6) Insanity (Wahnsinn) ~ #GLP

Mit einem Grinsen auf dem Lippen saß ich an meinem Lieblingsplatz. Ich war gut gelaunt. Ich zog einmal an meiner bereits dritten Kippe. Juckte doch eh niemand. Ich war endlich 18. Schon über 4 Jahre hatte ich auf diesen Tag hingefiebert. Meine Mutter hatte mich heute morgen nicht angesehen, als ich meine Tasche gepackt hatte. Ich war eine Missgeburt. Ein Fehler. Ausversehen entstanden in einer ihrer wilden Partynächte. Sie war selbst doch erst 34. Ihr war es Recht, dass ich ausziehen wollte. Trotzdem wollte ich sie nicht unnötig belasten, deswegen hatte ich bis jetzt gewartet. Mit 18 konnte ich ausziehen und war somit auch für mich selbst verantwortlich. Deswegen konnte ich jetzt tun und lassen was ich wollte.

Es war der 2. März. Der strömende Regen trommelte unaufhörlich auf die unbefahrene Brücke über mir. Die Stadt war für einen Mittwoch erstaunlich leer gewesen. Musste wohl an dem Regen liegen. Meine Zigarette rauchte aus. Ich zerdrückte sie einfach auf dem dreckigen Boden direkt neben mir. Dann holte ich mein Handy aus der Tasche. Meine mobilen Daten waren durchgehend an, schließlich würden sie mir in zwei Stunden eh nichts mehr bringen. Auf Twitter likte ich meinen letzten Tweet von Paluten, der vor 17 Sekunden gepostet wurde. Ich war ein echter Fanboy. Aber war halt einfach heiß, aber auch süß zugleich. Und sanft, gutmütig, lieb, spitzbübisch, einfach rundum perfekt!

> Es gibt Tage, da bin ich Mittags erleichtert, dass es im Laufe des Tages nicht noch schlimmer kommen kann, da meine Stimmung bereits auf dem Nullpunkt liegt :(

Kurz überfielen mich Schuldgefühle, aber dann verschiebe ich sie in die hinterste Ecke meines Hirns. Palle kannte mich so oder so nicht.

> Kopf hoch, sonst fällt die Krone runter! :3

Kommentierte ich als einer der ersten einfach die 0815-Antwort, dann war ich auch schon wieder durch mit dem letzten Check meiner sozialen Medien und warf mein Handy in einem hohen Bogen in den Bach, der 3 Meter vor meinen Füßen in einer vorgefertigten Bahn vor sich hin dümpelte. Mein ganzer Körper kribbelte vor Aufregung, als ein ploppendes Geräusch ertönte, sobald die Wassermassen es einschlossen. Ich erhob mich und schlenderte unter der Brücke hervor. Meine gepackte Tasche ließ ich stehen. Daran konnte sich vielleicht der ein oder andere Obdachlose noch erfreuen. Portmonee hatte ich schon vorher in den Mülleimer geschmissen, wegen Personalausweis und so.

Ich lief gechillt und doch hibbelig die Treppen hoch und auf die Brücke. Der Regen hatte sich binnen Sekunden durch meinen Pulli gefressen und der klebte jetzt feucht an meiner Haut. Ich blendete es automatisch aus. Als ich am Brückengeländer stand, blickte ich überprüfend nach links und rechts. Nichts sollte mich jetzt noch aufhalten können!
I

ch schwang mich elegant auf das Brückengeländer und starrte auf den sehr tiefen Boden. Endlich würde ich es beenden können. Endlich würde ich die Stimmen aus meinem Kopf verbannen. Die Stimmen, die mir jeden Tag erzählten, wie erbärmlich und peinlich ich war.
Sie bekamen nun, was sie wollten und daraufhin würden sie für immer verschwinden, da war ich mir sicher.
Sie gaben immer Ruhe, wenn sie das bekamen, was sie wollten.
Am Anfang hatten sie mir gesagt, ich seie zu fett. Lange Zeit, wusste ich nicht, was ich tun sollte und wehrte mich gegen sie. Ich sagte, ich seie stolz auf meine Figur und würde nichts daran ändern. Daraufhin schrien sie mich an. Sie schrien, kreischten, blafften,...
Bis ich anfing darüber nachzudenken, was sie sagten. Ich aß ein bisschen weniger und siehe da, plötzlich säuselten sie mir liebevoll ins Ohr, dass ich gut aussah. Nur noch ein paar Kilo und die Mädchen würden über mich reden, diesmal im positiven Sinne. Ich gab ihnen Recht. Ich aß nichts mehr. Wenn ich gezwungen wurde, kotzte ich es wieder aus. Ich konnte sie förmlich nicken hören. Sie sagten, ich machte es ganz toll. Es machte mich Stolz, dass endlich jemand auf mich stolz war.
Bald darauf meinten sie, meine Haut wäre zu blass. Ich zwickte mich. Immer mehr, immer tiefer. Die Haut blieb an den Stellen immer länger gerötet. Doch sie sagten, es wäre zu wenig. Ich wollte, dass sie bei mir blieben. Sie waren meine einzigen Freunde. Und ich grub meine Fingernägel in mein Fleisch, bis das Blut hervortrat. Fasziniert holte ich mir Verstärkung. Die Klinge half mir. Sie meinten, ich sähe ganz wunderbar aus und damit die Farbe schön erkennbar war, zog ich mich im Kontrast schwarz an.
Sie lachten und sagten ich wäre ein ganz braver Junge. Jetzt sagten sie, ich sollte fliegen. Und ich wollte fliegen lernen. Deswegen saß ich hier und wollte nach unten springen. Dann würde ich fliegen und sie sich zu Frieden geben, sagten sie.

Meine Finger fuhren noch einmal über das kalte Metall, dann stieß ich mich ohne nachzudenken ab. Das Gefühl des freien Falls war der Wahnsinn! Ich spürte den Wind durch meine langen, braunen Haare flattern. Ich schloss genussvoll die Augen.

Der Aufprall war mehr nur ein Hauch, dann war es vorbei...

Sorry für die Kürze, ging heute leider nicht anderes! :/

Noch eine kleine Ankündigung:
Ich bin am Wochenende nicht Zuhause! :^)
Ich bin weg und möchte meine Zeit nicht am Handy verplempern, sondern mich voll auf dieses Wochenende fokussieren.
Deswegen werde ich den Part vorschreiben und Anna ihn für mich hochladen. Danke an dich nochmal!!!!❤❤❤

Die Kommentare kann ich dementsprechend erst am Sonntagabend lesen!^^

Das wars von meiner Seite aus,
~ see ya :D

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