27. "First day of my life"

Hey ihr Lieben, mann das ist ja der Knaller, wie Online bei euch ankommt! Hätte ich nicht mit gerechnet!

Online ist heute (31.3.2016) auf Rang 237 in den FanFictions gelandet!!! : ) DANKE! an alle lieben treuen Leser, fürs Voten und eure Kommentare! So geil! : *

Jetzt gibts das nächste Kapi, viel Spaß damit!

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> Hanna <

Im Radio läuft "First day of my life" von Bright Eyes als wir zu Marco fahren. Dieser Song, ausgerechnet dieser Song. Ich liebe ihn. Leise singe ich mit und sehe dabei aus dem Fenster. Das Lied erinnert mich irgendwie an uns beide. Zumindest klingt es nach dem, was ich mir mit Marco wünsche. Ich wünsche mir immer noch, dass er so über mich denkt, dass er das Gefühl hat durch mich leben zu können. Doch so ist das nicht mit uns, denke ich noch traurig, da ist der Song schon vorbei und wir biegen in seine Straße ein.
Nun muss ich wieder diese Show machen, so tun, als wäre alles in Ordnung. Doch eigentlich ist nichts in Ordnung. Ich liebe diesen Spinner neben mir und er wird das nie kapieren. Er wird immer denken, dass ich zufrieden bin mit der Situation. Ich bin es nicht. Es macht mich krank. Schweigend steige ich aus und laufe hinter ihm her.

Marco wirkt locker, er scheint sich auf seine Freunde zu freuen. Ich bin im Moment niedergeschlagen und denke immer noch an den Song. Für Rico bin ich dieser Mensch. Dieser Mensch, für den er die ganze Nacht durchfährt, nur um mich zu sehen. Aber was bin ich für Marco?
Ach was frage ich mich das eigentlich noch? Ich kenne die Antwort doch ganz genau. In seiner Küche fällt mein Blick auf den Kalender. Es ist der 21.Mai. Das heißt, er hat in 10 Tagen Geburtstag. Er wird 26. Toll... Happy birthday, Arschloch. Na das wird ja was. Kann ich mich krankschreiben lassen? Ich will da nicht dabei sein!
Ich habe keine Lust ihm gratulieren zu müssen, so zu tun als gäbe es nichts Schöneres als in diesem Augenblick bei ihm zu sein und mit ihm zu feiern. Denn es gäbe etwas Schöneres. Es wäre schöner, wenn das echt wäre. Der fällige Geburtstagskuss. Wenn das nicht nur gespielt wäre. Seufzend setze ich mich auf die Couch und beobachte Marco wie er Bier und Co im Kühlschrank sortiert.

"Willst du schon mal was zu trinken haben, Hann?" Hann? Okay, ich kenne diese Abkürzung, aber so hat er mich noch nie genannt. Aber ich brauche was zu trinken, sonst fang ich gleich an zu heulen.
Das könnte dann doch kompliziert werden. Wenn seine Freunde hier auftauchen, ich flennend auf der Couch sitze und er nur mit den Schultern zuckt und sagt 'Ich hab keine Ahnung, was sie hat! Ich hab nichts gemacht! Ehrlich!' Kann ich mir lebhaft vorstellen. "Ja, Wodka-O oder so was." "Kay." kommt es nur aus der Küche.
Eventuell könnte man meinen, dass es für Wodka noch etwas früh ist, aber es ist 19 Uhr. Das geht schon klar. Marco drückt mir kurz danach mein Glas in die Hand. Die Eiswürfel klirren, ich nehme einen großen Schluck und es schüttelt mich kurz. Huuuuhh, ist da viel Wodka drin.
"Willst du mich abfüllen?" "Nee, mir ist die Flasche ausgerutscht. Gehts?" "Ja, aber danach bin ich definitiv schon gut dabei." lache ich. "Wo ist mein Eis?" "Ach ja, warte kurz." lächelt er. Er steht auf, doch da klingelt es an seiner Tür. Muss ich wohl doch noch auf mein Eis warten. Ungeduldig rühre ich mit dem kleinen schwarzen Strohhalm in meinem Drink herum. Kurz danach stehen Robin, Marcel und noch ein paar mehr Menschen im Raum. 2 weitere Mädels sind dabei. Soso. Ich begutachte die Beiden und stelle fest, die sind definitiv nicht hübscher als ich! Ich bin ja eigentlich recht zufrieden mit mir. Sicherlich nicht perfekt. Aber es könnte schlimmer sein.

