ƚσυƈԋ

Eigentlich möchte ich Harry nicht wegen sexueller Belästigung anzeigen, aber so langsam habe auch ich mein Limit erreicht.

Eine gute Woche ist seit unserem letzten Gespräch vergangen und er lässt mich seither kaum in Ruhe, wenn ich auf der Arbeit bin.

Andauernd berührt er mich wie zufällig, wenn sich eine Möglichkeit bietet, und das ist mittlerweile unerträglich für mich.

Ich weiß nicht, was er sich davon erhofft, aber ich habe für mich beschlossen, dass es reicht und er mit mir nicht einfach machen kann, was er möchte, weswegen ich auch heute nach Schichtende mit verschränkten Armen vor dem Royal London Hospital stehe und ihn abpasse.

"Oh, hallo Louis", begrüßt er mich freundlich, als er das Gebäude verlässt und mich erblickt, wirkt jedoch auch ein wenig überrascht, da er mir vor fünf Tagen einen Zweitschlüssel zur Wohnung anvertraut hat und ich somit nicht mehr auf ihn warten und in seiner Begleitung nach Hause gehen muss, was ich auch bis jetzt tunlichst vermieden habe.

"Herr Styles, ich möchte nicht, dass Sie böse auf mich sind, wenn ich Ihnen das jetzt sage, aber das ist wirklich nicht mehr lustig, was Sie da vollführen", falle ich mit der Tür ins Haus, was ihn gespielt verwundert stehen bleiben lässt.

"Was?", tut er scheinheilig und entfacht die Glut der Genervtheit in mir zu einer Flamme des Zorns, doch ich versuche, nicht sofort in die Luft zu gehen.

"Sie wissen genau wovon ich spreche! Unterlassen Sie endlich ihr Getatsche oder ich werde mich jemandem anvertrauen. Glauben Sie mir, ich werde daraus ein ganz schönes Drama machen, dass Sie mich, einen Minderjährigen, nötigen! Und das mit meiner Vergangenheit."

"Louis, sei nicht albern", murmelt er, sieht jedoch nicht sicher aus, ob er diese Drohung wirklich einfach so abtun kann.

"Nennen Sie mich nicht albern, Styles. Wenn Sie in meiner Haut stecken würden, dann könnten Sie verstehen, dass es nicht angenehm ist, andauernd von einem Fremden angefasst zu werden. Besonders, weil Sie meine Vorgeschichte kennen, sollten Sie sich eigentlich schämen, so mit mir unzugehen", brause ich auf und zeige anklagend mit dem Finger auf ihn.

Kurz sieht es so aus, als wollte er sich herausreden, doch dann seufzt er, fährt sich mit der von Ringen geschmückten Hand durch die langen Haare und sieht mich entschuldigend an. "Es tut mir ehrlich leid, Louis. Ich weiß nicht, was mit mir in letzter Zeit los ist, aber seit ich dich in dieser Nacht küssen wollte, habe ich das Verlangen es mit einem Mann auszuprobieren und ich weiß, es war nicht richtig, dich zu bedrängen. Lass uns das aber nicht hier auf dem Parkplatz besprechen. Vielleicht hört uns noch jemand."

"Wohin wollen Sie dann?"

"Ich hatte an die Wohnung gedacht", schlägt er vor und ich hätte ihm fast an den Kopf geworfen, dass ich ihn da nicht haben will, aber da das nunmal nicht meine, sondern die Wohnung seiner Eltern, ist, habe ich das nicht zu bestimmen.

"Schön", gebe ich bissig zurück, drehe mich um und stapfe los.

"Ach komm, Louis, war es denn so schlimm?", fragt er, als er aufgeholt hat und ich werfe ihm einen entrüsteten Blick zu. Ihm ist augenscheinlich der Ernst meiner Lage nicht ansatzweise bewusst.

"Sie spinnen wohl."

"Louis, reiß dich am Riemen, du wirst hier sehr ausfallend und ich sitze, was deinen Job angeht, am längeren Hebel."

"Na klar, feuern Sie mich nur, weil ich Ihnen nicht gestatte mich zu belästigen. Ich glaub ich fress ein Pferd", fauche ich aufgebracht und presse wütend die Lippen zusammen. So ein Arschloch, was bildet er sich eigentlich ein.

Am liebsten würde ich ihm richtig die Meinung geigen, aber ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass er im Grunde keine bösen Absichten bei alldem gehabt hat, oder ich will es mir gerne weismachen, und als er mir einen unsicheren, entschuldigenden Blick zuwirft, verraucht meine Wut langsam.

"Ich würde dich nicht einfach feuern", sagt er kleinlaut und schenkt mir ein schwaches Lächeln. "Du machst deine Arbeit gut und du brauchst den Job. Ich bin manchmal einfach ein Volltrottel, verzeih mir das."

Ein Volltrottel, das ist doch einmal ein Begriff, der zu ihm wie die Faust aufs Auge passt. Aber wie sagt man so schön, Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.

-

Was erwartet ihr euch denn noch von der Geschichte? Sie ist zwar schon fertig geschrieben, aber mich würde trotzdem interessieren, was ihr euch erhofft oder was ihr denkt, was noch geschehen wird.

Das nächste Kapitel hat über tausend Wörter and I am excited :))

Alles Liebe x
Maybe

[747 Wörter]

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top