Vom gescheitern gemeinsam Nachmittag und Mütter die sich zu viele Sorgen machen

Einen schönen 2. Advent
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Viel zu kurz war das Wochenende, von dem ich rein theoretisch gesehen nichts hatte.... Als ich am Samstag wieder in Liverpool war, war ich durch den blöden Stau, in dem ich gute zwei Stunden stand, total gerädert und habe auch nur noch mir Caro und Jamie Karten gespielt, etwas gegessen und bin dann beim gemeinsamen Fernsehen gucken sogar eingeschlafen. Am nächsten Morgen war mein Sohn wieder total früh wach und hat meine beste Freundin und mich schon um halb Acht geweckt. Nach dem Spiel sind wir dann wieder nach London gefahren und dann war das viel zu kurze Wochenende auch schon zu Ende....

Etwas ausgelaugt verlasse ich die Arztpraxis. Im Normalfall würde ich nun nach Hause gehen und mich eine Runde hinlegen, denn ich habe auf Grund meiner Überstunden, den restlichen Tag frei, aber ich hatte mich am Samstag ja mit Louis verabredet weswegen mein Mittagsschlaf wohl ausfällt....

Als ich das Ärztehaus verlasse schaue ich mich kurz um und wundere mich, dass mein Freund noch nicht da ist. Ob er vielleicht vergessen hat, dass wir verabredet sind? Ich schaue auf die Uhr und stelle fest, dass ich auch schon gut eine viertel Stunde zu spät bin. Grade als ich mein Handy heraus holen will um Louis zu Fragen, was los ist, kommt er auch schon um die Ecke geschossen. "Hey, sorry, wartest du schon lange?", will er von mir wissen, umarmt mich kurz und drückt mir anschließend einen kurzen Kuss auf die Lippen.  "Nein, keine Angst, ich bin auch erst grade raus.", beruhige ich ihn.

"Gut, ich war nämlich im Studio und habe kurz vergessen auf die Uhr zu schauen.", erklärt er mir. "Ist ja nicht schlimm, aber wir hätten unser Treffen auch verschieben können, wenn du andere Sachen zu tun hast.", erwidere ich nun.  "Ach quatsch. Wir sind nun eh so gut wie fertig gewesen. Außerdem ist es echt eine Schande, dass wir nun schon gut eine ganze Woche zusammen sind und uns in der ganzen Zeit noch nicht einmal gesehen haben.", entgegnet er lächelnd. "Gut, also wie lange hast du Pause und wie groß ist dein Hunger?", setzt er nach und sieht mich fragend an. "Ich habe kaum Hunger, wenn wir ein Kaffee trinken gehen würde es mir schon reichen, aber ich weiß ja nicht wie es bei dir aussieht!?", antworte ich ihm. "Ja Kaffee klingt doch schon ganz gut und wenn ich ein Stück Kuchen dazu bekomme, bin ich auch zu Frieden. Wie lange haben wir denn Zeit?", hakt er nochmal nach.  "Spätestens um Viertel vor vier muss ich Jamie von der Schule abholen.", lasse ich ihn wissen. Er runzelt die Stirn. "Wie sieht es mit arbeiten aus?" "Ich habe für den Rest des Tages frei.", gestehe ich. "Cool. Na dann los sonst haben wir gleich halb vier und dann musst du sicherlich mit Jamie nach Hause, weil er Hausaufgaben mac..." - "Heute nicht, deshalb hat er ja so lange Schule. Montags ist er immer im "Betreuten Nachmittage" und da machen sie nach dem Essen Hausaufgaben, bevor sie auf dem Hof gehen und sich austoben.", informiere ich ihn, während wir in Richtung seines Autos gehen. "Nur montags?", will er von mir wissen. Ich schüttle den Kopf. "Nein jeden zweiten Freitag auch, ich habe alle zwei Wochen Freitagmittags frei und Mittwochs ja eh,  Dienstags holt Caro ihn ab und Donnerstags hole ich ihn in meiner Pause von der Schule, bringe ihn zu meiner Tante und die bringt ihn dann zum Fußballtrainig, wo ich ihn dann abhole, ich mache da also auch früher Feierabend.", erzähle ich ihm. "Du bist echt gut organisiert.", stellt er fest. "Eigentlich nicht. Ich würde eher sagen, dass ich froh sein kann solche Unterstützung und eine Verständnisvolle Chefin zu haben.", entgegne ich. "Na ich würde ja sagen es spielt alles zusammen. Du könntest noch so viel unterstütztung haben, wärst du nicht so organisiert, würde das gar nicht laufen.", kontert er. Ich verdrehe bloß die Augen und erwidere nichts. Mit Louis zu diskutieren ist eh aussichtslos....

