Von zwickenden Hosen, sexy Outfits und nassen Pudel

~Zeitsprung Drei Wochen später~

Drei Wochen ist das treffen mit meinen Eltern nun her.

Drei Wochen in denen sich meine Einstellung, mich mit ihnen NICHT auszusprechen, nicht geändert hat. Ich kann einfach nicht glauben, wieso sie nach sieben Jahren plötzlich ihre Meinung geändert haben.

Drei Wochen in denen Venus immer und immer wieder versucht hat mich dazu zu überreden mich doch noch mit meinen ach so Tollen Eltern auszusprechen. Venus war bisher eigentlich immer eine Coole Person die IMMER zu mir gehalten hat. Warum, schlägt sie sich plötzlich auf die Seite meiner Eltern? Sie weiß doch am besten, wie die beiden mich behandelt haben. Nun habe ich schon fünf Tage keinen Kontakt mehr zu ihr, denn ich habe ihr mal gehörig die Meinung gegeigt. Ihr klar gemacht, wie sche*ße ich es finde, dass sie plötzlich zu meinen Eltern hält. Vielleicht, war ich ein wenig gemein zu ihr. Vielleicht habe ich es auch alles gar nicht so gemeint, aber ich muss auch ehrlich zugeben, dass es gut tat. Ich hoffe bloß, dass sie irgendwann anfängt mich auch zu verstehen und wieder auf meine Seite steht - wobei es echt gemein ist, von ihr zu verlangen, dass sie sich auf eine Seite stellt.

Aber in den Drei Wochen musste ich mich nicht nur mit meinen Eltern und Venus rumschlagen, sondern habe auch einige Zeit mit Louis verbracht. Es ist echt erschreckend, aber dieser Vogel, wie Caro ihn noch immer nennt, ist mir echt ans Herz gewachsen. Ich bin immer noch der festen Ansicht, dass er es versteht einen auf andere Gedanken zu bringen. Den Mittwoch nach unserem Speed Boot fahren, waren wir tatsächlich etwas außerhalb von London Kaffee trinken und es war wirklich ganz nett. Caro zeigt mir immer einen Vogel, wenn ich in Bezug auf Louis das Wort Nett benutzte. Sicher er ist ziemlich attraktiv, zuvorkommen, liebevoll, Lustig und in manchen Situationen ein echter Gentleman, aber mehr ist da nicht - mehr läuft da nicht. Sicher ich würde schon behaupten, dass es manchmal echt heftig zwischen uns knistert, aber bis auf ein paar wenigen Umarmungen und einen flüchtigen Kuss auf seine Wange, war da wirklich noch nicht. Allerdings muss ich auch ehrlich zugeben, dass es mal schön ist mich mit einem Typen mal nur zu treffen um zu reden oder einfach rum zu albern, denn das kann er auch ziemlich gut. Nach unserem ersten treffen im Café folgten noch drei weitere in der Woche darauf, auch weil ich manchen Tagen später anfangen konnte und wir uns auch mal vormittags treffen konnten. Letzte und die ganze diese Woche, war er mit seiner Band unterwegs, aber trotzdem ist der Kontakt nicht abgebrochen, wir haben geschrieben und telefoniert und sogar zwei Mal ganz kurz geskypt und schon heute sehen wir uns wieder.

Während Jamie mal wieder wo anders schläft, es ist nämlich total out, wenn man Freunde zu sich einlädt, wenn die Tante und die Mutter zu Hause sind, ist Caro mit irgendeiner Bekanntschaft unterwegs. In einen unserer endlos langen, manchmal total belanglosen Gesprächen, haben Louis und ich herausgefunden, dass wir beide zufälligerweise irgendwann mal angefangen haben 'Under The Dome' zu schauen und wir beide, aus welchem Grund auch immer, schon bei der fünften oder sechsten Folge aufgehört haben. Zwar haben wir uns beide, unabhängig voneinander, mal vorgenommen die Serie weiterschauen, aber es nie wirklich durchgezogen.... Also, wollen wir anfangen sie gemeinsam zu schauen, zu Mindenst heute.

