ԋαɾɾყ
Am nächsten Tag lauern mir Zayn und Niall schon vor dem Krankenhaus auf, um zu erfahren, wie mein "Date" gelaufen ist und wer es denn jetzt nun war, doch ich blocke sofort ab. Ein Teil von mir will unbedingt mit ihnen über alles sprechen und es endlich loswerden, doch jetzt traue ich mich noch nicht. Wer weiß, ob Harry nicht irgendwo steht und uns belauschen könnte.
In der Mittagspause vertröste ich sie, nach langem Nachdenken, auf nach der Schicht.
Den restlichen Arbeitstag überlege ich mir in etwa was ich ihnen mitteilen und was ich lieber für mich behalten möchte, doch je länger ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich mir, dass ich, wenn ich einmal mit dem Reden beginne, nicht mehr zu stoppen bin und jede noch so kleine Information ausplaudern werde. Und auch wenn Zayn und Niall Harry auf den Tod nicht ausstehen können, sind sie doch die einzigen Menschen auf diesem Planeten, mit denen ich über all das sprechen kann.
Der Lockenkopf beachtet mich heute nicht großartig, was mir einen kleinen Stich versetzt, doch beim Mittagessen lächelt er mich immerhin kurz ehrlich an.
Wegen dem Gefühlschaos, das seit gestern in mir herrscht, froh die Küche am späten Nachmittag verlassen zu können, ziehe ich mich schnell um und mir ist dabei deutlicher als sonst bewusst, dass ich immer noch Harrys alte Klamotten trage, die Anne mir gleich alle schenken wollte, weil ich selbst nicht viel habe.
Niall und Zayn platzen geradezu vor Neugierde, als wir endlich das Royal London Hospital verlassen und uns auf den Weg zur Wohnung von Harrys Eltern machen.
Die beiden haben beschlossen mich bis vor die Haustüre zu begleiten und ich habe nichts dagegen, weil ich mittlerweile beschlossen habe, dass ich wirklich mit jemandem über die Geschichte mit Harry sprechen möchte.
"Na, Louis, jetzt kommst du uns nicht mehr aus", feixt Niall und legt mir den Arm um die Schulter, worauf ich ihn kurz anlächle. "Oh, ich bin echt gespannt, wer es ist, die dir Avancen macht."
"Es ist keine Frau", stelle ich sofort klar und Nialls Grinsen fällt augenblicklich. Er wirft Zayn, der zu meiner anderen Seite geht, einen Blick zu, den dieser mit dem gleichen Gesichtsausdruck erwidert.
"Sag mir, dass es nicht Styles ist", ergreift schließlich der Schwarzhaarige das Wort und ich sehe bei meiner Antwort auf meine abgenutzten Schuhe hinunter.
"Doch, es ist Harry. Aber er ist gar nicht so schlimm, wie gedacht. Ich mag ihn."
"Der möchte dich doch nur ins Bett bekommen", warnt mich der Pakistani erneut vor den Absichten des Lockenkopfs.
"Das weiß ich doch", erwidere ich und erhalte von meinen beiden Freunden jeweils einen geschockten Blick. "Das habe ich auch mit ihm ausgemacht."
"Du hast was genau mit ihm ausgemacht? Dass er dich nur irgendwohin einladen muss und dafür darf er dich vögeln?"
"Nein", seufze ich und mache mich dann daran ihnen haarklein zu erklären, wie es zu dieser Sache mit Harry gekommen und was bis jetzt alles geschehen ist.
Mit großen Augen lauschen sie mir und es tut mir gut, mir das alles endlich einmal komplett von der Seele zu reden.
"Ist das euer Ernst? Oder besser gesagt, dein Ernst? Der?", fragt Niall perplex, weshalb ich mit rotem Kopf nicke und die Vorstellung scheint ihn ersteinmal sehr zu verstören.
"Na super", ist das erste, was Zayn zu meiner Erzählung sagt. "Und du denkst jetzt was? Dass du ihn... magst? Das ist ja wie in einem schlechten Liebesfilm."
"Kann ich schwer beurteilen, ich habe mir noch nie einen solchen Film angesehen", erwidere ich schulterzuckend. "Ich habe oft Herzklopfen, wenn er bei mir ist, allerdings nicht aus Angst."
"Großer Gott, ausgerechnet dieses Arschloch." Kopfschüttelnd sieht mich der blonde Ire an und ich stehe nach kurzem Zögern für den Lockenkopf ein.
"Er war zu Beginn wirklich ein Idiot, aber er hat sich gebessert, wie er es versprochen hat", verteidige ich ihn und bleibe vor der Eingangstür zu dem Gebäude stehen, in welchem sich mein temporäres Zuhause befindet.
"Ich finde das nicht klug, Louis", sagt Zayn und sieht dabei furchtbar besorgt aus. "Ich habe in letzter Zeit mehr Kontakt zu Liam und der sagt als Harrys bester Freund, dass er nicht ganz einfach ist und was Empathie angeht nichts auf dem Kasten hat."
Ich habe keinen blassen Schimmer, was Empathie bedeuten soll, weil mir das Wort einfach noch nie untergekommen ist und der Pakistani scheint meinen verwirrten Blick zu bemerken, denn er erklärt es mir schnell.
"Das bedeutet, dass er sich nur sehr schwer in andere hineinversetzen und nicht wirklich Mitgefühl aufbringen kann und sich nur auf seine Bedürfnisse und sein Wohl konzentriert. Wenn du das mit deinen Erzählungen vergleichst, macht das schon eine Menge Sinn. Er ist ein totaler Egoist."
"Oh, Louis, du bist heute ja früh dran. Wer sind denn deine Begleiter?", ertönt plötzlich die Stimme von Anne über uns und wir alle drei heben den Kopf, um Harrys Mutter ins Gesicht zu sehen, die sich über uns waghalsig aus dem Fenster beugt, weshalb ich Zayn eine Antwort schuldig bleibe.
"Freunde von mir", antworte ich laut, damit sie mich bei dem Verkehrslärm um uns herum auch versteht.
"Möchten die Herren denn zum Essen bleiben?", fragt sie und Niall nickt auf der Stelle begeistert, weswegen Zayn augenrollend, wegen dem voraussehbaren Verhalten des Iren, auch zustimmt.
"Sehr schön! Ich decke schnell noch für zwei Leute mehr." Sie verschwindet vom Fenster und ich gehe mit Zayn und Niall im Schlepptau die Treppen zur Wohnungstür hoch, vor der Robin schon auf uns wartet, um uns freundlich in Empfang zu nehmen.
-
So. Da lernen Zayn und Niall also Anne und Robin kennen.
Findet ihr es gut, dass Louis sich seinen Freunden anvertraut hat?
Auf bald
Maybe
[944 Wörter]
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