47. Jaylin: Fakten

„Hör auf!" Austin flehte mich lachend an, von ihm abzulassen, aber ich kitzelte ihn einfach immer weiter durch und er kippte auf meinem Schoss vor und zurück.

Wir waren wieder zurück in Austins WG, saßen auf seinem Bett, er rittlings auf meinem Schoss. Eigentlich hatten wir etwas rumgemacht, aber nachdem er meinte, mich necken zu müssen, weil ich sein Sperma nicht geschluckt hatte, hatte ich begonnen, ihn zu kitzeln und hörte seitdem nicht mehr auf.

Ich mochte es, dass er sich an mir festhielt und mir ausgeliefert war. Ich mochte es aber vor allem, ihn lachen zu sehen.

„Jay!", schrie er verzweifelt aus.

Er bekam schon langsam keine Luft mehr, also hörte ich auf. Er kippe augenblicklich wie ein Kartoffelsack gegen mich, atmete schnell und hörbar.

„Scheiße, du machst mich fertig", keuchte er.

Ich umarmte ihn lächelnd. „Du mich auch"

Er drehte den Kopf, um meine Wange mehrmals zu küssen. „Dann passen wir ja perfekt zusammen", schmunzelte er.

„Finde ich auch" Ich küsste ihn und fuhr mit den Händen in seine Hose.

„Oh ich liebe es, wie du es mir besorgst", raunte er mir zu und küsste meinen Hals, während ich erstmal seine Backen durchknetete und sie dann leicht auseinander zog, um meinen Finger in sein Loch zu drängen.

Er keuchte auf.

Ich fickte ihn mit zwei Fingern und er küsste mich keuchend, während er sich ausgelöst durch meine Stimulationen an mir rieb.

Aber es kam wie es kommen musste und jemand platzte rein.

„Oh. Äh. Also..." Boris war etwas überfordert.

Ich sah zur Tür, wo er mit perplexem Blick zu uns stand, und nahm gezwungenermaßen meine Finger aus Austins Loch und seiner Hose.

Er konnte ein genießendes Wimmern nicht unterdrücken, während er die Finger in meine Schultern krallte.
Ich sah grinsend zu Boris. Dass ich je beim Sex erwischt werden würde... Wer hätte das gedacht?

„Was gibt's?", fragte ich Austins besten Freund gut gelaunt.

Ihm war das nicht mal unangenehm, er war einfach nur überrascht. „Ähm also... Dein Dad steht unten und er lässt sich nicht abwimmeln"

„Mein Dad?"

„Bitte nicht", flehte Austin und umarmte mich fest.

Ich fuhr ihm über den Rücken und sah Boris fragend an. Er erwiderte den Blick bedauernd.

Ich seufzte tief. „Okay, ich komme gleich"

Boris sah mich aufmunternd an und ging wieder.

Sobald er weg war, schob ich Austin leicht von mir weg. „Du musst mich wieder runter tragen, Austin"

Er schüttelte den Kopf. „Nein, Jeremy wird uns nicht zusammen sein lassen. Ich will dich nicht verlieren"

Ich seufzte, als er mich fest umarmte und fuhr über seinen Rücken. „Das wirst du nicht, Austin. Aber ich kann meinem Dad nicht für immer aus dem Weg gehen. Und solange wir uns hier unterhalten, sind wir auf sicherem Boden. Er kann uns hier nichts verbieten. Außerdem bin ich volljährig, er kann mich zu gar nichts zwingen"

Austin ließ sich überzeugen, rutschte von mir runter, nahm mich hoch.

Zuerst trug er mich aber ins Bad, damit ich mir die Hände waschen konnte.

Er machte sich währenddessen die Haare und drehte mich dann zu sich um, um bei mir ebenfalls zu sorgen, dass ich ordentlich aussah und nicht wie frisch gefickt.

Austin war nervös, das merkte man ihm an.

Er hielt mich so fest, dass es so aussehen musste, als würde ich vor ihm stehen und ich lege die Arme um seinen Nacken, um mich an ihm festzuhalten, als er fertig war.

„Hei, alles wird gut", versprach ich ihm. „Mein Dad kann uns nicht trennen. Niemand kann das"

Er nickte leicht und gab mir einen verzweifelten Kuss. „Ich liebe dich"

Ich lächelte, weil mein Magen einen Hüpfer machte, immer, wenn er das sagte. „Ich liebe dich auch"

Er erwiderte das Lächeln, ehe er mich hoch nahm wie eine Prinzessin und durch das Haus trug nach unten, wo mein Rollstuhl noch im Wohnzimmer stand. Er aber trug mich nicht dahin, sondern ins Esszimmer, weil Dad dort mit Boris und Charlie am Tisch saß und schlechte Stimmung verbreitete.

