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"Aber das ist nicht fair", murmle ich und er seufzt kaum hörbar.
"Wie meinst du das?"
"Wieso musstest du mit alldem anfangen?", stelle ich eine Gegenfrage und lasse mich ein kleines Stück nach hinten fallen, um ihm besser ins Gesicht sehen zu können.
"Weil du mich umgehauen hast", antwortet er und muss dabei sogar ein winziges bisschen lächeln. "Du warst so niedlich, als du mich begrüßt hast und ich habe dich den ganzen restlichen Tag nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Liam hat von Anfang an gesagt, dass ich einen an der Klatsche habe und dich in Frieden lassen soll, aber ich konnte nicht. Ich weiß, dass es total egoistisch und dumm von mir gewesen ist. Es war ursprünglich aber nicht meine Absicht, dich auch dazu zu bringen, dass du mich magst, ich wollte dir nur... ein wenig näher kommen."
"Schön. Jetzt ist es passiert. Was hast du nun vor?", überwinde ich mich schließlich zu fragen, auch wenn ich mir sicher bin, dass mir die Antwort darauf das Herz brechen wird.
"Das ist alles sehr kompliziert, Louis. Ich habe dich wirklich sehr, sehr gerne, aber das zwischen uns funktioniert nicht."
Ich habe absolut richtig gelegen, denn seine Worte treffen mich, auch wenn ich sie erwartet habe und er damit auch vollkommen ins Schwarze trifft, mit solcher Wucht, dass ich das Gefühl habe das Gleichgewicht zu verlieren und das obwohl wir uns fest im Arm halten und ich mit beiden Füßen fest am Boden stehe.
"Wieso nicht?" Dass das eine absolut bescheuerte Frage ist, ist mir vollauf bewusst, doch sie hat meinen Mund verlassen, ehe ich ein zweites Mal darüber nachdenken kann. Er tut mir einfach nicht gut und das wird sich auch nicht ändern, wenn er sich weiterhin so verhält, wie er es tut. Ja, er hat sich hinsichtlich ein paar Sachen gebessert, aber trotzdem hat unsere Beziehung etwas Toxisches.
"Louis, sei nicht albern, wir wissen beide wieso es nicht geht."
"Aber solange ich nichts von deiner Familie wusste, war es legitim?", zische ich aggressiver, als ich es vorgehabt habe und spüre wie sich Verzweiflung in mir breit macht. Ich möchte Harry auf keinen Fall verlieren, ungeachtet dessen wie scheiße er mich manchmal behandelt hat, und das hier fühlt sich gerade sehr danach an.
"Nein, auch da war es nicht okay. Wie du gesagt hast, ich hätte das alles niemals ins Rollen bringen dürfen. Es tut mir leid, dich so durcheinander gebracht zu haben und so ein Egoist zu sein."
"Du kannst mich doch jetzt nicht einfach fallen lassen, Harry", flehe ich und er presst die Lippen fest aufeinander, während er die Augenbrauen bedauernd zusammenzieht.
Komisch. Eigentlich sollte ich mich freuen, ihn loszuwerden, aber etwas in mir kann die Aussicht auf ein zukünftiges Leben ohne den Vollidioten mit den Löckchen kaum verkraften.
"Es ist das Beste, wenn ich das beende, bevor es noch schlimmer wird."
"Nein! Bitte lass mich nicht alleine, ich habe doch sonst fast niemanden."
"Du hast Malik und Horan und die beiden sind bestimmt gute Freunde", erwidert Harry und streicht mir liebevoll über den Kopf.
"Aber dich habe ich dann nicht mehr. I-Ich... Schlaf mit mir, das willst du doch, oder?" Ich weiß, dass es falsch und eine totale Kurzschlussreaktion ist, ihn das zu bitten, weil er verheiratet ist, ich mich deswegen auch schuldig und schlecht fühle, ich vor wenigen Augenblicken noch befürchtet habe, dass er genau das machen möchte, und die Angst vor Geschlechtsverkehr auch keineswegs verschwunden ist, was das alles noch dümmer macht, aber meine Gefühle spielen verrückt und ihm meinen Körper anzubieten, im Austausch gegen seine Nähe, scheint mir der einzige Ausweg zu sein.
"Was?", entfährt es ihm überrascht und er löst sich von mir, um etwas Abstand zwischen uns zu bringen, doch das lasse ich nicht zu und werfe mich ihm wieder an den Hals.
"Fick mich, bitte. Das ist es doch, was du willst. Einen Mann vögeln. War das nicht Sinn der Sache? Lass es uns wenigstens richtig beenden", plappere ich verzweifelt drauflos, stelle mich auf die Zehenspitzen und drücke meine Lippen auf seine. Das ist wenigstens etwas, was ich kann, obwohl ich nie gedacht hätte, es so bald wieder zu haben. Sogar darum zu flehen. Sex.
Dass ich ihn nicht dazu bewegen kann, bei mir zu bleiben, nur weil ich ihm so etwas anbiete ist mir irgendwo natürlich bewusst, aber momentan habe ich die leise Hoffnung, ihn so doch noch bei mir halten zu können.
