8) Contort (krümmen) ~ #ZickZack
BEVOR DIESER OS LOSGEHT... :
492.000 Krebserkrankungen wurden alleine 2016 diagnostiziert...
Und allein für dieses Jahr werden 510.000 Erkrankungsfälle prognostiziert...
Ich wette, jeder von euch hat schon mal das Wort Krebs gehört. Und ich wette auch, die wenigsten von euch haben sich schon mal ernsthaft mit dieser Krankheit auseinandergesetzt. (Das soll jetzt niemanden angreifen. Ich bin schließlich mehr als froh, wenn ihr es doch getan habt! .-.)
Alle 15 Minuten erhält ein Mensch in Deutschland die niederschmetternde Diagnose Blutkrebs. Viele Patienten sind Kinder und Jugendliche, deren einzige Chance auf Heilung eine Stammzellspende ist. Doch jeder zehnte Patient findet keinen Spender.
Bei Blutkrebs wird die normale Blutbildung durch die unkontrollierte Vermehrung von entarteten weißen Blutzellen gestört. Wegen dieser Krebszellen kann das Blut seine lebensnotwendigen Aufgaben nicht mehr ausführen, zum Beispiel Infektionen bekämpfen, Sauerstoff transportieren oder Blutungen stoppen. Doch es gibt Hoffnung:
8 Millionen Spender haben sich bereiterklärt ihre Stammzelle zu spenden. Und doch findet jeder zehnte Blutkrebspatient allein in Deutschland keinen passenden Spender.
Und ihr könnt helfen!! Ganz einfach, mit Mund auf (was ihr so oder so 24/7 tut), Stäbchen rein (stellt euch nicht so an! wären die Wattestäbchen davor noch in meinem Ohr gewesen, ja guut, dann hätt ichs verstanden, aber so?) und Spender sein! (Zack, feddich! :^D)
(Die Registrierung ist schon mit 17 Jahren möglich. Registrierte 17-Jährige dürfen dann zwar noch keine Stammzellspenden spenden, werden aber ab dem 18. Geburtstag automatisch in der Datei aktiviert und bei der Suche nach Spendern entsprechend berücksichtigt.)
https://youtu.be/wfubx_0Rj0o
https://www.dkms.de/de
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P.o.V Basti QwQ
Ich war gerade dabei einzukaufen.
Mit leicht zittrigen Fingern legte ich die üblichen Sachen -ein par Äpfel, Kartoffeln, Käse- in meine Einkaufstasche, die jetzt schon unglaublich schwer schien. „Stell dich nicht so an, Basti! Du hast doch schon mal mehr geschleppt, Memme!", murmelte ich zu mir selbst zu. Ich musste noch mehr mitnehmen. In letzter Zeit hatte ich ziemlich abgenommen. Ziemlich viel. Ich konnte Kiefernknubbel an meinen Backen spüren, so wenig hatte ich da noch dran. Und ich wollte nicht als magersüchtig rüberkommen, denn das war ich nicht. Ich wollte meine Strafpredigt an mich gerade weiterführen, doch genau in diesem Moment kam die nächste Welle. Ich keuchte vor Schmerzen und krümmte mich mitten im Supermarkt. Die Schmerzen wurden immer schlimmer. Anfangs waren es nur ein Nagel, den jemand in meinen Bauch piekste und dann sofort wieder rauszog. Nun als würde jemand mit einem Dolch in meiner Magengegend rumpanschen.
Überraschenderweise ließ der Schmerz schnell nach, aber ein Teil blieb trotzdem vorhanden. Ich versuchte etwas zu spät, mir nichts anmerken zu lassen, denn schon musterte mich eine ältere Dame an der Joghurtabteilung besorgt. „Ist alles gut bei ihnen?", fragte sie vorsichtig nach. Ich wank lächelnd ab: „Jaja, mir gehts gut. Machen sie sich keine Sorgen!" Die Grauhaarige nickte skeptisch, dann stellte sie den Joghurt in ihrer Hand zurück ins Regal und wandte sich ab zur Kasse. Joghurt, guter Punkt! Den wollte ich auch noch mitnehmen! Ich straffte meine Schultern, woraufin mein Magen protestierend rumorte. Mit schnellen Schritten ging ich zum Kühlregal. Die Schmerzen nahmen wieder zu. Hastig griff ich nach dem Joghurt, dann schoss der Schmerz, noch tausendmal schlimmer als die letzten Male, wie Gift durch meine Adern. Ich ließ den Joghurt fallen. Der Deckel zeriss beim Aufprall und der ganze Inhalt verteilte sich auf dem Boden. Ich krümmte mich erneut, Tränen traten in mein Sichtfeld. Vor Schmerz wurde mir schwarz vor Augen, dann sackten meine Beine unter mir weg.
