Von grünen Wollsocken, kaputten DVDs, unerwarteten Besuch und ernsten Gesprächen
"Jor, dass war’s eigentlich von meiner Wohnung. Die Dachterrasse gibt es auch noch, aber im Anbetracht des Wetters, sollten wir das vielleicht auf ein anderes Mal verschieben.", beendet Louis seine 'Führung' durch seine Riesen große Wohnung. Sein großes Wohnzimmer hat mich schon geflasht, weil man ja bedenken muss, dass Louis hier alleine wohnt, aber auch der Rest der Wohnung ist für eine Person ziemlich groß. "Die Wohnung ist echt schön.", gebe ich von mir auch, wenn mir Persönlich die Liebe zum Detail fehlt oder einfach so kleine Persönlich Sachen die irgendwo hängen oder stehen.... "Hast du sie selber eingerichtet?", will ich von ihm wissen. "Ähm nein, nicht wirklich. Ich hatte dir ja erzählt, dass ich erst seit zwei Monaten alleine wohne. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich bisher nur das nötigste ausgeräumt habe und einige Sachen, vor allem die Persönlichen, noch in Kisten im Keller stehen.", gesteht er mir. "Oh okay, dass erklärt natürlich so einiges.", gebe ich Gedanken verloren von mir. "Ich habe gedacht dir gefällt die Wohnung.", kontert er nun. "Das tut sie auch, wirklich. Ich fand es halt schon komisch, dass so nichts Persönliches von dir hier rum steht, Fotos, Blumen oder einfach anderer kleiner Schnickschnack.", erkläre ich ihm. "Okay, es kommt alles noch. Versprochen.", gibt er grinsend von sich. Er schaut auf die Uhr. "Was hältst du davon, wenn wir schon mal die DVD rein schmeißen und es uns auf der Couch gemütlich machen, um die Zeit bis die Pizza kommt, ein wenig zu verkürzen?", schlägt Louis vor. Ich nicke. "Klingt gut." Louis schaut sich einen Augenblick überlegend um. "Okay ähm, soll ich noch ein paar Kissen und Decken holen oder meinst du die paar Kissen auf der Couch reichen?", will er nun etwas verunsichert wissen. "Ich finde das reicht. Mach mal nicht so ein Drama.", gebe ich grinsend von mir. "Okay, aber ich hole dir noch ein paar Dicke Socken.", beschließt der und verschwindet in sein Zimmer. Unschlüssig stehe ich im Raum. Irgendwie ist mir die Situation noch immer ein wenig unangenehm.
Schnell ist Louis wieder bei mir und reicht mir grüne Wollsocken. "Ich will dich nicht vergraulen. Die habe ich von meiner Oma, sie hat sie selbst gestrickt, sind aber echt warm.", erklärt er mir. "Ich habe doch überhaupt nichts gesagt.", verteidige ich mich. "Ich mein ja nur, der letzten der ich meine Socken gegeben hat, damit SIE warme Füße hat, sie hat sogar gejammert das es doch ach so kalt ist, meinte das die Socken total lächerlich und peinlich wären.", erklärt er mir. Ich runzle die Stirn. "Na wenn sie meinte. Ich selber habe auch solche Socken, allerdings in Rosa.", gebe ich von mir und setze mich auf die Couch um mir die Socken über zu ziehen. "Okay, wieder etwas gemeinsam - wenn man von der Farbe absieht. Holst du die Weingläser und den Wein aus der Küche? Ich mach dann schon mal die DVD an.", bittet er mich. Ich nicke bloß und mache mich auf dem Weg in die Küche, wo ich mir den Wein und die beiden Gläser schnappe, die bereits auf dem Küchentresen stehen. "Ich glaube die erste DVD ist kaputt, sollen wir einfach bei der 6. Folge anfangen?", will Louis von mir wissen. Ich rümpfe die Nase. "Ich weiß nicht wirklich ob ich da noch mal rein komme.", gebe ich zu bedenken. "Ich auf jeden Fall nicht.", erwidert er.
Warum hat er es denn dann erst Vorgeschlagen?
