Von Starke persönlichkeiten und weitere Einladungen

"Ich habe auch hier in London nicht Abgetrieben. Wenn ich nun einem Typen erzähle, dass ich einen 6 Jährigen Sohn habe, suchen die meisten das weite!"

Mit großen Augen schaut er mich an. "Wow willst du mir also sagen, dass du schon Mutter bist?", hakt er nach und bekommt ein nicken als Antwort. "Krass. Hattest du dich deshalb heute mit deinen Eltern in den Haaren gehabt?", will er von mir wissen. Ich zucke mit den Schultern.  "Jain. Es kommt eigentlich alles auf einmal. Ihnen ist nach fast sieben Jahren eingefallen, dass es da ja noch eine Tochter gibt und meinten einfach, dass  alles gut ist weil sie sich nun "Entschuldigt" haben.", gebe ich von mir und setzte das 'Entschuldigt' in Ausführung Anführungszeichen. "Hört sich an als würden sie es sich ziemlich einfach machen.", stellt er fest. Ich nicke. "Ich will dich jetzt auch nicht mit meinem Dingen zu Texten.", gebe ich von mir.  "Tust du ja nicht direkt.  Ich finde es echt beeindruckend, wie du es alles so alleine hinbekommst.", bemerkt er. "Ich bin ja nicht alleine. Ich habe Tante Venus und Caro. Sie unterstützten mich echt ziemlich und Jamie ist ziemlich unkompliziert.", lasse ich ihn wissen. "Dein Sohn?"  Nickend stimme ich ihm zu. "Erzähl mir von ihm.", fordert er von mir. Diesmal bin ich es, die ihn überrascht anschaut. "Wie gesagt er ist ziemlich unkompliziert. Sechs Jahre, seit dem letzten Sommer geht er in die Schule, liebt Fußball und ist meistens ganz Artig.", gebe ich von mir. "Ah, deshalb auch der Besuch im Fußball Stadion.", schließt er nun daraus. "Ja er hat sich beschwert, dass alle Jungs aus seiner Klasse mit ihren Vätern zum Spiel gehen nur er nicht und dann sind Caro und ich mit ihm gegangen.", erzähle ich ihm. "Yeay du bist ja echt eine ziemlich coole Mum.", erwidert er worauf hin sich meine Wangen leicht rosa Färben.  "Naja, ich tu halt so ziemlich alles um ihn Glücklich zu machen.", gebe ich von mir. "Was ist mit dem Vater? Habt ihr mittlerweile Kontakt?", hakt er nach. Ich schütte den Kopf.  "Nein. Er hat mich damals verlassen, also habe ich auch offiziell angegeben, dass der Vater unbekannt ist." "Und dein Sohn? Fragt er nicht nach ihm?", will er von mir wissen. Ich wundere mich ein wenig, dass es ihm so sehr interessiert.... "Ich habe nie wirklich ein Geheimnis drum gemacht, wenn er Fragt sag ich ihm was für ein Ar*chloch sein Vater ist und wenn er ihn kennenlernen will, stehe ich ihm nicht im weg.", gebe ich von mir. Er zieht die Augenbrauen hoch. "Ich bewundere dich echt, wie locker du mit der Sache umgehst.", gibt er von sich. Ich schüttle den Kopf. "Das ist nur der Schein, wirklich. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie oft ich abends schon in meinem Bett gesessen und geheult habe. Hätte ich Caro und meine Tante nicht, die mir den Rücken stärken, hätte ich wahrscheinlich schon längst aufgegeben.", gebe ich ehrlich zu.  "Das glaub ich ehrlich gesagt gar nicht. Ich mein wir kennen uns vielleicht noch nicht so lange, ABER ich glaube trotzdem, dass du eine starke Persönlichkeit hast, die alles schafft wenn sie will.", erwidert er nun und bringt meine Wangen schon wieder zum Glühen. "Schau du hast diesem Mann geholfen, ihm das Leben gerettet, obwohl du kein Blut sehen kannst." "Nun fang doch nicht schon wieder damit an. Du hättest doch genauso gehandelt.", erwidere ich. "Nein. Ich hätte niemals gewusst, was ich hätte machen sollen.", entgegnet er. "In so einer Situation, handelst du einfach ohne großartig drüber nach zu denken.", gebe ich von mir. "Egal trotzdem, bist du für mich echt eine starke junge Frau, die man einfach nur bewundern kann.", wiederholt er nochmals. Da diskutieren anscheint eh nicht viel bringt, murmle ich einfach bloß ein danke.

~*~*~

"Danke für den schönen Nachmittag Louis.", gebe ich ehrlich von mir und schnalle mich ab.

