Epilog

~Zweieinhalb Wochen später~

Mit einem Glas Wein sitze ich auf der Terrasse. Jamie ist vor gut anderthalb Stunden ins Bett gefallen, kaum waren wir in unserer Ferienwohnung. Den ganzen Tag waren wir unterwegs, haben uns erst auf meinen Wunsch hin die Kathedrale vom Setubal angeschaut, denn ein ewig Kultur muss im Urlaub schon sein, bevor wir an den Strand gegangen sind. Erst haben wir zu dritt ein wenig rum getobt, bevor ich mich in die Sonne gesetzt habe und Louis Jamie ein paar Grundlagen des Surfen versucht hat bei zu bringen. Jamie ist schon im Leihwagen beinahe eingeschlafen, wenn Louis ihn nicht wach gehalten hätte. Der kleine war nur kurz duschen, bevor wir eine Kleinigkeit gesessen haben und er anschließend ins Bett gefallen ist. Während Louis unser Geschirr in die Spülmaschiene gepackt hat, war ich ebenfalls schnell duschen, bevor Louis schnell gegangen ist.

Ich höre Louis hinter mir und merke wie er sich hinter mir quetscht. Abends ist die einzige Zeit in der wir beide ein wenig zweisamkeit haben, weswegen ich mich an ihn ran kuschel, Louis seine beiden Arme um mich legt und wir die Anwesenheit des jeweils anderen einfach genießen.
"Ich werde das hier echt vermissen.", höre ich Louis sagen und merke, wie er mir einen Kuss auf mein Schlüsselbein drückt. "Zum einen bleiben uns noch vier Abende und zum anderen hast sowohl du, als auch wir eine mindestens genauso schöne Terrasse. Vielleicht kann der Ausblick nicht mithalten, aber ich glaube das Überleben wir.", erwidere ich. "Ja du hast recht. Übrigens habe ich grade mit meiner Mutter telefoniert, Lotti lässt dich dran erinnern, dass du ihr und Fizzy versprochen hast, mit den beiden Shoppen zu gehen.", lässt er mich wissen. Ich war echt erstaunt, wie selbstverständlich die Mädels Jamie und mich akzeptiert haben. Es war ziemlich amüsante mit anzusehen, wie Lotti und Fizzy ihren Bruder immer und immer wieder, wegen den verschiedensten Dingen, aufgezogen haben und er auch jedes Mal drauf angesprungen ist...

Johanna und Louis Schwersten waren bis Mittwoch in London und Louis hat es sichtlich genossen mit ihnen Zeit zu verbringen. Ich habe genau gesehen, wie sehr es Louis schmerzte die fünf wieder fahren zu lassen und habe ihm sogar vorgeschlagen, dass er mitfahren soll, den gemeinsam Portugal Urlaub mit Jamie und mir einfach kanzeln soll, aber er wollte nicht und hat seinen Schwestern stattdessen vorgeschlagen, einfach noch mal ohne Johanna nach London zu kommen, wenn wir wieder zurück sind. Die vier Mädels waren hell auf begeistert und ich konnte Johanna wirklich verstehen, dass sie diesen zehn Kulleraugen, wobei Louis das definitiv am besten drauf hatte, nichts ausschlagen konnte.

"Während du Duschen warst, hatte ich Zeit mit meiner Mum und Caro zu telefonieren.", gebe ich von mir und hoffe das er den Wink versteht, dass er mir einfach viel zu lange brauch. "Wie geht's denn deinen Eltern?", fragt Louis mich. "Gut, sehr gut sogar. Sie kommen in einer Woche nach London. Mein Vater hat noch fünf Wochen einen Krankenschein und will die meiste Zeit davon in London verbringen. Sie wollen sich sogar eine kleine Wohnung mieten um spätestens zum Wochenende hin immer in London zu sein.", gebe ich wenig euphorisch von mir. "Na Begeisterung klingt definitiv anders.", stellt Louis fest. "Bin ich auch nicht. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die beiden sich bewusst sind, was für ein Stress das immer und immer wieder aufs neue ist, wenn sie jeden Freitag und Sonntag drei Stunden fahren müssen. Das letzte was mein Vater nach seinem Herzinfarkt gebrauchen kann, ist Stress.", erkläre ich ihm. "Du weißt doch überhaupt nicht, wie dein Vater arbeiten muss, wenn er wieder anfängt. Außerdem hast du doch selber gesagt, dass er kürzer treten will.", versucht Louis mich zu besänftigen. "Ich werde trotzdem versuchen den beiden das auszureden. Das ist doch verrückt.", beschließe ich. "Schatz ich finde das ist verrückt. Deine Eltern werden selber schnell merken das es furchtbar viel Stress ist und immer seltener kommen." "Ja aber dann brauchen sie sich doch überhaupt keine Wohnung mieten, dass ist doch wahnsinni.", gebe ich von mir. "Ich eher irgendwie das Gefühl, dass du sie nicht so oft um di..." - "Das ist quatsch. Ich freue mich sie wieder in meinem Leben zu haben, ich will einfach nur nicht, dass sie sich unnötigen Stress machen.", unterbreche ich ihn. Ich spüre seine Lippen zum wiederholen Mal auf mein Schlüsselbein. "Sie sind alt genug. Sie werden schon wissen, wann es zu viel ist und wann nicht. Genauso wie ich weiß, dass ich wahrscheinlich niemals genug von dir bekommen werde.", erwidert er und zaubert mir ein grinsend ins Gesicht. Ich drehe mich zu ihm um.