Das war’s dann wohl mit unserem gemütlichen DVD Abend, da war die Aufregung und Vorfreude wohl zu viel des guten... "Was hältst du davon, wenn ich noch eben schnell zur Videothek gehe und die DVDs noch mal hole?", schlägt er vor. "Nee ist schon okay, wir können es ja einfach verschieben oder hast du vielleicht noch irgendwo andere DVDs?", will ich von ihm wissen. "Jaaa. Ich glaube aber nicht, dass dir von denen irgendwelche wirklich zusagen.", erwidert er und beugt sich runter um eine Schublade auf zu machen. "Das meiste ist Action.", lässt er mich wissen. "Davon gibt es doch mehr Teile oder?", hake ich nach und zeige auf 'Transformers'. "Jap." "Dann lass uns doch den schauen. Ich habe glaube ich letzten mit Caro die letzte viertel Stunde geschaut.", gebe ich von mir. "Bist du sicher? Ich mein, wir können uns auch gerne im Internet etwas ausleihen.", versucht er es noch mal. "Ähm klar, wenn du den nicht schauen willst, können wir das auch so machen.", stimme ich ihn nun zu. "Nein, so ist das nicht ich...ach egal. Wenn du ihn WIRKLICH gucken willst, können wir es gerne tun.", stimmt er nun zu. "Aber den ersten oder?" Ich nicke und setzte mich wieder auf die Couch, während Louis alles für die DVD vorbereitet. "Gab es eigentlich wieder Stress mit deiner Mum? Du meintest, ja sie war vorhin bei dir.", will Louis von mir wissen. "Nein nicht wirklich. Es ist einfach so, dass sie und Dad anscheint wirklich wieder Kontakt haben wollen. Ich muss nun einfach schauen, ob sie es wirklich ernst meinen oder irgendein mir noch unbekannter Grund vorliegt.", antworte ich ihm. "Ich hoffe echt für dich, dass sie es ernst meinen. Willst du eigentlich wieder Kontakt mit ihnen haben?", will er von mir wissen. Ich zucke mit den Schultern. "Keine Ahnung. Ich habe ihr gesagt, ich würde mich melden. Keine Ahnung ob ich es wirklich machen werde.", gebe ich von mir. "Wie war es in Europa?", frage ich ihn um das Thema zu wechseln, ehe meine Stimmung wieder anfängt zu schwanken. "Gut. Wir hatten ein paar Fernsehauftritte, Fotoshootings und Radiointerviews. Es war zwar alles ein wenig stressig - immer hin hatten wir nur anderthalb Wochen, aber es war trotzdem schön.", erzählt er mir. "Es muss toll sein, soviel herum zu reisen.", gebe ich von mir. "Ja schon. Wir sehen viel und Leben unserer Leidenschaft, aber ich bin auch manchmal ganz froh, wenn etwas ruhe eintritt.", stimmt er zu. "Hört sich gut an, wobei ich es mir schwierig vorstelle, andere Leute kennen zu lernen oder wirkliche Privatsphäre zu haben." "Ja stimmt schon, aber man gewöhnt sich an alles." "Und in drei Monaten geht es dann für zwei Monate nach Amerika?!", gebe ich von mir und sehe wie er mich überrascht anschaut. "Doch ein Heimlicher Fan?", hakt er nach. "Oh Natürlich der Größte sogar.", gebe ich sarkastisch von mir. "Nein im ernst. Ich habe da so eine komische beste Freundin, die euch Neuerdings ein wenig stalkt.", verrate ich ihm nun. Er zieht die Augenbrauen hoch. "Nun schau nicht so. Caro ist in manchen Sachen echt ein wenig spezielle. Sie macht sich einfach Sorgen und geht da manchmal etwas komische Wege.", erkläre ich ihm. "Okay. Noch irgendwas, was ich über sie wissen sollte?", will er etwas skeptisch wissen. "Oh ja, da gibt es noch einiges, aber es würde viel zu lange dauern.", gebe ich von mir, während Louis mir ein Glas Wein reicht. "Wenn er dir zu Herb oder zu süß ist, musst du es mir sagen, ich habe noch einen anderen gekauft, weil ich vergessen habe dich zu Fragen was du lieber Trinkst und einfa...." - "Er ist gut.", falle ich ihm ins Wort. Irgendwie sind wir beide heute leicht unentspannt... Louis lehnt sich wie ich zurück und startet wortlos den Film. Ich weiß gar nicht, was heute mit uns los ist. Es soll doch einfach nur ein lockerer DVD Abend sein, wir sind ja nicht auf ein Date oder so. Ich binde meine Haare zu einem Unordentlichen Dutt zusammen und nehme noch einen Schluck von dem Rotwein.
