20. Renn nicht weg
Als ich aufwache, bemerke ich trotz meines verschlafenen Zustandes, dass irgendetwas nicht stimmte. Als ich weiter nach unten schaue realisiere ich es. Noahs Arm liegt über meinem nackten Bauch, da mein T-shirt im Schlaf wahrscheinlich bisschen nach oben gerutscht ist. Und ich liege eng an ihn gekuschelt. Sofort werden meine Backen rot, als ich realisiere wie nah er mir ist.
Ach komm Lu. Sooo nah ist er ja auch nicht.
Ein Teil von mir will sofort seinen Arm entfernen und soviel Abstand zwischen uns beiden schaffen. Doch der andere Teil will in dieser Position einfach verharren und ihm dabei zu schauen wie er schläft. Wie sich sein nackter Oberkörper regelmäßig hebt und senkt, was zeigt das er immernoch schläft.
So ruhig. So friedlich.
Ich lächel leicht. und ertappe mich wie sich meine eine Hand in Richtung seines Gesichtes streckt, damit ich seine Gesichtszüge nachfahren kann. Doch dann meldet sich meine innere Stimme mal wieder und zerstört den schönen Moment
Du musst weg von ihm. Das tut dir nicht gut. Du wolltest SEIN gesicht STREICHELN. Hallo?
Langsam hebe ich seinen Arm und lege ihn dann sanft neben ihn. Dabei versuche ich ihn nicht zu wecken. Anschließend richte ich mich in meinem Bett auf und drehe mich zur Seite, dass ich mit den Füßen den Teppich unter mir spüre. Mein Herz pocht. Mal wieder. Gerade wenn ich versuche damit abzuschließen kommt irgendwas neues. Ich versuche meine Atmung zu regulieren, was mir teilweise auch funktioniert. Einigermaßen fit wieder von dieser Herzattacke will ich gerade aufstehen, als sich warme Finger um mein Handgelenk schlingen. Erstarrt vergesse ich zu atmen.
"Renn nicht weg." Raunt er mir mit einer tiefen und verschlafenen Stimme zu, die mir Gänsehaut verursacht.
"Renn nicht weg." Ich spüre wie sich das Bett bewegt und er sich wie ich aufrichtet.
"Renn nicht weg von dem was du fühlst." Sein Atme streichelt mein Ohr. Dann spüre ich wie er mit einem Finger meine Haar auf eine Seite legt um auf der anderen Seite meinem Gesicht näher zu kommen. Und ich Idiot starre immernoch gerade aus auf die Wand, unfähig mich zu bewegen. Ich meine wer um Gottes Willen wäre denn jetzt im Stande sich zu bewegen?
"Rede mit mir Luna. Dreh dich nicht weg." Dann spüre ich wie er sanft mein Gesicht zu seinem dreht, um mich so in seinem Bann zieht. Oh Gott.
Wieso hat er schon so eine Wirkung in der Früh auf mich??
"No-Noah-." Stotternd bringe ich gerade so seinen Namen über meine Lippen, als ich seinen Blick auf diesen Spüre. Ein Schmunzeln umringt seine Lippen.
"Nein. Jetzt lässt du mich reden Luna." Dabei schwingen so viele Emotionen in seiner Stimme.
"Deine Worte gehen mir seit gestern Abend nicht mehr aus den Sinn. Verdammt Luna. Wieso? Du denkst wirklich das ich auf Jasmin stehe?" Er lacht leicht auf und wird dann wieder ernst.
"Siehst du denn nicht was vor deinen Augen passiert." Er atmet einmal tief ein und mir kommt es so vor als würde er meinen Geruch aufsaugen.
"Siehst du denn nicht was du machst?" Seine Stimme wird tiefer und nur noch zu einem Flüstern.
"Siehst du denn nicht was du mit mir machst?" Plötzlich spüre ich wie sich seine Lippen senken und ein zarten Kuss auf mein Hals hinterlassen. Erschrocken japse ich auf, was Noah noch mehr zum Lachen bringt.
"Wieso stellst du dich so blind?" Wieder ein Kuss, nur diesmal knapp unter meinem Kiefer.
Was machst du nur mit mir.
Dann hebt sich sein Blick und richtet sich mit einem Verlangen in den Augen auf meine Lippen. Und mir geht es nicht anders.
"Wieso siehst du nicht was ich fühle?" haucht er Milimeter von meinen Lippen entfernt.
Doch ich antworte nichts und er verlangt dies auch nicht. Keine Frage. Keine Antwort. Nur dieses Verlangen zwischen uns und eine Stimme in mir die Küss mich ruft. Denn genau das wollte ich jetzt.
"Lu. Bist du wach?" Nicks Stimme zerstört den Moment. Ich sehe wie Noah seine Augen zusammenkneift und seine Gesichtszüge sich verhärten. Dann sieht er mich erwartungsvoll an.
Soll ich jetzt antworten?
Etwas genervt, aber zugleich dankbar für diese Störung stehe ich vom Bett auf und laufe zur Tür, die ich anschließend öffne.
