3) Drowsy (schlaftrunken) ~ #Stexpert

„Stegi?“, Tim streckte den Kopf durch meine Zimmertür. „Stegi, arbeitest du etwa immer noch!?“ Er trat nun ganz ein und ging mit schnellen Schritten auf mich und den PC zu. Ich brummelte nur missbilligend, als er sich bückte, bis er plötzlich mit einer flüssigen Bewegung das Stromkabel meines PC ausstöpselte. „Tim!! Das Video schneidet sich nicht von selbst...“, ich seufzte einmal. „Und du gehst anscheinend auch nicht von selbst ins Bett.“, Tim richtete sich wieder auf und rollte meinen Stuhl vom Schreibtisch weg. „Ey, ich muss auch irgendwie mein Geld verdienen!“, trotzig verschränkte ich die Arme. Tim seufzte: „Stegi, wie oft denn noch? Wir teilen uns eine Wohnung, ein Bett, Essen...dann kannst du auch ruhig was von meinem Konto nehmen!“
Ich versuchte einen schwachen Protest, der allerdings sofort niedergetrampelt wurde: „Aber- “ - „Nichts aber! Ab ins Bett mit dir! Du bist so oder so schon übermüdet.“
In der nächsten Sekunde lag ein Arm unter meinen Kniekehlen und einer auf meinem Rcken, dann trug er mich schon aus den Zimmer. „Tim, lass mich runter!!“, quietschend krallte ich mich in sein gut duftendes T-Shirt, doch der angesprochene lachte nur. Erst im Schlafzimmer ließ er mich wieder aus den Brautstyle runter. Leicht schwankend versuchte ich auf beiden Beinen stehen zu bleiben, während Tim über den Flur ins Bad ging. Schnell zog ich mich bis auf Boxer und Shirt aus, dann kam der Brünette schon wieder zurück. Schnell putzte ich mir die Zähne, bemerkte aber im Spiegelbild durch die offene Tür, dass Tim in unserem Doppelbett lag und mich lächelnd beobachtete. Prompt mutierte ich zur Tomate und wandte schnell meinen Blick ab.
Endlich fertig und hundemüde ließ ich mich neben Tim auf die weiche Matratze fallen. Kurz starrten wir uns gegenseitig in die Augen, dann hob er seine Bettdecke an: „Kuscheln?“

Sofort rutschte ich an ihn ran und ließ meinen Teil des Bettes außer Acht. Seine starken Arme legten sich um meine zierliche Hüfte, während ich mein Gesicht in seiner trainierten Brust vergrub. Er war so viel größer als ich, dass er seine Nase trotzdem noch in meinen verwuschelten Haaren vergraben konnte, was er auch sofort tat.
„Timmi?“, nuschelte ich leise. „Hm?“, brummelte er mit seiner Bass-Stimme und sein ganzer Körper schien zu erzittern. Ich blickte zu ihm ''hoch'' und er gelassen auf mich ''runter''.

„Ich- ich hab vergessen was ich sagen wollte...“, sagte ich schnell und blickte weg. Offensichtlich kaufte er mir die Lüge nicht ab. „Willst du mir was erzählen? Ist was passiert?“, fragte er sanft und drückte mich einmal kräftig. „Jain?“, haute ich stumpf raus. Ich wollte meine Frage nicht stellen. Es wäre sehr peinlich und komisch, vor allem in dieser Situation gerade. - „Stegi, du weißt, dass du mir alles erzählen kannst? Ich werde dich für nichts Verurteilen, egal was es ist.“, plötzlich drückte er mir einen Kuss in die Haare. Okay, das war zu viel.
Mein Körper schien die Notbremse zu ziehen, den abrupt zuckte ich völlig zusammen. Meine Gedanken wirbelten durcheinander, krampfhaft versuchte ich einen Satz herauszufiltern. Meine Gefühle kamen und gingen im Millisekundentakt. Meine Stimmbänder dehnten sich, gingen in die Länge, dann sagte ich etwas:
„Ich bin schwul.“

Warte- WAS!?