Eine Zeitlang schauen wir schweigend den Film und da unsere Pizza noch immer nicht da ist und wir beide langsam aber sicher echt Hunger bekommen hat Louis Salzstangen aus der Küche geholt. Da er vorhin meinte ich solle mich wie zu Hause fühlen, winkle ich meine Beine an. Im Augenwinkel sehe ich dass Louis mich beobachtet. Ich schaue zu ihm und runzle die Stirn. "Ist irgendwas nicht in Ordnung?", will ich wissen und sehe wie er lächelnd mit den Kopf schüttelt. "Nein. Ich wundere mich nur immer wieder ein wenig über dich. Ich mein, der ganze Abend hat so viele Kanten, dass es zwischen uns total unentspannt ist und du bleibst trotzdem noch so cool auf der Couch sitzen und schaust den Film.", lässt er mich nun wissen. "Wenn du willst, kann ich auch wieder gehen.", gebe ich von mir weil ich grade nicht wirklich weiß, was er von mir will. "Nein so meine ich das gar nicht. Ich denke nur, dass die eine oder andere schon längst das Weite gesucht hätte. Du kamst hier total nass an, mir ist die Lasagne verbrannt, die DVD ist kaputt und wir müssen auf eine Aktion Film zurückgreifen und noch dazu sind diese doofen Pizzen noch immer nicht da. Aber du lässt dich nicht wirklich davon beeindrucken. Das ist echt cool.", gibt er von sich. Grinsend schüttle ich den Kopf. "Du scheinst das ja auch ganz locker zu nehmen, immerhin hast du mich noch nicht rausgeworfen, obwohl ich deine Wohnung voll getropft habe, deine Handtücher durchnässt habe und mir sogar noch ein Pullover von dir leihen musste.", entgegne ich. Grade will er etwas an setzten als es an der Türe schellt. "Bestimmt unsere Pizzen.", gibt Louis von sich und steht auf um die Türe auf zu machen. Ich schalte den Film auf Pause.
"Was machst du denn hier?", nehme ich Louis stimme wahr und befürchte das ich gleich doch wohl oder übel das Weite suchen muss..... "Hast du vielleicht Reis? Ich wollte kochen und habe den Reis total vergessen.", höre ich eine andere Männliche Stimmer fragen. "Seit wann kochst du denn?", will Louis wissen. "Schon immer." - "Ehrlich, dass ist mir aber neu.", höre ich Louis sagen, bevor er ins Wohnzimmer kommt und wortlos in die Küche verschwindet. Ich setze meine Füße wieder ab und setzte mich grade hin. Just in dem Moment, betritt ein Lockenkopf das Wohnzimmer. "Hey ich bin Harry.", stellt er sich direkt vor und streckt mir seine Hand entgegen. "Antonia.", gebe ich von mir und stelle fest, dass es derselbe Typ ist, der auch damals im Fußballstadion wie aus dem nichts aufgetaucht ist. "Habe ich mir fast so gedacht, Louis spricht echt viel von dir.", informiert er mich und sorgt dafür, dass sich meine Wangen leicht rosa färben. "Du warst doch damals auch im Fußballstadion, oder?", will er von mir wissen.
