27. Selbstverständlich

„Schön euch beide zu sehen." Lächelnd sieht Nick mich an, was jedoch Jasmin nicht erwiedert. Wieso sollte sie auch? Vielmehr scheint sie meinen Pullover zu begutachten. Oder eher den Pullover von Noah. Doch auch Noah scheint sich nicht sonderlich zu freuen, denn er schnaubt leise auf. Was natürlich alle Beteiligten mitbekommen haben.

„Luna und ich haben was vor." Mit diesen Worten will er ansetzen weiter zu laufen, als Jasmin sich meldet. Es hätte mich auch gewundert wenn sie nichts gesagt hätte.

„Oh was macht ihr den schönes? Nick und mir war langweilig. Aber da wir euch ja jetzt getroffen haben, können wir ja auch was zusammen machen. Als Freunde." Ihr letztes Wort betont sie so sehr, dass ich spüre wie Noah sich neben mir verkrampft und Nick zu Boden schaut.

Bitte wie kann man nur so dreist sein und sich selber einladen? Und dann noch mit den Gefühlen von anderen spielen? Was denkt sie wer sie ist?

Doch bevor ich mich auf Jasmin schmeißen kann, schritt Nick ein und umschließt ihr Handgelenk.

„Die beiden wollen bestimmt was zusammen machen. Alleine." Er wirft einen entschuldigenden Blick mir und Noah zu und will loslaufen, Jasmin im Schlepptau, als diese ihren Arm zurück zieht. Nick und mich ignorierend kommt sie auf Noah zu. Fassungslos beobachte ich jeden Schritt von ihr, ihr Gesichtsausruck, ihre vorgestreckte Oberweite.

Sie wagt es.

Und dann legt sie ihre Hand auf seine Brust. Meine Augen weiten sich und ich spüre wie mein Herz schneller schlägt. Auch meine Knie werden plötzlich weich und ich merke wie ich meine Hand von seiner löse. Atemlos schaue ich die beiden Personen neben mir an.

„Noah du willst doch bestimmt das wir was mit euch machen oder? Nick redet immer so viel der Tag lang..." Sie stoppt als Noahs Hand, die eben noch meine umschlossen hatte, ihre Hand greift und dann von sich löst. Genau wie schnell er ihre Hand von seiner Brust gelöst hat, genauso schnell greift er nach meiner Hand und umschließt sie wieder.

„Nick hat Recht. Ich will was alleine mit Luna machen. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, meine Freundin und ich haben noch viel zu tun." Er nickt noch einmal Nick zu, welcher mit einem verständnisvollen Blick erwiedert und zieht mich dann an den beiden vorbei.

"Es tut mir leid wie sich Jasmin verhalten. Es wird nicht wieder kommen." Während er das sagt schaut er nach vorne. Sein Ton jedoch zeigt mir, dass er es wirklich ernst meint mit seiner Entschuldigung. Fast so als hätte er sie auch nicht sehen wollen.

"Ist schon okay. Hab schon gemerkt, dass Jasmin sehr speziell ist." Speziell dreist, speziell scheiße, speziell respektlos, speziell arrogant und und und...

Schmunzelnd sieht er mich kurz an.

"Soso speziell." Nun muss ich auch lächeln und boxe ihn leicht auf die Schulter.

"Du weißt was ich meine." Er hebt grinsend seine Augenbraue und bleibt dann vor einer Tür stehen

"So. Bevor wir was essen, wollte ich dir was zeigen." Neugierig schaue ich von der Tür zu ihm und lege leicht den Kopf zur Seite. Bei unserer Besichtungen am Anfang war diese Tür genauso wie jetzt verschlossen, deswegen weiß ich auch nicht was sich dahinter befindet.

"Doch du musst deine Augen schließen." Meinem Blick nach zu urteilen, erkennt er das das mich skeptisch macht, was ihn wiederum zum lachen bringt.

"Keine Sorge. Du kannst mir vertrauen."-mit einem nun etwas ernsteren Ton fügt er noch hinzu.-"Ich will sehen wie du darauf reagierst. Will es in deinem Augen lesen können. Bitte." Ergeben schließe ich meine Augen. Anschließed höre ich wie Noah die Tür öffnet und dann nach meiner Hand greift. Langsam laufen wir in den Raum. Ein Schritt vor den anderen, bis er stehen bleibt. Da er mir noch nicht erlaubt hat die Augen zu öffnen lasse ich sie geschlossen, was mir sehr schwer fällt, da ich endlich wissen will wegen was Noah so ein Geheimnis gemacht hat.