Ich starrte, geschockt über mich selbst, auf meine Hände, die sich in Tims T-Shirt gekrallt hatten. Warum musste mein Kopf so eine Schei*e fabrizieren? Ich log gerade ernsthaft über meine Sexualität!? Tim lachte: „Das weiß ich doch schon lange!“
Ich nickte aphatisch.

Warte- WAS ZUR HÖLLE!?!

Dann rutschte mir meine eigentliche Frage raus: „Was ist das zwischen uns?“
Tim giggelte weiter: „Och Dino, wir sind doch schon inzwischen fast einen Monat zusammen!“

Warte- WAS IN SIMON UNGES NAMEN!?!?

„Ich...mir ist schlecht, kannst du mir eine Wärmflasche machen?“, nuschelte ich mit brüchiger Stimme. Tim stand sofort auf und schmiss den Wasserkocher an. Sobald er aus der Tür war, sprang ich aus dem Bett. Hektisch schnappte ich mir meinen Rucksack, der hinten im Schrank stand und schmiss meine Unterwäsche und Kleidung hinein. Was war noch wichtig? Geld, Ladekabel und Kopfhörer! Lag alles im Aufnahmeraum. Ich schlüpfte in eine Jogginghose, grabschte den Rucksack und wollte dahin gehen. Im Bad hörte man den Schrank klappern. „Stegi, wo hast du die Wärmflasche letzens hin?“, dröhnte plötzlich Tim. Erstarrt blieb ich auf dem Flur stehen, dann krächzte ich extra leise: „Keine Ahnung, aber kannst du noch gleich einen Tee machen?“ Ein ergebenes Seufzen kam zurück: „Okay, mach ich.“ Ich verkniff mir ein lautes aufatmen und schlich auf Zehenspitzen weiter. Zurück in meinem Zimmer sackte ich Handy, Ladekabel, Powerbank, Kopfhörer und noch allerhand anderes Zeug ein. Mit einem gequälten Blick auf meinen teuren, noch relativ neuen PC verließ ich es wieder uns striff mir im Flur Jacke, sowie Sneaker über, ohne sie zuzumachen und zu binden.

„STEGI!?“, Tim stand mit Wärmflasche und Teetasse in den Händen entgeistert da. Ich starrte stumm zurück, steckte ich den Schlüssel ein und ließ mein Portmonee in die Jackentasche gleiten, dann rannte ich aus der Tür. Ich hörte hinter mir die Teetasse auf dem Parkettboden zerschellen. „Stegi!? Komm zurück! Was hab ich falsch gemacht!?“, rief Tim.
Mit Tränen in den Augen stürmte ich die Treppen runter und auf die Straße. Ich rannte noch gute 200 Meter quer durch Köln. Die sonst so kunterbunt laute Stadt war menschenleer. Kein Wunder um 3 Uhr nachts. Ich blieb an einem Eck stehen und band mir die Schuhe. Tim war mir nicht nachgerannt, zumindest nicht bis hierher. Es war kalt, die Gehsteige waren nass vom Nachmittagsregen und schon wieder fing es an zu nieseln. Ich hatte keine Kapuze, dementsprechend suchte ich nach einem Unterschlupf. Das Licht einer einsamen Bushaltestelle war in der Dunkelheit zu erkennen. Schnell stellte ich mich unter und ließ mich auf die Metallsitze nieder.
Ich holte im Unterbewusstsein mein Handy raus und suchte immernnoch hastig nach einem Kontakt.