P.o.V Veni :^)
Mit zögernden Schritten lief ich auf Potsdams Klinikum zu. In meinem Rucksack befand sich wenig. Nur eine Switch im komplett aufgeladenen Zustand, mehr nicht. Ich wollte einfach ein bisschen Lockerung der Situation, bevor wir irgendwann auf den ernst der Lage ansprechen müssten.
„Guten Tag, was kann ich für sie tun?", lächelte mich eine junge Frau, ungefähr drei Jahre älter als ich, an. Ich stammelte nervös: „Ich- ehm... Ich würde gerne jemanden besuchen. Bastian Gefhag." Sie tippte etwas in den Computer. Wahrscheinlich las sie sich kurz seine Akte durch, denn dann wurde ihr lächeln mitleidig. „Zimmer 217.", sagte sie leise. Ich nickte krampfhaft, wandte mich hastig ab und ließ meine Wut beim Treppensteigen aus. Ich brauche kein Mitleid! Und Basti erst recht nicht!!, dachte ich wütend. Keuchend blieb ich vor der hellen Holztür stehen. 217. Die mit Messing überzogene Zahl glänzte leicht. Sofort verschwand meine Wut und machte Angst platz. Ich klopfte an. „Herein!", kam es dumpf von innen. Mit einem schiefen Lächeln drückte ich die Türklinke herunter und stand vor BastiGHG. „Veni, komm rein du alter Schlawiner!", grinste er freudig, als er mich erkannte. Ich machte die Tür plump mit dem Fuß zu und lief langsam zum Krankenbett, in dem er lag. „Sorry, das ich so früh bin!", murmelte ich und musterte kurz meinen Lieblingschwitzer. Basti sah nicht im enferntesten krank aus. Schwarze, fluffiche Haare, welche stark und gepflegt aussahen. Wache, grüne Augen, die mich funkelnd gleichfalls musterten. Helle, etwas blasse Haut. Wie schon erwähnt, ein strahlendes Lächeln auf den Lippen. Ich wusste ja selbst nicht, was ich erwartet hatte. Was erwartet man denn von einem Krebskranken? Das er heulend mit Glatze, über die Ungerechtigkeit des Lebens jammernd, rumsaß? Albern, sich darüber Gedanken zu machen.
„Eyyy, alles gut! Was soll ich denn sonst machen?! Total tote Hose hier.", beschwichtigte er mich. Ich lachte erleichtert: „Dann hab ich vielleicht genau das richtige für dich!" Mit einem Grinsen zog ich die Switch aus dem Rucksack. Bastis Gesicht hellte sich noch mehr auf: „Oh. Mein. Gott. Danke Mann!" Er zog mich in einem Umarmung herunter. Überrumpelt erwiederte ich vorsichtig. Um meine Verlegenheit zu überspielen, witzelte ich: „Kann ja nicht sein, dass ich dich sterben lasse, ohne das wir einmal im RealLife gemeinsam gezockt haben!" Basti schnappte sich nur kichernd das Gerät, löste die Controller und lehnte den Bildschirm an das Geländer des Fußendes. Dann sicherte er sich den blauen Controller und rutschte bis zum Rand. Mit seiner freien Hand klopfte er auffordernd auf den Platz neben sich: „Komm her, Fettklops!" - „Immer doch, Spargel!", meinte ich auf Blickrichtung seiner dünnen Figur. Sofort biss ich mir auf die Zunge. Ich hätte mir den Kommentar verkneifen sollen. Das war eine der Nebenwirkungen von CLL: Man verlor rasant sein Gewicht. Aber Basti schien es nicht zu kümmern, denn er stellte schon vollkommen vertieft die Länge des ersten Rennens ein.
