu entschuldigen, um nett mit dir zu plaudern, und du schaffst es wieder mich bis zur Weißglut zu treiben!"

Nicht ein Wort. Nicht ein einziges nettes Wort fiel mir jetzt grade ein. Alles nette, was ich diesem Mann hätte sagen können, war wie verflogen, als wären sie nicht in meinem Vokabular vorhanden. "Was ist nun? Willst du jetzt endlich reden, oder weiter einen auf beleidigt machen?" Innig sah er mich an, als hätte er es eilig und wollte es nur schnell hinter sich bringen sich richtig bei mir zu entschuldigen.
Ich hielt seinem Blick stand und er schluckte. Er dachte zu wissen was in mir vorging, und wie ich mich fühlte, aber er wusste gar nichts, er kannte mich nicht ein winziges bisschen. Plötzlich seufzte er und holte sein Portmonee aus seiner Hosentasche. "Okay, wie viel kostet es um dich zum sprechen zu bringen?" Fragte er allen Ernstes. Ich lächelte mit geschlossenen Augen und sagte als ich ihn wieder ansah einfach das, was er verdiente gesagt zu bekommen. "Fick dich!"

"Pardon?" Ungläubig und leicht sauer sah er mich an.
"Brauchst du mittlerweile schon ein Hörgerät? Ich sagte Fick dich! Fick dich und dein scheiß Geld!" Ich ging von meinem Schrank weg und lehnte mich an meine Fensterbank. Nur eine kleine Lampe durchleuchtete mein Zimmer, und warf eine schwarze Silhouette in den Raum.
"Für dich, nein, für euch, war Geld schon immer das wichtigste. Besitzergreifende Arschlöcher seid ihr, mehr aber auch nicht. Ihr habt Geld, und fühlt euch wie die Herrscher der Welt. Das war das Problem der Menschheit, kaum hatten sie großen Besitz, hatten sie Macht." Begann ich. „Doch weißt du was? Das seid ihr nicht. Ihr seid Armleuchter, elende Armleuchter die sich ihr beschissenes Leben kaufen, und ihren Sohn nicht mehr brauchten sobald er Probleme hat"

"Was hätten wir denn deiner Meinung nach mit dir tun sollen?" Schrie er schon fast. Ich wurde sauer. Er war dumm, einfach nur dumm und unterbemittelt.
Wie sollte ich so einer Person verständlich machen, was sie falsch gemacht hatte.
„Gegenfrage ‚Dad'." Ich setzte das Dad, in übertriebene Anführungszeichen.
„Ist euch wirklich nichts besseres eingefallen als mich abzugeben, und nicht mehr zu lieben? Lieben...Tsss." Ich lachte stumm auf. "Ihr wisst ja nicht mal was das ist."
Ich meine, ich wusste es auch nicht, aber ich wusste, dass Eltern ihre Kinder lieben sollten.
Er machte zwei Schritte auf mich zu und lächelte leicht. „Ach, und du etwa?" Der Sarkasmus und die Belustigung sprießte nur so aus seiner Stimme, was mich nur noch wütender mache. Doch es verletzte mich nicht, nichts verletzte mich was er sagte.
Ich dachte das würde es sobald vor mir stand, doch Fehlanzeige.

„Sag mir mein Sohn, weißt du etwa besser was Liebe ist? Besser als ich?" 
Sofort dachte ich an Avery und beruhigte mich wie von selbst. "Besser als jeder von euch Heuchlern auf jeden Fall." Hauchte ich, und er lachte.
Woher sollte ich wissen was so ein großes Wort bedeutete, wenn es mir nie wirklich beigebracht wurde.
Sein Lachen holte mich wieder in die Realität zurück, ließ mich aber auch gleichzeitig daran erinnern, dass Avery trotzdem immer hier war, auch wenn sie es nicht war.
Innerlich wurde mir warm und ich lächelte, er war nur eine Person, eine von 7 Milliarden, und er war mir nicht wichtig. Es war erstaunlich wie viel mehr mir ein Mensch bedeuten konnte, den ich erst einige Wochen kannte. Es war für mich sowieso sehr merkwürdig überhaupt zu entscheiden wen ich mochte und wen nicht.
Jeder andere da draußen hatte für mich eigentlich den gleichen Wert wie ein leerer Pizza Karton. Und wer brauchte den schon?