„Hallo?“ Venis Stimme klang verschlafen und rau. Anscheinend hatte er endlich einmal Schlaf gefunden und ich hatte ihn unterbrochen. „HALLO?“, ertönte es nochmal aus dem Lautsprecher. „R-rafi?“, ich schluckte schwer, nachdem ich leise antwortete. „Stegi? Was ist los!?“, plötzlich kam er hellwach rüber. „I-ich bin abgehauen.“, meine Stimme zitterte. Verwirrend rauschte es auf der anderen Seite: „Hä? Von wo? Von Tim? Warum, ich dachte ihr seid glücklich zusammen?“
„WIR WAREN NIE ZUSAMMEN!“, schrie ich und hielt das Schluchzen nur mühevoll zurück.
„JETZT IS' A' MAL A' RUH' DA DRAUßEN!“, rief jemand aufgebracht mit einem bayrischen, glaube ich, Dialekt aus dem Fenster eines Wohnhauses neben mir.
„Oh...“, meinte Rafi stumpf, dann holte er seine Motivationsstimme raus.
„Okay, Bro. I got you! Du gehst jetzt zum Bahnhof und nimmst den nächsten Zug nach Wien, ich warte hier auf dich!“
Ich nickte übertrieben, bis mir einfiel, dass er das gar nicht sehen konnte: , genau um 3 Uhr nachts oder was?!“ Veni schien viel überzeugter als ich, was kein Wunder war. „Ich hab wegen der GC schon öfter als Absicherung Züge nachschauen müssen. Es fährt immer um 3:19 einer und um vier Uhr irgendwas. Und wir haben erst halb drei.“ Ich grummelte das Einverständnis nur. Veni konnte selbst nachts um 2:34 noch lachen. „Komm, du schaffst das! Wir sehen uns später! Keep going - oder besser traveling!“, grinste er deutlich durch den Hörer zu mir durch, dann tutete es.

Ich raffte mich tatsächlich auf und kaufte online mit dem letzten Rest meiner mobilen Daten ein Ticket. Das Nieseln hörte bald wieder auf, dann spurtete ich zum Bahnhof. Alle richtigen Geschäfte hatten zu, nur ein Kiosk im letzten Eck war jetzt noch unter Betrieb. Es würde zwar kein gescheites Essen dort geben, aber besser als nichts.
Der rauchende Besitzer schien überrascht noch eine Menschenseele zu treffen, den er drückte seine Zigarette sofort aus, wischte sich die Hände an der ölbefleckten Jeans ab und wollte direkt ein Gespräch anfangen. „Was gibt's denn für den süßen Nachtbesuch?“, er zwinkerte einmal schleimig. Ich wollte abfällig Schnauben, aber dafür fehlte mir die Kraft. „Eine Käselaugenstange bitte!“, nuschelte ich und wuschelte mir durch die nervigen Stirnlocken, um was sehen zu können. „Für dich immer doch, Blondie!“, lachte der Schwarzhaarige. Er packte mir einfach zwei statt einer ein. „Geht aufs Haus!“, meinte er grinsend, als ich nach Kleingeld kramte.
„A-aber...“, stammelte ich überfordert. „Naaah, passt wirklich schon. Du siehst aus als hättest du schon genug Stress gehabt heute.“, sagte der Verkäufer plötzlich ernst, musterte mich einmal und drückte mir die Tüte in die Hand. „Guten Hunger!“
Ich lächelte schwach und wünschte ihm noch eine schöne Nacht. „Ach...“, rief er mir hinterher. Ich drehte mich auf halbem Weg nochmal um. „Du siehst wirklich niedlich aus! Wer auch immer dich so vergrault hat, er ist ein ziemlicher Dummkopf!“ Ich nickte, aber als ich mich wieder abwendete schossen mir erneut Tränen in die Augen.
Was hab ich falsch gemacht?, echote Tim mir nach.

