12) recognize (erkennen) ~ #Zomdado
Ich war aufgeregt.
Mehr als aufgeregt.
Heute würde ich Zimbel treffen.
Das war mein erster Gedanke, als ich meine Augen aufriss. Ich blickte zu meinem Wecker. 14:14. Eine Minute bevor er klingeln sollte. Ein Grinsen setzte sich sofort fett auf meine Lippen. Es sah nicht so aus, als wolle es bald wieder runtergehen. Die Kälte ignorierend schlug ich meine Decke von meinen Beinen und hüpfte aus dem Bett. Ich hatte so gut geschlafen wie schon lange nicht mehr! Summend ging ich mit federnden Schritten in die Küche. Dort steckte ich mein Handy vom Ladekabel und öffnete ohne auf meine Nachrichten zu gucken Spotify und meinen aktuellen Ohrwurm.
> Alli-Alligatoah ~ Alligatoah
Ich verweilte mit meinem Finger kurz über dem Track, dann lachte ich leise, schüttelte den Kopf und scrollte weiter, bis zum richtigen Song.
> Can't stop the feeling ~ Justin Timberlake
Ich nickte und schon dröhnte der Song aus meiner bereits gekoppelten Bluetooth-Box.
Ich legte es zurück auf den Küchentisch, dann drehte ich den Herd auf. Schief, aber zufrieden singend holte ich Brot, Butter und Käse raus, schlitterte sie neben mein Handy. Mit geübten Griffen holte ich eine Pfanne hervor, mit ihr ein ungekochtes Ei. Heute war die Pfanne binnen Minuten heiß. Schwungvoll schlug ich das Ei hinein. Ich kicherte, als es ein bisschen spritzte. Dann wartete ich kurz. Ich strahlte, als das Spiegelei sich besonders leicht abkratzen ließ und nicht ansatzweise einriss oder kaputtging. Mit dem Ei auf dem Käsebrot biss ich schmackhaft hinein. Es schmeckte köstlich.
Leicht tanzend lief ich zurück in mein Zimmer. Die Musik hörte ich bis hier. Mit der linken Hand grabschte ich nach dem Hoodie, der Hose und Unterwäsche, biss noch einmal herzhaft in meine außergewöhnliche Frühstückskombi. Als ich in den Spiegel sah leuchteten meine Augen auf. Meine Augenringe waren kaum sichtbar! Normalerweise war ich der reinste Panda, aber heute schien meine Haut unter den Liedern den typisch blassen Teint angenommen zu haben, der den Rest meines Körpers prägten. Meine Haare waren weder verknotet, noch fettig. Stimmt! Ich hatte sie ja gestern gewaschen! Ich grinste von einem Ohr zum anderen und legte mein Brot ab, während ich in Rekordzeit in die Sachen schlüpfte. Mir fiel meine Haltung auf. Meine Schultern waren gestrafft und nicht zusammengesunken, wie sonst. Ich nahm mein bereits zu 3/4 gegessenes Brot wieder auf und sprang wie ein kleines Kind im Hopsgalauf durch die Wohnung. Mein ganzer Körper kribbelte vor Vorfreude. Das Brot verputzt spülte ich Pfanne und stellte den Käse zurück in den Kühlschrank. Danach putzte ich mir zurück im Bad die Zähne, kämmte die schön gescheitelten Haare. Der Friseur vorgestern hatte ganze Arbeit geleistet!
Mit dem Kopf im Takt des gerade ausklingenden Liedes wippend starrte ich in meine grünen, heute irgendwie funkelnden Katzenaugen.
Als Justin Timberlake zu Ende summte, erfüllte kurz Stille die Wohnung. Meine Mundwinkel wanderten langsam nach unten.
Dann öffnete ich den Mund. Ich ließ einen kleinen Jauchzer raus, dann setzte das Lied erneut ein. Dauerschleife!
Ich wirbelte bereits wieder lachend herum und tanzte noch eine Runde durchs Haus. Schwer atmend blieb ich glücklich am Küchentisch. Als das Lied zum zweiten Mal endete ließ ich es bleiben, es nochmal anzumachen. 14:37, sagte die Uhr. „Perfekt!“
Ich steckte das Handy in die Hosentasche, packte noch Geldbeutel und Hausschlüssel dazu, bevor ich meine Schuhe anzog und das Treppenhaus runtertrampelte. Draußen knallte mir die Frühlingssonne ins Gesicht, als gäbe es kein Morgen. Ich atmete tief die frische Luft ein, dann suchte ich mein Auto aus den anderen am Straßenrand parkenden heraus. Ich quetschte mich hinters Steuer und fuhr durch die menschenbelebte Innenstadt in Richtung Bahnhof.
