Weihnachtsspecial
• C H R I S •
Fünf Jahre später
Als ich meine Augen öffne, sehe ich den Mann meiner Träume vor mir. Ich beiße mir auf die Lippen, um mich zurückzuhalten, ihn nicht anzufassen. Obwohl, was sollte dagegensprechen, meinen Freund aufzuwecken?
Grinsend beuge ich mich über ihn und fange an, seinen Nacken zu küssen. Er seufzt, seine Augen bleiben aber geschlossen. Ich weiß ganz genau, dass er wach ist, spiele sein Spiel aber mit.
„Wach auf, mein Engel", flüstere ich ihm ins Ohr und beiße in sein Ohrläppchen.
Matt dreht sich brummend zu mir um. „Was willst du? Lass mich schlafen."
Ich nähere mich seinen Lippen. „Ich", ich drücke ihm einen Kuss auf die Wange, „will", und auf die andere Wange, „spielen." Mein Mund schwebt vor seinem.
Er öffnet seine Augen und lächelt mich an. „Ach, willst du das?"
Nickend schaue ich auf seine wunderschönen Lippen. „Hätte nichts dagegen. Und die Kleinen schlafen noch. Wir haben also noch genügend Zeit."
Lachend rollt er uns so, dass er auf mir sitzt und lehnt sich zu mir herunter. „Das sollten wir dann wohl nutzen."
„Das sehe ich ganz genauso", stimme ich zu und ziehe sein Gesicht zu mir herunter, um ihn zu küssen.
Zwischen uns ist es noch so perfekt, wie vor fünf Jahren. Natürlich hatten wir ein paar Tiefpunkte, aber das ist normal für ein Paar. Und dafür waren die Höhepunkte immer wieder berauschend. Besonders die Versöhnungen, die nach jedem Streit folgten.
Meine Hände wandern über seinen Rücken zu seiner Schlafhose, die ich ihm gleich abstreife.
Ich spüre sein Lächeln an meinen Mund. „Da hat es jemand aber eilig."
„Ich bin halt verrückt nach dir."
„Das beruht dann wohl auf Gegenseitigkeit, weil", seine Hand wandert in meine Boxershorts, „ich die Finger von dir nicht lassen kann."
„Es freut mich, das zu hören", entgegne ich grinsend. Die eine Hand in seinem Haar, greife ich mit der anderen in die Kommode neben unserem Bett und greife nach einem Kondom. „Ich würde am liebsten den ganzen Tag mit dir im Bett verbringen."
„Dagegen hätte ich nichts, nur..."
„Matty, Chris!", ertönt eine schrille Kinderstimme. Stöhnend lasse ich mich nach hinten fallen. Lachend legt sich Matt auf meinen nackten Oberkörper. Verführerisch.
„Nur haben wir zwei kleine Kinder, die sich total auf Weihnachten freuen", meint er lächelnd und drückt mir einen Kuss auf die Lippen.
Emma und Selena stürmen in diesem Augenblick unser Schlafzimmer. „Aufstehen! Es ist Weihnachten!", schreien die beiden glücklich und rennen dann wieder raus. Ich sehe den Kindern hinterher.
„Das war's? Deshalb machen sie so einen Lärm? Also ernsthaft, wir hätten eindeutig Schöneres gemacht."
„Chris! Die Kleinen sind beinahe sechs Jahre alt, in diesem Alter ist Weihnachten toll. Und außerdem", er küsst mich, „bekommst du später ein sehr, sehr schönes Geschenk." Dann klettert er aus dem Bett und zieht sich seinen Morgenmantel über. Ich mustere ihn grinsend von oben bis unten.
„Und wann darf ich es aufmachen?"
„Später", sagt er wieder und verlässt dann das Zimmer.
Ich liebe Emma und Selena abgöttisch, aber dass sie mir jetzt die Tour versaut haben, finde ich echt nicht cool.
Seufzend stehe ich ebenfalls auf und strecke mich.
„Chris, komm runter! Es gibt Frühstück und Evan und Wes kommen auch bald!", höre ich Emma rufen.
„Und wir wollen Geschenke auspacken!", fügt Selena hinzu. Ja, das glaube ich schon eher. Aber gut, welches Kind freut sich nicht am meisten auf die Geschenke?
„Chris?" Selena kommt in den Raum und greift nach meiner Hand. „Kommst du mit nach unten?" Ach Gott, sie schaut mich mit denselben Augen an wie Matt. Kein Wunder, dass sie mich ständig um den Finger wickeln kann.
Sie kreischt erfreut aus, als ich sie hochhebe und nach unten trage. „Habt ihr denn schon eure Hände gewaschen?" Sie nickt eifrig. „Kann ich dir auch glauben?"
„Natürlich! Habe ich denn je gelogen?" Darauf antworte ich jetzt einfach mal nicht.
In der Küche setze ich sie schließlich ab. Sie rennt auf ihre Schwester zu, die bereits die Kekse für heute Nachmittag vernascht. Kopfschüttelnd gehe ich zu Matt, der gerade irgendwas im Kühlschrank sucht. Mein Blick fällt auf seinen appetitlichen Hintern. Es wird langsam echt Zeit, dass die Mädels abgeholt werden. Aber leider dauert das noch eine ganze Weile. Bis dahin muss ich mich noch benehmen.
„Schatz, deckst du schon mal den Tisch?", bittet Matthew mich. Nickend nehme ich Teller und Besteck aus dem Schrank und verteile alles auf den Essenstisch.