Es störte mich nicht, dass er sich über meine Gefühllosigkeit lustig machte, es war mir egal, was hatte er schon erwartet. Dass ich jetzt weinen und um Vergebung meiner Wortwahl betteln würde? Pff, dann nehme ich doch lieber den leeren Pizza Karton.
"Ja Andrew, ich weiß wirklich was es ist, und auch, wie es sich anfühlt, aber das würdest du nicht verstehen, du kennst Gefühle noch weniger als ich, und genau so wenig kannst du mit ihnen umgehen. Weißt du denn was Liebe ist?  Kannst du mir sagen wie es ist eine Person zu lieben, für die du alles aufs Spiel setzen würdest, hm? Kannst du mir vielleicht auch was über die Liebe zu seinem Kind erzählen? Wie ist das so, etwas geschaffen zu haben, was nicht seinen Vorstellungen entspricht? Wie geht man damit um, 'Dad'?"

Er war still, nicht wütend oder sowas, einfach nur still.
Einige Sekunden vergingen bis er seine Stimme wieder fand und ruhig meinte "es tut mir leid... ich, ich war nicht hier um dir sowas an den Kopf zu werfen. Verzeih mir bitte nochmal." Ich konnte mich nicht daran erinnern, ihm schon mal verziehen zu haben.
Ich beäugte ihn genauer, studierte ihn schon fasst von innen nach außen, er sah schwach aus, nicht mehr so voller Elan und Enthusiasmus wie früher. Seine Gefühle waren durcheinander, er wusste nicht ob er wütend, oder traurig sein sollte, er wollte irgendwas bestimmtes.
"Warum bist du wirklich hier?" Fragte ich nun, ohne auf seine Bitte einzugehen, ihm zu verzeihen.
Er sah mich an, blieb immer noch da stehen wo er war, circa einen Meter von mir entfernt. Ich konnte sein Parfum riechen, es war immer noch das selbe wie damals, ich hasste es. Es roch nach zu viel Alkohol und einem Hauch von Zitrus, ekelhaft.
Aber es war teuer, Monatsmieten teuer um genau zu sein, und das war auch der einzige Grund weshalb er es trug. Menschen sollten wissen was er hatte, und sie nicht.
Herzlichen Glückwunsch, sie rochen nicht nach Kloake.

Er räusperte sich und kam erneut einen Schritt auf mich zu. "Deine Mom und ich, wir..."
Ich war mir nicht sicher ob es ihm unangenehm war es zu sagen, oder er es einfach nur gezwungenermaßen über seine Lippen bringen musste.
"Wir wollen dass du..naja" er räusperte sich erneut und ich verdrehte genervt die Augen. "Komm einfach zum Punkt verdammt!"
Sein Kiefer malte, er war sauer auf die Tonart die ich ihm gegenüber anwendete. Das war auch das einzige was ich von diesem Mann hatte, die Kontrolle, seine eigenen Wut zu unterdrücken.

Ohne den Blick von mir zu wenden sagte er "Wir wollen, dass du zurück zu uns kommst."
Erneute Stille. Bis mein Kopf realisierte, dass er wirklich sagte, was ich verstanden hatte, verging bestimmt eine Minute. Das einzige Gefühl, was sich am meisten in mir breit machte, schien jetzt die überhand zu nehmen. Ich war nicht frustriert, wütend oder enttäuscht, und erst recht nicht fröhlich, Gott nein, ich war belustigt. Belustigt von einem lächerlichen Menschen.
Als er meinen Gesichtsausdruck sah, in dem ich versuchte nicht gleich loszulachen, runzelte er die Stirn. "Was ist daran so lustig?"
Ich sagte nichts, sonst würde ich höchstwahrscheinlich einfach lauthals anfangen zu Lachen.

"Was ist hier eigentlich los? Sag mal stehst du unter Drogen?" Er kam noch näher, bis er letztendlich vor mir stand und meine Augen nach unnatürlicher Größe oder Farbe untersuchte. Aber er schien, wie erwartet, nichts zu finden.
Als ich mich unter Kontrolle hatte meinte ich einfach nur lächelnd. "Verpiss dich einfach aus meinem Zimmer, nein, am besten wieder aus meinem ganzen Leben. Danke, hat mich sehr gefreut."
Hatte es nicht.
Ich ging auf die Tür zu und öffnete sie für ihn, als er jedoch immer noch nicht kam, sah ich mich um. Er hatte sich nicht bewegt.
"Was ist? Raus!" Ich versuchte ruhig zu bleiben, wusste aber, dass ich es mit Geduld nicht so hatte.
"Aiden... Komm schon, wir sind erwachsen, wir können doch vernünftig darüber reden, meinst du nicht auch? Du bist doch mein Sohn." Ich dachte ich müsse Kotzen.
"Fällt dir ja ziemlich früh ein."