*...*
Basti und ich zockten gute 3 Stunden. Mario Kart, dann Sonic und die olympischen Spiele, Minecraft und dann doch nochmal Mario Kart, als jemand anrief. „Jo was geht?", meinte Basti, schaltete auf Lautsprecher und fuhr dann, nach mir, als zweiter ins Ziel. „Hi! Na, was geht? Was machste so?", dröhnte Papaplattes Stimme aus dem Handy. „Wir zocken...", sagte ich trocken. Kevin störte irgendwie. „Oh, hi Rafi! Du-", man hörte ein Schlucken. „Du bist bei Basti?" Basti tat gänzlich unbeteiligt und sah aus dem Fenster, während, völlig unpassend zur Situation, die fröhliche Mario Kart Musik weiterdudelte. „Jo...", murmelte ich. „Schade, das ich nicht da bin!" Ich sprach es nicht laut aus, aber meine Gedanken waren ziemlich eindeutig: Das wird wohl seine Gründe haben, Pepega! Kevin lachte bescheuert: „Ist er wenigstens hübsch?" Basti zuckte kaum merklich zusammen, aber ich sah es trotzdem. Seine Hände krallten sich um den Controller und die Fingerknöchel traten weiß hervor. „Du Kevin, es gibt gleich essen...!", platzte es, bemüht kontrolliert, aus dem Kleineren von uns heraus. Er starrte immer noch aus dem Fenster. „Öh. Ja klar, kein Problem! Lasst's euch schmecken, Jungs!", erwiederte der Ahnungslose am anderen Ende der Leitung. „Danke, machen wir!", sagte ich eine Spur zu kalt und legte dann endlich für Basti auf. Stille füllte den Raum.
„Sorry...", Bastis Stimme zitterte. Ich nickte nur, obwohl er es nicht sehen konnte. Wieder Stille. Auf dem Flur lief jemand am Zimmer vorbei. Alles wirkte so surreal. Als wäre es nur ein Traum, das Basti Blutkrebs hatte, ich neben ihm saß und wir uns anschwiegen, weil ich mich nicht traute, die entscheidene Frage zu stellen, die wie schwerer Nebel träge in der Luft hing. „Zwei Monate...", flüsterte Basti. „Zwei Monate, dann bin ich endlich weg..." Knurrend boxte ich ihm an die Schulter: „Untersteh' dich, so etwas zu sagen!" Basti ließ die Schultern hängen und starrte nun auf seine Hände, die in seinem Schoß lagen. Seine Beine waren unter der Decke dicht neben meinen. Ich genoss die Wärme, die von ihm ausging. „Aber das ist sie doch. Das ist die Frage, die alle stellen wollen, aber keiner traut sich. Und wenn ich ihnen dann die Antwort sage, wollen sie es nicht wahrhaben!" Ich seufzte resigniert: „Warum musste das ausgerechnet dir passieren?!" Basti schnaubte spöttisch: „Es war nur eine Frage der Zeit, Veni. Meine Großmutter väterlichseits hatte Brustkrebs und mein Opa mütterlichseits Bauchspeicheldrüsenkrebs. Naja. Es hilft nix!" - „Kann ich in zwei Monaten nicht einfach mitsterben?!", jammerte ich.
Scharf wirbelte Bastis Kopf herum. „Veni, versprich mir eins: Du passt auf die anderen auf! Keiner von ihnen darf sich ansatzweise schuldig fühlen! Und erst recht nicht sich selbst was antun!" Ich nickte. Basti packte mich an den Schultern und rüttelte mich durch: „HAST DU MICH VERSTANDEN!?" Ich wand mich aus seinem festen Griff und sah ebenso ernst zurück: „Ja. Hab ich! Ich würde alles für dich tun, Basti..." Der Schwarzhaarige sah mich leicht verwundert an. „Wirklich alles?" Ich nickte: „Wirklich alles alles!" Plötzlich lächelte er. „Dann küss mich!", hauchte er. Mein Herz machte einen Hüpfer, als ich mich vorbeugte. Kurz vor seinem Gesicht blieb ich stehen. Erwartungsvoll sah er mir in die Augen. Sein Atem kitzelte sanft auf meiner Haut. „Basti, ich l-"
Die Zimmertür wurde aufgerissen und eine Krankenschwester mit dem Essenswagen kam herein. Wir fuhren auseinander, als wäre ein Blitz zwischen uns eingeschlagen. Alle Romantik war dahin. Ungerührt stellte die Krankenschwester zwei Tabletts ab. „Ich kontrolliere später, ob du aufgegessen hast, Basti!", meinte sie streng mit russischem Akzent. Der stöhnte auf und ich probierte das Kichern zu unterdrücken. „Ich verreck' so oder so!", murrte Basti. Die Krankenschwester warf ihm einen warnenden Blick zu, dann ging sie weiter. Er streckte ihr hinter ihrem Rücken die Zunge raus und ich grinste nur, dann schnappte ich mir mein Tablett und begann hungrig das mittelmäßige Essen in mich hineinzuschaufeln. Basti hatte anscheinend nicht ganz so viel Hunger, denn er aß nur zwei, drei Bissen der Fischstäbchen und eine Gabel Kartoffelbrei, dann stocherte er nur noch lustlos darin herum. Ich lächelte, dann nahm ich ihm den Teller weg. Empört sah er mich an, aber als ich meinen leeren Teller gegen seinen tauschte, grinste er. „Ausnahmsweise!", meinte ich sofort. „Sonst isst du bitte brav auf!" Gleich wieder beleidigt schob er seine Unterlippe vor und schmollte.