„Warum kommen Evan und Wes eigentlich schon zum Frühstück?"
„Naja, sie haben einen Zeitplan. Frühstück bei uns, Mittagessen bei Tina und Michael und danach fahren sie auch schon zu Wes' Eltern."
„Gott, das wäre zu viel Stress für mich. Warum die sich nicht einfach alle gemeinsam treffen, verstehe ich echt nicht."
„Heulen Sie nicht rum, Mr. Jackson", meint er lachend und schlägt mir auf den Po, als er an mir vorbeiläuft.
„Wie liebevoll euer Bruder zu mir immer ist", flüstere ich den Mädchen zu. Sie setzen sich kichernd an den Tisch und schauen uns mit ihren Engelsblicken an.
„Wenn Evan und Wes kommen, dürfen wir dann Geschenke auspacken?"
„Nein, erst wird gegessen."
„Und wann essen wir?"
„Wenn die beiden hier sind."
„Und wann sind sie hier?"
Hilfesuchend schaue ich Matt an, der aber nur lachend hin- und herläuft. Er ist keine Hilfe. „Wisst ihr schon, was ihr zum Frühstück wollt?"
„Rührei!"
„Nutella!"
„Kinder, geht ins Badezimmer und wascht eure Hände. Wir machen schon mal Frühstück", weist Matty die Mädchen an, woraufhin sie aufstehen.
Fragend sehe ich die beiden an. „Ach, hast du nicht gesagt, dass ihr das schon getan habt, Selena?"
„Keine Ahnung, was du meinst. Das habe ich nie behauptet", meint sie und zieht dann ihre Schwester aus der Küche.
„Diese kleinen Hexen!"
„Du kennst sie doch. Aber komm, sie wissen, wie sie dich um den Finger wickeln können. Du bist also selbst daran schuld", zieht er mich grinsend auf, während er die Eier aufschlägt.
Ich lege meine Arme um ihn und küsse seinen Hals. „Was kann ich dafür, wenn sie genauso bezaubernd sind wie ihr großer Bruder?"
„Schleimer."
„Verliebter Schleimer."
Als es an der Tür klingelt, stürmen die Zwillinge aus dem Bad. Während Toastscheiben in dem Toaster stecken, suche ich Sachen wie Käse, Nutella und Marmelade aus dem Kühlschrank.
„Schaut mal, sie sind endlich da!", ruft Emma glücklich und drückt sich an Evan, der sie lachend hochhebt. Sie verehren das Pärchen. Manchmal kann man deshalb richtig eifersüchtig werden.
„Hallöchen, ihr Weihnachtselfen", begrüßt uns Wes, an seiner Hand hängt Selena.
Matt geht auf unsere Freunde zu, um sie zu umarmen. „Schön, dass ihr da seid."
„Können wir jetzt die Geschenke auspacken?", fragt eines der Mädchen aufgeregt, wofür ich ihnen einen warnenden Blick zuwerfe.
Wes kniet sich vor ihnen hin. „Ihr könnt ja schon mal eure Geschenke unter den Baum legen", schlägt er lächelnd vor und reicht den beiden jeweils drei Geschenke. Die Geschwister tauschen Blicke untereinander aus, bis Matt schließlich nickt.
Freudestrahlend rennen sie aus der Küche, Wes geht ihnen amüsiert hinterher. Mein Blick fällt auf Evan. „Was verwöhnt ihr die beiden immer so?"
Er zuckt grinsend mit den Achseln. „Du kennst doch Wes, er liebt es, Spielzeug zu kaufen. Du wirst es schon überstehen", sagt er augenzwinkernd und folgt seinem Freund.
„Sagst du auch mal etwas dazu?" Mein Freund legt lachend seine Arme um mich.
„Schatz, lass die Mädchen doch einfach. Ich meine, Evan und Wes lieben sie total und sie können so gut mit Kindern!"
„Ja schön, dann sollen sie sich eigene Kinder zulegen und sich nicht unsere krallen." Er lehnt sich ein wenig zurück und sieht mit hochgezogener Augenbraue an.
„Dir ist aber bewusst, dass sie meine Schwestern sind und nicht unsere Kinder?" Schmollend zucke ich mit den Achseln.
„Ach und übrigens", Matt schaut über meine Schulter ins Wohnzimmer, „du solltest dir in zwei Monaten unbedingt frei nehmen."
Ich sehe ihn fragend an. „Warum?"
„Ich gebe dir einen Tipp. Es hat mit Sonne, Strand und...Italien zu tun."
„Italien?!"
Er nickt. „Dein Weihnachtsgeschenk. Drei Wochen auf der italienischen Insel Elba. Nur du und ich."
„Warte und was ist mit..."
„Ich habe schon alles geklärt. Die Zwillinge würden bei Evan und Wes übernachten für die Zeit." Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und küsse ihn.
Dieser Mann macht mich zur glücklichsten Person dieser Welt. Und ich hoffe, er wird mich auch zum glücklichsten Mann machen, wenn ich ihm dann in Italien endlich die eine entscheidende Frage stellen kann.
Niemals hätte ich geglaubt, dass ich mir mit jemandem eine Zukunft vorstellen könnte. Aber Matt... er ist einfach besonders. Und ich will mir ein Leben ohne ihn oder den Mädchen nicht mehr vorstellen. Sie sind meine Familie.
Und das Einzige, was ich mir wünsche ist, ihnmeinen Ehemann nennen zu dürfen.
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