Ich begrüße alle und vergesse ihre Namen sofort wieder. Nur an Marcel und Robin kann ich mich noch vage von unserem letzten Clubbesuch erinnern. Ich mag die beiden. Sie sind echt lustig. Deshalb geselle ich mich dann auch zu den beiden. Ich quetsche mich zwischen sie auf die Couch und grinse, als sie mich etwas irritiert ansehen. "Hanna, hi. Alles klar?" fragt Robin und grinst dabei etwas zu breit. Upps, jetzt erinnere ich mich auch wieder wieso er so guckt. Robin hat an seinem Geburtstag auch einen Geburtstagskuss bekommen - von mir. Zwar ganz züchtig ohne Zunge, aber Kuss ist Kuss. "Denk bloß nicht, dass ich was von dir will, Robin!" grinse ich zurück. Marcel fängt an zu lachen. Robin schmollt. "Du hattest Geburtstag, das ist alles." "Du zerstörst gerade Robins Träume!" gickelt Marcel neben mir. "Na klar, als ob sich einer von euch an Marcos Freundin wagen würde." meine ich und ziehe eine Augenbraue hoch als die beiden plötzlich ganz still werden. "War doch bloß ein Scherz." versucht Marcel die Situation zu retten. Doch mein Gehirn arbeitet bereits auf Hochtouren und es macht Sekunden später Klick.

Sie wissen es! Die beiden wissen, dass ich nicht wirklich Marcos Freundin bin! Er hatte doch behauptet, er will es niemandem sagen, damit er nicht auffliegt! So ein Heuchler! Er hätte mir doch mal sagen können, dass die beiden Nasen neben mir Bescheid wissen! Was soll denn das? Und ich mach mir sonst was für Mühe, damit sie es uns abkaufen. Marco kann sich schon mal frisch machen! Das gibt Rache! Innerlich brodelt es bereits gehörig in mir. Mein Gesicht verrät mich aber nicht. Auffallend kalt sage ich zu Robin "Seit wann wisst ihr es?"
Es ist ein Wunder, dass die Eiswürfel in meinem Glas noch nicht geschmolzen sind, so sauer bin ich. "Was meinst du, Hanna?" fragt Robin mich. "Verkauf mich nicht für blöd! Das macht Marco ja schon ständig! Beantworte meine Frage!" zische ich. "Hanna, was sollen wir wissen?"  "Ihr deckt ihn? Das war so klar! Damit mal eins klar ist, wenn ihr euch verquatscht, mach ich euch die Hölle heiß - ist das klar? Und kein Wort zu Marco! Mit dem hab ich noch ein Hühnchen zu rupfen!" fauche ich die beiden an und stehe auf.

Ich kippe den Rest meines Drinks hinunter und gehe in die Küche, um mir einen neuen zu ordern. Marco ist doch echt banana im Kopp oder? Wieso sagt er es den beiden und vergisst ganz zufällig es mir mitzuteilen? Blödi! Was wenn sich einer verplappert? Robin ist eh so ne Quasselstrippe!
Ich gieße Wodka in mein Glas, einen Schluck Orangensaft als Alibi, Eiswürfel dazu und bleibe gleich in der Küche stehen. Ich sehe, wie Marco ganz offensichtlich mit einer der jungen Frauen flirtet. Mein Gott, der ist sich aber auch wirklich für nichts zu schade oder? Halloo!!! Ich stehe nur ein paar Meter entfernt?! Wenn ich wirklich dein Mädchen wäre, würde ich dich mit Sexentzug bestrafen! Mindestens 1 Woche, für diese offensive Baggerei!
Er lehnt sich vor, sein Gesicht berührt beinahe ihre Wange. Sie kichert und berührt seinen Arm. Ich glaub, ich kotz gleich. Liegt dann aber nicht am Wodka! Ich könnte ihm ne Szene machen, falls er es wirklich ausreizt und sie küsst oder so. Aber bis jetzt ist er brav. Ich könnte auch rübergehen und mein Revier "markieren". Ich hab auf beides keine Lust und gieße mir Wodka nach. Den O-Saft vergesse ich absichtlich.
Ich setze mich auf die Küchenanrichte und starre ins Leere. Wozu musste ich mitkommen? Marcel und Robin wissen Bescheid, alle anderen interessieren sich nur für sich und Marco, der hat nur Augen für dieses hochbeinige Wesen da drüben. Es war allen Anwesenden offensichtlich total egal, was Marco da machte und ob ich da war oder nicht. Ich grüble sicher noch 1 Stunde weiter in der Küche und bin mittlerweile massiv angetrunken. Ich muss dringend mal Pipi und wanke die Treppe hoch, an den anderen vorbei. Marco entdecke ich nirgends.