"Gerne. Ich mein, mir tut es ja schon leid, dass ich dich ausgefragt habe, obwohl ich ja etwas anderes versprochen habe.", gibt er nun Entschuldigend von sich. "Ach das ist schon okay. Es tat gut mal mit jemand neutralem drüber zu reden.", erwidere ich. Lächelnd schauen wir uns an. Ich bereue es echt nicht, Louis eine Chance gegeben zu haben und den Nachmittag mit ihm verbracht zu haben. Er ist echt ein Netter Typ und versteht was davon jemanden auf andere Gedanken zu bringen. Nachdem wir unsere Waffeln auf gegessen hatten, sind wir noch eine relativ kurze Runde Speed Boot gefahren, bevor wir uns wieder auf dem Heimweg gemacht haben. "Wie sieht es aus, treffen wir uns die Tage noch auf einem Kaffee, ich muss noch eine Einladung nachholen.", will er von mir wissen. "Du musst gar nichts.", stelle ich klar. "Ich würde aber gerne.", lässt er mich wissen.

"Ähm Okay, aber dieses Wochenende kann ich nicht. Eventuell Mittwoch, da muss ich Nachmittags nicht arbeiten.", gebe ich von mir. "Ja Mittwoch kling gut. Soll ich dich abholen oder fahren wir getrennt?", will er von mir wissen. "Ähm..... Ich kann auch alle fahren, da ist es dann aber nur so, dass ich nach Feierabend, noch mal nach Hause muss, denn ich fahre da nicht mit dem Auto hin.", gebe ich von mir. "Ich kann dich auch von der Arbeit abholen und wir fahren gemeinsam. Dann brauchst du es dir nicht so umständlich machen.", erwidert er. "Quatsch ich will dir doch keine Umstände machen.", schlage ich aus. "Ich mache das wirklich gerne.", versichert er mir. "Okay, ich überlege es mir. Vielleicht fahre ich Mittwoch einfach doch mal mit dem Auto.", gebe ich nun von mir. "Wie du willst, du kannst mir ja schreiben." Ich nicke und umarme ihn kurz, bevor ich aus dem Auto steige und mich auf dem Weg nach oben mache.

Vor der Tür höre ich Jamie schon quietschen und laut lachen. Stirnrunzelnd schließe ich dir Türe auf und sehe wie Caro Jamie auf der Couch durchkitztelt. "Was ist denn hier los?", will ich von den beiden wissen. "Ich bläue deinen Sohn grade ein, dass ich NICHT Tante genannt werden will, erklärt mir meine beste Freundin und hört auf meinen Sohn zu quälen. Ich schüttle ein wenig belustigt dem Jamie nutzt die Gelegenheit, dass Caro einen Augenblick abgelenkt ist und kommt auf mich zu gerannt. Ich nehme ihn hoch. "Du weißt doch, dass Caro es nicht mag, wenn du sie Tante nennst.", erinnere ich ihn. Er versteckt sein Gesicht zwischen meine Haare. "Ich mag es aber, wenn sie sich darüber ärgert.", informiert er mich leise. "Das habe ich gehört junger Mann. Wenn du so weiter machst, wars das mit Welpenschutz und dann verspeise ich dich zum Mittag.", gibt meine beste Freundin warnend von sich, meint es aber mit Sicherheit nicht so ernst... "Das würdest du niemals machen, dafür hast du mich viel zu Lieb.", kommentiert Jamie. Wo er recht hat... "Na dann lasse ich mir eben etwas anderes einfallen!", kontert sie. Ich lasse Jamie runter. "Hast du schon deine Hausaufgaben gemacht?", will ich von ihm wissen und bekomme ein Nicken als Antwort. "Na dann zeig mal her und die Mathearbeit will ich auch sehen.", gebe ich von mir und sehe wie er eine Schnute zieht und trotzdem nach oben flitzt. "Wo warst du denn so lange? Venus hat ein paar Mal angerufen und an deinem Handy bist du auch nicht gegangen.", will Caro von mir wissen und hat einen vorwurfsvollen Unterton. "Ich war Speed Boot fahren. Mit Louis.", gebe ich von mir. "Vom Kaffee zum Speed Boot. Nicht schlecht. Ziemlich sprunghaft, der Vogel." Ich verdrehe die Augen. Ich glaube, den Spitznamen wird er niemals wieder los....  "Er hat mich abgelenkt. Ich war bei Venus und meinen Eltern im Restaurant.", gebe ich von mir. "Ohje.... So schlimm?", will sie wissen. Ich merke wie sich meine Augen mit Tränen füllen. "Oh nein, süße." Caro kommt direkt auf mich zu und zieht mich in eine tröstende Umarmung. Als ich Jamie höre löse ich mich schnell von ihr und wische mir die Tränen weg.  "Später okay?!", gebe ich von mir und sehe sie nicken. "Ein 'B'.", gibt Jamie von sich und zeigt mir stolz sein Test. "Wow, da hat sich das Lernen aber ziemlich gelohnt.", gebe ich genauso stolz von mir und drücke ihm ein Kuss aufs Haar. Er streckt mir die Hausaufgaben entgegen und auf dem ersten Blick sieht alles ganz passable aus. "Machen wir nachher den Filmeabend und holen auch unseren Spezial Wochenende nach?", fragt er mich. "Ja natürlich, du kannst ja schon mal alles vorbereiten und dann kommen wir. Caro kann doch mit gucken oder nicht?" Er schaut erst mich und dann Caro an. "Aber nur wenn sie mich nicht mehr durch kitzelt.", gibt er von sich. "Nur wenn du heute Abend das T-Wort nicht mehr in den Mund nimmst.", fordert sie von ihm. "Welches denn? Es gibt sooo viel Worte mit T - trinken, tanzen, Tiger, Ton, Tasse, Triangel T...." - "Du weißt genau was ich meine.", unterbricht sie den kleinen Mann. Er hat heute echt viel Mut.... "Okay.", gibt er seufzend von und geht Richtung mein Zimmer. "Tante Caro.", setzt er noch schnell nach und flitzt in mein Zimmer. Ich drücke die Lippen aufeinander um nicht zu lachen. "Ich bin dafür, dass wir ihn aussetzen oder verkauften.", bemerkt meine beste Freundin trocken.  "Das wäre doch ziemlich langweilig ohne ihn.", gebe ich von mir. "Jaaaaa das stimmt leider schon. Aber nun erzähl mir lieber von dem Treffen mit deinen Eltern und Louis.", fordert sie von mir. Ich hole noch einmal tief Luft bevor ich ansetze.