"Wow, dafür das ihr beide mal wieder kein Date habt und du eigentlich etwas bequemes anziehen sollst, hast du dich echt ganz schön aufgebrezelt.", bemerkt meine beste Freundin, als ich mein Zimmer verlasse. Louis hatte wirklich gesagt, dass ich mir etwas bequemes anziehen soll, damit es auf der Couch nicht ungemütlich wird. Ich schaue an mir runter.

Aufgebrezelt ?

Ich habe doch bloß eine Leggings und eine Tunika an. So wie ich auch Einkaufen oder Jamie abholen würde.

"Findest du echt, dass ich aufgebrezelt bin?", hacke ich nach. Sie zuckt mit den Schultern. "Also eigentlich liegt das am Betrachter, aber ich mein du hast 'bloß' eine Leggings und eine Tunika an und...." - "Und das ziehe ich auch an, wenn ich normal aus dem Haus gehe - das hat mit Louis überhaupt nichts zu tun.", unterbreche ich sie. Sie zieht die Augenbrauen hoch. "Er hat doch selber zu mir gesagt, dass ich mir etwas gemütliches für die Couch anziehen soll.", erinnere ich sie. "Ich würde bei etwas gemütlichem ja eher an Joggingho...." - "Gemütlich nicht schlusig.", unterbreche ich sie noch einmal, den eine ordentliche Jogginghose habe ich schon lange nicht mehr. "Jaja ich verstehe ja schon. Keine Hose die zwickt und beißt, aber dennoch so ein Outfit, dass Louis dich noch immer Heiß und Sexy findet.", erwidert sie. "Woher willst du denn wissen, dass Louis mich Heiß und Sexy findet?", will ich von ihr wissen. "Weil er ein Kerl ist und wäre ich ein Kerl, wärst du mit Jamie meine Erste Wahl.", lässt sie mich wissen. Ich grinse und schüttle den Kopf. "Wärst du ein Kerl, wäre ich schon längst glücklich vergeben und nicht mehr auf der Suche nach 'Mister Right'.", gebe ich ernst von mir. "Na vielleicht musst du ja nicht mehr....." - "Ach halt doch die Klappe. Louis und ich sind nur Freunde.", falle ich ihr zum wiederholten mal ins Wort. Sie verdreht die Augen. "Ja ich weiß, er ist ganz "N-E-T-T", wirft sie ein und setzt das Nett in imaginäre Anführungszeichen. "Ach weißt du was, denk doch was du willst. Ich mache mich auf jeden Fall auf dem Weg. Ich bitte dich, dass du mit deiner 'Bekanntschaft' nachher in dein Zimmer verschwindest ja?", gebe ich bittend von mir. "Ja Natürlich. Einmal diese Peinliche Situation reicht ja wohl.", stimmt sie mir zu. Oh ja, es ist genauso Peinlich die beste Freundin mit einer Frau auf der Couch zu erwischen, wenn sie schon weiter als knutschen sind, wie mit einem Kerl... "Okay, dann bin ich jetzt weg.", gebe ich noch kurz von mir, nehme meine Handtasche und öffne die Haustüre. "Kommst du eigentlich nach Hause, oder schläfst du bei Louis?", will Caro noch von mir wissen. "Was denkst du denn? Ich komme NATÜRLICH nach Hause!", antworte ich ihr und mache mich auf dem Weg.

Meine Vorfreude Louis endlich wieder zu sehen, ist meiner Meinung nach schon etwas zu viel - liegt vielleicht daran, dass ich selber nicht wirklich weiß, was ich von der Sache zwischen Louis und mir halten soll....