Obwohl ich eine kleine Umfahrung um eine Baustelle machen musste stand ich natürlich viel zu früh am Bahngleis. 14:53. Erst in 7 Minuten kam der Zug aus Frankfurt am Main, sprich Hessen. Unsicher blickte ich umher. Die zwei Personen, die noch am Bahngleis standen, waren einmal ein Mann, der gerade wieder hektisch auf seine Armbanduhr blickte. Er hatte einen Koffer in der Hand. Geschäftsmann wahrscheinlich. Die zweite war ein junges Mädchen, um die 17. Sie hatte einen Tulpenstrauß in der Hand und war bereits zartrosa im Gesicht. Frisch verknallt. Ich wandte den Blick wieder ab und wippte unsicher einmal auf den Zehen vor und Zurück. Sollte ich Micha auch Blumen kaufen? Nein, oder!? Das käme dann so rüber, als wäre ich auch in ihn verknallt. Aber ich hatte auch keine Schokolade oder ähnliches als Willkommensgeschenk. Ich schüttelte den Kopf. Es war so oder so zu spät.
„Liebe Fahrgäste, der Zug RE361 (this is random!!) aus Frankfurt am Main fährt in 5 Minuten ein.“, ertönte es laut über den Bahnhof. Ich biss mir auf die Unterlippe und war nun schon fast so ungeduldig wie der Geschäftsmann, der begonnen hatte, mit seinen Fingern auf den Koffer zu trommeln.
„Liebe Fahrgäste, der Zug RE361 aus Frankfurt am Main fährt nun ein. Wir bitten sie auf den Abstand zu den Gleisen zu achten!“
Ich riss die Augen überrascht auf, als der Zug donnernd einfuhr. Oh Gott, es war soweit!! Würde Zimbel müde sein? Ebenso fröhlich wie ich? Würde er mich umarmen, oder mir die Hand geben? Wäre er genauso locker wie sonst oder auch ein klein wenig aufgeregt mich zu sehen? Würde Micha noch so aussehen wie in den alten Videos? Würde ich ihn erkennen? Würde er mich erkennen?! In diesen vielen Gedanken versunken starrte ich vor mich hin. Zischend öffneten sich die Zugtüren. Der Geschäftsmann hastete sofort hinein, das Mädchen schien auf der Stelle zu treten und ich...ich starrte auf den Boden. Menschen steigen ein, andere wieder aus, dann wechselt grad das Lied und plötzlich stand da diese Frau, wow...warte-
Es stand gerade wirklich grad jemand vor mir! Ich hob den Blick. Micha grinste mich an. Mir entgleisten die Gesichtszüge. „Na Yolomaudadolo?“, kicherte Micha. Ich starrte ihn nur nach unten an. Er lachte, dann ließ er seinen Koffer stehen und fiel mir um den Hals. Das ließ mich aufwachen. ich grinste, dann drückte ich ihn an mich. Wir blieben etwas länger als nötig in dieser Position, dann lösten wir uns vorsichtig voneinander. „Oh mein Gott du bist es wirklich!“, flüsterte ich. Micha lachte sein bezauberndes Zimbellachen: „Wer sonst?“ Ich zuckte schief grinsend, stumpf mit den Schultern. Er grinste zurück. Schon wieder regte sich keiner und ich konnte in Ruhe seine wunderschönen, himmelblauen Augen bewundern. „Bist du zu Fuß da?“, fragte er dann schließlich. „Nein, nein. Ich hab das Auto geparkt! Soll ich deinen Koffer nehmen?“ Ich griff bereits nach dem Ding, als er mir scharf auf die Hand schlug: „Untersteh dich! Das mach ich schon selbst! Du nimmst mich ja schon für ein paar Tage auf, dann musst du nicht noch meinen Koffer schleppen!“ Ich schmunzelte und rieb mir den Handrücken kurz. „Na gut. Dann fahren wir zu mir?“, es war mehr eine Frage. Er schnaubte belustigt: „Ich dachte wir warten auf den nächsten Zug nach Frankfurt und fahren zurück?“ Ich kicherte. „Wie hast du mich eigentlich erkannt?“, fragte ich dann ernsthaft und legte den Kopf schief.
„Dich erkennt man einfach. Nicht nur wegen der Größe. Du hast so eine Ausstrahlung. Ruhig, fröhlich, gelassen, cool, alles zugleich. Es zieht einen förmlich zu dir hin. Und deine Augen fesseln einen sofort. Man will sofort nochmal hinschauen und hofft nur noch, dass sie dich anschauen, wahrnehmen...und-“, ratterte er runter. Plötzlich wurde ihm bewusste, was er sagte und er brach rot werdend ab. Ich lächelte und konnte gar nicht anders. Ich machte einen Schritt auf ihn zu. Unsere Nasenspitzen berührten sich fast. „Süß von dir, danke!“, hauchte ich. Er schauderte kurz, dann umarmte ich ihn bereits. Sein Kopf landete an meiner Brust, meine Nase in seinen wuscheligen Haaren. Ich spürte, wie er seine Hände um meine Hüfte schlang. Mit der Hand strich ich ihm über den Rücken. Er hatte mich erkannt...von selbst...und das bedeutete mir unglaublich viel!
Sooooorry, mir ist nichts besseres eingefallen und ich bin ein bisschen im Stress gewesen, weil ich 4 Stunden lang meinen EIGENEN DISCORD SERVER erstellt habe. Wer wissen will, was abgeht, schaut auf mein Nachrichtenboard ;)
Ich würd mich sehr freuen, wenn ich mehr Kontakt zu meinen Followern und Lesern herstellen könnte, deswegen habe ich mich nun dazu entschieden! :3
See ya guys! UwU
~ 1360 Wörter
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