"Wir möchten dich wieder bei uns haben, dir alles erklären, und alles wieder gut machen." Kauerte er.
Ich schloss die Tür mit einem lauteren Knall als normalerweise und ging auf ihn zu. Als ich direkt vor ihm stand stieg der Hass wieder in mir. "Alles wieder gut machen? Es war alles gut, alles war perfekt, bis du hierher kamst und mir schlechte Laune mitgebracht hast. Ich bin zufrieden ohne euch, nicht eine scheiss Sekunde habe ich an die Menschen gedacht, die mich wie Müll entsorgt haben. Nicht einmal habe ich mir gewünscht wieder bei euch zu sein. Oft wünschte ich mir, ihr wäret tot, oder ich.
Das war auch das, was ich eigentlich immer behauptet habe, ihr seid tot.
Für jeden der mich nach euch fragt seid ihr tot, und für mich seid ihr das sowieso. Tot. Ihr seid Abschaum, die Kinder bekommen, aber ihnen keine Liebe, sondern nur Geld schenken können. Ich wünschte ihr wäret gestorben, und nicht Grandma und Grandpa!"

Eine Träne kullerte aus den Augen des Mannes, den ich so verachtete, und es war mir egal. Er sollte ruhig weinen, und Schmerzen haben, wie ich sie in der Kindheit hatte.
"So viel ist falsch gelaufen...so viel." Murmelte er eher zu sich selbst und legte seine Hände über sein Gesicht.
"Das sollte alles nicht passieren mein Junge...ich, wir, lieben dich doch. Wirklich. Egal was du getan hast, wir liebten dich und hörten auch nie damit auf. Das was du da sagst, es tut mehr weh als jede Folter. Du reißt mir mein Herz bei lebendigem Leibe raus."
"Oh, tut mir leid dir wehgetan zu haben. Mein Fehler." Sagte ich theatralisch und genervt von seiner Heulerei.

"Du weißt wo die Tür ist." Meinte ich als er abermals nichts sagte und schmiss mich mit meinem Handy auf mein Bett, um Avery zu schreiben. Sie sollte sich keine Sorgen machen, das war das letzte was ich wollte.
Aiden: Hey Hun, ist nur mein Dad gewesen, wie schon gesagt. Ich melde mich wenn er weg ist, wenn ich ihn nicht vorher umbringen sollte...
Sie war online, und hatte wohl auf eine Nachricht von mir gewartet, da sie direkt antwortete.
Honey: Du rufst mich gefälligst an wenn er weg ist und erzählst mir alles! Und mit alles, meine ich alles, also führ besser Protokoll! Und denk dran, wenn du das Gefühl bekommst ihn gern zu töten, wegen was auch immer, denk an mich. Das soll nicht süß klingen, denk einfach an mich, wie ich dir wenn du was machen solltest deine Eier abschneide! Avery;*
Holy Guacamoly, die Frau hatte Feuer unterm Arsch.
Aiden: Ich hoffe das war ein Versprechen;D Bis gleich Tiger.

Ich legte mein Handy weg und drehte mich auf die Seite. Was zum.
"Was machst du noch hier?" Meckerte ich den schmunzelnden Mann auf meinem Schreibtisch Stuhl an.
"Wer war das?" Fragte er sanft und ruhig, als würde es ihn wirklich interessieren.
Ich setzte mich auf die Bettkante und meckerte "Das geht dich einen Scheiß an. Du kannst jetzt gehen!"
Sofort schüttelte er den Kopf, ohne aufzuhören zu Grinsen. "Erzähl mir von ihr".
"Ich werde dir nicht-" er unterbrach mich mürrisch. "Komm schon, lass uns langsam neu anfangen, und lass es uns hier beginnen."

"Nein!" Ich würde sicher nicht mit ihm über Avery reden! Obwohl... Er kannte Mr. E, und er hatte immer noch Kontakt zu ihm, vielleicht wusste er sogar wo er war.
"Bitte Aiden, erzähl mir einfach nur wer sie-"
"Avery. Avery Edison." Brachte ich gezwungenermaßen über meine Lippen.
Entsetzt sah er mich an. Er schien zu überlegen, ob ich wirklich die Avery Edison meinte.
"Ja, die Tochter von Charles Edison." Sagte ich also.
"Bist du, ich meine, wie ist das möglich? Naja, ihr zwei seid? Oder ist da? Und wo? Also.." Irgendwie amüsiert von seiner Ungläubigkeit, zog ich eine Augenbraue in die Höhe.
"Sie ist vor ein paar Wochen hierher gekommen, und wir haben uns aus Versehen kennengelernt, wir sind nicht zusammen, und sie ist grade bei ihrer Mom. Alles beantwortet?" Zögernd nickte er, schüttelte aber dann doch den Kopf.
"Und wie...wie ist sie so?" Fragte er unsicher.
Ich lächelte unauffällig. "Sie ist..." Ich überlegte, aber mir fiel nichts ein was sie hätte perfekt beschreiben können. "Ich kann gar nicht sagen wie sie ist, aber ich weiß, das alles besser ist, wenn sie hier ist." Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass ich da grade mit meinem Dad drüber redete. 

