67. Jaylin: "Für immer"
Nach dem Gespräch mit Dad war er gegangen und hatte Austin wieder reingeschickt.
Als mein Freund zu mir kam, grinste er ein flirtendes „Hei, mein Hübscher"
Ich musste kritisch die Augenbrauen hochziehen. „Klar mit den Augenringen bin ich ein richtiger Blickfang. Wundert mich, dass die Krankenschwestern ihre Klamotten anbehalten wollen"
„Also ich tu mir sehr schwer", beteuerte Austin, setzte sich zu mir und nahm meine Hand, um sie zu seinem Mund zu führen und meine Fingerknöcheln einzeln zu küssen.
Ich seufzte entspannt und lehnte mich nach vorne, gegen ihn. Mein Kopf machte es sich auf seiner Schulter gemütlich und als er mit meiner Hand fertig war, streichelte er sanft darüber, als er sie mit seiner in seinen Schoss legte.
„Ich habe mit Charlie über deine Idee geredet", meinte er dann.
Vorsichtig hob ich den Kopf wieder, um ihn erwartungsvoll anzusehen. „Und?"
Er seufzte. „Er hat ziemlich gute Argumente gebracht. Ich weiß auch, dass er Recht hat. Er hat gesagt, wenn du als Mensch stirbst, dann kommst du in den Himmel. Aber... die Sache ist die, dass ich nicht weiß, ob ich als Vampir auch noch in den Himmel kommen kann. Das heißt, wenn du stirbst, dann werden wir uns höchstwahrscheinlich nie wieder sehen" Er blickte mich traurig an.
Ich schüttelte den Kopf. „Das macht es auch nicht besser, Austin. Was bringt mir der Himmel, wenn ich ohne dich sein muss? Nicht, dass ich will, dass du auch stirbst, wenn ich tot bin, im Gegenteil, aber... Ich will einfach mit dir zusammen sein, weißt du? Für immer"
Er nickte, beugte sich zu mir. Seine Stirn lehnte sich an meine. „Ich will nichts anderes. Aber manchmal bekommt man nicht das, was man will. Und deshalb werde ich es tun. Ich werde dich umbringen"
Ich wich leicht zurück, um ihn anzusehen. „Wirklich?"
Es war paradox, wie sehr mich das freute. Er nickte, nicht wirklich begeistert. „Wenn du tot bist, kommst du entweder in den Himmel, wo du in Frieden ruhen kannst oder du kommst als Vampir zu mir zurück. Beides ist besser als nichts davon. Das Problem ist... Wenn du als Vampir wiedergeboren wirst, dann vergisst du alles, was vor deinem Tod war. Du wirst mich auch vergessen haben... Aber wenigstens bist du dann am Leben" Er versuchte zu lächeln, aber es misslang ihm kläglich.
Ich legte meine Hände in seinen Nacken und kraulte ihm die Haare. „Dann musst du halt dafür sorgen, dass ich mich nochmal in dich verliebe."
Ich küsste bekräftigend seine Stirn und er schloss die Augen.
Dann ließ ich ihn los, um ihm etwas zu geben. Einen Brief.
„Was ist das?", fragte er.
Ich seufzte. „Den hab ich geschrieben, für den Fall, dass ich dir nicht mehr alles sagen kann, was du hören sollst. Und damit du dich immer exakt an meine Worte erinnern kannst. Gib ihn mir doch einfach zurück, wenn ich als Vampir auferstehe als Beweis, dass ich dich geliebt habe."
Er nickte resigniert.
„Hei" Ich zog ihn zu mir. „Wir schaffen das. Wir gehören zusammen, du und ich. Egal, in welchem Leben"
Er nickte und legte vorsichtig seine Lippen auf meine.
Ich schloss genießend die Augen und küsste ihn zurück. Langsam ließ ich mich auf den Rücken gleiten und öffnete die Beine, damit er dazwischen lag.
Er stützte sich ab, weil er Angst hatte, das ich unter seinem Gewicht zerbrechen würde, aber, was er nicht verstand, war, dass ich nicht aus Glas war. Ich konnte nach wie vor einiges aushalten. Deshalb drückte ich ihn auf mich.
„Ich will dir nicht wehtun", hauchte er an meine Lippen und sah mich leidend an.
Ich biss mir leicht auf die Lippe, als ich meine Hände unter sein Shirt schob.
„Du tust mir nicht weh.", versprach ich ihm, während ich über seinen breiten Rücken seine Muskeln entlang nach oben fuhr.
Aber er ließ es nicht zu, dass ich ihn auszog.
Ich sah ihm in die grünen Augen. „Ich will dich spüren, Austin. Alles von dir. Jetzt und hier"
Er schluckte hart. „Wir sind im Krankenhaus", sagte er hinweisend.
Ich grinste „Dann müssen wir halt ganz leise sein. Bekommst du das hin?"
Er schüttelte den Kopf. „Du weißt, dass ich das nicht kann"
„Gib dir Mühe", schlug ich vor und küsste seinen Hals.
Er seufzte, kraulte mir die Haare vorsichtig.
„Du machst mich verrückt", hauchte er.
