.V. 19 Jahre zuvor
„Hei, Süße!" Alina kreischte Helen ins Ohr, als sie ihr um den Hals fiel und Jeremy musterte sie nur abwertend.
Ein Wunder, dass ihr Hintern nicht raushüpfte, so kurz wie diese Hose war.
Jeremy stand ja wirklich auch auf hübsche Mädels, doch nicht auf Matratzen wie Alina eine war. Aber Hei, so passte sie zumindest perfekt zu Elijah. Dem super heißen Badboy und Besitzer aller Herzen, sogar der mancher Jungs... Allen außer Jeremy natürlich.
Nach Schulschluss wartete Jeremy mit seiner Schwester an ihrem Auto, bis Colben ihn abholen würde.
Da Alina ihre beste Freundin war, dauerte es nicht lange, bis das Gespräch auf die Sache mit Jeremys eingesteckten Schlägen kam.
„Ich rede mal mit Elijah. Aber versprechen kann ich nichts", meinte Alina.
Jerry verkniff es sich, zu schnauben.
Vor Helen tat Alina immer so nett, doch wenn Jer mal mit Alina alleine war, dann schwiegen sie sich an, warfen sich giftige Blicke zu und Beleidigungen waren auch schon mal gefallen. Sie konnten sich einfach nicht ab. Unter anderem weil Alina Jeremy immer wieder unterstellte, an ihrem Freund interessiert zu sein.
Jer konnte gar nicht verstehen wieso. Natürlich war Elijah heiß. Allein, wie er gerade über den Pausenhof schritt, als sei es eine Bühne, nur für ihn gemacht, sein Gang elegant, sein Gesichtsausdruck unnahbar, das Grinsen auf seinen Lippen einfach perfekt. Seine schwarze Lederjacke und die Zigarette, die er sofort angezündet hatte, nachdem er aus dem Schulhaus getreten war, vollendete den Look des unantastbaren Königs der Herzen.
„Ach schaut euch an wie er seinen Auftritt genießt", spottete Alina, doch man hörte die Zuneigung für Elijah in ihrer Stimme deutlich heraus.
Jeremy konnte den Blick nicht mehr von ihm nehmen und nach Argumenten, um seine Gedanken dazu, dass er nichts von Elijah wollte, zu begründen, doch irgendwie fand er sie nicht.
Zumindest nicht, bis er direkt vor ihm stehen blieb und ihm seinen Rauch ins Gesicht blies.
Jeremy wedelte mit der Hand und wich einen Schritt zurück. „Du bist ekelhaft", stellte er fest.
„Du auch, Arschficker", grinste Elijah unbeeindruckt und pustete den Rauch fortwährend in Jeremys Richtung, der nur angestrengt seufzte.
„Geht heute noch was? Ansonsten gehe ich mit den anderen in die Schwimmhalle" Den Mut, so ehrlich zu seiner Freundin zu sagen, dass er nur mit ihr Zeit verbrachte, wenn er dann mit Sex belohnt wurde, hatte Elijah zumindest.
Alina warf sich ihm an den Hals. „Und wie heute noch was geht. Dein Auftritt hat mich ganz heiß gemacht, Baby" Sie streckte sich zu ihm hoch, um an seinem Ohr zu knabbern.
Er legte seinen Arm um sie, während er mit der anderen Hand die Zigarette an seine Lippen führte, zog den Rauch tief ein, ließ ihn einen Moment in seinen Lungen verweilen, ehe er ihn Teils durch die Nase und Teils durch den Mund wieder ausließ, in Jeremys Richtung.
„Ohne Scheiß, Elijah, hör auf damit!"
Er lachte. „Was sonst? Rammst du mir deinen Mikroschwanz in den Arsch?"
„Davon kannst du träumen", schnaubte Jeremy und verschränkte die Arme.
Elijah grinste ihn an.
Ohne seine Freunde wirkten seine Beleidigungen wenigstens ein bisschen wie unlustige Witze.
„Okay, ich geh schon mal vor. Fährst du dann hinterher?", fragte Alina ihren Freund.
Er schickte sie voraus, da sie mit getrennten Fahrzeugen an der Schule waren.
Übertrieben lange verabschiedete sich Alina von Helen, ehe sie verschwand und auch Helen davonfuhr.
So standen dann noch Jeremy und Elijah auf dem Parkplatz, wobei der auch schon ziemlich leer war.
Elijah tat nichts anderes, als genau einen Meter vor Jeremy zu stehen und ihn anzugrinsen, mit einem Ausdruck in den Augen, der undeutbar war.
Jer wurde das langsam ziemlich unangenehm, deshalb fragte er: „Ist was?"
„Nö", grinste Elijah sofort, hörte aber nicht auf.
Jeremy verdrehte die Augen. „Hast du überhaupt eine Ahnung, wie sehr du jemanden nerven kannst, nur durch einen Blick?"
Elijah nickte eilig. „Klar, deshalb mache ich es. Den Blick hab ich nur für dich vor dem Spiegel geübt."
Jeremy wollte nicht, aber auch er musste etwas schmunzeln, als er so unter dem Einfluss von Elijahs Grinsen stand.