"Antonia.", höre ich jemanden Rufen und weiß nicht ob ich einfach davon laufen soll oder mich umdrehen und mich mit meiner Mum Auseinandersetze. Ich entscheide mich für das erste, denn ich habe keine Lust, dass sie mir mal wieder die Stimmung vermiest... Leider lässt sie sich nicht abwimmeln und steht plötzlich mit Venus vor mit. So eine alte Verräterin!

"Schatz bitte. Nun bleib doch mal stehen. ", fordert sie von mir. Ich verschränke die Arme vor der Brust. "Ich habe keine Zeit. Ich bin verabredet.", lasse ich sie bissig wissen. "Ha! Ich habe doch gesagt dass du einen Typen kennenlernst.", wirft meine Tante ein.

"Wer sagt, dass ich mich mit einem Typen treffe?" "Du hast dich rausgeputzt.", antwortet meine Mum. "Wärst du die letzten sieben Jahre teil meines Lebens gewesen wüsstest du, dass das mein 'normaler' Look ist. Ich laufe schon lange nicht mehr in schlabber Shirts und zerrissenen Jeans rum!", kontere ich und sehe, dass sie direkt ein schlechtes Gewissen hast. "Es tut uns Leid, okay. Deinem Vater auch.", informiert sie mich. "Ach ernsthaft und warum plötzlich nach sieben Jahren?", hacke ich nach. "Wir haben einfach eingesehen, dass wir ein Fehler gemacht haben.", antwortet sie mir. "Nach sieben Jahren. Etwas spät, findest du nicht?"

"Besser spät als nie. Antonia bitte, kannst du dir das ganze nicht nochmal überl....." - "Bist du oder Dad krank? Habt ihr Geld oder andere Probleme?", will ich wissen. Sie macht große Augen. "Nein. Weder sind wir krank, noch haben wir irgendwelche Probleme. Es ist einfach Schade, dass wir so überhaupt kein Kontakt zu euch haben." "Was ihr euch selber zu zuschreiben habt. Wenn ich dich erinnern darf, ihr habt mich rausgeschmissen. Ich bin nicht Freiwillig gegangen.", erinnere ich sie. "Ich weiß, kannst du nicht trotzdem nochmal drüber nach denken? Uns wenigstens eine Chance? Wenn Markus es wirklich ernst meint und Kontakt mit dir aufnimmt, wegen dem kleinen, dann kannst du unsere Hilfe vielleicht ganz gut gebrauchen.", erwidert sie. "Ich habe die letzten Sieben Jahre auch alles gut ohne euch hinbekommen!", zicke ich sie an und sehe wie sie mich traurig anschaut. Ich beiße mir auf die Lippe. "Okay hör zu. Wenn Venus am Sonntag zum Kaffee kommt, kann sie mir ja deine oder eure oder Dad Nummer geben. Ich melde mich dann mal nächste Woche bei euch.", schlage ich vor und sehe wie sie leicht nickt. "Ich muss jetzt aber echt los.", setzte ich nach und sehe zu, dass ich weg komme.

Da mein Orientierungssinn nicht grade das Beste ist, verlaufe ich mich zu allem Übel auch noch und da mein Glück mich heute wirklich verlassen hat, hatte es auch noch in Strömen angefangen zu regnen. Das ist aber mal wieder Typisch für mich. Nachdem Caro mir übers Telefon aushelfen musste, stehe ich nun knapp 20 Minuten zu spät bei Louis vor der Türe. Pitsch nass und ein wenig nervös drücke ich die Schelle und hoffe inständig, dass er es mir nicht übel nimmt, dass ich so spät bin.... Die untere Türe öffnet sich und ich gehe zum Fahrstuhl um in den 9. Stock zu fahren. Louis hat mir in einen unseren Telefonaten von seiner Wohnung im neusten Stock mit super Aussicht über die Dächer von London vorgeschwärmt....

