Der Mc Donalds Kollege

"Bin ich nicht" betonte Celina.
Es nervte sie. Ihre Freundin Mara wusste von dem Jungen bescheidt. Sie hatte ihr es schließlich selbst erzählt.
Celina konnte nicht Anders. Ihre Freundin war schon stutzig geworden, schließlich ging sie mittlerweile täglich in der selben Fast Food Kette essen.

Wer würde es da nicht suspekt finden?
"Wie wärs wenn du ihn einmal ansprichst?" beharrte Mara darauf.
"Mache ich doch!" warf Celina etwas mürrisch zurück.
"Ja aber nicht nur: Mc First Beef ohne Zwiebeln, Curly Fries und kalte Cola bitte!" Mara steigerte sich wieder mit einer sarkastischen Bemerkung rein.
Sie hatte es satt, ihre Freundin dabei zu Beobachten, wie sie sich psychisch selbst vernschlässigte. Ihr fehlten die Vitamine. Die dünne Scheibe Tomate im Burger reichte nicht aus. Sie aß schon täglich das selbe Menü. Kein Mann war eine Gewichtszunahme wert.

Schlussendlich seufzte Mara aus und belies es. Celina musste selbst drauf kommen.
"Tu mir wenigstens einen Gefallen" Celina blieb weiterhin still.
"Nimm zur Abwechslung mal Caesar Salad. Es schadet dir nicht" Bevor aber ihre nicht stolze Freundin auflegen konnte, schrie sie die letzten Silben ins Handy rein.
"Ohne Dressing!"

Mara schüttelte nur ihren Kopf und stieg bei der nächsten Busstation aus. Endlich konnte sie ihre Maske absetzen bevor sie den Weg zu ihrem üblichen Mc Donald's fand. Hetzend striff sie ihren Kurzhaarschnitt zurück. Der Regen hatte schon den ganzen Tag nicht aufgehört. Das Haareglätten war wieder Mal unnötig gewesen. Sie vermutete ihre Haare gaben bereits den Anschein einer Heu-Scheune. Ihre Reflektion an der Glas-Eingangstür bestätigte es. Zusätzlich frierten ihre Zehen, da sie die rosa Sneaker bevorzugte. Die Wetterprognose schien einmal richtig zu liegen.

Zielstrebig trat sie wieder in den mäßig befüllten Raum. Dabei vergaß sie nicht ihre rosa Maske auf zu setzen und den nötigen Sicherheitsabstand ein zu halten. Lächerlich. Sie fand es lächerlich, das ein Abstand die Gefahr verringern sollte, wenn wir alle die selbe Luft einatmeten und Masken trugen. Nichts desto trotz hielt sie sich an die Regeln und mied jeglichen Körperkontakt. War nicht schwer gewesen. Das war als Jungfrau zu einfach. Sie misste keine körperliche Nähe. Traurig. Sie bemitleidete sich selbst.

Doch die Gedanken verblassten, als sie den Jungen am Kassier Tresen bemerkte und er zufällig dabei ihren Augenkontakt erwiederte. Manchmal fluchte sie über die aufgesetzte Maske, aber in solchen Momenten, wenn man vor Verlegenheit Rot anlief und die Hände vor Nervosität zitterten, war man dann doch froh darüber. Ziemlich praktisch.

"Durchatmen" rief ich mir ins Gedächtnis.
"Du brauchst die Luft"
Sie kämpfte mit ihrem Körper. Es handelte nicht gegebenermaßen, wie sie es verlangte. Der Junge hielt ihren Augenkontakt stand. Er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Das Piepsen der Frittösen vermischte sich mit dem Geschrei der MitarbeiterInnen.

"Nummer 86" schrie eine Andere, dabei hatte sie einen leichten Akzent. Es interessierte sie wenig, was um sie vor ging. Sie konnte sich nicht mal bewegen. Zumindest glaubte sie es. Irgendwann war sie dran. Sie musste die Sekunden genießen. Ihre Wangen glühten. Ihre Augen blickten langsam von unten zu ihm rauf. Sie hatte Cat-Eys versucht. Hatte aber keine Ahnung ob ihr Augen Make-up noch saß.
Das übliche Lächeln setzte sich auf sein markantes Gesicht. Er konnte nicht älter als 20 sein. Seine Locken fielen auf seine Stirn. Er schüttelte sie kurz zurück, bevor er etwas in seinem Screen tippte.

"Lass mich raten" Keine Begrüßung.
Keine schöne Augen Interaktion.
"Mc First Beef ohne Zwiebeln, Curly Fries und kalte Cola" Sie nickte entäuscht. Auf der anderen Seite fiel sie ihm auf. Oder sie hatte schon so oft das Selbe bestellt, sodass er es sich gemerkt hatte. Aber wie groß war die Chance darauf? Es war ein gut, besuchter MC Donald's. "Caeser Salad" hörte sie wieder im Unterbewusstsein.

Vielleicht sollte sie mal etwas Anderes nehmen.
"Streich die Bestellung" räusperte sie sich, als der Junge aufhörte zu tippen.
"Ich nehme einen Caesar Salad ohne Dressing"
Widerwillig nickte der Junge. Doch bevor er die Bestellung abschickte hielt er inne.
"Bist du auf Diät?"
Fragte man sowas? Nein, sie war es nicht. Sollte sie etwa? Je mehr Sekunden verstrichen, desto absurder fand sie seine Frage, die ihm eigentlich Nichts anging.

"Ich meinte" er kratzte sich an seinem Hinterkopf, wo sein Shirtärmel zurück fiel und ein kleiner Bizeps hervor trat.
"du hast es nicht nötig"
"ou" fiel ihr aus den Lippen, als sein Blick der zu der Schlange hinter ihr glitt.
"Ehm.. danke"
Was hätte sie sonst sagen sollen?
Die Sekunden verstrichen nachdem sie den offenen Betrag zahlte und sich von dem Tresen entfernte. Sie wagte es noch ein Blick auf ihn zurück zu werfen und dabei ertappte sie ihn. Er hatte auf ihren Hintern gestarrt. Es erfreute sie, auch wenn er dabei gleich danach verlegen durch die Menge blinzelte.

Er schien in Gedanken zu verharren.
So konnte sie seine Bartstoppeln vom Lichteinfall ausmachen.
"Nummer 88" machte sie ihre Nummer aus. Sie seufzte und schritt zu der freundlichen Dame.
"Danke" nuschelte sie. Sollte sie es wagen?

"Hey" Ihre Aufmerksamkeit glitt bei dem abrupten Aufruf zu dem Jungen mit den niedlichen Augen zurück.
"Deine Rechnung"
Ihre Rechnung? Sie hatte sie doch schon davor erhalten?
Fragend trat sie zurück und nahm das kleine Zettelchen aus seiner Hand.
Ihre Finger striffen aneinander.
"Danke fürs Kommen" schenkte er ihr wieder sein Killer-Lächeln, bevor er das Zettelchen los lies.
Verwundert nickte sie ihm zu und verschwand in der Menge. Erst beim zweiten Blick auf die Barrechnung fiel ihr eine Nummer, die mit einem Kugelschreiber rauf gekritzelt war, auf.

"Martin" las sie laut vor.
Instiktiv griff sie nach ihrem Handy bevor sie realisierte, dass sie seine Handynummer bekommen hatte und das ohne es selbst zu Verlangen.
Schnell wählte sie ihre Freundin aus.
"Hast du wieder das selbe Menü genommen?" stieß Mara gähnend raus.
"Nein, Besser. Seine Nummer"

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