Dann fiel ihm aber etwas ein. „Das heißt ja, du denkst an mich, wenn du einsam und alleine in deinem Zimmer vor dich hin vegetierst, weil dir bewusst wird, dass deine Freunde einfach nur Heuchler sind"
Er lachte, hob schneidend die Hand, bevor Elijah antworten konnte. „Nein warte, du denkst an mich, während du unter der Dusche stehst und dir einen schrubbst und sobald du dann vor dem Spiegel stehst, stellst du dir vor, wie ich von hinten zu dir komme"
Er wagte es, einen Schritt auf Elijah zuzugehen, obwohl sie sich ohnehin schon viel zu nahe waren.
„...Ich bin genauso nackt wie du, drücke deinen Oberkörper über das Waschbecken und nehme dich gnadenlos von hinten, bis du unter dem Stöhnen und Wimmern meines Namens voll auf den Badschrank kommst, so sehr wie noch nie zuvor, weil deine Freundin etwas nicht hat, das ich habe."
Elijah stand der Mund offen und er zuckte leicht zusammen, als Jeremy die Hand auf seine Hüfte legte.
„Einen Schwanz. Einen großen, langen Schwanz nur für dich. Du kannst dir in deinen kühnsten und feuchtesten Träumen nicht vorstellen, was man alles damit machen kann."
Elijah schluckte hart, als Jeremy ihn an der Hüfte zu sich zog, sodass er an sein Becken stieß und er spürte genau, dass er sich entweder sehr auf das Treffen mit seiner Freundin freute oder gerade von Jeremys Darstellungen eine leichte Erektion bekommen hatte.
„Und was sagst du? Hab ich recht oder hab ich recht?"
Weil Elijah so viel größer war als Jeremy musste er zu ihm hochschielen, während er sich auf die Lippe biss und den Blick aufsetzte, dem Colben nie widerstehen konnte, selbst wenn es nur um das Bestellen einer Pizza im Internet ging.
„Du..." Elijahs Stimme brach ab, was Jeremy triumphierend zum Grinsen brachte.
Elijahs Hirn schien gerade komplett leer gefegt zu sein.
Zumindest, bis sich seine Mimik änderte, er begriff, was Jeremy hier gerade abzog, er ihn von sich wegstieß und ihn angeekelt ansah.
„Tu das nicht nochmal, hast du verstanden?!" Bedrohlich sah er Jeremy an.
Der konnte Elijah bei bestem Willen nicht mehr ernst nehmen. „Wieso? Weil es dich anmacht?"
„Tut es nicht!"
Jeremy lachte. Nicht über Elijah, sondern über die Situation.
Das konnte er aber nur solange, bis er zum wiederholten Male an diesem Tag eine Faust ins Gesicht bekam und zurücktaumelte.
„Ein Wort zu irgendwem, Jeremy, und du bist ein toter Mann, hast du mich verstanden?!"
Jerry wischte sich mit dem Daumen das Blut von der Lippe und nickte, als er Elijahs wütenden Blick sah.
Gerade fuhr ein Auto auf den Hof, als sie irgendwie durch ihre Blicke zu kommunizieren beginnen wollten. Sie wollten sich so viel mitteilen, das keiner von ihnen wagte, auszusprechen. Aber dazu kam es nicht.
„Und halt dich von mir fern. Ich hab keine Lust, dass du meine Luft verpestest, scheiß Schwuchtel", zischte Elijah Jeremy zu, ehe er zu seinem Motorrad ging, drauf stieg und davon fuhr.
In dem Moment hielt das Auto vor Jeremy und Colben ließ die Scheibe runter. „Hei, spring rein"
Jeremy tat es.
Colben lächelte noch, als er sich ihm zudrehte und ihn küssen wollte, doch das änderte sich, als er sein Gesicht sah. „So hast du aber heute Morgen noch nicht ausgesehen", stellte er verwundert fest, dann musterte er ihn besorgt.
„War das dieser Typ eben? Elijah?" Er klang wütend, sehr wütend.
„Nicht nur", seufzte Jeremy, wich dem Blick seines Freundes aus.
Man sah Colbens Kieferknochen mahlen.
„Aber woher kennst du ihn denn? Du bist doch schon seit 5 Jahren aus der Schule draußen?"
Warum? Ganz einfach Colben hatte die Schule nach der 10ten beendet und war zu dem ein paar Jahre älter als Jeremy.
„Man kennt Elijah einfach. Jeder redet doch über ihn und wie unmöglich er ist. Er hat mal mit meiner Schwester geschlafen und sie dann einfach fallen lassen. Sie ist nicht mal volljährig. Oh ich hasse dieses Arschloch. Ich könnte ihn umbringen"
„Jetzt beruhig dich doch" Jer legte seine Hand auf Colbens Oberschenkel und es schien tatsächlich etwas zu bewirken. Er atmete ein paar Mal tief durch, wurde ruhiger.
Dann seufzte er. „Sorry. Aber wenns um die Menschen geht, die ich liebe, ist echt nicht mehr zu spaßen. Das was er mit Maris abgezogen hat, war ja schon scheiße, aber dich zu schlagen geht zu weit."
Er strich Jeremy mit dem Daumen über die Wange. „Der Einzige, der dir wehtun wird, bin ich und das auch nur hier unten" Er fuhr zu Jeremys Hüfte und an seinen Hintern.
Jeremy sprang leicht auf. „Hei! Falsches Timing, Col"
Aber beide mussten leicht grinsen.
Dass Colben gerade zugegeben hatte, Jeremy zu lieben, war beiden nicht so richtig bewusst, doch was klar war, war, dass Col bereit war, alles zu tun, um die Menschen, die er liebte, zu beschützen.
Die Frage war nur, ob er auch vor Mord nicht zurückschrecken würde.
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