Sein Lächeln wurde breiter und er nickte vorsichtig. "Du bist verliebt mein Sohn." Begann er. "Sie scheint was besonderes zu sein, pass auf sie auf, und mache nicht die gleichen Fehler wie wir..." Mein schmunzelnd verschwand. "Das werde ich nicht. Niemals werde ich einem Menschen sowas antun!"
Er sollte sich ruhig schlecht fühlen, anders hatte er es nicht verdient. Ich würde ihm wenn ich ihm überhaupt jemals verzeihen könnte, immer vorwerfen was er und seine Frau getan haben, und ich könnte niemals vergessen, was passiert war. Dafür war es einfach zu viel.
"Weißt du, als du noch ganz klein warst, warst du so ein fröhliches Kind." Begann er. "Und kaum schließe ich meine Augen, steht ein Mann vor mir. Ich weiß ich kann nichts wieder komplett gut machen, ich kann dich nicht mehr auf den Arm nehmen und tragen, aber ich werde dich in meinem Herzen tragen. Für immer. Ob du es willst oder nicht. Ich habe dir früher nie gute Nacht Geschichten vorgelesen oder erzählt, und jetzt bist du schon im echten Leben und es härtet dich ab. Das soll hier keine Mitleids Nummer sein, ganz im Gegenteil, ich will einfach, dass du hörst, dass ich weiß das ich und deine Mom einiges falsch gemacht haben, was wir nie wieder gut machen können. Wir denken oft an dich und an früher, und wie es jetzt wäre, hätten wir dir mehr Liebe, Zeit, und Geduld geschenkt. Ich hoffte immer auf ein Wunder, ein Wunder, dass dich uns zurück bringt und wir von vorne anfangen können. Und jetzt, jetzt sehe ich in deinen Augen diesen Schimmer der mir klar macht, dass du dieses Wunder warst. Schon die ganze Zeit.
Ich hatte damals als du geboren wurdest Angst, Angst zu versagen, und das konnte ich einfach nicht. Ich wusste nicht einmal, dass mein Herz so viel Liebe tragen kann, bis zu dem Tag an, als du mich das erste mal Dad genannt hast. Es tut mir leid mein Sohn, ich kann es nur immer wieder sagen, es tut mir und deiner Mom unendlich leid. Bitte, verzeih uns, und gib uns eine Chance. Bitte..."

Immer wieder spielten sich seine Worte in meinem Kopf ab. Ein Wunder, Liebe, Herz.
Wörter, die er mir gegenüber noch nie benutz hatte.
Geduldig sah er mich an, aber irgendwas in ihm sagte mir, dass ich Ihnen nicht verzeihen konnte. Vielleicht nicht jetzt, vielleicht aber auch nie.
"Und? Was meinst du...? Du kannst ja einfach mal bei uns vorbei kommen, und du kannst Avery auch gerne mitnehmen. Mom würde sich riesig freuen. Und ich mich auch..." Stammelte er vor sich hin.
Ich sah mich in meinem Zimmer um und zeigte auf ein kleines Glas neben ihm auf dem Tisch. "Nimm das Glas da, und schmeiß es auf den Boden."
Er verengte die Augen, und nahm das Glas. "Feste". Meinte ich noch.
Unsicher schmiss er das Glas auf den Boden, was daraufhin in mehrere kleine Splitter zersprang.
Ich nickte. "Kaputt?"
"Ja, aber-"
Ich sprach einfach weiter. "Sag Entschuldigung."
Er zögerte und sah auf das kaputte Glas was verteilt auf meinem Holzboden lag. "Entschuldigung."
"Und?" Fuhr ich fort. "Ist es wieder heile?"
Er schüttelte den Kopf und verlor eine Träne. "Nein."
Ich schmunzelte, nicht weil ich es lustig fand, sondern weil ich die Einsicht in seiner Stimme gehört hatte.
"Ich werde nicht zu euch zurück kommen. Geh jetzt."



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Heyhey:D Heute ist des Kapitel mal eeetwas länger, weil ich noch nicht genau weiß wann das nächste kommt, da diese Woche zwei Geburtstage gefeiert werden!:) Hat eigentlich irgendwer Snapchat? Ich update dort oftmals wenn ich grade ein Kapitel schreibe, oder es rausbringe:) Vielleicht schaut ja der ein oder andere mal vorbei, und man kann sich da etwas besser unterhalten!:) ( Snapchat: ayokarupp ) <3
Bis dann, eure Ayoka ❤️ 🤘🏼

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