"Hey sorry, dass ich so spät bin.", gebe ich entschuldigend von mir, direkt als ich aus dem Fahrstuhl steige. Louis schaut mich mit Hochgezogenen Augenbrauen an und ehrlich gesagt, kann ich nicht wirklich deuten, ob er es mir nun übel nimmt oder nicht... "Ich habe mich schon gewundert und gedacht, dass du überhaupt nicht kommst, weil ich dich auch nicht erreichen konnte.", erwidert er nun und zieht mich in eine kurze Umarmung obwohl ich total nass bin. "Naja, erst stand meine Mum plötzlich vor der Türe und dann bin ich zwei Straßen zu früh abgebogen, weil Carolin meinte das wäre kürzer und dann habe ich mich ernsthaft etwas verlaufen und dann hatte es angefangen zu regnen und ich habe mich untergestellt und eigentlich bin ich meistens immer Pünktlich, es tut mir wirklich leid.", erkläre ich ihm und betrete seine Wohnung. Wir stehen in einem relativ kurzen, weiß gestrichenen Flur, wo bloß ein paar Schuhe stehen und eine Garderobe an der Wand hängt. "Nun mach mal kein Drama draus - nun bist du ja hier. Ich weiß nicht, willst du vielleicht Duschen oder etwas Trockenes zum Anziehen?", will er von mir wissen. "Ähm....also Duschen muss nicht sein, wenn du vielleicht ein trockenen Pullover hast und ein Tee, wäre ich schon zufrieden.", gebe ich von mir und finde es ein wenig unangenehm, wenn ich ehrlich bin. "Natürlich komm mit.", gibt er nun von sich und öffnet die Türe die wahrscheinlich zu dem rest der Wohnung führt. Ich ziehe mir, wie zu Hause auch, meine Schuhe aus und gehe ihm hinter her und stehe prompt im Wohnzimmer, welches ehr stilvoll in schwarz weiß gehalten hat. Louis verschwindet in einem weiteren Zimmer, weswegen ich einfach irgendwo stehen bleibe und hoffe nicht alt zu viel rum zu tropfen. "Hier, ich denke mal das dir der Pulli ein wenig zu groß sein wird, aber das sollte kein Problem sein, oder?", gibt er nun von sich und reicht mir einen grauen Hoodie. Ich schüttle wortlos den Kopf. "Hier ist das Badzimmer. Handtücher liegen dort im Regal. Dein Oberteil kannst du auf die Heizung legen oder im Trockner schmeißen, ganz wie du willst.", erklärt er nun und hat mir die Badezimmertüre geöffnet und Licht angemacht.

Ich murmle nur noch ein kurzes Danke und verschwinde dort drin. Vielleicht hätte ich doch einfach zu Hause bleiben sollen. Was macht es denn für einen Eindruck, wenn ich hier zum ersten Mal auftauche, alles voll tropfe und noch dazu aussehe, wie ein begossener Pudel. Als ich mich abgetrocknet habe und die Handtücher sorgfältig über die Stangen und mein Oberteil über die Heizung gehängt habe, verlasse ich wieder das Badezimmer.

"Hast du vielleicht ein Aufnehmer oder so? Ich habe deinen Flur vorhin ziemlich voll getropft.", gebe ich von mir. "Quatsch, du brauchst jetzt nicht anfangen zu putzen, immerhin war es nur Wasser, das trocknet schon wieder.", erwidert er. Trotzdem habe ich ein total schlechtes Gewissen. "Es tut mir echt Leid. Erst komme ich zu spät, dann tropfe ich dir....." - "Antonia, es ist alles gut. Kann doch passieren, dass man sich verläuft und dass es angefangen hat zu regnen, da kann wohl niemand etwas für. Ich habe die Lasagne ja auch anbrennen lassen.", fällt er mir ins Wort. "Toll du hättest ja auf mich warten können.", erwidere ich scherzend. "Was hältst du von Pizza und Wein?", schlägt er vor. "Gute Idee!"

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