... ... ...

"Krass.", ist das einzige was sie dazu sagt als ich fertig erzählt habe und sie ausnahmsweise mal nur zugehört hat.

"Caro ich habe keine Ahnung was ich mache wenn Mar... " - "Toni er wird nichts machen können. Der Vater ist unbekannt und nach fast sieben Jahren wird kein Gericht der Welt glauben, dass er wirklich wahrhaftige Interesse an sein Sohn hat.", unterbricht sie mich. Ich zucke mit den Schultern. "Keine Ahnung. Seine Eltern sind Anwälte. Erfolgreiche.", gebe ich von mir. "Na und? Du bist eine grandiose Mutter, die die letzten sieben Jahre auf eigenen Beinen gestanden hat. Du hast dich mit Jamie durchgeschlagen, hast während deinen Abschlussprüfungen kaum geschlafen, weil du entweder gelernt hast oder an Jamies Bett saßt, weil er diese Bronchitis hatte. Du warst es. Nicht dein Ex-Freund oder sonst wer. Allein du!", erwidert sie. "Ich weiß." "Na also. Wir machen dem Kerl schon klar, dass er in unser Leben nichts zu suchen hat. Jamie will ihn ja noch nicht mal kennen lernen.", erinnert sie mich. Ich umarme sie fest. "Danke Caro. Ich weiß echt nicht, was ich ohne dich machen würde.", gebe ich von mir. "Nicht dafür. Du weißt, dass ich immer für dich da bin. ", erwidert sie. "Und nun kommen wir noch mal auf dein Vogel zurück. Du scheinst ihn echt zu mögen.", stellt sie fest. "Louis ist echt nett. Er versteht echt etwa davon Leute auf andere Gedanken zu bringen.", lasse ich sie wissen. "Und er ist nicht davon gelaufen als du ihm von Jamie erzählt hast.", setzt sie nach. "Ja ich weiß nur nicht wie ich das einschätzen soll. Vielleicht war er auch einfach nur höfflich.", gebe ich von mir. "Ja genau, deshalb hat er dich auch nochmal auf ein Kaffee eingeladen. Sieh es ein. Er ist ein echter Traumtyp.", erwidert sie.

"Nun mal langsam. Um das zu sagen kenne ich ihn noch gar nicht so gut. Er ist nett, ja definitiv, aber mehr kann ich da echt noch nicht sagen. Außerdem warst du doch die pessimistin unter uns."

"Naja ich traue ihm noch nicht wirklich und das wird sich wahrscheinlich auch nicht ändern, aber du  scheinst ihn zu mögen und dass ist das Wichtigste. Also lass uns einfach nich mal in ein paar Wochen drüber reden!"

... ... ...

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