„Ich verreck' doch sowieso!", sagte er wieder, gleichzeitg kam schon wieder die Russin rein. „Na, na, na!", schimpfte sie. „Du solltest positiv bleiben, Bastian! Es findet sich bestimmt noch ein Spender, der zu 100% die gleiche Stammzelle hat!" - „Glauben auch nur Sie, Katharina!" Verwirrt sah ich die Schwester an: „Wie "ein Spender"?" SIe räumte geschäftig unsere Tabletts weg und sah Basti lobend wegen dem leeren Teller an, dann antwortete sie. „Naja, Bastian bräuchte einfach einen Stammzellenspender, der mit seiner Stammzelle Bastian seiner übereinstimmt. Diese würden wir dann implantieren und zu 90% könnte dies helfen!", erklärte sie ungerührt. Basti verschränkte unmotiviert die Arme: „Aber bis jetzt hat sich halt keiner gefunden und die Medikamente schlagen bei mir kaum an..." Ich starrte immer noch auf die Krankenshwester: „Und da kann jeder einfach Spenden, oder wie?" Sie nickte, sichtlich erfreut, dass mich das Thema interessierte: „Genau, da wird eine Probe deines Speichels genommen, eingereicht und nach paar Wochen erhälst du dann einen Brief, ob sich jemand gefunden hat, der mit deiner Stammzelle übereinstimmt. Ganz einfach was gutes zu tun, heutzutage!" Plötzlich war ich Feuer und Flamme. „Ich werde spenden!", rief ich prompt.
Basti sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen spöttisch an: „Toll gemacht! Willst du jetzt ein Leckerli dafür, oder was?" Diesmal rüttelte ich an seiner Schulter: „Man kapierst du nicht!? Vielleicht hab ich ja deine Stammzelle!" Basti lachte leicht über meine Eifrigkeit: „Pfff, das ist so unwahrscheinlich!" Die Krankenschwester verzog ebenfalls das Gesicht: „Naja, Bastian hat schon Recht. Die Chance ist sehr klein, aber selbst wenn es nicht Bastians ist, vielleicht rettest du jemand anderem das Leben!" Zum Ende hin lächelte sie. „Super! Kann ich das gleich jetzt machen?", eiferte ich. Sie nickte und sofort sprang ich aus dem warmen, kuscheligen Bett. „Komm einfach mit!", grinste sie. Basti schüttelte nur belustigt den Kopf und verkroch sich tiefer in der Decke. „Wirst schon sehen!", rief ich ihm zu. „In zwei Wochen bekommst du meine Stammzelle!"