Ich unterdrückte es, genervt zu stöhnen, als ich meinen Erzeuger sah.

Austin setzte sich ihm gegenüber und platzierte mich quer auf seinem Schoß. „Ist das okay so?", wollte er besorgt wissen.

Ich nickte lächelnd. Er erwiderte es.

„Ich habe doch gesagt, du sollst dich von ihm fernhalten" Als mein Dad das knurrte, sahen wir zu ihm. Er mahlte mit dem Kiefer.

„Das habe ich", versicherte Austin ihm. „Aber wir haben erkannt, dass wir uns lieben und nur weil du das nicht verstehst, rennen wir nicht freiwillig ins Unglück"

Dad presste die Lippen zusammen, sah mich an. „Du bist verwirrt, Jaylin. Vielleicht vertraust du ihm und ich sehe ja auch dass er dir gut tut, aber du liebst ihn nicht"

Ich schnaubte. „Was? Du darfst ihn lieben, aber ich nicht?"

„Das ist nicht dasselbe", wehrte er ab.

Wir lieferten uns ein Blickduell.

Ich wurde mit der Zeit, in der er einfach nicht nachgeben wollte, so wütend, dass ich meine Hand in Austins Shirt krallte, um sie meinem Vater nicht über den Tisch ins Gesicht zu schlagen. Er machte mich so sauer. Ich fühlte mich die ganze Zeit so, als müsste ich Austin vor ihm beschützen. Außerdem verletzte er mich durch sein ignorantes Verhalten. Mein Glück war ihm egal, solange er seinen Willen hatte. Das tat weh. Sehr weh.

„Ich denke, Sie sollten ansprechen, was Ihr wirkliches Problem ist", mischte Charlie sich ein. Dad sah von mir zu ihm. „Abgesehen davon, dass er meinen Sohn ausnutzt? Vielleicht die Tatsache, dass er selbst sein Vater sein könnte", meinte er gereizt.

Er sah wieder zu mir. „Jaylin, es ist reiner Zufall, dass du nicht sein Kind bist. Wir haben extra einen Test machen lassen."

„Na und?", meinte ich trotzig.
Austin legte seine Hand auf meine, die sich in seine Brust krallte, weshalb ich etwas lockerer wurde.

Dad seufzte schwer. „Okay, ich sage es euch einfach." Er atmete tief durch und sah dann Austin an. „Briana ist deine Tochter. Also Elijahs Tochter. Ich weiß, du hattest nur eine Nacht mit Helen, aber das hat gereicht, sowie das bei mir und Alina gereicht hat, damit Jay entstanden ist. Wir wollten dir das letztens schon sagen, aber das hat sich dann nicht so ergeben."

Mein Mund klappte auf, mein Kopf drehte sich zu Austin.

Er sah geschockt zu meinem Dad. „Ich... Ich habe eine Tochter?"

Er war total fassungslos.
Ich sah Dad im Augenwinkel nicken.

Austin drehte den Kopf zu mir. „Ich habe eine Tochter", sagte er perplex.

Ich brachte nur ein Nicken zu Stande. Seine Tochter war das Mädchen, das wie eine Schwester für mich war. Sie war nur ein paar Tage jünger als ich. Und sie war seine Tochter.

„Weiß Briana davon?", fragte ich Dad.

Er nickte. „Wir haben es ihr gesagt, als du nicht mehr aufgetaucht bist und sie hat uns nach einem langen Streit erzählt, dass du bei Austin bist. Aber das haben wir eh schon vermutet"

Ich schüttelte ungläubig den Kopf. „Wieso habt ihr das nie mal erwähnt? Wer ihr Vater ist?"

Dad pulte an seinen Fingerspitzen herum, ein Zeichen dafür, wie nervös er war. „Wir wussten, dass es Elijah ist. Aber wir dachten, er sei tot und das würde auch so bleiben. Und als er dann mal vor der Tür stand, war es einfach nicht mein erster Gedanke, ihm seine Tochter vorzustellen. Aber so begreifst du zumindest, wie abstrakt das zwischen euch ist. Deine Cousine ist seine Tochter. Er ist viel älter als du, auch wenn er nicht so aussieht. Das ist... einfach nicht richtig."

