66. Irgendwann

Soooo... Nutzen wir meinen Flow doch einfach mal aus ^^ Ihr wollt ja alle wissen wie es weiter geht mit den beiden - hier erfahrt ihr es <3

Viel Spaß!

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> Hanna <

„Idiot", sage ich und sehe ihm direkt in die Augen. Ein verräterisches Schmunzeln breitet sich auf seinen Lippen aus. „Du musst immer das letzte Wort haben oder, Hann?" Schulterzuckend gebe ich zurück: „Stimmt doch gar nicht." Daraufhin muss er lachen. Irritiert beobachte ich ihn und frage mich ernsthaft, ob er was genommen hat. Heimlich. Immerhin war er ja die ganze Zeit hier. Langsam geht er auf mich zu, ich kann nicht weglaufen, ich scheine festgewachsen zu sein. Als er seine Hände auf meine Wangen legt und seine Wärme sich durch meine Haut direkt den Weg in mein Herz bahnt, bleibt mir die Luft weg. Für ein paar Sekunden. „Zicke", raunt er mir zu, ich spüre wie mein Widerstand einknickt und nicht mehr viel fehlt, bis ich mich geschlagen gebe. „Arschloch", murre ich und er grinst nur. „Bist du jetzt fertig oder hast du noch ein paar Schimpfwörter, mit denen du mich beschenken möchtest?" „Blöder, egoistischer, Arsch-Penner-Vollhonk. Du König der Idioten", erwidere ich und lasse es zu, dass er mir mit einem Lächeln auf den Lippen einen Kuss gibt. „Der König der Idioten, der dich liebt", murmelt er gelassen und zieht mich in eine enge Umarmung. Mir wird warm und ich kämpfe noch mit mir, ob ich jetzt wirklich nachgeben will. Aber mein Herz will genau das. Es will Marco bei sich haben, seine Nähe.

„Es ist trotzdem nicht wieder alles in Ordnung", nuschle ich und weiß, das stimmt leider. „Ich weiß, Süße. Aber das wird es wieder." Ich bekomme einen Kuss auf den Scheitel und schlinge meine Arme um ihn. Scheiße, jetzt geb ich doch wieder nach. Aber ich kann nicht anders. Auch wenn ich das, was passiert ist, nicht vergessen kann – ich liebe ihn sehr. Und dieses Gefühl überwiegt tatsächlich. Langsam passt mein Herz sich seinem an und nimmt einen entspannten und dennoch sehnsüchtigen Rhythmus an. Tief atme ich ein, um Marcos betörenden Duft wieder in mich aufzunehmen und mich an ihn zu erinnern. An Marco, an das, was er mit meinem Herz gemacht hat und an meine Liebe zu ihm. Sie ist noch da. Meine Liebe für diesen Idioten, wie ich ihn ja so liebevoll bezeichnet habe. Aber das ist er ja auch. Doch er liebt mich. Immer noch. Und er will mich nicht gehen lassen. Davon hat er mich zumindest überzeugt. Alles andere wird sich zeigen.

Nur mit Mühe kann ich mich aus Marcos Armen befreien und sehe ihn an. „Auch wenn das merkwürdig klingt, ich will erstmal nicht, dass Robin oder Marcel das wissen. Dass wir es versuchen werden. Das Theater kann ich nicht haben. Du kennst doch Robin", erkläre ich ihm und kann sofort erkennen, dass es ihm nicht passt. „Wieso soll ich meine beiden besten Freunde anlügen?", zischt er gereizt, beißt sich dann aber auf die Unterlippe. „Entschuldige, aber ich verstehe das einfach nicht. Wir können ihnen doch sagen, dass wir es probieren. Wieso willst du das verheimlichen?" Unsicher nage ich an meiner Unterlippe. „Was wenn es nicht klappt? Was, wenn sich die Presse wieder einmischt?", nuschle ich und starre auf meine Füße. Marco stößt übertrieben laut die Luft aus. „Zweifelst du daran? Dass es funktionieren wird?" Blinzelnd hebe ich den Blick. „Ja", flüstere ich und schlucke schwer. Ich würde ihm gern etwas anderes antworten, aber fremde Einflüsse haben es bereits einmal geschafft uns zu entzweien, wieso sollte das nicht wieder passieren können? Vor allem, wenn wir uns erst wieder annähern müssen und uns wieder finden. Marco stellt sich wider direkt vor mich, drückt mir einen Kuss auf die Stirn während seine Hand in meinen Nacken wandert. „Lass die da draußen außen vor, Süße. Die interessieren mich nicht. Die bekommen sowieso noch ihre Abreibung, versprochen." Stirnrunzelnd blicke ich ihn an. „Wie soll ich das jetzt verstehen?" „Das wirst du schon noch", schmunzelt er und sein Daumen streicht über meine linke Wange, ich verliere mich in seinen grünbraunen Augen und wünsche mir die Zeit zurück, in der wir so glücklich waren. Vor dem Drama. Denn sie war wunderschön.