"Was machen Jamie und du eigentlich am Wochenende?", will Louis plötzlich von mir wissen. Überrascht schaue ich zu ihm rüber. "Ähm, ich wollte vielleicht mit Jamie nach Cambridge. Dort ist ein Zirkus.", gebe ich von mir.  "Okay. Was dagegen wenn ich mit komme?", will er von mir wissen. "Meinst du es ernst?", hake ich nach. "Natürlich. Ich habe dir doch schon mal gesagt, dass ich auch Jamie kennen lernen will.", erinnert er mich. "Ja schon. Ich hätte jetzt, aber nicht gedacht, dass du einen Samstag opferst um mit uns in den Zirkus zu gehen.", lasse ich ihn wissen. "Du bist gut, wie soll ich den ein gutes Verhältnis zu Jamie aufbauen, wenn ich keine Zeit mit ihm verbringe?", erwidert er.

Okay recht hat er da auf jeden Fall....

Ich zucke mit den Schultern. "Stimmt ja schon irgendwie." "Okay, also ist es in Ordnung, wenn ich mitkomme?", hakt er nun noch mal nach. "Ja von mir aus, aber nur wenn du mich die Karte zahlen lässt.", fordere ich, denn mir ist es etwas unangenehm, wenn Louis immer alles zahlt. "Warum das denn?", will er von mir wissen. "Weil Jamie und ich dich einladen.",  informiere ich ihn. "Okay."

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Anderthalb Stunden später sitze ich auf eine Bank und beobachte Louis dabei wie er einigen Fans etwas weiter entfernt Autogramme schreibt und mit ihnen Fotos macht. Bis grade hatte ich erfolgreich verdrängt, dass Louis nicht ganz unbekannt ist. Das es sein kann, dass er auf der Straße erkannt wird. In all den Wochen die wir uns nun kennen, konnte ich es verdrängen, denn nicht einmal ist uns ein Fan oder so begegnet. Ehrlich gesagt weiß ich nicht so recht, was ich von der ganzem Sache halten soll. Es ist....ich zucke zusammen als mein Handy sich im meiner Hosentasche bemerkbar macht.

Ich runzle ein wenig überrascht die Stirn, denn die angezeigte Nummer, kommt mir nicht bekannt vor. "Curtains.", gebe ich von mir. "Miss Curtains, hier spricht Viola Fuge, die Klassenlehrerin von Jamie.", meldet sich Mrs Fuge und direkt macht sich ein komisches Gefühl bei im breit. "Hallo.", gebe ich bloß kurz von mir. "Ich wollte ihnen nur bescheid sagen, dass ich grade mit Jamie auf dem Weg zum St. Mary's Hospital bin. Er hat sich mit Lucian gestritten und ist etwas ungünstig auf sein Knie gefallen.", erklärt sie mir. "Ich mache mich direkt auf dem Weg.", versichere ich ihr und lege auf um direkt auf zu stehen.  Ich schaue kurz zu Louis der immer noch seine Fans glücklich macht. Ich beschließe einfach ein Taxi zum Krankenhaus zu nehmen und Louis von unterwegs zu schreiben.

Mit schnellen Schritten verlasse ich den Park und halte Ausschau nach einem Taxi. Natürlich kommt grade dann, wenn ich unbedingt eins brauche, sehe ich keins... 

"Antonia.", höre ich Louis Stimme und drehe mich um. In schnellen Schritten kommt er auf mich zu. "Was ist denn los? Ich habe nur noch mitbekommen, wie du plötzlich fluchtartig den Park verlassen hast.", will er von mir wissen. "Entschuldigung. Ich hätte dir gleich geschrieben. Ich muss sofort ins St. Mary's Hospital. Jamie ist dort, seine Lehrerin hat mich grade angerufen.", gebe ich von mir und höre erst jetzt heraus wie viel Panik ich grade wirklich habe. "Los ich fahr dich.", beschließt Louis und zieht mich zu sein Auto. "Und was ist mit deinen ganzen Fans?", will ich von ihm wissen, während er das Auto aufschließt. "Ich habe sie stehen lassen, als ich gesehen habe, dass du auf und davon bist. Es tut mir echt leid, dass sie mich so lange in beschlag genommen haben - wo wir doch den Nachmittag eigentlich zu zweit verbringen wollten.", erwidert er nun entschuldigend.  "Ist nicht schlimm ehrlich. Du kannst ja nichts dafür.", kontere ich. Den zweiten Teil meine ich wirklich so, Louis kann ja nichts dafür, wenn ihn pubertierende Mädchen den freien, eigentlich privaten Nachmittag versauen, ob ich es mich aber wirklich nicht so stört, wie ich grade gesagt habe, weiß ich ehrlich gesagt nicht so wirklich.....