"Louis, nicht...", protestiert er schwach, lässt sich jedoch schnell auf den Kuss ein und schließt genießerisch die Augen.
Seine Lippen üben lustvoll Druck auf meine aus, doch als ich ihm die Kleidung mit zitternden Händen mitten im Flur ausziehen will, obwohl vor meinem inneren Auge ekelhafte Bilder aus meiner Vergangenheit aufblitzen, schiebt er mich energisch von sich weg.
"Nein, du möchtest das nicht, Louis."
"Natürlich möchte ich es", lüge ich ihm ins Gesicht und er schüttelt vehement den Kopf.
"Du zitterst und dir wird bei einem einfachen Kuss schon unwohl, wenn ich jetzt mit dir schlafe, dann ruiniere ich dich noch vollkommen."
"Ich habe keine Angst, ich weiß, dass du mir nicht wehtun würdest", widerspreche ich und die Panik, die durch meinen Körper schießt als er mich ohne Vorwarnung packt und seine Hände fest in mein Gesäß krallt, fällt mir in den Rücken und lässt mich erstickt nach Luft schnappen und wie wild gegen seine Brust drücken, um wieder von ihm loszukommen.
"Das nennst du 'keine Angst'?", fragt er verständnislos den Kopf schüttelnd und gibt mich wieder frei, doch entgegen meines Bedürfnisses Abstand zwischen uns zu bringen, bleibe ich dicht an ihn gedrängt stehen.
"W-Wir müssen es nur langsam angehen, dann wird das schon gehen", versuche ich ihn umzustimmen, doch meine Überredungskünste scheinen seinen nicht ansatzweise zu gleichen.
"Willst du mich verarschen, Louis? Ich werde nicht mit dir schlafen, du klappst mir hier doch gleich vor lauter Furcht zusammen."
"Möchtest du, dass ich dir einen blase? Ich kann das sehr gut, glaub mir, es würde dir gefallen", rede ich mich um Kopf und Kragen, doch Harrys Blick wird zunehmend verwirrter.
"Was willst du damit bezwecken, Louis? Nur weil du mir sexuelle Dienste anbietest, ändert das doch nichts an allem. Natürlich würde ich liebend gerne mit dir schlafen und selbstverständlich hätte ich absolut gar nichts gegen einen Blowjob einzuwenden, aber doch nicht, wenn du es kaum aushältst, fest angefasst zu werden. Was ich wenigstens von mir behaupten kann ist, dass ich dich nie dazu gebracht habe, mich zu befriedigen und das wird sich auch jetzt nicht ändern."
"Also ist es jetzt aus? Das war's?", frage ich und mache nun doch einen Schritt zurück, denn seine Nähe und sein Geruch machen mir die Gesamtsituation noch schwerer.
"Ich habe doch keine Wahl, Louis...", murmelt er niedergeschlagen und versucht ein Lächeln, doch er bringt es nicht einmal ansatzweise zusammen.
"Dann sag mir eines, Harry. Wie lange hättest du das noch durchgezogen, wenn ich dir nicht zufällig auf die Schliche gekommen wäre? Wieviel länger hättest du mich und deine Familie belogen? Hat es dir Spaß gemacht, zu wissen, dass du uns alle verarscht?"
"Nein, Louis, es hat mir keinen Spaß gemacht", widerspricht er sofort ernst und macht einen Schritt auf mich zu, um nach meinen Händen zu greifen und ich lasse es mit einem dicken Kloß im Hals zu.
"Warum hast du es dann getan?", zische ich wütend und meine Stimme klingt so brüchig und unbrauchbar, dass ich es bei dieser Frage belasse.
"Das habe ich dir doch schon gesagt, weil ich dich fantastisch finde. Ich liebe Taylor nicht, aber dich könnte ich lieben, das weiß ich. Du bist der allererste Mensch, der mich so empfinden lässt, doch ich kann nicht alles aufgeben, nur für dich."
Sanft zieht er mich ins Wohnzimmer, drückt mich dort auf die Couch hinunter und setzt sich neben mich.
"Bitte sei mir nicht böse." Vorsichtig lässt er meine Hände los, um mich in seine Arme zu ziehen und sich mit mir aufs Sofa fallen zu lassen, wodurch wir in einer ähnlichen Position liegen wie vor wenigen Tagen auf seinem Bett. "Sei mir nicht böse, ich weiß, dass es nicht richtig war", flüstert er mit erstickter Stimme und presst mich näher an sich.
Hätte ich doch sein Angebot damals einfach ausgeschlagen, das hätte uns eine Menge Ärger und Kummer erspart.
Noch nie in meinem Leben habe ich mich so gefühlt. So unendlich verletzt. Nicht körperlich und nicht psychisch, wie es meine Vergangenheit geschafft hat, sondern tief in mir, so idiotisch es klingt. Tief in meinem Herz.
-
Was denkt ihr?
Bis morgen
Maybe
[1419 Wörter]
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