"Ja genau.", stimme ich zu. Bevor er etwas erwidern kann kommt Louis mit einer Packung Reis zurück und drückt ihm den in die Hände. "Nun hau ab, damit du "Kochen" kannst.", gibt Louis nun barsch von sich und sieht ihn auffordernd an. "Ich bin ja schon weg. Tschüss Antonia, vielleicht sieht man sich ja noch mal.", verabschiedet er sich und verschwindet. Louis lässt sich seufzend neben mich fallen und schaut mich Entschuldigend an. " Sorry ich hatte keine Ahnung das er vorbei kommt. Ich hoffe er hat nichts Unangenehmes gesagt?!", gibt er von sich. Ich schüttle den Kopf. "Du hast ihn ja direkt wieder rausgeschmissen und ihm keine Gelegenheit gegeben.", antworte ich ihm. "Ist auch besser so, wenn ich ihn nicht direkt rausgeschmissen hätte, dann wären wir ihn wahrscheinlich gar nicht mehr los geworden und hätten unseren DVD-Abend vergessen können.", erwidert er nun. Ich zucke mit den Schultern. "Caro wäre da nicht anders.", bemerke ich. "Freunde halt."
~*~*~
Mittlerweile waren die Pizzen auch da und Louis und ich sitzen noch immer ziemlich gemütlich auf seine Couch und schauen den Film. Zugegeben ich habe ihn mir durchaus besser vorgestellt, aber naja wir quatschen eh die meiste Zeit. Seit Louis ausgesprochen hat, dass es ziemlich verkrampft zwischen uns ist, hat es sich durchaus geändert...
Es schellt an der Türe. Schon zum dritten Mal diesen Abend. "Erwartest du noch jemanden?", frage ich Louis. Er schüttelt mit dem Kopf. "Vielleicht braucht Harry noch irgendwas anderes zu seinem Reis.", wirft er emotionslos ein und stellt sein Pizzakarton auf dem Tisch. Weil wir beide nachher keine Lust haben zu spülen haben wir somit beschlossen einfach die Pizza aus dem Karton raus zu essen. Louis hat mal wieder ziemlich blöd geschaut, als ich ihn gesagt habe, dass der Karton ausreicht und ich nicht unbedingt einen Teller brauche. Ich frage mich wirklich mit was für Typ Frau er sich bisher getroffen hat, was für mich ganz normal scheint, scheint für ihn total neu zu sein.
"Was wollt ihr denn hier?", höre ich Louis Fragen. "Wir wollen eigentlich nicht stören, aber hast du vielleicht Sahne?"
"Ernsthaft? Ihr taucht wegen Sahne bei mir auf? Warum geht ihr nicht in ein Geschäft?", will er wissen und kommt mit zwei weiteren Typen ins Wohnzimmer. "Du bist einfach näher gewesen.", antwortet ihm der blonde. Louis zieht eine Augenbraue hoch und schaut die beiden etwas skeptisch an. "Ist klar. Das ist übrigens Toni. Toni das sind Niall und Liam, zwei weiter Freunde.", stellt er uns vor und begibt sich murrend in die Küche, während ich einem kurzen Hey an die beiden richte. "Wir wollten echt nicht stören, wir wussten eben dass Louis vorgestern Sahne gekauft hat, weil er nicht wusste was er oder ihr kochen werdet.", gibt Liam entschuldigend von sich. "Schon okay."
"Hier. Ich hoffe es reicht.", gibt Louis sichtlich genervt von sich und reicht ihnen drei Becher Sahne Plus die Sprühsahne. "Du musst uns ja nicht gleich so anzicken.", wirft Niall ein. "Ihr wisst das Toni heute hier ist und nervt trotzdem. Habt ihr euch eigentlich abgesprochen? Kommt Zayn vielleicht auch noch - Harry war nämlich schon hier.", will Louis von den beiden wissen. "Ähm.......... Wir sind dann auch wieder weg!", gibt Liam von sich und verschwindet mit Niall im Schlepptau. Louis schaut den beiden mit hochgezogenen Augenbrauen nach und schaut dann mich an.