Diese Treppenstufen sind gemein, mit jedem Schritt scheinen sie noch höher zu werden. Mit Mühe gelingt es mir ohne Unfall oben anzukommen. Langsam torkle ich den langen Flur entlang, als ich ein Kichern höre. Es kommt aus Marcos Schlafzimmer. Die Tür ist einen Spalt offen. Ich sehe vorsichtig hinein. Marco liegt da mit diesem Mädel auf seinem Bett. Sie sitzt neben ihm, er hat kein Shirt an und sie tatscht auf seinem Rücken rum. Zumindest er hat seine Hose noch an, aber was das werden soll, ist mehr als deutlich. Ich starre die beiden an, kann mich keinen Zentimeter bewegen.
"Ähm, Tschuldigung, aber könntest du aufhören zu glotzen und die Tür zu machen?" fragt mich das Mädchen auf einmal. Ich nehme ihre Stimme wie aus der Ferne wahr. Das Blut rauscht in meinen Ohren, mein Herz explodiert gleich vor lauter Wut. Marco hat sich umgedreht und sieht mich erschrocken an.
"Hanna, ähm...upps." Upps? Das ist alles? Davon mal abgesehen, dass es in diesem Haus scheinbar kein Schwein interessiert, dass er ja ANGEBLICH eine feste Freundin hat, aber dass er wirklich so kackendreist ist und mit der da rummacht, wenn ich da bin??? Er wollte doch, dass ich mitkomme!

Marco ist aufgestanden und steht jetzt vor mir. Schlagartig entlädt sich mein Frust, meine Wut, ich ohrfeige ihn so heftig, dass mir meine Hand weh tut. Ich schreie Marco so sehr an, dass ich bereits nach wenigen Sekunden fast heiser bin.
"Du ekelhaftes Arschloch, Marco! Nicht ein Mal schaffst du es, mich nicht zu enttäuschen! Das mit uns, das kannst du vergessen! Du bist so bescheuert! Du hast nie auch nur irgendwas verstanden! Du hast mich immer nur verletzt! Du hast mich benutzt! Hauptsache der Herr Reus hat seinen Spaß, ne?! Ganz ehrlich, verpiss dich!! Ich will dich niemals wiedersehen! NIEMALS! Ruf mich nicht mehr an, steh nicht vor meiner Tür! Du bist nicht nur ein Ignorant, nein du bist ein Schwein!"
Danach spreche ich ganz leise, meine Atmung geht schnell. "Du, du denkst auch, nur weil du viel Geld verdienst, kannst du dir alles kaufen, oder? Weißt du was? Ja, ich bin auf dich reingefallen! Ich hab gedacht, irgendwo da drin -" ich tippe ihm auf seine Brust, er hält sich noch immer die Wange und starrt mich an. "Irgendwo da wäre tatsächlich ein Herz und du würdest es spüren. Doch da ist nichts! Du denkst mit deinem Schwanz, du hast gar kein Herz! Du hast keine Ahnung, wie weh du mir getan hast. Und das nicht zum ersten Mal! Wozu die ganze Scheiße, wenn du es nicht mal heute schaffst angezogen zu bleiben?! Wozu? Sags mir! Wozu, Marco? " Er setzt an etwas zu sagen, doch ich will es gar nicht hören.
"Ach halt einfach den Mund. Kommt eh nur Scheiße raus! Auf Nimmerwiedersehen, du erbärmlicher Wicht! Achja, deine Mutter mochte mich, sehr sogar! Bin gespannt, wie du ihr den ganzen Mist erklären willst! Was bin ich froh, dass ich dich los bin - du Penner! Außen hui, innen pfui! Hat meine Oma schon immer gesagt! Bei dir ist wirklich alles nur Show! Verdammt noch mal alles! Alles! Ich hätte es wissen müssen!"
Ich bin schon halb die Treppe hinuntergestolpert bei den letzten Worten, Marco läuft mir mit nacktem Oberkörper hinterher und alle, wirklich alle starren uns an.
"Hanna, komm schon, lass uns das klären - geh jetzt nicht so!"
Wutentbrannt sehe ich ihm in die Augen. "Fick dich, Marco! Fick dich oder die Alte da oben! Ich bin raus! Das wars dieses Mal wirklich!" schreie ich ihn an, reiße die Haustür auf und will gehen als er mich tatsächlich am Arm packt und zurückhält.