"Du kannst jetzt schauen." Langsam öffne ich meine Augen und spüre gleichzeitig ein Stich im Herzen, als ich erkenne was die 'Überraschung'ist. Währenddessen beobachtet Noah jeder meiner Regungen im Gesicht, doch das Lächeln anfangs schwindet langsam und wandelt sich in Besorgnis um. Erstarrt schaue ich immer noch auf das Instrument welches sich in der Mitte des Zimmers befindet und durch die großen Fenster erhellt wird.

"Ein Flügel..,"flüstere ich leise.

"Wir haben damals immer gespielt. Du warst die bessere. Und jetzt nach langer Zeit dachte ich mir können wir wieder spielen. Zusammen." Immernoch geschockt, laufe ich zwei Schritte zurück und sehe dann Noah an.

"Ich kann das nicht. Bitte. Können wir hier weg. Bitte." Dabei zittert meine Stimme wie verrückt.

"Was ist los Luna? Geht es dir nicht gut?"Besorgt kommt Noah auf mich zu und stellt sich dann vor mich, was mir die Sicht auf den schwarzen Flügel nimmt.

"Noah bitte. Ich kann das nicht..."Mit diesen Worte drehe ich mich um und laufe mit schnellen Schritten zur Tür, den Gang entlang zum nächsten Badezimmer, wo ich mich sofort übergebe. Plötzlich spüre ich wie sich Noah von hinten nähert , dann sich neben mich hinkniet und mir mit der einen Hand die Haare aus dem Gesicht hält und mit der anderen sanft mein Rücken streichelt.

"Ich bin bei dir."

Nachdem ich meinen leeren Magen ausgekotzt habe, wasche ich als nächstes mein Gesicht. Währenddessen steht Noah an meiner Seite und hält mir dann das Handtuch hin.

"Danke." Er schüttelt den Kopf und sieht mich mit einem Blick voller Emotionen an.

"Das ist selbstverständlich Luna." Ich schüttel den Kopf und schaue zu ihm hoch.

"Das du mir zuschaust wie ich breche ist nicht selbstverständlich. Es tut mir leid, dass ich es vor dir nicht zurück halten konnte. Aber ich konnte einfach nicht mehr." Ich verschränke meine Arme und schaue auf den Boden. Meine Kraft und meine Fröhlickeit sind verflogen. Vielmehr ist sie durch Scham ersetzt worden. Doch dann legt Noah seine Hand auf meinen Arm und sofort wärmt sich die Stelle die er berührt und verbreitet eine leichte Wärme in meinem Körper.

"Noa-."Bevor ich meinen Satz beenden kann, schließt mich Noah in seine Arme und hüllt mich ein in seine Wärme. Seine Nähe lässt mich zuerst erstarren doch dann erwiedere ich die Umarmung. n

"Für dich würde ich alles tun Luna. Hör auf dich zu entschuldigen. Verdammt mir tut es leid. Wegen der Idee mit dem Klavier. Ich weiß nicht wieso und das bringt mich um. Dich so traurig und verletzt zu sehen, so schwach und das nur wegen so einer scheiß Idee." Während er spricht kann ich die Tränen nicht mehr halten. Dies scheint er zu merken, denn er löst sich von mir sodass wir Augenkontakt haben.

"Wirst du es mir jemals sagen?"

"Vielleicht." Er nickt verstehend, dass es für mich kein leichtes Thema ist und wischt mir dann die Tränen weg.

"Egal was es ist. Es ist nicht deine Tränen wert. Nichts und Niemand sind deine Tränen wert."

Und ich glaube das ist der Moment, indem ich, Luna, mir eingestehen muss, dass ich ohne ihn nicht kann. Ohne ihn nicht will. Das ist der Moment indem ich realisiere, dass die Person, die vor mir steht und mich besorgt ansieht und mir sagt das niemand meine Tränen wert ist, dass diese Person mein Herz hat.

Dieser Satz in diesem Moment zeigt mir das ich in ihn verliebt bin.

...

Das neue Kapitel ist draußen yeaah.

Mensch eigtl sollte ich ja meine Seminararbeit schreiben, aber das hier war dann doch verlockender haha

Ich hoffe es hat euch gefallen

Schreibt mir aufjedenfall eure Gedanken in die Kommentare. Bitte. Danke.

Übrigens werde ich demnächst ein neues Buch hochladen :) das so heißen wird:

Red Kisses

Es war eine dieser Nächte.

Eine dieser Partys.

Laute Musik.

Viel Alkohol.

Doch diesmal war es anders.

Wir spielten ein Spiel.

Ein Spiel das alles verändert.

Es wird eine komplett andere Geschichte sein als Only 10 Days. Natürlich schreibe ich Only 10 Days weiter! Es würde mich nur mega interessieren wer von euch dieses Buch dann auch lesen würde :)

Bis in paar Tagen my friends❤

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