"Ich gebe ihm eine Stunde, dann taucht er auch hier auf.", kommentiert er genervt und lässt sich wieder auf die Couch fallen. Ich beiße mir auf die Lippen. "Oder die beide warnen ihn vor deiner Schlechten Laune und er taucht hier gar nicht mehr auf.", kommentiere ich. Louis schüttelt den Kopf. "Sie werden zwar sicherlich mit ihm Telefonieren, aber ich glaube nicht das er sich es entgehen lässt hier auf zu tauchen und dich ebenfalls, wenn auch nur ganz kurz, kennen zu lernen.", erwidert er. Entschuldigend schaut er mich an. "Es tut mir ehrlich Leid. Sie haben mich gefragt, wann sie dich kennenlernen und ich meinte, dass ich dich erste einmal selber näher kennenlernen will bevor ich die ganze Meute auf dich los lasse.", erklärt er mir. "Es ist in Ordnung, ehrlich. Du solltest den drein, das nicht so übel nehmen.", erwidere ich ehrlich. "Ich bin echt froh, dass du das so locker nimmst - aber wundern tut es mich ehrlich gesagt nicht.", wirft er ein. "Tja ich bin eben ziemlich unkompliziert.", bemerke ich. "Ja da stimme ich dir durchaus zu. Deshalb wundere ich mich auch immer wieder, dass du keinen Freund hast.", gibt er von sich. Ich zucke mit den Schultern. "Ich habe dir doch letztens schon mal gesagt, dass die meisten Typen das weitesuchen, sobald sie von Jamie erfahren.", erinnere ich ihn. "Richtig. Was hast du eigentlich heute Abend mit ihm gemacht?", fragt er mich neugierig. "Er schläft heute mal wieder bei einem Freund.", lasse ich ihn wissen. "Mal wieder?" "Ja er ist grade in so eine Phase und findet es total cool woanders zu schlafen und total uncool, Freunde nach Hause einzuladen.", erzähle ich ihm. "Oh.", kommentiert er nur. "Ach, das ist gar nicht so schlimm, die Phase geht schon wieder vorbei - lieber so als wenn er nirgendwo ohne mich hingehen wollen würde.", erwidere ich. "Ja das stimmt wohl.", stimmt er mir zu. "Und wenn er nicht bei einem Freund schlafen würde, wäre es dann heute auch zu unserem DVD - Abend gekommen?", will er vorsichtig von mir wissen.
Ja da war sie, die Skepsis ob man mit einer alleinerziehenden Mutter überhaupt etwas anfangen kann. Ich habe mich schon gewundert, dass Louis das Thema Jamie bisher so locker genommen hat....
"Natürlich, meine Tante hätte ihn nehmen können oder wir hätten das ganze vielleicht auch auf Morgen verschieben können, wenn Caro Zeit gehabt hätte auf ihn auf zu passen. Nur weil man alleinerziehend ist, heißt das noch lange nicht, das man keine Zeit hat sich mit irgendwem zu treffen.", antworte ich ihm etwas zickig. "So meinte ich das doch gar nicht. Ich wo..." - "Du wolltest nur wissen, ob ich als Mutter auch mal spontan meinen Sohn abschieben kann?", falle ich ihn ins Wort. "Nein! Ich habe mich einfach gefragt ob du ihn auch mitgebracht hättest!", lässt er mich nun wissen. Überrascht schaue ich ihn an. "Hierhin?", hacke ich nach, denn wirklich glauben kann ich das nicht. "Natürlich. Hättest du mich auch gefragt, ob du ihn mitbringen kannst?", will er nochmal genau von mir wissen. Ich schüttle den Kopf. "Nein, sicherlich nicht!", antworte ich ihm. "Warum nicht?", hakt er nach. Ich beiße mir auf die Lippen und weiß grade nicht, wie ich es ihm erklären soll. "Die meisten Kerle die erfahren, dass ich schon einen sechs jährigen Sohn habe, suchen relativ schnell das weite. Da ist es egal ob es nur etwas Freundschaftliches ist oder ob sich da mehr entwickelt. Jamie ist erst sechs, er versteht es noch nicht, wenn jemand in unser Leben auftaucht und plötzlich wieder verschwindet, bloß weil derjenige nicht damit klar kommt, dass er Jamie akzeptieren muss, egal