"Es kann aber gut sein, dass heute oder Morgen Fotos von uns beiden im Internet oder so auftauchen.", bemerkt er. "Dann ist es eben so. Schließlich muss ich damit leben, wenn wir zusammen bleiben. Die Musik ist ein Teil von dir, genauso wie Jamie von mir und damit muss ich eben leben.", gebe ich von mir und versuche so zu klingen, als wäre es mir wirklich egal...

Ob es wirklich so ist, da bin ich mir noch nicht wirklich so sicher.

Ich weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll, aber wirklich Gedanken darüber machen, kann ich mit grade auch nicht.

Im eiltempo und sicherlich auch mit Geschwindigkeitsüberschreitung kommen Louis und ich am Krankenhaus an. "Ich suche eben ein Parkplatz und dann komme ich nach. Wenn ich dich nicht finde, setze ich mich einfach da irgendwo hin, okay.", informiert Louis mich. "Quatsch du kannst ruhig nach Hause fahren und ich ru..." - "Keine Widerrede!", unterbricht er mich streng. "Okay.", gebe ich kleinlaut von mir und drücke ihm noch einen kurzen Kuss auf die Lippen und gebe ein leises Dankeschön von mir, bevor ich das Auto verlasse und schon beinahe rennend Richtung Notaufnahme gehe.

"Ich suche Jamie Curtains. Ich bin seine Mutter.", lasse ich die ältere Dame wissen. Prüfend sieht sie mich an, bevor sie ihre Blätter durchwühlt. "Kommen sie mit.", gibt sie kurz von sich, steht auf und läuft in schnellen Schritten in Richtung der Behandlungsräume. Sie öffnet eine Türe und direkt sehe ich Jamie auf der Liege sitzen.

"Jamie.", gebe ich etwas panisch von mir, eile an die Frau vorbei und umarme meinen Sohn. Schnell löse ich mich wieder von ihm, drücke ihm ein kurzen Kuss aufs Haar und schaue ihn genauer an. Eigentlich sieht er ganz unversehrt aus, wenn man von seinem blutigen Knie absieht. "Was ist denn passiert?", will ich von ihm wissen. "Ich habe mich aus dem Hof mit Lucian gestritten und der hat mich dann geschubst und dann bin ich auf mein Knie gefallen, grade dort wo ein Stein lag.", erklärt er mir. "Oh mein Armer Schatz."

"Wir habe die Wunde schon sauber gemacht und genäht.", meldet sich nun der Arzt zu Wort, den ich bis grade überhaupt nicht beachtet habe, weswegen sich meine Wangen leicht rosa färben.  "Ich bin Dr. Brain, der Behandelnde Arzt.", lässt er mich wissen.

"Ich bin Antonia Curtains, Jamies Mutter.", stelle ich mich nun schnell vor und schüttel seine Hand, die er mir hin hält. "Ich hätte ja eher damit gerechnet, dass sie seine Schwester sind.", bemerkt er. Ich ziehe eine Augenbraue hoch.

Er flirtet mit mir? Das ist ja wohl nicht sein ernst und dann auch so plump....

"Kann ich ihn denn gleich wieder mit nach Hause nehmen?", will ich von dem Arzt wissen und ignoriere seine vorherige Aussage. "Ja. Wir warten nur noch eben auf die Röntgenbilder, um inner Knie verletzungen auszuschließen und dann bekommt der junge Mann noch Schmerztabletten für zu Hause und dann können sie ihn direkt wieder mitnehmen.", erklärt er mir.

Ich nicke und streiche meinem Sohn durch die Haare, während der Arzt, dessen Name ich schon längst wieder vergessen habe, den Raum verlässt. "Wo ist eigentlich Mrs Fuge?", will ich von Jamie wissen. Er zieht eine Schnute. "Die ist mit dem Krankenwagen und mir hier hin gefahren, hat dich angerufen und mich dann ganz alleine gelassen. Sie war noch nochmal dabei, als die mein Knie genäht haben.", beschwert er sich. Im mir macht sich ein schlechtes Gewissen breit.

Hätte ich eher hier sein müssen?