„Willst du es wirklich vor Robin und Forni geheim halten?" Nachdenklich wandert mein Blick aus dem Fenster, an ihm vorbei. Die beiden haben es eigentlich nicht verdient, dass wir sie anlügen. „Nein. Sie sollten es wissen, aber ich will hier keine Lasershow und Blumenmädchen. Kein Tammtamm bitte", murmle ich und als seine Fingerspitzen meinen Handrücken streifen, schlägt mein Herz schneller. „Alles klar, dann nur ein kleines Feuerwerk", raunt Marco mir ins Ohr und kassiert dafür einen halbherzigen Schlag gegen den Oberarm. „Ach Hann", lacht er, schlingt seine Arme wieder um mich und sieht mir wieder in die Augen, „Ich liebe dich, du Sturkopf." Meine Grimasse misslingt irgendwie und er lacht nur noch lauter. Seufzend ergebe ich mich diesem wunderbar leichten Gefühl, welches mich wieder durchfließt, wenn er mich so an seine Brust drückt. Es ersetzt die Leere, die in mir aufgekommen war durch den Verlust, den ich ertragen musste. Die Leere, die Marcos Abwesenheit, die Fehlgeburt in meinem Herzen verursacht haben, wird nach und nach ersetzt und erlöst mich von einer solchen Last. „Wir lassen uns Zeit, wir reden über alles. Mach dir keinen Kopf", spricht Marco mir Mut zu und ich klammere mich wieder an ihn, weil ich mir einfach eingestehen muss – ich habe ihn so unfassbar vermisst. „Okay?" „Okay", bestätige ich mit einem unmerklichen Kopfnicken und halte mich weiter an ihm fest, meine Knie sind ganz weich und ich habe Sorge, dass meine Beine gleich nachgeben.