"So Leute, Party ist vorbei, ab nach Hause mit euch!" höre ich Marcel rufen, er und Robin schieben alle an mir vorbei aus der Tür. Ich starre Marco ins Gesicht, er hat meinen Arm fest im Griff und lässt nicht los.
"Lass los!" zische ich. "Nein!" sagt Marco unbeeindruckt. "Lass mich sofort los oder ich knall dir noch eine!" Ich versuche mich zu befreien, aber Marco hat mich mittlerweile von hinten umfasst und drückt meine Arme nach unten, ich werde an ihn gepresst. "Nein." wiederholt er noch einmal. "Lass los!" schreie ich beinahe verzweifelt. Ich bin immer noch so wütend, doch jetzt packt mich auch die Enttäuschung und in mein Schreien mischen sich Tränen.
Marcel steht kurz im Türrahmen und sagt nur "Verdammte Scheiße, klärt das endlich! Ihr seid beide bescheuert!" und zieht die Tür hinter sich zu.

"Verdammt, lass mich los, du Arschloch!" brülle ich Marco an und kämpfe weiter gegen seinen Griff an. "Beruhige dich doch mal, Hanna!" sagt er jetzt etwas lauter. "Nein! Wieso?" schreie ich weiter. "Hanna! Komm runter!" "Nein, verdammt! Lass mich doch endlich los! Ich will gehen! Ich will dich nicht mehr ertragen müssen!" "Hör mir doch mal zu!" "Ich will dir nicht zuhören, du lügst doch wie gedruckt!"
"Lass mich doch erklären!" Ich strample wild und schlage um mich. "Ich will es nicht hören! Lass mich los!" Marco lässt nicht nach. "Du tust mir weh! Aua!" schluchze ich. Augenblicklich lockert er den Griff und dreht mich geschickt, sodass ich ihn wieder ansehen muss.

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> Marco <

Dicke Krokodilstränen laufen ihre Wangen entlang, ihre Wangen sind rot, ihre Lippen beben. "Hann, hör mir zu!"
Sie schüttelt den Kopf und sieht mich nicht an. "Ich wollte dir gerade nicht weh tun, entschuldige bitte." Sie schweigt.
Ach Hanna, wieso ist das mit uns so kompliziert? Wieso können wir nicht einmal den leichten Weg nehmen? Immer mit Drama und Tränen? Jedes Mal? Ach Hanna, mein Mädchen. "Ich will gehen! Ich will dich nicht mehr sehen, du bist so ein Arsch!" schluchzt sie auf. Immer noch verweigert sie jeden Blickkontakt.
"Tuts noch weh?" frage ich vorsichtig. Es tut mir Leid, dass ich sie so festgehalten habe, aber sie wäre wieder weggerannt. Und dieses Mal hätte ich sie nicht wiedergesehen. "Ja." schnieft sie. "Sorry. Das wollte ich wirklich nicht." Sie hat aufgehört mich zu schlagen, mehrmals hat sie mich getroffen. Meine Wange brennt immer noch von der Ohrfeige. Ich muss ihr das erklären, sonst wars das wirklich.
"Hörst du mir jetzt zu?" "Nein!" "Bitte." sage ich leise und küsse sie sanft hinter dem Ohr. Sie erstarrt regelrecht.
Ach Hanna, lass es mich doch endlich erklären. "Nein." Sie sieht starr geradeaus, direkt an mir vorbei. Ich drehe ihr Gesicht zu mir und küsse sie zärtlich auf den Mund. "Vorsicht, Herr Reus. Sonst brauchst du bald nen Visagisten um aus dem Haus zu gehen, ich knall dir gleich noch eine, wenn du das nicht lässt." brummt sie mich an. Ich muss lächeln. Ich riskiere es dennoch ein 2. Mal und küsse sie erneut.
Klatsch. Au. Das war die andere Wange. Jetzt tun beide weh. "Aua, Hanna."
"Ich hab dich gewarnt." sagt sie trocken. Sehe ich da ein Lächeln bei ihr? "Hörst mir jetzt bitte mal zu, bevor du mir gleich wieder eine schallerst?" Ich kann in ihrem Gesicht sehen, dass sie nachdenkt.
"Du hast 1 Minute, danach leg ich erst richtig los, du Arschloch!" sagt sie ohne mich dabei anzusehen. Okay, 1 Minute, wie sag ich ihr das jetzt? Wie erkläre ich es ihr, dass sie es versteht und mir glaubt? "Deine Zeit läuft, Arschloch." "Jaaa, meine Güte Hanna! Ich mach ja schon." Ich halte sie immer noch fest und die Gedanken in meinem Kopf rasen wirr durcheinander. "Du hast noch 20 Sekunden."
"Hanna, ich..."

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Na, was kommt jetzt? Auf die Erklärung sind wir jetzt aber alle gespannt, oder?

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