"Ach ist das so?" Grinsend nickt er und drückt mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
Ich beiße mir auf die Lippen. "Mir geht es genauso und ich finde, sobald meine Eltern das erste Wochenende in London sind, sollte ich Jamie bei ihnen abgegeben und dann könne wir beide einfach mal zwei volle Tage nur für uns nutze.", gebe ich vom mir und sehe wie sein grinsen breiter wird. "Und was tun wir mit Caro? Sie würde sich wahrscheinlich auch über ein gemeinsames Wochenende allein mit dir freuen.", will er von mir wissen. Ich rümpfe die Nase. "Wir quartieren Harry einfach für die Zeit bei ihr ein.", schlage ich vor. "Ich wollte eigentlich noch ein wenig etwas von meinem besten Freund haben.", kommentiert er. Ich schlage ihm gehen die Schulter. "Sei nicht so gemein. Wenn Caro ehrlich zu sich selber wäre, dann würde sie zugeben, dass sie euch Jungs mittlerweile ins Herz geschlossen hat. Sie und Lana haben in den letzten anderthalb Wochen echt eine menge Zeit mit Harry verbracht.", lasse ich ihn wissen, weil Caro mir das vorhin verraten hat. Harry wollte von den beiden Insider Tipps wie es bei ihm besser mit den Mädels klappt. So wirklich sichere Tipps geben die beiden dem Armen allerdings nicht..... Allerdings bin ich auch echt erstaunt, dass sie und Lana noch immer ein paar sind, aber ich freue mich auch tierisch für die beiden. "Vielleicht sollte ich Harry mal anrufen und fragen, ob er noch Lebt." "Louis! Sei nicht so gemein!", fordere ich von ihm. "Okay, okay. Ich gebe ja echt zu, dass ich vor fünf Monaten noch nicht gedacht hätte, dass ich jemals einen Draht zu ihr finde, aber ich muss echt sagen mit viel Mühe und Fleiß, konnte ich sie glaube ich von mir überzeugen.", entgegnet er nun. "Ich habe dir immer gesagt, dass sie Zeit brauch.", erinnere ich ihn. "Ich weiß und demnächst werde ich dir glauben.", verspricht er mir weshalb ich ihm ein kurzen Kuss auf die Wange drücke und drehe mich wieder um.

Eine weile sitzen wir einfach schweigend da und genießen den Sonnenuntergang. "Weißt du das ich echt froh bin, dass sich das so zwischen uns entwickelt hat?", gebe ich plötzlich von mir. "Was meinst du mit so?" "Das ich dir, oder eher gesagt, uns eine Chance gegeben habe.", fange ich an aufzuzählen. "Ja da gebe ich dir durchaus recht. Ich muss ja zugeben, dass ich anfangs echt das Gefühl hatte, dass du eine super harte Nuss bist und man echt Geduld haben muss um dein Vertrauen vollständig zu gewinnen.", gibt er zu. "Ja das stimmt auch und zu recht. Nicht alle Typen sind wie du Louis." "Wie bin ich denn?" "Offen, Ehrlich, verständnisvoll.", zähle ich direkt auf. "Und dann gibt es da noch andere Eigenschaften, die manchen echt fehlen. Auch wenn sich das vielleicht echt blöd anhört, ich bin echt froh, dass dieser Unfall vor einem dreiviertel Jahr vor Doncaster war und wir beide da irgendwie reingeschlittert sind, du mich bei deiner Mum hast duschen lassen und vor allem das sich unsere Wege in London nochmals gekreuzt haben.", setzte ich nach. "Oh da sagst du was, du hast ja gehört, dass Lotti gesagt hat: Wenn wir uns nicht wieder getroffen hätten, wäre ich in meinem Leben nicht mehr froh geworden.", erinnert er mich lachend. "Was durchaus übertrieben war. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du recht schnell jemand anderes hättest kennengelernt und mit ihr glücklich geworden wärst.", erwidere ich.
"Vielleicht. Dennoch muss ich ehrlich zugeben, dass sie in einem Punkt recht hatte: Du hast mich von Anfang an bezaubert und ich war wirklich enttäuscht, als du am nächsten Morgen einfach verschwunden warst.", gibt er ehrlich zu.

"Sorry, aber anscheinend hast du ja eh ein ziemlich guten vertagt mit dem Schicksal, denn das hat uns ja glücklicherweise doch wieder zusammen geführt."

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