P.o.V Basti OwO
Ich lag in meinem Bett, starrte aus dem Fenster und dachte an den lustigen Nachmittag mit Veni vor drei Tagen. Er war wunderschön gewesen. Der Nachmittag und Veni. Seine Nähe, als wir gemeinsam im Bett unter meiner Decke lagen, sein warmer Atem und die sanften, braunen Augen, die ich so oft während einem Squadstream beobachtet hatte. Und das mit der Stammzellenspende hatte mich zutiefst gerüht. Ich musste zugeben, dass ich mir zum ersten Mal seit meinem Kollaps im Supermarkt, auf dessen Untersuchung dann die Diagnose Blutkrebs herauskam, Spaß hatte. Und Veni hatte alles verändert. Er gab mir Hoffnung. Ich kratzte die Reste meines Puddings aus der Schale. Auch eine Sache, die sich verändert hatte. Seit Veni mir "befohlen" hatte, mehr zu essen, verschlang ich förmlich jede Mahlzeit. Ich lächelte und wollte erleichtert ausatmen. In diesem Moment kamen unendliche Schmerzen auf. Sie waren überall. Mein Rücken verkrampfte sich, meine Hände ließen die Schale fallen. Sie kullerte vom Bett und zersprang am Boden in tausende Scherben. Ein erstickter laut verließ meinen Mund, als ich Husten wollte. Ich hatte mich zusätzlich noch am Pudding verschluckt. Aber diese unendlichen Schmerzen in meinem Bauch. Ich krümmte mich, so sehr wie noch nie, konnte nichts sagen, nicht husten. Ein Speichelfaden lief mir aus dem Mundwinkel. Ich konnte nichts tun. Ich kam mir vor wie eine Kugel. Eine wehrlose Kugel. Mein Körper wand sich hin und her um den Schmerzen zu entgehen, aber sie pochten nur noch härter. Ich schloss meine Augen. Ich hoffte nur noch, dass es möglichst schnell vorbei war.
P.o.V. Veni U~U
Gut gelaunt kam ich aus meinem Urlaub wieder. Ich hatte zwar mein Handy daheim vergessen, aber am Ende war es nur noch entspannender. Ich hatte mir geschworen, wenn ich aus dem zwei Wochen Urlaub aus Madeira wiederkomme, rufe ich zuerst Basti an. Ich öffnete meinen Briefkasten, der fast überquillte. Inmitten sprang mir einer sofort ins Auge. Er hatte das DKMS Siegel. Ich stürmte die Treppen hoch, in meine Wohnung, ließ meinen Koffer einfach im Flur stehen. Die zwei wichtigsten Briefe riss ich gleich nacheinander auf. Den von der DKMS und einen von meiner Mutter.
> Sehr geehrter Rafael Eisler,
wir sind ihnen sehr dankbar für ihre Spende...bla, bla...wir freuen uns sehr ihnen sagen zu dürfen, dass wir tatsächlich einen Patienten mit einer exakt Übereinstimmenden Stammzelle gefunden haben!...,bla,bla...
Meine Augen schossen über den Brief, dann entdeckte ich den Namen...
> Der Patient wohnt in Deutschland, Potsdam 14467; Bastian Gefhag
Ich sprang auf, so heftig, dass mein Stuhl zu Boden knallte. Ich ignorierte es. Grinsend machte ich noch den Brief meiner Mutter auf. Mir rutschte eine schwarze Karte mit einer schönen gelben Tulpe drauf entgegen. Dazu eine Notiz.
> Lieber Rafi,
es tut mir so unendlich Leid, mit dem, was mit Bastian passiert ist. Ich hoffe du weißt, dass er jetzt an einem besseren Ort ohne Schmerzen ist. Wir haben kein Problem damit, wenn du für ein paar Tage zu uns kommen möchtest. Wir sind immer offen für dich!
Mein Beileid, Mama <3
Mehr als verwirrt las ich noch die anderen Briefe. Alles Beileidskarten. ES ging in jeder einzelnen um Basti und ihr Beileid. Ich runzelte die Stirn, dann klingelte mein Telefon. Ich ging schnellen Schrittes hin um anzunehmen. Unbekannte Nummer. Hm. Ich drückte auf annehmen.
„Hallo?" „Guten Tag, Klinikum Potsdam. Katharina Dunadia am Apperat. Spreche ich mit Rafael Eisler?", hörte man die russische Krankenschwester. „Ja, ja der bin ich. Guten Tag, Katharina! Wie geht es Basti? Es ist doch hoffentlich nichts passiert! Ich habe tatsächlich Bastis Stammzelle, können sie sich das vorstellen!? Ich buche direkt den nächsten Flug mach Potsdam-"
Katharina klang traurig, als sie mich unterbrach. „Rafael, es tut mir unendlich Leid. Aber..., ich muss ihnen leider mitteilen, dass Bastian verstorben ist. Vorgestern bereits. Er hatte Schmerzen und verschluckte sich. Wir haben versucht sie zu erreichen, aber sie gingen nicht an ihr Telefon und..."
Der Rest rutschte in den Hintergrund. Ungläubig starrte ich auf den Haufen Beileidskarten. Alle möglichen Streamer, persönliche Freunde Bastis, ja sogar seine Ex Freundin hatten eine geschickt.
Basti war tot. Gestorben. An Blutkrebs.
~ 2735 Wörter
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