Mit zitternden Beinen und hundemüde stieg ich Mittags am Wiener Hauptbahnhof aus. „Oh Fuck, es ist ernster als ich dachte...“, begrüßte mich Veni mit einer Umarmung. Er musterte mich einmal. Gedemütigt starrte ich zur Seite. Er schob mich in sein Auto. In seiner Wohnung angekommen fiel mir als aller erstes ein gerahmtes Bild auf. Es wurde auf einem Berg aufgenommen, im Hintergrund war Wien zu sehen. Die Sonne ging gerade unter und deswegen war es etwas dunkler, aber die jungen Männer darauf grinsten trotzdem breit. Der Größere von ihnen trug den anderen Huckepack und beugte sich etwas nach vorne, damit der kleinere nicht hinunterrutschte.
„Sind das du und-?“, setzte ich an, aber Venis Kopf wirbelte schneller vom Jacke-aufhängen herum als Sonic. Plötzlich wurde er ziemlich rosa um die Nase. „Ja“, murmelte er. Hastig ging er zur Kommode und legte den Aufsteller mit dem Bild nach unten um.
Ich war zu müde um das weiter zu kommentieren, aber ich war mir sicher, dass es zu den Bild eine interessante Story gab.
„Du kannst dein Zeug einfach irgendwo hin schmeißen. Schlaf wäre vorerst der richtige Ansatz dich!“, grinste Veni und führte mich in sein Gästezimmer. Ich ließ mich mit einem Seufzen erleichtert auf die weiche Matratze plumpsen: „Danke Rafi. Wirklich!“
Er winkte ab: „Passt schon. Schlaf erstmal aus!“ Das tat ich auch.

„Guten Nachmittag!“, grinste Veni, als ich mit verwuschelten Haaren schläfrig in die Küche getappst kam. „Ist es schon so spät?“, gähnte ich und versuchte vergebens die Müdigkeit wegzublinzeln. „Du hast 17 Stunden geschlafen, demnach haben wir 15 Uhr Nachmittags.“, lachte der Brünette und füllte ein Glas mit Wasser, das er dann in einem Zug hinunterkippte. „Jaja, der Zehn-Liter-Trinker mal wieder...“, brummelte ich und konnte mir das Grinsen nicht verkneifen. „Was hat es eigentlich mit den Bild im Flur auf sich?“, fragte ich dann. „Nichts hat es damit auf sich, aber warum stehst du jetzt hier in Wien in meiner Wohnung herum?“, er antwortete gefasster als gestern, das musste man ihm lassen. Ich ließ es einfach dabei. „Ich weiß selbst nicht mehr, was da in mir passiert ist...“, gab ich zerknirscht zu und kratze mich im Nacken. „Willst du einen Kakao?“, versuchte Rafi mich aufzumuntern. Dankbar nahm ich an und erzählte, während er die Milch war machte und eine Tasse hervorkramte, von gestern Nacht. Und Veni hörte einfach nur zu.

„Was willst du heute so machen?“, fragte Veni mich dann ohne Kontext. „Eh...“, überfordert starrte ich ihn an. Er nickte nur ernst: „Ja, um auf andere Gedanken zu kommen. Du solltest dich irgendwie bewegen, vor allem nach der langen Zugfahrt!“ Ich legte den Kopf schief: „Du willst wandern gehen?“ „War ich schon mal...“, nuschelte er, den Namen allerdings so unverständlich, dass man ihn nicht hörte. Aber ich zählte 1 und 1 zusammen. „Hehe, du bist voll verknallt in ihn!“, kicherte ich. Veni biss sich auf die Unterlippe und schwieg beschämt.
„Ist das nicht bisschen schwer? Er lebt so weit weg von dir...“ „Gefühle klopfen nicht an die Tür und fragen, ob es gerade passt!“, meinte er bitter. „Können wir bitte bei dem derzeit wichtigen Thema bleiben?“
„Geht klar!“, ich salutierte kurz zum Spaß und Veni lächelte schwach.