wie das zwischen uns läuft. Ich will einfach verhindern, dass er sich zu Doll an eine Person gewöhnt, die dann plötzlich wieder verschwindet.", versuche ich ihm zu verdeutlichen. "Du bist also ziemlich vorsichtig, wenn es darum geht, Jamie jemanden vorzustellen." Ich nicke. "Es ist wirklich nicht böse gemeint, aber wir kennen uns ja selber noch nicht so gut und eigentlich will ich erst einmal schauen, wohin sich das bei uns so entwickelt. Du wolltest mich deinen Freunden ja auch noch nicht vorstellen.", gebe ich von mir. "Zu deinem Schutz oder eher zu meinem. Die vier können ziemlich abschreckend sein.", informiert er mich. "Ja sicher.", gebe ich skeptisch von mir. "Nein ehrlich. Wenn wir alle fünf zusammen sind, können wir manchmal echt anstrengend sein und das wiederum kann manchmal auch abschreckend sein.", informiert er mich. "Ich bin nicht so leicht abzuschrecken.", lasse ich ihn wissen. "Ja, das habe ich heute besonders gemerkt.", kommentiert er. "Aber siehst du, da haben wir wieder etwas gemeinsam. Ich habe überhaupt kein Problem damit, dass du einen Sohn hast. Ich würde ihn sogar echt gerne mal kennenlernen.", gibt er nun von sich. Er überrschat mich grade echt mit seiner Aussage. "Hast du Jamie denn noch keinen Mann in deinen Leben vorgestellt?", will er von mir wissen. "Der einzige der ihn kennengelernt hat, war Nathan. Allerdings haben Jamie und ich ihn im Park kennen gelernt, zusammen.", lasse ich ihn wissen. "Und wie war das Verhältnis zwischen den beiden.", will er nun neugierig von mir wissen. Ich zucke mit den Schultern. "Nath war wie jeder andere Kerl auch, er wollte nicht viel mit Jamie zu tun haben. Dann hat er immer rumgemosert, wenn Jamie und ich unser 'Mutter - Sohn - Wochenende gemacht haben, wo wir quasi den ganzen Samstag und manchmal auch Sonntag im Bett verbringen, ungesundes Zeug essen und lauter Kinder DVDs schauen. Jamie war der jenige der ihm vorgeschlagen hatte, einfach mit zu machen, aber Nathe hatte andere Vorstellungen vom Wochenende. Irgendwann hatte er mich vor die Wahl gestellt, entweder ich gehe mit ihm zu dieser Ultra angesagten Party oder ich bleibe zu Hause bei Jamie, aber dann dürfte ich auch nicht mehr damit rechnen, ihn nochmal zu sehen.", erzähle ich ihm und sehe wie er große Augen macht. "Autsch. Da hat sich der Typ ja eindeutig selbst ins aus geschossen.", stellt Louis fassungslos fest. Ich nicke. "Ja ich habe ihn vor die Türe gesetzt und ihm gedroht, Caro auf ihn zu hetzen wenn er noch mal auftaucht.", gebe ich von mir. "Und hat die Drohung gewirkt?" "Ja ich habe ihn niemals wieder gesehen und ehrlich gesagt, trauere ich ihm auch nicht wirklich hinterher.", gebe ich von mir. "Vernünftig so. Aber jetzt mal ernsthaft: Ich würde Jamie total gerne kennen lernen.", informiert er mich. Lächelnd schaue ich ihn an. "Ich überlege es mir, okay?" "Ich meine es wirklich ernst Toni. Ich mein wir sind keine 14. mehr und ich mag dich echt gerne. Ich glaube einfach, dass es sich zwischen uns nur etwas positives Entwickeln kann, wenn ich mich auch gut mit deine Sohn stelle.", erwidert er nun.
Etwas sprachlos schaue ich ihn an. Ich weiß grade echt nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Ich mag Louis auch, dass steht außer Frage, aber bin ich wirklich schon so weit ihn Jamie vorzustellen? Ist es wirklich schon der richtige Zeitpunkt? Vielleicht sollten wir uns doch erst einmal vernünftig kennenlernen, bevor wir hier einen Schritt weiter gehen - immerhin ist er anscheint kein Typ der nur auf das eine aus ist...
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