„Ist es für dich in Ordnung, wenn ich erstmal bei Robin bleibe?" Marco schaut irritiert drein, nickt aber wortlos. Sicher hat er gehofft, dass wir schneller wieder zur Normalität zurückkehren, aber das kann ich noch nicht. Ein bisschen Zeit brauche ich noch, um es zu versuchen wieder in seinen Armen einzuschlafen und auch wieder aufzuwachen – ohne faden Beigeschmack. Obwohl er mir in diesen Augenblicken immer ganz besonders gefehlt hat. Allerdings wirken eben solche Momente auch so vertraut und sie benötigen ebenso viel Vertrauen, daran müssen wir noch arbeiten. „Wenn wir uns trotzdem sehen können?", will er nun zögerlich von mir wissen. „Ja, das werden wir", gebe ich mit heißen Wangen zurück und drücke ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. „Oh, sie küsst mich. Da werde ich ja gleich rot", witzelt Marco und ich verdrehe die Augen. Manchmal hat er null Feingefühl. Spinner. „Süße, wollen wir vielleicht noch was zusammen machen heute?" Seine Worte verursachen schon wieder eine beklemmende Unruhe in mir. Ich habe Angst, dass wir so gleich die nächste Schlagzeile provozieren, auf die ich wirklich verzichten kann. „Ich weiß nicht." Ihm scheint mein Grübeln nicht entgangen zu sein und er fügt hinzu: „Komm schon, noch ist Sommerpause. Bald muss ich wieder auf den Platz, zum Training, zu Spielen. Du weißt wie wenig Zeit wir dann wieder haben." Grummelnd merke ich wie er mich loslässt und sinke auf die Couch. „Hmmm...ja, ich weiß." Natürlich hat er Recht. Doch da ist noch etwas anderes. „Du denkst ja schon ganz schön weit", merke ich schmunzelnd an, woraufhin Marco nur breit grinst. „Weit? Das ist nicht weit, Sweetheart. Wenn ich dir erzähle, wohin ich mit dir mit unserem ersten Kind in den Urlaub fahren will – das wäre weit gedacht." Das sagt er so einfach. Ganz trocken. Ich verschlucke mich an dem Schluck Cola, den ich gerade trinken wollte. Hustend hocke ich da, bekomme einen hochroten Kopf und weiß nicht mehr wo oben und unten ist. Was redet er da?! Nachdem ich wieder Luft bekomme, stelle ich fest: „Findest du das nicht irgendwie unpassend? Deinen Spruch?" „Nö. Wie schon gesagt, du wirst die Mutter meiner Kinder. Was ist daran unpassend?" „Das war jetzt ein echtes Fettnäpfchen, Marco." Ich klinge verbittert. In mir bäumt sich der quälende Schmerz auf. Langsam versucht er die Wärme aus meinem Herzen zu verdrängen und bei Marco macht es endlich Klick. „Shit, ich Trottel", murmelt er, schlägt die Hand vor den Mund und setzt sich neben mich. „Ich bin aber auch blöd. Gott, Hann, es tut mir leid." Dabei gibt er mir einen zärtlichen Kuss auf die Schläfe, legt seinen Arm um meine Taille. „Du wirst heute wirklich nicht mehr fertig mit den Entschuldigungen", meine ich zerknirscht und lehne mich an seine Schulter. Vor Verlegenheit schlägt er die Augen nieder. Der Schmerz ist dennoch da und ich kämpfe mit mir. „Ich hätte so gerne gewusst, wohin du mit uns hättest fahren wollen", flüstere ich traurig, eine kleine Träne rollt über meine Wange. Marco schweigt, küsst mich auf die Wange und zieht mich enger an sich. „Mit dir hätte ich es mir vorstellen können. Eine Familie." Mein Herz zerreißt fast bei der Erinnerung an die schreckliche Nachricht und meine geplatzten geheimen Wünsche. Meine Kehle wird trocken und es fällt mir schwer zu atmen. „Irgendwann wird der Tag kommen, Hann. Und dann spielt es keine Rolle, WO wir hinfahren. Hauptsache wir sind dann zusammen – als Familie", haucht er mir liebevoll ins Ohr und schafft es so tatsächlich, dass ich mich ein wenig beruhige. Nur allmählich gelingt es mir wieder regelmäßig zu atmen, Marcos Nähe macht es leichter. Mit ihm ist es leichter den erdrückenden Schmerz, das Leid zu ertragen. Es wird nicht weniger davon, aber erträglicher. Und das ist schon viel wert. Unglaublich viel.

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Aaawww... Sie gehören eben einfach zusammen. Sicher steht das alles unter der Prämisse, dass es so was wie eine Probezeit ist, die den beiden bevorsteht, aber die Zeichen stehen auf Neuanfang und das ist die Hauptsache, oder?!

Mit Marco zusammen kann Hanna hoffentlich auch ihre Trauer verarbeiten und wer weiß - irgendwann...?

Ich hoffe sehr, das Kapitel hat euch gefallen und was denkt ihr, wie wird die nächste Zeit der beiden wohl aussehen? Werden sie sich wieder annähern? Was könnte Marco wohl gemeint haben mit der "Abreibung", die die Presse noch kriegen soll? Ideen?

Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ihr mir erzählt, was ihr von all dem so haltet - iwie seid ihr so still geworden :'( Woran liegt es denn? Gefällt euch was nicht? Ihr dürft ja jederzeit Kritik äußern und so, wisst ihr doch ; )

Und halleluja, was war das für ein Spiel gestern <3

Knutscha,

Eure Floraly <3

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