"Ja. Jetzt bin ich hellwach." Was auch stimmt. Weg von Noahs Aura bin ich nicht mehr in dem Bann, in welches mich seine Augen bringen. Nick scheint denn leichten Unterton in meiner Stimme zu erkennen, woraufhin er sich nervös durch die Haare fährt. Dabei sehe ich wie er mich von Kopf bis Fuß beobachtet.
"Ich wollte dich nur fragen ob wir dann los wollen. Je früher desto besser oder?" Jetzt fällt mir sein Vorschlag mit mir etwas zu machen von gestern Abend wieder ein.
"Ähm ja klar. Dann ziehe ich mir dann nur noch was ordentliches an und dann könnten wir gehen."
"Dann warte ich in so einer halben Stunde unten in der Küche auf dich?" Ich nicke und schließe nachdem wir uns voneinander verabschiedet haben die Tür.
"Du machst was mit ihm?" Die Wut kann man förmlich spüren.
Ach wie konnte ich dich denn vergessen.
Ich drehe mich um und sehe wie Noah aufgestanden ist und ein T-shirt angezogen hat. Zum Glück. Dennoch kann man durch das weiße T-Shirt seine Muskeln erkennen.
"Ja ich mach was mit ihm. Hast du ein Problem?" Ich wusste das er ein Problem hat. Man kann das ja auch nicht übersehen. Und genau das nütze ich aus. Schließlich weiß ich immernoch nicht wo ich bei ihm stehe. Seine Augen verdunkeln sich.
Kokett sehe ich ihn an.
"Und wenn du jetzt kein-." Ich betone dieses Wort sehr stark ".-Problem hast, dann würde ich dich bitten raus zu gehen, damit ich mich anziehen kann."
"Hör auf Luna." brummt er.
"Mit was denn? Schließlich darf ich doch auch was mit einem Freund machen oder? Und dann bist du ungestört und kannst tun und lassen was und mit WEM du willst." Ohne ein weiteres Wort zu sagen, laufe ich zu dem Schrank und greife nach sauberer Unterwäsche sowie einer Jeans und einem schlabbernden grauen Pullover. Gerade als ich ins Bad gehen will, hält mich Noah fest und zieht mich mit einem sanften Ruck zu sich sodass meine saubere Wäsche auf den Boden fällt und wir wieder Gesicht an Gesicht stehen. Hinter mir verschränkt er die Arme um einerseits eine Flucht nicht zu ermöglichen und andererseits mich näher zu ihm zu drücken.
"Hör auf damit Luna. Wieso machst du das verdammt? Wieso machst du eine Andeutung auf Jasmin? DU wirst doch was mit diesem Idioten machen." Empört sehe ich ihn an.
"Hör auf ihn so zu nennen!"
"Er ist einer. Du kennst ihn noch nicht lange und fällst auf seine 'Spiele' rein."
"Ich muss ihn nicht lange kennen um zu wissen das er KEINER ist. Und im Gegensatz zu dir spielt er nicht mit mir." Meine Augen weiten sich als ich meine eigenen Wörter höre. Das habe ich jetzt nicht gesagt.
"Du denkst ich spiele mit dir?" Raunt er wütend. Ich nicke leicht. Ja das denke ich wirklich.
"Ich spiele nicht mit dir Luna. Sowas würde ich niemals tun. Niemals hörst du! Wir wissen beide ganz genau, dass das kein Spiel ist." Unsicher was ich darauf antworten soll, beiße ich mir auf die Lippen, was Noah nicht übersieht.
"Schau mir in die Augen Luna." flüstert er nun mit einer etwas weicheren Stimme.
"Und dann sag mir ob das ein Spiel ist. Das ich dich küssen wollte und es immernoch will. Das ich dich hier bei mir haben will. Das du nicht weg gehen sollst." Sprachlos sehe ich in seine Augen, die mich eindringlich anschauen.
"Sag es mir," flüstert er und kommt meinem Gesicht näher.
Nein. Du bist nicht gut genug für ihn Lu.
Ich schließe meine Augen und drücke meine rechte Hand gegen seine Brust. Sofort stoppt er in der Bewegung.
"Hör auf Noah. Natürlich ist es ein Spiel schon vergessen? Wir spielen allen eine Beziehung vor." Dann wende ich meinen Blick ab.
"Und dabei bleibt es auch Noah. Denn ich will das nicht was hier gerade passiert. Ich will mich nicht nach dir sehnen müssen. Ich will nicht weiche Knie bekommen. Das will ich nicht verstehst du. Du bist mein Chef. DAS dürfen wir nicht-."
"Es geht also darum das ich dein Chef bin? Deswegen lässt du das hier nicht zu?"
"Ich will mich nicht in jemanden verlieben, dessen Herz vergeben ist. Ich will nicht die sein, die man mit Geld kaufen kann. Und egal was du dir denkst was zwischen uns ist." Ich sehe hoch. "Es existiert-." Bevor ich den Satz beenden kann spüre ich wie Noah sanft seine Lippen auf meine drückt.
Seit ihr jetzt zufrieden? 😏
FIRST KISS HEHE.
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