*Big Timeskip*

Inzwischen war ich zwei Wochen bei Veni. Tim hatte mich bis jetzt nicht angeschrieben, aber auch nicht geblockt. Ich hatte ebenfalls keines von beidem getan. Ich saß auf dem Sofa und scrollte ein bisschen durch Twitter, als Veni aus seinem Büro wiederkam. Er grinste fett. „Was hat dich denn gebissen?“, fragte ich belustigt. „Nix!“, meinte er und grinste weiterhin. „Nach ''nichts'' sieht das aber nicht aus!“, erwiderte ich und sah ihm dabei zu, wie er ein Butterbrot schmierte und herzhaft hineinbiss. „Liebe macht hungrig!“, schmatzte er mit vollem Mund. „Das heißt in 'ner Woche werd ich jeden Tag eine Tonne Lebensmittel verspeisen!“, gab er mir indirekt einen ziemlich offensichtlichen Tipp. „Uhhhhh, freut mich für euch! Dann muss ich schonmal eine Rückfahrt nach Karlsruhe vorbereiten.“, ich versuchte meine Freude oben zu halten. „Hä, was nein nein! Du kannst schon hier bleiben!“ Ich schüttelte grinsend den Kopf: „Ich will euer Gestöhne nachts nicht ertragen müssen! Außerdem würde ich nur stören.“
Veni sah mich empört an, aber ein Schimmer rosa kam bereits in seinem Gesicht auf. Ich kicherte und mein Handy bimmelte. Veni drehte sich bereits wieder weg und ich schaute nach, wer mir geschrieben hatte. Mir kippte das Lächeln aus dem Gesicht.

> 1 neue Nachricht von Timmiii😁💓
- Hey Stegi, ich weiß eigentlich immer no...

Mit zitternden Fingern ging ich auf WhatsApp.

Timmiii😁💓 16:32
> Hey Stegi, ich weiß eigentlich immer noch nicht genau, was vor zwei Wochen passiert ist. Ich will dich nicht nerven oder bedrängen, schließlich wirst du einen guten Grund gehabt haben, so abrupt zu gehen. Wahrscheinlich hab ich was falsch gemacht und das tut mir unglaublich Leid. Aber wie war das nochmal mit dem nicht nerven? Mich quält nur eine Sache (von eigentlich tausenden, wenn ich ehrlich sein soll): Hast du zumindest ein Dach überm Kopf und bist sicher?
Dein Tim ~
PS: Sag bescheid, wenn du etwas brauchst (dein PC zum Beispiel), ich kann es an deine örtliche Poststelle senden! :)

Ich ballte meine linke Hand zur Faust und biss kräftig drauf, um nicht in Tränen auzubrechen. Trotzdem sammelte sich langsam Flüssigkeit unter meinen Liedern.
„Stegi? Hey, was ist los!?“, Veni setzte sich neben mich und nahm mir das Handy aus der Hand. Ich presste meine Handballen auf meine Augen, während sich die ersten Tränen einen Weg über meine Wangen bahnten. „Er ist doch nichtmal Schuld, aber er macht sich schuldig!“, presste ich raus und blickte zu Rafi. „Wenn eine Beziehung zu Ende geht oder struggels hat, denkt man immer darüber nach, was man falsch gemacht haben könnte.“, er strich mir fürsorglich über den Rücken. „Ich will nicht, dass er sich schuldig macht.“, flüsterte ich heiser und wischte die Tränen grob weg. Er zuckte mit den Schultern: „Bei sowas hilft es leider nicht einen doofen WhatsApp Text zu schreiben, sondern du muss ihm das sagen und Auge zu Auge erklären.“ „I-ich weiß nicht, ob ich das kann...“, stammelte ich. „Du musst selbst entscheiden, wann die Zeit reif ist! Bis dahin kannst du aber auf jeden Fall hier bleiben!“, er lächelte aufmunternd. Ich lächelte zurück: „Danke!“

> 1 neue Nachricht von Timmiii😁💓
- Auch, wenn du nichts zurückschreibst......

Rafi gab mir mein Handy, holte aber sein eigenes raus. Ich sah, wie er den Chat mit seinem Crush öffnete und zu strahlen begann. Zumindest einer war glücklich.

> Auch, wenn du nichts zurückschreibst...
Zumindest weißt du jetzt, dass ich dich nicht einfach vergesse und mir den nächsten ranhole! Du bedeutest mir etwas. Ich hoffe du weißt das... <3

Ich atmete kräftig durch.