Ich wollte etwas sagen, zeitgleich mit Austin, aber Dad unterbrach uns beide durch eine schneidende Handbewegung. „Ich weiß, wie das rüberkommt und ich will ehrlich sein, denn das habt ihr beide verdient. Ja, vielleicht empfinde ich noch was für Elijah. Das werde ich immer tun. Aber ich weiß, dass Austin nicht Elijah ist. Ihr seht gleich aus und ihr seid euch auch ähnlich, aber das, was Elijah und mich verbunden hat, war eine Geschichte, die Austin und ich niemals haben werden und das will ich ja auch gar nicht. Ich will, dass du weißt, dass ich nicht gegen diese Beziehung bin, weil er ein Mann ist oder weil ich ihn selbst liebe, sondern weil es einfach nicht richtig ist. Ich bin dein Dad und ich will dich nur beschützen"

„Vor Austin musst du mich doch nicht beschützen", sagte ich. „Ich verstehe deine Punkte, okay? Aber das alles ändert doch nichts an meinen Gefühlen. Entweder du bist zufrieden und ich bin todunglücklich oder zu reißt dich ein bisschen zusammen und lässt mich mit ihm glücklich sein. Ich bin dein Sohn, du behauptest, mich zu lieben, dann kann das doch nicht so schwer sein"

„Natürlich ist es schwer" Dad schüttelte den Kopf. „Es ist sehr schwer meinen Sohn auf dem Schoss des Mannes sitzen zu sehen, den ich mal geliebt habe. Es ist schwer, okay? Ja, ich liebe deine Mutter, aber ich habe auch Elijah geliebt und wirkliche Liebe geht nicht einfach so weg. Auch nicht nach noch so vielen Jahren. Ich gönne dir ja wirklich dass du glücklich wirst, Jaylin. Ich will das echt, aber nicht so"

Ich presste die Lippen zusammen, als ich bemerkte, wie sich meine Augen mit Tränen füllten und schüttelte den Kopf. „Was willst du überhaupt hier? Dir muss doch klar sein, dass ich nicht wieder mit nachhause komme, wenn du solche Sachen sagst."

Dad seufzte und fuhr sich über das Gesicht. „Ich weiß das. Aber ich wollte mich mit dir aussprechen. Wir streiten uns viel zu oft in den letzten Jahren. Und deshalb habe ich was für euch beide dabei"

Er holte zwei Umschläge aus seiner Jackentasche und legte sie vor Austin und mir ab.

Ich sah ihn ungläubig an. „Wenn da jetzt Geld drin ist, mit dem du uns bestechen willst, hast du mich endgültig verloren."

„Mach es auf", sagte Dad nur.

Solange Austin mich festhielt, konnte ich meine Arme bewegen, um den Umschlag aufzumachen.

Heraus kamen Bilder. Bilder von mir, als ich noch ein Kind gewesen war, viele davon mit Dad. Wir sahen darauf so glücklich aus.

Als Kind war ich echt total auf meinen Vater fixiert gewesen, doch in der Pubertät, als ich erkannt hatte, wie ähnlich wir uns waren, hatte sich das geändert. Er war so streng zu mir gewesen und ich wollte niemals so werden wie er. Ich hatte rebelliert, aber das hatte uns auseinander getrieben.

Je weiter ich die Bilder durchblätterte, desto älter wurde ich darin. Ich sah auch viele Aufnahmen von Lea und mir. Oder von mir mit einem Motorrad. Von mir beim Sport. Von mir auf der Bühne, erschöpft und verschwitzt, aber solange ich meine Gitarre hatte, und eine Stimme zum Singen hatte ich auch nicht damit aufgehört.

Als ich den Stapel durch war, legte ich ihn weg und nahm mir Austins Umschlag nach einem fragenden Blick. Er hatte genickt, also mir die Erlaubnis gegeben, mir seine Bilder anzusehen.

Und es brach mir das Herz.

Es waren Fotos von ihm und Dad. Lächelnd, umarmend, kuschelnd, küssend. Eines war schlimmer als das nächste.

Aber das letzte war das Schlimmste. Es war Austins lebloser Körper in einem Krankenhausbett und Dad, wie er sich verzweifelt an ihn klammerte.

Ich starrte das Bild an, während Austin den Kopf wegdrehte und sein Gesicht hinter meiner Schulter verstreckte. Als er es daran abwischte, merkte ich seine Tränen. Er drückte mich fester an sich.

Ich legte alles zur Seite, umarmte Austin und drückte sein Gesicht beruhigend an meine Brust, während ich zu Dad sah. „Was soll das jetzt? Was bringt es dir, uns an unsere früheren Leben zu erinnern? Wir werden nie wieder die sein, die wir mal waren."

„Jaylin, ich will dir nur bewusst machen, dass du ohne diesen Unfall niemals auch nur ein Auge auf ihn geworfen hättest. Er wäre dir ja nicht mal aufgefallen. Und wenn er nicht gestorben wäre, dann wäre er jetzt auch nicht mit dir zusammen, sondern mit mir. Du wärst als sein Stiefsohn aufgewachsen. So sind nun mal die Fakten"

Und er hatte recht.

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