"Oh man mein armer großer. Tat es denn sehr weh?", frage ich ihn. Er schüttelt den Kopf. "Nein, überhaupt nicht. Ich habe ja soooo eine große Spitze ins Bein bekommen.", verrät er mir und zeigt mir mit den Zeigefingern beider Hände die größe seiner angeblichen Spritze.

"Wow so groß war die Spritze? Dann darf mein Tapferer Held sich auch aussuchen, was es gleich zu essen gibt.", schlage ich vor. Er macht große Augen. "Irgendwas? Auch bestellte Krabbenpizza mit viel Zwiebeln, Mais und Tunfisch?", hakt er nach. Ich rümpfe ein wenig die Nase. Manchmal frage ich mich wirklich woher er so ein Geschmack hat ....

"Ja von mir aus bestellen wir dir auch diese eklige, stinkende Pizza.", bestätige ich. "Mama du bist die beste!", lässt er mich wissen und schlingt seine Arme um mich.

"Gut, als bis auf die übliche Prellungen scheint dein Knie nichts weiter abbekommen haben. Trotzdem musst du dich die nächsten 10 Tage bis die Fäden gezogen wurden schonen.", erklärt der Arzt und hat Krücken dabei. "Die wirst du die ersten Tage sicherlich brauchen."

"Was ist mit Fußball?", will Jamie direkt wissen. "Schonen junger Mann, dass heißt kein Sport in den nächsten 10 Tage.", stellt der Arzt in einem strengen Ton klar. Mein Sohn reißt die Augen auf. "Aber das geht nicht. Ich will doch in drei Wochen beim Spiel dabei sein.", erwidert der kleine. "Bis dahin wirst du vielleicht schon wieder spielen können.", kontert der Arzt. "Aber nicht trainieren und ich muss mich doch beim Trainer beweisen.", höre ich Jamies verzweifelte Stimme. "Wir können ja mal mit deinem Trainer reden, letztes mal hast du doch ganz gut gespielt, vielleicht reicht das ja.", versuche ich ihn zu beruhigen. "Nein, weil ich nicht genug Kondition habe und meine Schüsse auch noch nicht hart genug sind. Louis wollte mit mir üben, aber das kann ich jetzt auch vergessen. Und alles nur wegen Lucian.", beschwert er sich.

"Es ist ja nun kein Weltuntergang. Du bist jung, du wirst noch genügend Spiele mit spielen.", mischt sich der Arzt nun ein. Und reicht mir ein paar Tabletten. "Abends vorm schlafen gehen eine und morgens auch, wenn die Schmerzen Tagsüber zu schlimm werden und durch kühlen nicht besser wird, kann man ihm noch eine geben ansonsten müssen sie noch mal vorbei kommen.", erklärt er mir und verschwindet.

"Na komm großer.", fordere ich mein Sohn auf und halte ihm die Krücken hin. "Ich mag den Arzt nicht.", kommentiert Jamie und steht auf.

Ich werfe ihm einen Mahnenden Blick zu. "Bist du mit dem Auto hier, holt Caro uns ab oder müssen wir mit Taxi fahren?", will Jamie von mir wissen. "Ähm Louis hat mich gefahren und wartet auch draußen.", gebe ich vorsichtig von mir. "Wieso?" "Wieso?" "Ja wieso hat er dich gefahren?", will er von mir wissen. "Wir waren zusammen unterwegs. Kuchen Essen und Kaffee trinken.", erkläre ich ihm. "Habt ihr mir Kuchen mit gebracht?", fragt er mich nun. "Nein, wir haben uns beeilt, hier her zu kommen.", informiere ich ihm.

"Schade.",

Als wir das Behandlungszimmer verlassen, sehe ich direkt Louis, der auf einem Stuhl sitzt und wartet. "Hey, da seit ihr ja. Wie gehts dir?", will mein Freund von Jamie wissen. "Gut. Mama macht sich viel zu viel Sorgen. Aber wir können kein Schießen üben, weil ich zehn Tage kein Sport machen darf.", antwortet er ihm. "Ist doch nocht schlimm. Wir holen es einfach nach.", besänftigen Louis ihn.

Jamie zuckt mit den Schultern. "Egal. Können wir nach Hause fahren?", erwidert er und geht Richtung Ausgang.

Entschuldigend schaue ich ihn an. "Tut mir Leid, dass er so griesgrämig ist."

"Kein Problem. Ich verstehe ihn.... So irgendwie auf jeden Fall.", versichert Louis mir.

Na hoffentlich hat er wirklich kein Problem damit....

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