Können wir reden? <

> Immer. Schlaf einfach vor wann und wo!

Ich bin gerade nicht in Deutschland. Aber ich hab schon eine Idee. Darf ich dir irgendwann spontan schreiben?<

> Klar! Für dich warte ich gerne c:

„Veni?“, fragte ich zur Seite. „Hmh?“, kam es verträumt zurück. - „Willst du deinen Traumprinzen nicht persönlich abholen?“

„Also.“, ich atmete tief durch. Veni lachte: „Ach Stegi. So schlimm ist es doch jetzt nicht!“ Beleidigt verschränkte ich meine Arme: „Tut mir Leid, das es für mich keine Woche mit meinem Crush gibt und wir ganz viel Spaß haben, sondern das hier ne Beziehung auf dem Spiel steht!“
Rafi lachte nur weiter: „Ich muss doch auch aufpassen, dass ich mich nicht verplappere!“ Ich lächelte: „Also. Danke, fürs beherbergen, ne?“ - „Es war mir eine Ehre!“

Doch etwas geschlaucht von der langen Fahrt, die Veni und ich in zwei Tage mit Hotelübernachtung aufgeteilt hatten, lief ich auf das Cafe zu, in dem ich mich mit Tim verabredet hatte.

„Guten Nachmittag!“, lächelte Tim mir zu, der mit seiner Größe und seinem schwarzen Lieblingstanktop mit den roten Rändern etwas deplatziert wirkte. „Hi!“, nuschelte ich schüchtern und setzte mich ihm gegenüber. Kurze Stille folgte, dann setzte Tim an. „Es- es tut mir Leid. Was auch immer ich getan haben, bitte sage mir, was der Fehler war! Ich will mich bessern. Mir fehlt etwas ohne dich, Stegi! Wie gesagt, Es tut mir unendlich Leid-“
„Nein Tim, MIR tut es Leid!“, unterbrach ich ihn und legte eine Hand auf seinen Unterarm, damit er endlich aufhörte, übertrieben mit den Armen herumzufuchteln. „Ich war, beziehungsweise bin, der Fehler. Ich war überfordert. Ich dachte das zwischen uns wäre nur Freundschaft, vielleicht Freundschaft Plus oder so.“ Tims Schultern sackten nach unten: „Oh mein Gott, Stegi...“

Ich schwieg. Er stützte sich auf seine Ellbogen, raufte sich das Haar. „Oh Gott...“, murmelte er. „Es tut mir so unendlich Leid. Ich dachte-
Ich mein', du hast dich auch noch nie gewehrt oder ähnliches. Ich- ich weiß grad ehrlich nicht, was ich sagen soll...“
Ich lächelte: „Aber jetzt will ich nichts mehr von beidem...“ Tim blinzelte mich zwischen den Fingern hindurch an: „Ich kann's verstehen, wenn du Kontakt abbrechen willst oder so.“
„Tim, seh ich so aus, als könnte ich ohne dich je wieder leben?“, kicherte ich. Er richtete sich wieder etwas auf.
„Wir haben schon eine Beziehung geführt. Von meiner Seite aus unbewusst, aber wir haben eine geführt. Und ich habs gemocht!“, grinste ich. „Vielleicht gehen wir es ein bisschen langsamer an, aber besser als das wir beide in Kummer versinken, oder?“
Tim grinste zurück. Plötzlich zog er sich auf die Eckbank neben mich und mich gleich mit auf seinen Schoß. „Stegi, du bist so niedlich! Ich schwöre, ich liebe dich so sehr! darf ich meinen offiziellen Freund jetzt endlich küss-?“
Dann lagen unsere Lippen schon aufeinander.


Okay...
Ich fühl mich scheiße.
NULL drowsy... ;-;
NULL coole Story... ;-;
NULL Sinn am Ende... ;-;

*holt mal wieder eine Dosis Schlaftabletten hervor um sich umzubringen*

Hey, aber 3057 Wörter, lets go :)

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