Meine Hand fuhr seinen Bauch entlang nach oben, über seine Brustmuskeln, sodass ich an seinen Nippeln herum spielen konnte.
Ich würde ihn schon noch dazu bringen, mich zu ficken.
„Aber du liebst mich doch", flüsterte ich an seinen Hals und küsste ihn.
Er nickte. „Ich liebe dich über alles"
„Zeig es mir", flüsterte ich.
Er knurrte frustriert, sprang auf, um sich von mir zu entfernen und sah mich an.
Er wollte mir sagen, dass es nicht ging, das sah ich ihm dann, aber ich änderte seinen Entschluss ganz schnell, als ich meine lockere Hose auszog und sie neben das Bett warf.
Als nächstes war mein Shirt dran, was auch nur möglich war, weil ich die Infusion vor einer halben Stunde abbekommen hatte. Ich war also frei. Zwar auf Schmerzmitteln, aber frei.
Ich lag in Unterhose im Bett herum, sah Austin in die Augen, während ich meinen eigenen Körper entlang strich. Er rang mit sich, vor allem, als ich mir auf die Lippe biss und mir selbst über den Schritt fuhr.
Dann begann er zu rennen.
Er nahm sich einen Stuhl, drückte ihn an die Tür, damit niemand reinkommen konnte, zog sich auf dem Weg stolpernd das Shirt und die Hose aus, ehe er sich zu mir legte und gierig küsste.
„Du hast eine unglaubliche Macht über mich", nuschelte er an meinen Hals, den er daraufhin liebkoste. Zeitgleich schob er meine Hand weg, um das Streichen über mein Glied zu übernehmen.
„Nein, ich bin einfach nur unwiderstehlich, selbst, wenn ich halb tot bin", flüsterte ich.
Als ich ihn küssen wollte, zog er den Kopf zurück und stoppte auch die Bewegungen, ließ die Hand aber liegen.
Er sah mich kopfschüttelnd an. „Dein Dad hat Recht. Du solltest keine Witze darüber machen. Es tut weh, okay? Du ziehst mein Leid ins lächerliche"
Seufzend wich ich seinem traurigen Blick aus, indem ich auf seien Brust sah und strich über seien Arme.
„Ich will es allen einfach nur ein bisschen erträglicher machen. Ich fühlte mich so mies, weil es euch wegen mir schlecht geht. Ich hab dich so lange nicht mehr richtig lachen sehen. Das vermisse ich. Einfach einmal richtig unbeschwert sein. Können wir das? Nur für ein paar Minuten?" Flehend sah ich wieder hoch in seine Augen.
Er seufzte resigniert, strich von meinem Beinzwischenraum über meinen Bauch und zu dem Tattoo an meiner Seite, wo er seine Hand liegen ließ und mit dem Daumen kleine Zeichen malte. „aber du stoppst es, sobald dir die kleinste Kleinigkeit wehtut, okay? Versprich mir das"
Ich nickte, lächelte. „Du bist so süß, wenn du so besorgt bist"
„Ich will doch nur, dass es dir gut geht, Jayjay. Ich liebe dich so sehr, dass es wehtut. Wann verstehst du das endlich?" Sein Blick war fast schon verzweifelt, seine Stimme erschöpft.
Ich kämmte mit den Fingern durch seine blonden Haare, die ihn wie das aussehen ließen, was er war. Mein Engel. Mein Todesengel.
„Es tut mir leid. Ich will nicht, das du meinetwegen leiden musst", sagte ich leise, bedauernd.
Austin ließ sich leicht weiter auf mich sinken, sodass sich unsere nackten Oberkörper berühren konnten. „Das tue ich nicht. Es ist... Ich habe Angst, weißt du? Ich kann dich einfach nicht verlieren. Seit du ein Teil meines Lebens bist, bedeutet mir nichts mehr etwas außer du. Du bist alles für mich geworden, hast mir endlich einen Sinn gegeben. Und jetzt soll ich plötzlich damit klar kommen, dass du mich verlassen wirst?" Er schüttelte ungläubig den Kopf.
Ich küsste ihn auf den Mundwinkel. „Ich verlasse dich nicht, Austin. Du und ich für immer. Egal ob tot oder lebendig. Ob Mensch oder Vampir. Ich werde dich immer lieben"
Austin nickte, drängte Tränen zurück und küsste mich sanft.
Es fühlte sich so gut an. Es war wie die Belehnung, weil ich es bis hierher ausgehalten hatte und die Entschädigung für all den Schmerz.
„Ich werde dich auch für immer lieben. Nur dich", versprach er leise.
Zeitgleich drückte er auf einen Knopf, sodass das Bett nach hinten klappte und die Matratze gerade war.
Dann begaben sich seine sinnlichen Lippen auf Wanderschaft, meinen Körper entlang.
Jedes Mal, wenn wir miteinander schliefen, war es etwas Besonderes, doch dieses Mal war es anders. Es war unser letztes gemeinsamen Mal, das gefühlvollste und die letzte Möglichkeit, unsere Körper beweisen zu lassen, was wir uns jeden Tag versprachen. Dass wir uns liebten und das auch immer tun würden.
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